I, Erzählende Schriften 23, Der Weg ins Freie. Roman (Die Entrüsteten), Seite 126

ins Freie
Der Ner
23. per eus box 3/2

Fumindest auf sofzu lengnen, wir geben ihn gerne zu, derlangen aberffjehl, diese Millel wiedel alzuwenden. Wir halten aber
zu verwirklichen sei, wie daß er beseitigt, das heißt, daß eine Geschäftsordnung trotz allem die Macht des Herrn Baron Beck für stärker,
ung geplant hat? Es be= geschaffen werde, die es dem Parlamente ermöglicht, als sie das „Fremdenblatt“ einschätzt. Deshalb sind

K
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Fall, wo man einen Krau¬
Verhältnisse die zufällig zusammentreffen, gelingt es auch,
Neue Romane. uhun 16/6 %
Hans ins Seminar zu Trient zu stecken und ihn zu einem
n habe; nach Benützung der
Wasser, einen Monat lang,
Priester nach seinem Sinne zu machen. Er ist ein katz¬
Das stille Nest. Ein Tiroler Roman von Rudolf Greinz.
#ns vollkommen fänig, wieder
buckelnder Mephisto, der böse Geist Erlachers, der aus dem
Leipzig. Verlag von L. Staackmann. 1908.
Mann. Indessen wurde mir
offenen jungen Manne einen aus Feigheit und Niedertracht
Zwölf aus der Steiermark. Roman von Rudolf Hans
fren Personen in Joachims¬
gemengten Priester macht der die Weihen empfängt,
Bartsch. Leipzig. Verlag von L. Staackmann. 1908.
der Richtigkeit bestätigt.
während seine gewesene Geliebte in Kindsnöten liegt, der
Der Weg ins-Freiß. Rdman von Arthur „Schnitzle
i Wasser eine außerordentliche
sich nicht mehr um das Mädchen kümmert, so wenig wie um
S. Fischer, Verlac, Beklin. 1908.
its wissenschaftlich festgestellt
seinen Buben (er hat ja seine Sünde gebeichtet und hat
ichlich an Beispielen erwiesen.
Buße getan und damit ist das Vergangene abgetan!),
Rudolf Grein; ist als Erzähler abhängig vom Stoffe.
können nicht für eine Heil¬
der beide verkommen läßt, so daß die einstige Geliebte als
Der ist schon in seinen früheren Werken oft tendenziös ge¬
en, welche sich erst erweisen
Frau eines Trunkenboldes und Rohlings zur Schnäps¬
wesen und so ist Greinz befangen. Auch in der Form.
r radioaktive Bäder errichtet
lerin, das Kind zum Mörder seines Ziehvaters wird.
Er ist nicht imstande seine Stoffe zu meist in, seine Gegen¬
währt haben. Dann ist anzu¬
Hans Erlacher ist ein Schuft geworden, wie sein Vetter
stände von einer persönlichen echt dichterischen Seite zu
einer ist.
ts von einer gewissen Stärke
sehen und darzustellen. Er ist eben ein „Allerweltsmann,
So wird der Roman eine Anklageschrift gegen die
abhängig sein wird. Die
der Lyrik, Bauerngeschichten und Volksbramen nur so aus
er des Erzgebirges auch auf
unwürdige Geistlichkeit, die auf den Buchstaben des Ge¬
dem Aermel schüttelt". Nun hat er jüngst auch einen
Auftrage des Finanzmini¬
setzes schaut, die ohne Beruf ihr Amt erlangt hat und es
Roman geschrieben, den er einen „Tiroler Roman“ zu
d das Resultat hat ergeben,
ausübt, nur um eine Versorgung zu haben und Ehren
nennen beliebt. Er will also darin Verhältnisse schildern,
in Oberwiesenthal, Eibenstock
und Würden zu erlangen; eine (Anklageschrift gegen die
wie sie ganz besonders seinem Heimatlande eigentümlich
vität zeigen, doch nur in be¬
Priester, die vor der Welt Diener und Stellvertreter Gottes
sind. Und da findet er, daß dort mancher junge Mann
58 Einheiten. Die Unter¬
sind, im geheimen aber sich an Gottes Geschöpf ver¬
durch äußere Umstände, das heißt Höherhängen des Brot¬
esetzt werden, und darum ist
fündigen; eine Anklageschrift gegen die Geistlichen, die
korbes, und durch Ueberredung zum geistlichen Stande ge¬
g sich noch bessere Resultate
nicht den Mut gehabt haben, rechtzeitig die Kutte aus¬
zwungen wird. Das ist wahr. Daß die Folgen nicht immer
zuziehen, sondern ein Lügenleben anfangen und weiter¬
die tröstlichsten sind, das weiß ich ebenfalls. Und die
Joachimsthal in der Ra¬
führen; eine Anklageschrift endlich gegen Heuchelei und
Folgen, die aus einem solchen Zwang erstehen, will nun
n
erster Stelle und dieser
Frömmelei und Betschwestertum, wie man all das zewiß
Greinz aufzeigen. Der geistig unbedeutende Dekan Staud
oft genug vorfindet.
zu gönnen, die so freundlich
von Glurns hat sich mit der Tatsache, Geistlicher sein zu
#nze Umgebung ist reich an
müssen, abgefunden und ist ein Mann nach dem Willer.
Das alles findet Greinz auch in Tirol. Da hat aber
rein und erfrischend, kräftig
Gottes geworden. Der Domprediger Georg v. Linden¬
der Kassian Kluibenschädel wieder einmal zu viel „Tuisele“.
lles das vorhanden ist, was
thaler, der später Weihbischof wird, findet in dem geist¬
gesehen. Wir kennen solche Geschichten aus der Münchener
Kurleben nur günstig und
lichen Kleide den Mantel, der willig alle persönlichen
„Jugend“, die vereinzelnte Fälle gerne übertreibt und ins
Heinrich Greter.
Schäden zudeckt. Ihm ist der geistliche Stand eine Ver¬
grelle verzerrt. Was an dem Stoffe unserer Geschichte so
sorgungsanstalt, die Kirche die immer bereite Magd zur
recht Nurtirolerisches sein soll, sehe ich nicht ein. Die Oert¬
—.—
Stillung seines Ehrgeizes. Daher will er auch seinen
lichkeit und die Mundart machen's noch lange nicht allein
Neffen Hans Erlacher ins geistliche Kleid hineinzwängen. aus. Dazu wäre vor allem wurzelgräberisches Eindringen
Seinen Ueberredungskünsten und dem Zwange äußerer ins Volkstum notwendig gewesen, eine dichterische Be¬