21.
Der tote Gabriel
box 2/10
eeen e 1
SSAIOM
*
O
D
Taprstzua
—
Preis in Riga: 8 Abl. jährlich, 4 Rbl. halbjährüc.
1778—
2 Ahl. vierteljährlich, 75 Kop. für 1 Mon.I.
(von 1889—1907 nlcter
IPreib ins Haus geliefert: 10 Rbl. jährlich, 5 #öl. halb¬
jährlich, 2½ Rbl. vierteljährlich, 1 Abl. monatlich.
N 20 d. unit dene un
k. 10 Rbl. jährl., 5 Rbl. halbjährlich
Hundertundachtze
2½ Abl. vierteljährlich, 1 Rkl. für 1 Monat
Annahme von Abonnements und Inseraten im Inlande.
nasale
In Tuckum: V. Kreytenberg, Apotheke.—Talsen: J. Koncewicz
In Rigs: im Kontor der Müllerschen Buchdruckerei.
Redaltion:
Bauske: K. Steppermann, Buchh.— Candan: Emil Stein.
Dorpat: J. B. Krüger, Buchh., Ferd. Vergmann, Buchh.
Frauen burg: Ringait=Wehisch.—Revalt Kluge& Ströhm.
Telephon Nr. 199.
Pernan: Emil Treuseld, J. Andersen, L. W. Laakmann.
Hapfal: A. Koppel. — Arensburg: Theod. Lange.
Fellin: F. Feldt, Kluge & Ströhm. — Lemsal: J.
St. Petersburg: L. & E. Metzl & Ko., gr. Morskaja 11.
Gregorius. — Wenden: Galwin, Buchh. Ad. Plamsch,
N. Mattissen, gr. Stallhofstr. 29.
A. Juck. — Wolmar: Trey. — Walk: August Lyra, vorm.
Moskan: L. & E. Metzl & Ko., Miasnizlaja, Haus Sytom.
Moritz Rudolffs Buchh. — Werro: W. v. Gaffron. — Stock¬
Donnerstag, den
N. Petschkowski, Petrowka N 6. J. Deubner, Fur¬
mannshof: A. Wihlsne, Buchh.— Mitau: Ferd. Besthorn,
kassowskaja, Haus Obidin. Kaiserliche Hofbuchhandl. der
G. Th. Bluhm, H. Allunan.
Gesellschaft M. O. Wolff, Schmiebebrücke.
" Llbau: G. D. Meyer, G. L. Zimmermann, R. Puhze.
Warschau: L. & E. Metzl & Ko., Krakauer Vorstadt N 53.
Jnkobstadt: H. Hickstein. — Goldingen: Ferd. Besthorn.
SARS
Kiew: Karl Schepe, Buchh., Nikolajewfkajs 9.
pris pro Gheuh
Windau: Th. G. Antmann.
AR2
Gimi
= Dohlen: J. Aumal. — Preekulu: Gebr. Burkewitz.
S
—
Er kannte Irene schon einige Jahre, ohne jeein
schwebte und mit ihrem Tänier
verschwand. Als der Wolzer¬
sonderliches Interesse an ihr genommen zu haben,
*
Der tote Gabriel.
spazierte Ferdinand im Saal
und wie allen Bekannien des Hauses war auch
was ihn eigentlich hergeloc
ihm ihre Neigung zu Gabriel kein Geheimnis
Von
Arthur Schnitzler*).
geblieben. Als Ferdinand ein paar Tage vor
Daseins, der in der letzten
Sie tanzte ansihm vorüber, im Axme eines
Weihnachten im Hause ihrer Eltern zu Gaste
lichen Stunden in Wilkeln
Herrn, den er nicht kannte, neigte ganz leise den
gewesen war, hatte sie mit ihrer angenehmen
einen düsteren Reiz mehr
Kopf und lächelte. Ferdinand Neumann ver¬
dunklen Stimme ein paar Lieder gesungen. Ga¬
rauschenden Banalität dieses
beugte sich tiefer, als es sonst seing Art war. Sie
briel hatte sie auf dem Klavier begleitet, und
ist auch da, dachte er verwundert und fühlte sich
Ferdinand erinnerte sich deutlich, daß er sich ge¬
lassen. Und er bekam plötzlig
nicht nur von dem Balle zu ent
fragt hatte: Warum heiratet denn der gute Junge
mit einem Male freier als vorher. Wenn Irene
es über sich vermochte, schons vier Wochen nach
den allernächsten Tagen, vielleic
nicht das liebe, einfache Geschöpf, statt sich an
Stadt zu verlassen und eine
Gabriels Tod im weißen Kleide mit einem
diese großartige Wilhelmine zu hängen, die ihn
Süden anzutreten, nach Sizilien
beliebigen unbekannten Herrn durch einen
sicher demnächst betrügen wird? Daß gerade er
lichten Saal zu schweben, so durfte er sich's
Er überlegte eben, ob er vor sein
vom Schicksal ausersehen war, diese Ahnung wahr
auch nicht länger übel nehmen, an diesen
helminen Lebewohl sagen sollte
zu machen, das hatte Ferdinand an jenem Tage
sein.
vor ihm stand. Leicht neigte sied
Ort der lauten Freude gekommen zu
freilich noch nicht geahnt. Doch was den wahren
vier
widerte seinen Gruß; er reichte
Anteil seiner Schuld an Gabriels Tod anbelangte,
Heute abend zum erstenmal nach
Wochen stiller Zurückgezogenheit war er von
so hatte Anastasius Treuenhof, der Versteher
führte sie durch das Gedränge
wenigen Stufen hinauf zu dem
dem Wunsch erfaßt worden, wieder unter Menschen
aller irdischen und göttlichen Dinge, sofort fest¬
zu gehen. Zur angenehmen Ueberraschung seiner
gestellt, daß ihm in dieser ganzen Angelegenheit! den gedeckten Tischen, der rings
Der tote Gabriel
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D
Taprstzua
—
Preis in Riga: 8 Abl. jährlich, 4 Rbl. halbjährüc.
1778—
2 Ahl. vierteljährlich, 75 Kop. für 1 Mon.I.
(von 1889—1907 nlcter
IPreib ins Haus geliefert: 10 Rbl. jährlich, 5 #öl. halb¬
jährlich, 2½ Rbl. vierteljährlich, 1 Abl. monatlich.
N 20 d. unit dene un
k. 10 Rbl. jährl., 5 Rbl. halbjährlich
Hundertundachtze
2½ Abl. vierteljährlich, 1 Rkl. für 1 Monat
Annahme von Abonnements und Inseraten im Inlande.
nasale
In Tuckum: V. Kreytenberg, Apotheke.—Talsen: J. Koncewicz
In Rigs: im Kontor der Müllerschen Buchdruckerei.
Redaltion:
Bauske: K. Steppermann, Buchh.— Candan: Emil Stein.
Dorpat: J. B. Krüger, Buchh., Ferd. Vergmann, Buchh.
Frauen burg: Ringait=Wehisch.—Revalt Kluge& Ströhm.
Telephon Nr. 199.
Pernan: Emil Treuseld, J. Andersen, L. W. Laakmann.
Hapfal: A. Koppel. — Arensburg: Theod. Lange.
Fellin: F. Feldt, Kluge & Ströhm. — Lemsal: J.
St. Petersburg: L. & E. Metzl & Ko., gr. Morskaja 11.
Gregorius. — Wenden: Galwin, Buchh. Ad. Plamsch,
N. Mattissen, gr. Stallhofstr. 29.
A. Juck. — Wolmar: Trey. — Walk: August Lyra, vorm.
Moskan: L. & E. Metzl & Ko., Miasnizlaja, Haus Sytom.
Moritz Rudolffs Buchh. — Werro: W. v. Gaffron. — Stock¬
Donnerstag, den
N. Petschkowski, Petrowka N 6. J. Deubner, Fur¬
mannshof: A. Wihlsne, Buchh.— Mitau: Ferd. Besthorn,
kassowskaja, Haus Obidin. Kaiserliche Hofbuchhandl. der
G. Th. Bluhm, H. Allunan.
Gesellschaft M. O. Wolff, Schmiebebrücke.
" Llbau: G. D. Meyer, G. L. Zimmermann, R. Puhze.
Warschau: L. & E. Metzl & Ko., Krakauer Vorstadt N 53.
Jnkobstadt: H. Hickstein. — Goldingen: Ferd. Besthorn.
SARS
Kiew: Karl Schepe, Buchh., Nikolajewfkajs 9.
pris pro Gheuh
Windau: Th. G. Antmann.
AR2
Gimi
= Dohlen: J. Aumal. — Preekulu: Gebr. Burkewitz.
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Er kannte Irene schon einige Jahre, ohne jeein
schwebte und mit ihrem Tänier
verschwand. Als der Wolzer¬
sonderliches Interesse an ihr genommen zu haben,
*
Der tote Gabriel.
spazierte Ferdinand im Saal
und wie allen Bekannien des Hauses war auch
was ihn eigentlich hergeloc
ihm ihre Neigung zu Gabriel kein Geheimnis
Von
Arthur Schnitzler*).
geblieben. Als Ferdinand ein paar Tage vor
Daseins, der in der letzten
Sie tanzte ansihm vorüber, im Axme eines
Weihnachten im Hause ihrer Eltern zu Gaste
lichen Stunden in Wilkeln
Herrn, den er nicht kannte, neigte ganz leise den
gewesen war, hatte sie mit ihrer angenehmen
einen düsteren Reiz mehr
Kopf und lächelte. Ferdinand Neumann ver¬
dunklen Stimme ein paar Lieder gesungen. Ga¬
rauschenden Banalität dieses
beugte sich tiefer, als es sonst seing Art war. Sie
briel hatte sie auf dem Klavier begleitet, und
ist auch da, dachte er verwundert und fühlte sich
Ferdinand erinnerte sich deutlich, daß er sich ge¬
lassen. Und er bekam plötzlig
nicht nur von dem Balle zu ent
fragt hatte: Warum heiratet denn der gute Junge
mit einem Male freier als vorher. Wenn Irene
es über sich vermochte, schons vier Wochen nach
den allernächsten Tagen, vielleic
nicht das liebe, einfache Geschöpf, statt sich an
Stadt zu verlassen und eine
Gabriels Tod im weißen Kleide mit einem
diese großartige Wilhelmine zu hängen, die ihn
Süden anzutreten, nach Sizilien
beliebigen unbekannten Herrn durch einen
sicher demnächst betrügen wird? Daß gerade er
lichten Saal zu schweben, so durfte er sich's
Er überlegte eben, ob er vor sein
vom Schicksal ausersehen war, diese Ahnung wahr
auch nicht länger übel nehmen, an diesen
helminen Lebewohl sagen sollte
zu machen, das hatte Ferdinand an jenem Tage
sein.
vor ihm stand. Leicht neigte sied
Ort der lauten Freude gekommen zu
freilich noch nicht geahnt. Doch was den wahren
vier
widerte seinen Gruß; er reichte
Anteil seiner Schuld an Gabriels Tod anbelangte,
Heute abend zum erstenmal nach
Wochen stiller Zurückgezogenheit war er von
so hatte Anastasius Treuenhof, der Versteher
führte sie durch das Gedränge
wenigen Stufen hinauf zu dem
dem Wunsch erfaßt worden, wieder unter Menschen
aller irdischen und göttlichen Dinge, sofort fest¬
zu gehen. Zur angenehmen Ueberraschung seiner
gestellt, daß ihm in dieser ganzen Angelegenheit! den gedeckten Tischen, der rings