10.
Gustl
box 1/11
Leutnant
„
Telephon 12801.
Alex. Weigls Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitlo
„OBSERVER“
L. österr. behördl. konz. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
In Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, New-Tork,
Paris, Rom. Mailand, Stockholm, Christiania, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt aus:
vom: ####7707
Arthur Schnitzler, Lienfofant Guetl.
Pfelozil K. S I p SVEröVa Kmnovna, red. Jar. Kva¬
pil, sv. 383. Nakl. J. Otto. Autor rozpustilych akto¬
vek z videnského svêta, jenz se bavi, podävá tu cha¬
rakteristickou episodu ze Zivota mladého düstoinika.
Mladik beze vsech vyssich idel, majlel näsledkem své¬
ho vychováni toliko svon vojanéinu, toliko predsudek
vyssi stavovské cli, ocitf se v tragickém konfliktu.
Mä se bit a säm povazuje se näsledkem iakés banälnf
prihody za zneucténa, soudi, ze musi säm uöinit konec
svému Zivotu, az jej novà nähoda zbavf této domnélé
povinnosti. Autoru podakilo se, znäzorniti dusevni
stav mladého lehkoväznika, spis rozmrzelého, ze je
vsemu konech nez skuteëné dojatého.
Telephon 12801.
Mex. Welgls Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
„OBSERVER“
Lösterr. behördl. Könz. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, New-Tork,
Paris, Rom, Mailand, Stockholm, Christiania, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt aus: n
e. 7/77%
E
Lentenant Gustl. Neunte Auflage. Novelle von Ar¬
sthur Schnitzler. (Berlin 1904. S Fischer, Verlag.) Ein
Monolog—von dreinnsjechig Seiten, in dem das ganze
Inventar eines Leutnantsherzens Revue passiert. Gustl ist
ein österreichischer Leutnant, aber er wird sich von manchem
seiner Kameraden im Deutschen Reich wohl nicht sehr unter¬
scheiden. Schnitzler wollte nach dem Leven zeichnen, hat es
wohl auch gelan. Der Ton gutnütigen Leich siuns ist von
Anfang bis zu Ende vortrefflich durchgeführt.
Telephon 12801.
Alox. Welgls Unternehmen für Zoltungs-Ausschhilfo
„OBSERVER“
L. österr. behördl. konz. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalpachrichten
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, New-Vork,
Paris, Rom, Mailand, Stockholm, Christiania, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt aus: Sil#rane Aale
vor: 7 d. 74 0
Gese 1.
Wenn es möglich wäre, hätten wir bei der Lektüre von Arthur Schnitz¬
lers „Leutnant Gustl“*) nervös werden können; denn die 64 Seiten des
Büchleins bilden einen einzigen, psychologisch interessanten Monolog des Leutnants
Gustl; der sitzt im Theater, macht alle möglichen Bemerkungen über Gesehenes
vor sich hin, wird beim Hinausgehen von einem Bäcker angerempelt, das bringt
ihn fast zum Selbstmord, denn die Verhöhnung seitens eines Zivilisten ist zu
furchtbar und unerträglich. Alles mögliche stellt er sich vor. Wie gesagt, psycho¬
logisch interessant erzählt, fein beobachtet; aber eine verdammte Lektüre. Wehe
der deutschen Sprache, wehe dem deutschen Stil; das wäre ihr Tod! Das
Heftchen ist nach Form und Inhalt dekadent durch und durch, und hat natürlich
die 9. Auflage! Bezeichnend für den großartigen Geschmack!!
(1897), „Ein Vater“
türe (1899), „Dorfd
Feuilleton.
„Blumen“ (1900). C
weisen aber von Nu
Belletristische Spaziergänge.
sichtbaren Fortschritt
vielmehr bloße impt
FM. Wie in der bekannten Parabel der Bibel die
den Faden der Erzä
Arbeiter, die erst in der elsten Stunde zur Arbeit er¬
nicht weiterspinnen,
scheinen, trotzdem ihren vollen Lohn erhalten, was sagen
Strecken von einem H
will, daß es zur Besserung niemals zu spät ist und
schreiten und auch hi¬
diese, wenn sie auch noch so spät erfolgt, nicht geringer
als vielmehr ihre
als die angestammte Tugend geschätzt und belohnt wird,
Beziehung haftet ein
so ist es wohl auch für den Kritiker nie zu spät, ein
tantisches an. Jedoch
Unrecht, eine Unterlassungssünde gutzumachen. Bei dem
ist so echt poetisch u
ehrlichsten Bestreben des Rezensenten, aus der großen
ursprüngsicher, kräfti
Flut der Romane und Novellen das Echte und Gute
tig gewirkt, daß sie
herauszufinden und ihm die verdiente Beachtung zu ver¬
ist ein echter Poet,
schaffen, ist es nicht zu vermeiden, daß seine Auswahl,
der Natur vollgesog
welch letztere schon eine Kritik ohne Worte ist, das eine
durch, daß insbeson
und andere wertvolle Buch übersieht. Unter der Ueber¬
duftige Stimmung
produktion der Unmenge mittelmäßiger und schlechter
plastischen Ausdruck
Bücher leiden die wenigen guten ohnehin. Die Ungunst
spiel des jungen Ta
dieser Umstände verschuldete es, daß ein vor längerer
unbewußte Regung
Zeit erschienenes Werk eines jungen Landsmanns s. Z.
satten, simmungsv
unserer Aufmerksamkeit entging und kürzlich, als 2
„Kinder“ und „Ave
zufällig uns in die Hände siel, durch das unverkennbare
werte Stücke, die
Gepräge echten poetischen Talentes das Rezensenten¬
virtuose poctische Le
gewissen schlagen machte. „Früh am Morgen“, Stu¬
St. Galler Poeten
dien von Gallus Walz*), betitelt sich der hübsch aus¬
gegnen.
gestattete Band von 200 Seiten. Seinen Inhalt bilden
Auch gegenüber
die acht folgenden Stücke, denen die Jahreszahl ihrer
versäumte Pflicht
Entstehung beigefügt ist: „Kinder“ (1896), „Begegnung“
Siegfried Cronbach
Roman von M.
*) Leipzig, Verlag von Robert Baum.
Gustl
box 1/11
Leutnant
„
Telephon 12801.
Alex. Weigls Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitlo
„OBSERVER“
L. österr. behördl. konz. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
In Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, New-Tork,
Paris, Rom. Mailand, Stockholm, Christiania, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt aus:
vom: ####7707
Arthur Schnitzler, Lienfofant Guetl.
Pfelozil K. S I p SVEröVa Kmnovna, red. Jar. Kva¬
pil, sv. 383. Nakl. J. Otto. Autor rozpustilych akto¬
vek z videnského svêta, jenz se bavi, podävá tu cha¬
rakteristickou episodu ze Zivota mladého düstoinika.
Mladik beze vsech vyssich idel, majlel näsledkem své¬
ho vychováni toliko svon vojanéinu, toliko predsudek
vyssi stavovské cli, ocitf se v tragickém konfliktu.
Mä se bit a säm povazuje se näsledkem iakés banälnf
prihody za zneucténa, soudi, ze musi säm uöinit konec
svému Zivotu, az jej novà nähoda zbavf této domnélé
povinnosti. Autoru podakilo se, znäzorniti dusevni
stav mladého lehkoväznika, spis rozmrzelého, ze je
vsemu konech nez skuteëné dojatého.
Telephon 12801.
Mex. Welgls Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
„OBSERVER“
Lösterr. behördl. Könz. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, New-Tork,
Paris, Rom, Mailand, Stockholm, Christiania, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt aus: n
e. 7/77%
E
Lentenant Gustl. Neunte Auflage. Novelle von Ar¬
sthur Schnitzler. (Berlin 1904. S Fischer, Verlag.) Ein
Monolog—von dreinnsjechig Seiten, in dem das ganze
Inventar eines Leutnantsherzens Revue passiert. Gustl ist
ein österreichischer Leutnant, aber er wird sich von manchem
seiner Kameraden im Deutschen Reich wohl nicht sehr unter¬
scheiden. Schnitzler wollte nach dem Leven zeichnen, hat es
wohl auch gelan. Der Ton gutnütigen Leich siuns ist von
Anfang bis zu Ende vortrefflich durchgeführt.
Telephon 12801.
Alox. Welgls Unternehmen für Zoltungs-Ausschhilfo
„OBSERVER“
L. österr. behördl. konz. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalpachrichten
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, New-Vork,
Paris, Rom, Mailand, Stockholm, Christiania, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt aus: Sil#rane Aale
vor: 7 d. 74 0
Gese 1.
Wenn es möglich wäre, hätten wir bei der Lektüre von Arthur Schnitz¬
lers „Leutnant Gustl“*) nervös werden können; denn die 64 Seiten des
Büchleins bilden einen einzigen, psychologisch interessanten Monolog des Leutnants
Gustl; der sitzt im Theater, macht alle möglichen Bemerkungen über Gesehenes
vor sich hin, wird beim Hinausgehen von einem Bäcker angerempelt, das bringt
ihn fast zum Selbstmord, denn die Verhöhnung seitens eines Zivilisten ist zu
furchtbar und unerträglich. Alles mögliche stellt er sich vor. Wie gesagt, psycho¬
logisch interessant erzählt, fein beobachtet; aber eine verdammte Lektüre. Wehe
der deutschen Sprache, wehe dem deutschen Stil; das wäre ihr Tod! Das
Heftchen ist nach Form und Inhalt dekadent durch und durch, und hat natürlich
die 9. Auflage! Bezeichnend für den großartigen Geschmack!!
(1897), „Ein Vater“
türe (1899), „Dorfd
Feuilleton.
„Blumen“ (1900). C
weisen aber von Nu
Belletristische Spaziergänge.
sichtbaren Fortschritt
vielmehr bloße impt
FM. Wie in der bekannten Parabel der Bibel die
den Faden der Erzä
Arbeiter, die erst in der elsten Stunde zur Arbeit er¬
nicht weiterspinnen,
scheinen, trotzdem ihren vollen Lohn erhalten, was sagen
Strecken von einem H
will, daß es zur Besserung niemals zu spät ist und
schreiten und auch hi¬
diese, wenn sie auch noch so spät erfolgt, nicht geringer
als vielmehr ihre
als die angestammte Tugend geschätzt und belohnt wird,
Beziehung haftet ein
so ist es wohl auch für den Kritiker nie zu spät, ein
tantisches an. Jedoch
Unrecht, eine Unterlassungssünde gutzumachen. Bei dem
ist so echt poetisch u
ehrlichsten Bestreben des Rezensenten, aus der großen
ursprüngsicher, kräfti
Flut der Romane und Novellen das Echte und Gute
tig gewirkt, daß sie
herauszufinden und ihm die verdiente Beachtung zu ver¬
ist ein echter Poet,
schaffen, ist es nicht zu vermeiden, daß seine Auswahl,
der Natur vollgesog
welch letztere schon eine Kritik ohne Worte ist, das eine
durch, daß insbeson
und andere wertvolle Buch übersieht. Unter der Ueber¬
duftige Stimmung
produktion der Unmenge mittelmäßiger und schlechter
plastischen Ausdruck
Bücher leiden die wenigen guten ohnehin. Die Ungunst
spiel des jungen Ta
dieser Umstände verschuldete es, daß ein vor längerer
unbewußte Regung
Zeit erschienenes Werk eines jungen Landsmanns s. Z.
satten, simmungsv
unserer Aufmerksamkeit entging und kürzlich, als 2
„Kinder“ und „Ave
zufällig uns in die Hände siel, durch das unverkennbare
werte Stücke, die
Gepräge echten poetischen Talentes das Rezensenten¬
virtuose poctische Le
gewissen schlagen machte. „Früh am Morgen“, Stu¬
St. Galler Poeten
dien von Gallus Walz*), betitelt sich der hübsch aus¬
gegnen.
gestattete Band von 200 Seiten. Seinen Inhalt bilden
Auch gegenüber
die acht folgenden Stücke, denen die Jahreszahl ihrer
versäumte Pflicht
Entstehung beigefügt ist: „Kinder“ (1896), „Begegnung“
Siegfried Cronbach
Roman von M.
*) Leipzig, Verlag von Robert Baum.