10.
Leutnant Gustl
ertenetene e ene ese et ete e henet entetenesesen.
box 1/12
243
The Germanic Revien
BESCHLUSZ
Der Ehrenrat für Landwehroffiziere und Kadetten Wien hat
über die wider den Oberarzt Dr. Arthur Schnitzler im Verhältnis
der Evidenz des k.k. Landw. J. R. Klagenfurt Nr. 4 erhobene
Anschuldigung, daß er als dem Offiziersstande angehörig eine
Novelle verfaßte und in einem Weltblatte veröffentlichte, durch
deren Inhalt die Ehre und das Ansehen der k.k. österr. u. ung.
Armee herabgesetzt wurde, sowie daß er gegen die persönlichen
Angriffe der Zeitung Reichstehr keinerlei Schritte unternommen
hat nach der am 26. April r0or stattgehabten Schlußverhandlung
erkannt—dler beschuldigte Oberarzt hat die Standesehre da¬
durch verietzt, daß er als dem Offiziersstande angehörig eine
Novelie verfaßte und in einem Weltblatte veröffentlichte, durch
deren Inhalt die Ehre und das Ansehen der österr. ung. Armee
geschädigt und herabgesetzt wurde, sowie daß er gegen die
persönlichen Angriffe der Zeitung Reichswehr keinerlei Schritte
unternommen hat.
Wien am 26. April 1001.
Hermann Neubauer, Oberl., Franz Agler, Leut., Julius
Schwitz von Schwitzhofen, Major, Adolf Hausmann, Haupt¬
mann, Albin Brumowsky, Oberstleut., Heinrich von Beyer,
Oberst als Vorsitzender.
Für die richtige Abschrift Justizref. der k.k. L.T.R. Wien,
August M.A.
Schnitzler’s officers’ diploma was later sent for and he
received in place of it a military pass as Sanitätssoldat des
k.u.k. Landsturms.“ He remained in the military service in
this capacity until his forty-s cond year (1004).
An investigation of the reception of Leutnant Gustl as a
literary work by reviewers and critics reveals many shades of
opinion. Der Bund (Bern, June Zo, 1001) commented as
follovs: Daß Schnitzler dieses Menschliche so herausgebracht
hat, das seinem Helden unsere Sympathie gewinnt, ist der
Hauptbeweis dichterischer Genialität.“ In Stimmen der Gegen¬
wart (August 15, roof) the author was lauded as “ein großer
Psychologe, ein Mensch, der das wirkliche, echte Leben schildert,
ein Dichter in des Wortes reinster Bedeutung. Auch ein
Stilkünstler allerersten Ranges.“ Josef Ettlinger was more
critical and spoke of it as being “ mehr Kunststück als Kunst¬
werk. Glänzende Virtuosität täuscht über die innere Un¬
Leutnant Gustl
ertenetene e ene ese et ete e henet entetenesesen.
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The Germanic Revien
BESCHLUSZ
Der Ehrenrat für Landwehroffiziere und Kadetten Wien hat
über die wider den Oberarzt Dr. Arthur Schnitzler im Verhältnis
der Evidenz des k.k. Landw. J. R. Klagenfurt Nr. 4 erhobene
Anschuldigung, daß er als dem Offiziersstande angehörig eine
Novelle verfaßte und in einem Weltblatte veröffentlichte, durch
deren Inhalt die Ehre und das Ansehen der k.k. österr. u. ung.
Armee herabgesetzt wurde, sowie daß er gegen die persönlichen
Angriffe der Zeitung Reichstehr keinerlei Schritte unternommen
hat nach der am 26. April r0or stattgehabten Schlußverhandlung
erkannt—dler beschuldigte Oberarzt hat die Standesehre da¬
durch verietzt, daß er als dem Offiziersstande angehörig eine
Novelie verfaßte und in einem Weltblatte veröffentlichte, durch
deren Inhalt die Ehre und das Ansehen der österr. ung. Armee
geschädigt und herabgesetzt wurde, sowie daß er gegen die
persönlichen Angriffe der Zeitung Reichswehr keinerlei Schritte
unternommen hat.
Wien am 26. April 1001.
Hermann Neubauer, Oberl., Franz Agler, Leut., Julius
Schwitz von Schwitzhofen, Major, Adolf Hausmann, Haupt¬
mann, Albin Brumowsky, Oberstleut., Heinrich von Beyer,
Oberst als Vorsitzender.
Für die richtige Abschrift Justizref. der k.k. L.T.R. Wien,
August M.A.
Schnitzler’s officers’ diploma was later sent for and he
received in place of it a military pass as Sanitätssoldat des
k.u.k. Landsturms.“ He remained in the military service in
this capacity until his forty-s cond year (1004).
An investigation of the reception of Leutnant Gustl as a
literary work by reviewers and critics reveals many shades of
opinion. Der Bund (Bern, June Zo, 1001) commented as
follovs: Daß Schnitzler dieses Menschliche so herausgebracht
hat, das seinem Helden unsere Sympathie gewinnt, ist der
Hauptbeweis dichterischer Genialität.“ In Stimmen der Gegen¬
wart (August 15, roof) the author was lauded as “ein großer
Psychologe, ein Mensch, der das wirkliche, echte Leben schildert,
ein Dichter in des Wortes reinster Bedeutung. Auch ein
Stilkünstler allerersten Ranges.“ Josef Ettlinger was more
critical and spoke of it as being “ mehr Kunststück als Kunst¬
werk. Glänzende Virtuosität täuscht über die innere Un¬