I, Erzählende Schriften 10, Lieutet Gustl. Novelle, Seite 174

10. Leutnant Gustl
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416 19 04
*(Ein ehrenräthliches Urtheil.]
Schriftsteller Dr. Arthur Schnitzler, der Regimentsarzt
in der Reserve war, ist, wie die =Wr. Allg. Ztg.= mit¬
theilt, von einem militärischen Ehrenrathe seiner Officiers¬
charge verlustig erklärt worden. Als Gründe dieses ehren¬
räthlichen Richterspruches werden von dem citirten Blatte
angegeben, daß Dr. Schnitzler durch seine novellistische
Studie =Lieutenant Gustl= der Ehre des österreichischen
Officierscorps nahegetreten sei und daß er weiters auf eine
in heftigem und persönlichem Tone geschriebene Kritik dieser
schriftstellerischen Arbeit — welche Kritik in einem Wiener
Tagesblatte zu lesen war — nicht reagirt habe. —
Zur Erklärung dieser Notiz diene, daß der =Lieutenant
Für
clusive
Gustl= bereits im vorigen Jahre im Feuilleton der =N.

orto.
Fr. Presse= erschienen ist. Dr. Schnitzler, ein Israelit,
hat, soviel wir uns erinnern, den =Lieutenant Gustle als
Voraus.
„ 10
einen sehr läppischen, um nicht zu sagen, blödsinnigen
ist das
es den
Menschen geschildert, beiläufig so wie unsere jüdischen
Abonne
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Schriftsteller die ihnen mißliebigen=Aristokraten= darzu¬
stellen pflegen. Auf das wirklich infame Feuilleton in der
2N. Fr. Presse= ist dann eine scharfe Erwiderung in dertend die
Inhalts
Reichswehr= erfolgt, auf welche Schnitzler, wie ihm an¬rgen¬
Zeitung
blätt
geblich zum Vorwurfe gemacht wird, =nicht reagirt hat“.e Leben
wodurch
des In¬
Wenn wir diesen Schlußsatz recht verstehen, so soll damiteilungen
werden
wohl ein Duellzwang angedeutet werden?
Pröspecte gratis und france
2
vom
(Zur Maßregelung des Schriftstellers
Dr. Arthur Schnitzler.) Wir haben im Morgen¬
blatte ausführlich darüber berichtet, daß der Wiener
Schriftsteller Dr. Arthur Schnitzler wegen seiner
in der Weihnachtsnummer der „Neuen Freien Presse“
veröffentlichten Novelle „Lieutenant Gustl“ vom
militärischen Ehrenrathe seiner Charge als Regiments¬
arzt in der Reserve verlustig erklärt worden ist.
Dr. Schnitzler weilt derzeit nicht in Wien. Er hat
Für
Abont
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des
wer
Gründen seiner literarischen
sich aus principieller
und künstlerischen Freiheit dem Ehrenrathe, der
bereits seit einigen Monaten über diese Angelegenheit
Berathungen pflegte, nicht gestellt und es unter¬
lassen, sich gegen die Anklagen desselben zu ver¬
theidigen. Wir zeigen obenstehend unseren Lesern
ild Arthur Schnitzlers
Adolf Schustermann
Adressen-Verlag und Zeitungs-Nachrichten-Bureau
Berlin 0.27, Blumenstr. 80/81
Seisene Zeitung. Berin
21.
Wien, 20. Juni. (Eig. Drahtber.) Eine militärisch=litera¬
rische Angelegenheit macht hier viel von sich reden. Arthur
Schnitzler, der den Rang eines Regimentsarztes in der Reserve
bekleidet, wurde durch ehrenräthlichen Spruch seiner Charge
wegen einer in der letzten Wei
tsbeilage der „N. Fr. Pr.
veröffentlichten Novelle mit den Tirel „Leutnant Gustl“
sowie deshalb, weil er auf eine sehr heftige Kritik dieser
Novelle in einer anderen Zeitung nicht reagirt hatte, verlustig

erklärt.
Leutnant Gustl“ behandelte das Problem der soge¬
nannten Ehrennothwehr, das heißt, daß ein Offizier jede Beleidi¬
gung auf der Straße sofort mit der Waffe in der Hand zu
rächen hat. In einer Theatergarderobe geräth Leutnant Gustl in
einen Wortwechsel mit einem Bäcker. Als er den Säbel ziehen
„dummer Bub“ schimpft. Nach dem Ehrenkodex fühlt sich Leutnant
Gustl verpflichtet, sich eine Kugel vor den Kopf zu schießen. Er
irrt eine ganze Nacht im Prater umher und findet nicht den
Muth dazu. Morgens will er noch einmal in sein Kaffeehaus
frühstücken gehen und dann sterben. Dort hört er, daß den
Bäcker bei Nacht der Schlag getroffen habe, und unterläßt der
Selbstword.
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