I, Erzählende Schriften 3, Sterben. Novelle, Seite 85

3.
Sterben
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Prager Zeitung
Ausschnitt aus:
11. MAl 1898
vom
pelieben.
Emiräni. (Sterben.) Novelle von Arthur
Ier. „In's Böhmische übersetzt von 37.Jable¬
(Prag, Verlag der Zeitschrift „Rozhledy“.) Eine nacht¬
schwarze Landschaft, aus der nur einige helle Wolkenstreifen
und die bleichen Steinkreuze eines Friedhofes gespensterhaft
hervorschimmern — das in das von E. Orlik ausgeführte
Umschlagsbild des Buches. Der Trauerhülle entspricht der
düstere Inhalt. Man sollte es kaum glauben, daß ein Kind
der lebenslustigen Phäakenstadt an der Donau, so eindrin¬
gende Blicke in die Nachtseite der menschlichen Natur gethan
haben könnte. Ja, auch die Wiener haben sich verandert.
Der Inhalt ist in kurzem folgender: Marie, ein lebens¬
frisches Mädchen, hat ihrem schwindsüchtigen Liebhaber Felix
übereitelt das Versprechen gegeben, sie wolle mit ihm ver¬
eint sterben. Felix weist zuerst dieses Opfer zurück; je meb¬
er aber den Tod herannahen fühlt, umso heftiger wünsch
er, seine Geliebte möchte doch ihr Versprechen erfüllen. Der
Anblick des furchtbaren langsamen Hinsterbens des jungen
Mannes bewirkt in dem Mädchen einen natürlichen Rück¬
— sie klammert sich nun an das Leben. Und als
schlag
Felix in der Todesagonie sich auf sie stürzt, um sie zu er¬
drosseln, da flieht Maria entsetzt von seinem Sterbelager in
die Nacht hinaus. Zurückgekehrt findet sie den Geliebten
lodt unb starr auf dem Boden liegend. Schnitzler zeigt sich
auch in diesem aufregenden Nachtstücke als ein Meister in
der Beherrschung des Wortes und in der Schilderung der
intimsten Seelenprozesse.- Die Uebersetzung Javürek's folgt
mit innigem Verständniß den Feinheiten des Originals.
Jaroslav Kamper führt die Novelle durch einen kurzen kri¬
tischen Aufsatz beim böhmischen Publikum ein.
A. R.
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LES LANGUES MODERNES
Arthur Schyitzler. — Mourlr. Traduit de l’allemand par
Alzir Hunna et O. Bounstac. (Rieder, 1925. 187 p. in-16).
Mourir est une des premières nouvelles de Schnitzler. Nous
avons aimé à en retrouver dans la traduction française le
charme doulourenx et eruel. Deux idées fixes, divergentes se.
développent chez deux personnages lics du plus étroit, du plus
sincère amour: chez l’homme, malade etqui se sait condamné, le
besoin d’emmener avec lui, dans la mort, la maitresse passionné¬
ment aimée; chez elle, toute jeune et saine, l’horreur croissante de
la mort, de la maladie, de cet organisme qu’elle voit lentement se
détruire auprès d’elle. I’amour n’est pas ici plus fort que la wort,
mais la mort plus forte que Pamour et la vie plus forte que tout.
Une ironie sans pitié demasque un à un les mensonges du senti¬
ment, les caleuls inconscients de l’égoisme ou de la pitié. Mais
une gräce legère, un doux paysage, une exquise modération
donnent ä ce drame eruel un charme impalpable, mélancolique
et attendri. La traduction est fidéle et le plus souvent aisée.
M. Maurice Scheyer l'a fait précéder d’une préface enthousiaste
on Patmosphère schnitzlérienne est évoquée avec vérité et avec
oésie.
Geneviève Biarovis.



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Politik (Prag
Ausschnitt, aus:
5— JUN 1898
vom
— A. Schnitzler: „Umiráni.“ Autorisovany pfeklas
. Javürka. P Näkladem „Rozhledä“. Nach „Liebelei
und „Anatol“ liegt nun auch Schnitzler's „Sterhen“ in einer böh¬
mischen Uebersetzung vor. „Sterben“ ist wohl Schnitzler's bestes
Werk. Hier steht der Wiener Autor künstlerisch am höchsten.
ist ein feines, ein künstlerisches Buch, weil es auf alles äußere
Beiwerk verzichtet und blos den inneren Vorgängen und den lei¬
festen Regungen der Seele nachgeht. Es ist eben rein innerlich.
Das langsame Dahinsiechen eines Menschen, das langsame Ver¬
welken und Verblühen einer empfindlichen, raffinirten Seele wird
darin mit delikaten Farbentönen und feinen Strichen geschildert.
Wie die Krankheit uns feige macht, wie mit dem körperlichen
Siechthum auch die geistigen und moralischen Kräfte allmälig
schwinden, wie sich zwischen dem Sterbenden und den Ueberleben¬
den nach und nach ein tiefer Abgrund aufthut, wie die trügerische
ha
Hoffnung immer wieder dem Kranken vorschwebt — das Alles
Schnitzler in der Novelle schlicht und doch vornehm, mit feinen
Empfinden wiedergegeben. Ein wehmüthiger, tief trauriger Zu¬
geht durch das Buch. Etwas von der traurigen Stimmung eines
Sonnenunterganges im Spätherbst, von der Stunde des Abschie¬
des, liegt über seinen Seiten. Das Durchschnittspublikum wird
der „Liebelei“ zujubeln, die Oberflächlichen werden „Anatol“
reizend finden, aber die Kenner werden das „Sterben“ allen, auch
den späteren Arbeiten Schnitzler's vorziehen und an der feinen
psychologischen Detailmalerei des Buches Gefallen finden. Die
böhmische Uebersetzung ist in einer sehr elegauten Ausstattung, mit
einer stimmungsvollen Lithographie von Emil Orlik geschmückt,
erschienen. Der Uebersetzung ist ein kurzes. Vorwort von Jaroslav
[Kamper vorangeschickt.
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