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31. Im Spielder Sonnerinefte
U hraen
Wiener
Allgemeine Zeitung
Moissi ist von Schnitzlers neuem Stück begeistert
„Wie wenn der Wind in die Blätter greift, gibt es tausend
Töne und Klänge“
Ich möchte dennoch ganz entschieden betonen,
—
Arthur Schnitzlers neue Komö¬
daß ich mich nicht berufen fühle, eine Art Urteil
über diese wunderbare Schöpfung des großen
die „Spiel der Sommerlüfte“ soll als
Dichters abzugeben. Es sind meine rein persön¬
Weihnachtsnovität des Deutschen
lichen Eindrücke. Die Eindrücke meiner persön¬
Volkstheaters zur Aufführung gelangen.
Da Alexander Moissi die Hauptrolle spielt,
lichen Ergriffenheit.
Für mich ist es eine merkwürdige Empfin¬
haben wir uns heute an den Künstler gewendet
dung, daß ich in diesem Stück zum erstenmal in
mit der Bitte, uns über seine Eindrücke, die er
nach der Lektüre des Werkes hatte, zu berichten.
meinem Leben einen Geistlichen zu spielen habe,
Alexander Moissi sagt:
ich trete als Kaplan auf.
„Ich bin von dem neuen Werk Arthur
Richt ohne leise Rührung dachte ich bei der
Schnitzlers, ich kann wohl sagen, vollkommen
Lektüre des Stückes an die Zeit,
Arthur Schnitzler kennen lernte. Es
objektiv, mehr als entzückt. Es ist echtester
war vor ungefähr 25 Jahren, als ich, ein junger
Schnitzler, Schnitzler im Extrakt sozusagen, es
Schauspieler bei Max Reinhardt, an dessen klei¬
ist ein Werk von äußerster Zartheit und dabei
nem Theater in Berlin, dem früheren Kabarett
doch, man muß es aussprechen, von einer gewissen
„Schall und Rauch“, und zwar vermutlich der
Kühnheit. Denn es ist heute sicherlich ein Wag¬
verlästertste und meist verrissenste
nis, ein Stück zu schreiben, das so ganz auf
Schauspieler Berlins war. Damals
äußerste Zartheit des Empfindens, auf Duft und
vertraute mir Reinhardt die Rolle des Henri in
Ton gestellt, geradezu demonstrativ gegen jeden
Schnitzlers Einakter „Der grüne Kakadu“ an und
Effekt gestaltet ist.
Schnitzler kam auf die Proben. Ich war natür¬
Denn dieses neue Werk Schnitzlers ist nicht
lich sehr besangen und sehr besorgt. Schnitzler
ein Trumpf der Vorgänge und Begebenheiten,
jedoch war begeistert und ich bin heute noch
es ist ein Spiegel der Charaktere, ein Spiegel der
tief bewegt über die Güte, mit der er
seinsten und kompliziertesten Menschlichkeiten. So
mir damals begegnete. Oft und oft hat
strahlt und sprüht es in zahllosen Lichtern. Es
Schnitzler nachher sehr scherzend diese Zusammen¬
ist, wie wenn man dem Wind lauscht, der in die
arbeit gerühmt und mir versichert, daß er stolz
Blätter greist und tausend Töne und Klänge zu
hören glaubt. Nicht ohne Grund, wie man sieht,
nennt daher Schnitzler seine Dichtung „Spiel! darauf sei, mich sozusagen „mitentdeckt“ zu
haben.“
der Sommerlüfte“.
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31. Im Spielder Sonnerinefte
U hraen
Wiener
Allgemeine Zeitung
Moissi ist von Schnitzlers neuem Stück begeistert
„Wie wenn der Wind in die Blätter greift, gibt es tausend
Töne und Klänge“
Ich möchte dennoch ganz entschieden betonen,
—
Arthur Schnitzlers neue Komö¬
daß ich mich nicht berufen fühle, eine Art Urteil
über diese wunderbare Schöpfung des großen
die „Spiel der Sommerlüfte“ soll als
Dichters abzugeben. Es sind meine rein persön¬
Weihnachtsnovität des Deutschen
lichen Eindrücke. Die Eindrücke meiner persön¬
Volkstheaters zur Aufführung gelangen.
Da Alexander Moissi die Hauptrolle spielt,
lichen Ergriffenheit.
Für mich ist es eine merkwürdige Empfin¬
haben wir uns heute an den Künstler gewendet
dung, daß ich in diesem Stück zum erstenmal in
mit der Bitte, uns über seine Eindrücke, die er
nach der Lektüre des Werkes hatte, zu berichten.
meinem Leben einen Geistlichen zu spielen habe,
Alexander Moissi sagt:
ich trete als Kaplan auf.
„Ich bin von dem neuen Werk Arthur
Richt ohne leise Rührung dachte ich bei der
Schnitzlers, ich kann wohl sagen, vollkommen
Lektüre des Stückes an die Zeit,
Arthur Schnitzler kennen lernte. Es
objektiv, mehr als entzückt. Es ist echtester
war vor ungefähr 25 Jahren, als ich, ein junger
Schnitzler, Schnitzler im Extrakt sozusagen, es
Schauspieler bei Max Reinhardt, an dessen klei¬
ist ein Werk von äußerster Zartheit und dabei
nem Theater in Berlin, dem früheren Kabarett
doch, man muß es aussprechen, von einer gewissen
„Schall und Rauch“, und zwar vermutlich der
Kühnheit. Denn es ist heute sicherlich ein Wag¬
verlästertste und meist verrissenste
nis, ein Stück zu schreiben, das so ganz auf
Schauspieler Berlins war. Damals
äußerste Zartheit des Empfindens, auf Duft und
vertraute mir Reinhardt die Rolle des Henri in
Ton gestellt, geradezu demonstrativ gegen jeden
Schnitzlers Einakter „Der grüne Kakadu“ an und
Effekt gestaltet ist.
Schnitzler kam auf die Proben. Ich war natür¬
Denn dieses neue Werk Schnitzlers ist nicht
lich sehr besangen und sehr besorgt. Schnitzler
ein Trumpf der Vorgänge und Begebenheiten,
jedoch war begeistert und ich bin heute noch
es ist ein Spiegel der Charaktere, ein Spiegel der
tief bewegt über die Güte, mit der er
seinsten und kompliziertesten Menschlichkeiten. So
mir damals begegnete. Oft und oft hat
strahlt und sprüht es in zahllosen Lichtern. Es
Schnitzler nachher sehr scherzend diese Zusammen¬
ist, wie wenn man dem Wind lauscht, der in die
arbeit gerühmt und mir versichert, daß er stolz
Blätter greist und tausend Töne und Klänge zu
hören glaubt. Nicht ohne Grund, wie man sieht,
nennt daher Schnitzler seine Dichtung „Spiel! darauf sei, mich sozusagen „mitentdeckt“ zu
haben.“
der Sommerlüfte“.
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