II, Theaterstücke 31, Der Gang zum Weiher. Dramatische Dichtung (Der weise Vater, Der Weiher), Seite 32

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31. Im Spiel der Sonnerluefte
Nr. 353
Wien, Sonntag
Neues Wiener Tagblatt
22. L
WEIHNACH
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Leutnant. Recht nett der junge Tonio Riedl, und im
Freita,
Theater und Kunst.
Mittelpunkt der geistige, feine Kaplan Moissis der Naxos.“
immer dort am echtesten ist, wo er problematisch sein Zerbinetta:
Wiedemann
Schnitzlers „Im Spiel der
darf und in eine Szene des Zwiespalts gestellt ist, in
Strauß a. C
der sich mit dem großen Schauspieler auch der Mensch
Sommerlüfte“.
Samst
zu bewähren hat. Inmitten der Darsteller wurde der rustican
Dichter mit demonstrativer Herzlichkeit gefeiert.
Erstaufführung im Deutschen Volkstheater.
Claus;
Helene Tuschak. Nedda —
Schwer liegt der Sommer über der Landschaft und
Sylvio —
der Kreatur. Es ist so schwül draußen und im Innern.
Sonnt
Wünsche werden wach, Triebe drängen ins Licht,
Mondfal
Neuheiten des Burg= und Akademie¬
zwingen heiße Menschen zueinander, die Jungen,
Rosenka
theaters.
Halbwüchsigen und jene, hinter deren Sommer schon der
Angerer
v. Lerchenal
Herbst steht, in deren Sehnsucht bereits wehmutig die
Im Burgtheater findet am 31. d. die erste Auf¬
Gallos.
Entsagung klingt. Wie lange noch? Da nimmt man
führung des Lustspieles „Wiegenlied“ von Ladislaus
Dr. Waller
Stimmungen des Wesens um so leichter schicksalshaft.
Fodor, deutsch von Siegfried Geyer, statt. Die Besetzung
Und Gewitter ballen sich, die Luft ist geladen im Heim
der Rollen ist folgende: Professor Dr. Wieser — Hennings;
Shau
der reifen Eheleute und in der Mädchenkammer, im
Stephan v. Czerda — Thaller; Dr. Fritz Mohr — Haeusser¬
Zimmer des Sohnes und im Gemach des Logiergastes,
Die *
mann; Elisabeth — Seidler; Marie — Medelsky; Jessy —
der hübschen, angehenden Schauspielerin Gusti, die der Mayen; Franz Puchinger — Höbling; Braunberger — Mayer¬
in Budape
junge Sekundararzt liebt. Selbst drüben im Pfarrhof, hofer; Doktor — Müller; Jakob — Straßni. Regie Direktor
nationaler:
wo sonst die Atmosphäre so rein ist, fühlt man diese Franz Herterich. Bühnenbilder Remigius Geyling. Die Vor¬
Aeußerung
Elektrizität. Der Herr Kaplan hat es überhaupt nicht
stellung wird am selben Abend um ½11 Uhr als Silvesternacht¬
gestern ve¬
leicht. Er hat von dem bevorstehenden Duell seines
vorstellung wiederholt. Am 11. Jänner wird in neuer Ein¬
Mayen :
einzigen Bruders erfahren und bangt um dessen Leben.
studierung und Inszenierung Lessings „Emilia Galotti“
ernteten i
Hochspannungen, wie in der Natur. So wetterleuchtet
wieder im Spielplan des Burgtheaters erscheinen. Die Be¬
konnte ohl
setzung wurde schon milgeteilt. Regie Raoul Aslan. Bühnen¬
es auch bei Professor Friedlein und seiner Frau. Ist er
Burgtheatt
bilder Remigius Geyling. Als nächste Neuheit geht hierauf
wirklich nur um des Exzellenzherrn willen über Nacht
das Lustspiel „Die Feuerglocke“ von Raoul Auernheimer
in der Stadt geblieben? Ist es nur Verehrung, die sie
Rena
in Szene.
für den jungen Priester hegt, der allzu gern ins Haus
Schlafer
Im Akademietheater wird das Lustspiel „Die
kommt? Da grellen auch schon die ersten Blitze.
dem Roma
Prinzessin und der Eintänzer“ von Alexander
Flammen schlagen aus den Jungen, und in gefahr¬
und Andre
Engel und Alfred Grünwald für den 4. Jänner vor¬
gesetzt von
voller Stunde, als Zweifler und Gottsucher, stehen bereitet. Besetzung: Lord Hamson — Georg Reimers; Lord
bauen, be
Frau und Priester einander gegenüber. Endlich prasselt Brummel — Bettac; Lady Hartley — Albach=Retty; Roxy —
draußen das Wetter nieder. Und — da es vorüber ist Wagener; Herzogin von Davenham — Wilke; Lilian-
„Madonna
Dekohr
Erlösung. Ganz anders sieht die Welt aus. Professor Dreger; Gwendolin — Freißler; Raquin — Eidlitz; Armand
Friedlein kommt nach Hause — nichts ist geschehen.
lärster. Bé¬
Perichot — Schütze; Francois Bouchet — Strebinger; Symeux
Frau und Kaplan haben zur Pflicht zurückgefunden —
daß die R.
Schmidt; Flugzeugpassagier — Arndt; Nizette — Kramer;
nichts. Der Bruder lebt, die kleine Schauspielerin
Boxkampf.
Rita=Vera — Böhm; Paulette Rivoir Burg; Fanchon —
flattert ins Engagement, und auch der junge Arzt, der
Wort des
Zureck; Anette Lebrun — Hoeßrich; der Ober Jean — Braun;
heranwachsende Sohn, werden sich trösten. Nirgends hat
regelrechté
Pilot — Wlasak; Zimmerkellner — Wiesner.
es eingeschlagen, keine Katastrophen, nichts, nichts
wienerische
ein Spiel der Sommerlüfte, es vergeht, verweht, tout
Effekte au
Faschingsvorstellungen im Burgtheater.
passe. . .. So ist das Leben.
Bildern,
nach eigen
Wie uns berichtet wird, beabsichtigen die Mitglieder des
Die liebe, feine, alte Schnitzler=Melodie, unendlich Burgtheaters wie in früheren Jahren auch im kommenden
behutsam instrumentiert, in Pastellfarben des Tones,
zwei Schn#
lebnis; ir
wie die Wiener Landschaft, aus der sie erblühte, schein¬
Fasching die Operette „Pariser Leben“ von Jacques
jour, der
bar verspielt, und doch schwer von Lebensweisheit, von
Das schönste Weihnachtsgeschenk!
rücken mu
dem Wissen um die Menschen und ihr Daseinsspiel.
Gerard, #
Man hat sie alle schon gehört, diese Motive der Liebelei,
der Metr¬
der Zwischenspiele des Herzens. Man denkt der Tragik

Gattin w
des Leutnants G.stl. der einst so wahren Schnitzler¬
Rußland:
S
Menschen die man nun schon in historischer Gewandung
S
wagengese
darstellt. Denn historisch ist die altösterreichische Uniform,
fahrtssigr
historisch sind diese langen, weiten Röcke, die Frisuren,

sationsro
Bärte und beinahe auch schon historisch diese ernste
A
elegant,

Problematik um Dinge des Alkovens, dieses Rühren an
S
durch To

die Grenzgebicte von Glück und Sünde, von Erlebnis¬

Bildes ist

A

S
recht und Entsagungspflicht. „Ich frage mich manch¬

S
bruch zu
S S e R 5 1. 2
mal,“ heißt es in der starken, steil geführten Szene

SE
Gesellscha
ee

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crnah
zwischen Frau und Priester, „ob nicht die Leute besser
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Kostüm 1
ORSTRN
daran sind, die sich nicht überwinden, die alles auf sich
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