II, Theaterstücke 31, Der Gang zum Weiher. Dramatische Dichtung (Der weise Vater, Der Weiher), Seite 43

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Somme
31. In Spiel der nn Fluefte
Seite 6
Sonntag
Neues Wiener Journal
Als er (schon schwer kranh von der Operation an seinem Auch die Gewitterszene mit dem brilanten Spiel Moisis war De
großen Gegner Poincaré erfuhr: „Siehst du,“ äußerte er
von großer Wirkung. Stürmischer, langanhaltender Beifall nach
sich zu Emile Buré, „Poincaré wird auf Raten, in zwei Ab¬
allen Aktschlüssen.
schnitten operiert. An mir hat man dieselbe Operation in einem
Zug durchgeführt. Das nenne ich Fortschritt. Ich höre, daß
man die Schwangerschaft der Frauen nächstens
auf einen Monatherabsetzen wird!“
Käl:
Verhafung wegen beirügerischer
Der Tod kam ihm nicht unerwartet. „Ich bin nicht krank",
sagte er zu seinen Besuchern kurz vor seinem Tode. „Ich war
hein
mein Leben lang nicht krank. Auch jetzt bin ich es nicht. Ich
eine
——.—
bin einfach im Sterben, was schon etwas ganz anderes ist. Das
liegt in der Ordnung der Natur.“ — „Sollte ich vor der Ge¬
Der
schichte groß bleiben,“ sagte er in denselben Tagen, „so verdanke
gasse 19, tä
ich das meiner Fähigkeit, in den letzten acht Jahren meines
Firmen un
Lebens beharrlich zu schweigen ...“
— „Und wenn einer von
gab Wechse.
euch ewig im Gedächtnis der Menschheit leben will,“ sagte er in
dem Wirtse
den letzten Stunden, „so trachte er als Nebenfigur auf ein Bild
ausgestellt n
von Claude Monet zu kommen. Der Weg ist sicherer als der
drängten, n
Versailler Kongreß und alle Weltpolitik ...“
an, in dem
wurden. Di
Aktiven sink
heraus, daß
schaft des #.
Artiur Schuhler: „Em Spiel der
gehört, wäl¬
04
Beide Brüt
gestern von
Sommertaste“.
gezeigt und
Premiere im Deutschen Volkstheater.
Von
Der 3%
Hermann Menkes.
gestern wege
Wie ein zart getöntes Aquarell ist dieses Stück. Es hat eingeliefert.
mehr von seelischer Atmosphäre als von äußerer Handlung. vertrag ein
Schnitzler kultiviert in den meisten seiner Dramen diese leise zukaufen um
Musik eines Kammerspiels, die aus seelischen Tiefen kommenden Schilling, wi¬
Untertöne. Ländlicher Spätsommer mit vorbeiziehenden Ge= bewertetes ##
wittern und leisen Melancholien, so beschaffen ist hier auch die verpfändete.“
seelische Landschaft der Menschen. Die Stille eines Landhauses ist verrechnete
gut für innere Einkehr und schmerzhafte Erkenntnisse. Beichten ihm bezahlter
entringen sich der schlummernden Seele, die leidenschaftlich auf¬
Warenlager
wallt; wie Gespenster am hellichten Tage zieht die Vergangenheit einem ander¬
vorbei. War der zurückgelegte Weg der richtige, das Leben frei unverkäuflich
von Verfehlungen? Jäh tun sich Abgründe vor dem geistigen

Auge auf, jäh erwacht die Reue über ein verfehltes Dasein, ein
zerstörtes Liebesleben, über einen Beruf ohne innere Eignung.
Das ist die Selbstanklage zweier Menschen, die innerlich
zu einander gehören und dem Straucheln nahegekommen sind.
Die Frau lebt in einer etwas freudlosen Ehe mit einem Manne,
der in seinem künstlerischen Beruf sich ihr entfremdete; der
Freund ist ein Priester mit allzu zartem Gewissen, den einen
Moment lang das Leben dennoch lockt und ruft. Es ist für all
das zu spät. So entsteht Gewissensnot und Lebensangst, und die
beiden betroffenen Menschen geraten in einen Konflikt, wie das
Gewitter draußen in der Landschaft vorbeizieht. Das ist das
Hauptmotiv dieses Stückes. Menschen an der Lebenswende
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stehen in seinem Mittelpunkt und gärende Jugend.
Der Kaplan Ferdinand Holl, Freund des Hauses Fried¬
lein, mutet wie ein Bruder des Isenschen Pastor Manders an,
A0
wenn auch seine Mitspielerin im Herzenskonflikt keine bitter
anklagende Frau Alving ist. Aber es weht Ibsen=Luft in diesem
Zat
Drama der Beichten und Auseinandersetzungen. Der Kaplan ist
naiv, schwächlich und gütig wie die priesterliche Gestalt in jener
nordischen Dichtung voll Regenschauer und Vergangenheits¬
gespenstern. Mit einer leisen, verschwiegenen Neigung steht ihm
Gauf
Frau Josefa Friedlein, die Gattin eines Bildhauers, gegenüber.
An einem sommerlichen Gewitterabend kommt es zu einer
schmerzlichen Aussprache zwischen den beiden. Der Kaplan ist
von Gewissensqualen und Zweifeln heimgesucht, aber auch von
Keine Temp
Neid auf das freiere Leben seines jüngern Bruders, der Offizier
ist und vor einem Duell sich brieflich von ihm verabschiedet.