II, Theaterstücke 31, Der Gang zum Weiher. Dramatische Dichtung (Der weise Vater, Der Weiher), Seite 98

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31. Im. Spiel der Sonn. Fluefte
uc unschwei-wagt. Die S
Italien. Seit einem halben Jahre ungefähr ist im lenden Fremdenverkehrs dem Lande zufließen würde, Budapests als
leichten Herzens zu verzichten. Vielfach wurden Be¬
italienisch-ungarischen Verkehr der Visumszwang
den zwar so
abgeschafft. Das war ein erfreulicher Anfang. Nun
hauptungen laut, daß man aus Visumsgebühren den 1dürfen nicht
geramten Unterhalt mancher Gesandtschaft bestreiten !Länder, die
folgt der zweite Schritt: seit einigen Tagen werden
in Berlin zwischen Delegierten der ungarischen Re-]könne. Selbst wenn es so wäre, machen die Staaten dürfen so w
„Liebelei“, manche Christine auf der Waldbank
sem Wege h
Feuilleton.
sinnt und die Schlagermitzis mit den Burschen, die
dem grünen
Arme schlenkernd, über die Wiesen laufen, wo von
Ein Hau
unten her aus den Heurigenschenken mit dem grü¬
jetzt über die
Schnitzier und sein neues Bühnenwerk.
nen und braunen Busch davor mancher Schnalzer
des Friedhof
Von PAUL WERTHEIMER (Wien).
springt und manches Volkssängerbänkel getragen
mildem Erns
tönt, und vielleicht ist unter diesen Mädchen auch
Von Pötzleinsdorf, einem Villenorte am Rande
man, hat
Ar
eine blinde, wie in jener lieben, traurigen Geschichte
man „D
Wiens, führt nach Salmannsdorf, einem anderen
des Buches der „blinden Amsel“. Da wird ein ge¬
oft
Villenörtchen, wo ich jetzt wohne, zwischen Wiesen,
schwinder Kommis oder Agent — drei Mädel am
braunen Ackerkrumen und blumenumzogenen Holz¬
spil
Arm — „Gustl“ gerufen; er ist gewiß früher einmalde
häuschen hin, mit dem Blick in das leise gewellte
Leutnant gewesen, gleich jenem anderen „Leutnant se
Grün, der schönste Weg aus dem Herzen der Stadt
Gustl“ Artur Schnitzlers, in dem sich ironisch das
der
in das Herz des Wienerwaldes, der „Sommerhaiden¬
leic
ganze gewesene Österreich spiegelt. Dieses Herrchen
weg“. So oft ich diesen Weg entlang schreite, früh,
wil
mit den weißen Eskarpins, das jede Weiblichkeit
wenn die Donau fernher aus Nebelschleiern und die
Jet¬
verstehend mustert — er hat noch immer, wie aus
Stadt aus der Morgenfrische steigt, und nachts, wenn
ner
unzeitgemäßer Erinnerung, das ein bißchen mokante
sie mit tausend Lichtern phantastisch blitzt — wie
Lächeln des „Anatol“. Gealtert wird er sich als jener
ein Persermärchen —, immer schwebt mir — und
heimfahrende „Casanova“ — in der Novelle des
liet
— die feine Sil¬
manchmal nicht bloß figürlich
Meisters — wieder finden, dessen heimatliches Ge¬
houette Artur Schnitzlers vor, der, wie keiner neben
sicht selbst unter der Maske der Abenteuer hervor¬
ihm, das Helle und Trauliche dieser wienerischen
blitzt. Alle ziehen sie jetzt über meinen Weg, dieses
Landschaft, die Anmut dieser buschigen Hügel, die
Poeten wienerische Figuren.
lässige Heiterkeit dieser Weingelände den spieleri¬
schen Ernst, selbst noch um das brüchige Fels¬
gestein, gefühlt und gestaltet hat.
Doch in der Mittagstille jetzt weht mich ein
Hauch der Schwermut an. Da ist am Ausgang des
Wer oft diesen Weg beschreitet und wer ihn
„Sommerhaidenweges“ zwischen zwei Pappeln ein
liebt — und ich lieb’ ihn sehr —, wird Wesen und
Bild des Gekreuzigten; ein Betschemel davor und
Werk dieses Dichters mit geistiger Zärtlichkeit um¬
ein Rosmarinkränzel. Ein blinder junger Mensch
n
fassen. Dieses Dichters, in dem das Herz Wiens
sitzt, gestützt von einem älteren, dort mit der Man¬
1
und zugleich dieses grünen Ländchens schlägt, das
doline. Er hat, bevor das Würgen über die Welt ge¬
sich um die große Stadt weich wie ein Frauenarm
kommen, gewiß einmal hier über die Biegung in die

schlingt. Ja, in dieser noch heute seltsam gegen¬
grüne Breite gesehen. Ich weiß nicht, warum ich
wartsfremden biedermeierischen Landschaft wurzelt
vor den beiden an Schnitzlers wundersame Novelle,
1
seine Kunst, wo sie am innigsten, am sommerlich
den „Blinden Geronimo und seinen Bruder“ denken
K
reifsten und am menschlichsten ist. Hier, wo junge
muß, diese volkstiefe Geschichte, in der auch eine
(„1
Leute, die Laute am Band, wie einst in der Zeit der
Seele blind und wunderbar wieder sehend wird. Sie
in eine
Schubertiaden, am Sonntag ziehen und noch immer,
ereignet sich auf dem Stilfser Joch, der Ferdinands-Ischien, hebt,
wie in der auch in Ungarn wohlbekannten höhe, aber etwas von den Bettelmusikanten an die-wohlbekannt