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31. In. Spielder SonFuefte
#den von min einge-haben, um
Auffassung
auslandischen Staaten uns gegenuber bloß die In-brachten, in unserem Abendblatte bereits verzeich¬
verhandel
teressen eine Rolle spielen, und daß die Sympathien
neten Tagesordnungsantrag ins Treffen geführt hat.
Herr Ab
d P
Abgeordueter Dr. Eugen GAL (Dem.) sagte folgen¬
rissen, verweht. Der junge Leutnant Robert Holl,
des: Das Land befindet sich in einer ganz unsicheren und
hauses mi
der Bruder des Kaplans Ferdinand Holl, der eigent¬
eben darum sehr betrübenden Lage. In solchen Zeiten
Im Auswa
lich tragenden und halb tragischen Figur des
pflegen andere Parlamente in Permanenz zu bleiben, wo¬
treten und
Stückes, hat ihr schon beim ersten flüchtigen Blick
gegen wir wieder eine lange Pause halten werden. Ich
in der L
gefallen. Aber dem Sohn des Professors, einem sieb¬
weiß nicht, was der Herr Präsident, bezw. die Regierung
einzuberug
zehnjährigen „schlanken Jüngling“, dessen Trieb¬
mit ihrem Vertagungsantrag bezwecken, und ich weiß
Abge
leben in einer überaus grandios geführten Szene sich
auch nicht, womit sie ihn begründen. Ich weiß nur, daß
her in Eu
uns auf die deutlichste, fast typisch gültige Weise
die Regierung in kurzem im Auslande Verhadlungen
Minis
offenbart, war vorher noch in einer Berghütte ein
pflegen wird, die von ganz besonderer Wichtigkeit für die
opposition
heißes Abenteuer mit ihr vergönnt. Auch diese Ge¬
Schicksale des Landes sein können. Wäre es nicht rich¬
Auswärtig
schichte, die das Spiel der Sommerlüfte angestiftet,
tiger, wenn der Herr Ministerpräsident zu seinen Ver¬
ich eine
vergleitet mit dem Sommerwind.
handlungen die Kundgebungen des Parlaments und der
hause auch
Doch so spielerisch diese Sommertage vorüber¬
parlamentarischen Parteien mitnehmen könnte? Ich kann
hier nicht
ziehen, ein Gewitter, das dieses Haus bedroht, steht
nicht begreifen, warum es richtiger ist, das Parlament
man an
doch, feinen Sinnen erspürbar, an dem leicht be¬
über derart wichtige Fragen, die den wirtschaftlichen
bezügliche
wegten Horizont. Die Frau des Professors, eine jener
Fortbestand des Landes und seine Leistungsfähigkeit be¬
pellation
stillen, vereinsamten Ehedulderinnen, die Schnitzler
treffen, immer erst nachträglich zu informieren. Zeit¬
wie keiner sonst, der gütigste Versteher des Frauen¬
schriften, ausländischen Blättern steht der Herr Minister¬
im Oberh
herzens, ergreifend gezeichnet hat, Josefa hat, in
präsident immer zur Verfügung; ist es nicht eine Be¬
ich gle
ihren Sinnen aufgewühlt, an dem Kaplan des Ortes
schimpfung des Parlamentarismus, daß er überall gern
kollege F
Gefallen gefunden. Aber dieser Mann — das ist er
Informationen erteilt, nur im Parlament nicht, und wäre
richtet, d
nämlich, mehr als sein Bruder, der schwächliche
es nicht besser, wenn die Regierung die Gelegenheit
Hauses ni
Offizier —, dieser dem jungen Priester in „Professor
suchen würde, sich über diese Fragen im Parlament aus¬
Abge
Beruardi“ artverwandte, starke Beherrscher der
zusprechen? In früheren Zeiten wandten sich die unga¬
ich nicht
Seelen und seiner selbst, weist die Werbung der Frau
rischen Regierungen, wenn sie irgendeiner internationalen
Minis
zurück und sein eigenes Blut in die selbstgesetzten
Frage der Unterstützung des Parlaments bedurften, stets
mand and
Schranken.
gern an das Abgeordnetenhaus. Es war immer reif und
Aufforder
Da der Professor aus der Stadt zurückkehrt, ist
ernst genug, um nicht als Hemmschuh zu dienen, wenn
wünscht
nichts außer dem flüchtigen Erlebnis seines Sohnes
die Regierung die Gesamtinteressen der Nation zu ver¬
werde, so
Eduard mit der leichten Dame Gusti geschehen. Aber
treten hatte. In anderen Ländern befolgt man auch jetzt
Aufklärun
dennoch haben Seelen, es hat ein ganzes Haus ge¬
diese Praxis. Haben z. B. die bulgarischen Minister, bevor
gefunden
schwankt — im Spiel der Sommerlüfte.
sie jetzt zu ihren Verhandlungen ins Ausland gereist sind,
klärt, daß
Dies ist Artur Schnitzlers neues Stück, noch ab¬
nicht erst die Stimmung des Sobranje, die Stellungnahme
entsprech
gedämpfter, noch innerlicher als die früheren Werke,
der bulgarischen Nation kennengelernt? Setzen sie doch
ich daher
gestaltet von der Hand eines großen Künstlers und
von der Opposition nicht voraus, daß sie ihre Pflicht
eines Meisters der Seele. Packend — nicht im Sinne
endgültige
nicht kennen wird. Wir sind uns unserer Pflichten be¬
nicht, als
äußerlicher Theaterwirkung, aber ein entzürkendes
wußt (Lebhafte Zustimmung links und äußerstlinks) und
ihren Staf
seelisches Spiel.
sind ebendeshalb der Ansicht, daß es gefährlich ist, in so
sie ihn ja
Auch eine entzückende „Komödie der Worte“, die
wollte ich
schweren Zeiten zu verkünden, daß man des Parlaments
hier wie schillernde Bälle vor uns aufsteigen und
In d
nicht bedürfe. (Lebhafte Zustimmung links und äußerst
versprühen im „Spiel der Sommerlüfte“.
links.) Das Parlament hat jetzt in Permanenz zu sein, es 1 Tagesordn
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31. In. Spielder SonFuefte
#den von min einge-haben, um
Auffassung
auslandischen Staaten uns gegenuber bloß die In-brachten, in unserem Abendblatte bereits verzeich¬
verhandel
teressen eine Rolle spielen, und daß die Sympathien
neten Tagesordnungsantrag ins Treffen geführt hat.
Herr Ab
d P
Abgeordueter Dr. Eugen GAL (Dem.) sagte folgen¬
rissen, verweht. Der junge Leutnant Robert Holl,
des: Das Land befindet sich in einer ganz unsicheren und
hauses mi
der Bruder des Kaplans Ferdinand Holl, der eigent¬
eben darum sehr betrübenden Lage. In solchen Zeiten
Im Auswa
lich tragenden und halb tragischen Figur des
pflegen andere Parlamente in Permanenz zu bleiben, wo¬
treten und
Stückes, hat ihr schon beim ersten flüchtigen Blick
gegen wir wieder eine lange Pause halten werden. Ich
in der L
gefallen. Aber dem Sohn des Professors, einem sieb¬
weiß nicht, was der Herr Präsident, bezw. die Regierung
einzuberug
zehnjährigen „schlanken Jüngling“, dessen Trieb¬
mit ihrem Vertagungsantrag bezwecken, und ich weiß
Abge
leben in einer überaus grandios geführten Szene sich
auch nicht, womit sie ihn begründen. Ich weiß nur, daß
her in Eu
uns auf die deutlichste, fast typisch gültige Weise
die Regierung in kurzem im Auslande Verhadlungen
Minis
offenbart, war vorher noch in einer Berghütte ein
pflegen wird, die von ganz besonderer Wichtigkeit für die
opposition
heißes Abenteuer mit ihr vergönnt. Auch diese Ge¬
Schicksale des Landes sein können. Wäre es nicht rich¬
Auswärtig
schichte, die das Spiel der Sommerlüfte angestiftet,
tiger, wenn der Herr Ministerpräsident zu seinen Ver¬
ich eine
vergleitet mit dem Sommerwind.
handlungen die Kundgebungen des Parlaments und der
hause auch
Doch so spielerisch diese Sommertage vorüber¬
parlamentarischen Parteien mitnehmen könnte? Ich kann
hier nicht
ziehen, ein Gewitter, das dieses Haus bedroht, steht
nicht begreifen, warum es richtiger ist, das Parlament
man an
doch, feinen Sinnen erspürbar, an dem leicht be¬
über derart wichtige Fragen, die den wirtschaftlichen
bezügliche
wegten Horizont. Die Frau des Professors, eine jener
Fortbestand des Landes und seine Leistungsfähigkeit be¬
pellation
stillen, vereinsamten Ehedulderinnen, die Schnitzler
treffen, immer erst nachträglich zu informieren. Zeit¬
wie keiner sonst, der gütigste Versteher des Frauen¬
schriften, ausländischen Blättern steht der Herr Minister¬
im Oberh
herzens, ergreifend gezeichnet hat, Josefa hat, in
präsident immer zur Verfügung; ist es nicht eine Be¬
ich gle
ihren Sinnen aufgewühlt, an dem Kaplan des Ortes
schimpfung des Parlamentarismus, daß er überall gern
kollege F
Gefallen gefunden. Aber dieser Mann — das ist er
Informationen erteilt, nur im Parlament nicht, und wäre
richtet, d
nämlich, mehr als sein Bruder, der schwächliche
es nicht besser, wenn die Regierung die Gelegenheit
Hauses ni
Offizier —, dieser dem jungen Priester in „Professor
suchen würde, sich über diese Fragen im Parlament aus¬
Abge
Beruardi“ artverwandte, starke Beherrscher der
zusprechen? In früheren Zeiten wandten sich die unga¬
ich nicht
Seelen und seiner selbst, weist die Werbung der Frau
rischen Regierungen, wenn sie irgendeiner internationalen
Minis
zurück und sein eigenes Blut in die selbstgesetzten
Frage der Unterstützung des Parlaments bedurften, stets
mand and
Schranken.
gern an das Abgeordnetenhaus. Es war immer reif und
Aufforder
Da der Professor aus der Stadt zurückkehrt, ist
ernst genug, um nicht als Hemmschuh zu dienen, wenn
wünscht
nichts außer dem flüchtigen Erlebnis seines Sohnes
die Regierung die Gesamtinteressen der Nation zu ver¬
werde, so
Eduard mit der leichten Dame Gusti geschehen. Aber
treten hatte. In anderen Ländern befolgt man auch jetzt
Aufklärun
dennoch haben Seelen, es hat ein ganzes Haus ge¬
diese Praxis. Haben z. B. die bulgarischen Minister, bevor
gefunden
schwankt — im Spiel der Sommerlüfte.
sie jetzt zu ihren Verhandlungen ins Ausland gereist sind,
klärt, daß
Dies ist Artur Schnitzlers neues Stück, noch ab¬
nicht erst die Stimmung des Sobranje, die Stellungnahme
entsprech
gedämpfter, noch innerlicher als die früheren Werke,
der bulgarischen Nation kennengelernt? Setzen sie doch
ich daher
gestaltet von der Hand eines großen Künstlers und
von der Opposition nicht voraus, daß sie ihre Pflicht
eines Meisters der Seele. Packend — nicht im Sinne
endgültige
nicht kennen wird. Wir sind uns unserer Pflichten be¬
nicht, als
äußerlicher Theaterwirkung, aber ein entzürkendes
wußt (Lebhafte Zustimmung links und äußerstlinks) und
ihren Staf
seelisches Spiel.
sind ebendeshalb der Ansicht, daß es gefährlich ist, in so
sie ihn ja
Auch eine entzückende „Komödie der Worte“, die
wollte ich
schweren Zeiten zu verkünden, daß man des Parlaments
hier wie schillernde Bälle vor uns aufsteigen und
In d
nicht bedürfe. (Lebhafte Zustimmung links und äußerst
versprühen im „Spiel der Sommerlüfte“.
links.) Das Parlament hat jetzt in Permanenz zu sein, es 1 Tagesordn