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31. I SiederPThefte
Puolikum aufrichtig.
Südwestdeutschland
„Im Spiel der Sommerlüfte“ von Arthur Schnitzler (Neues
Theater Frankfurt a. M.). Man sah den neuen Schnitzler, der in
Wien an der Burg vor einem halben Jahr uraufgeführt wurde, zum
erstenmal an einer reichsdeutschen Bühne. Es ist ein Schnitzler,
wie er inmer schon war, mild und sanft von dichterischer Schön¬
heit, aber am Ende leicht wie eine Wolke, zerfließend — Komödic,
Spiel im Ernst und-frönie, eine Seifenblase, die sich schillernd
dehnte, und traurig zerplatzte. Auf einem einsamen Landhaus mit¬
ten in den Bergen irren die Gefühle einiger Menschen ab vom ge¬
wöhnlichen Wege. Die Schwüle der Sommerlüfte ninunt sie ge¬
fangen, s ist eine müde Gattin, ein flatterndes Mädchen, ein ge¬
peinigter Kaplan und ein kaum erwachter Bub. In der Nacht gibt
es ein Gewitter, die verirrten Gefühle treffen aufeinander und in der
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gngane

unheimlichen Nacht ist viel von Schuld und Sühne die Rede. Aber
am Morgen erwacht ein strahlender Himmel, es ist als ob nichts
geschehen wäre. Und die Antwort-auf die nächtlichen. Fragen bleibt
nicht aus: es ist wirklich nichts geschehen. Ein wenig Schwüle,
ein wenig Donner. Und. dann bleibt alles beim.ten. Diese iro¬
nische Weisheit ist Schnitzlers Besitz, er läßt ihn nicht fallen, sie
ist ihm wichtig genug immer noch, während draußen das Gehäude
der Gesellschaft längst zusammengebrochen ist, deren gewöhnlicher
Weg längst nicht mehr der gewöhnliche Weg ist. Und hinter den
vielen schön gesprochenen Worten sucht man vergeblich etwas, was
man greifen und mit nach Hause nehmen könnte. Ein alter Schnitz¬
ler, gewiß nicht ohne eine sanfte Schönheit. — Die Aufführung unter
Hellmer sehr um Atmosphäre bemüht, zeigt Lydia Busch (ganz aus¬
gezeichnet) und Marianne Hoppe (ein wenig zu jung und zu frisch)
in den tragenden Frauenrollen. Leider war sie bitter gestört durch
den heftig auftragenden Franz Massareck, dem Hellmer den Kaplan
nicht hätte geben dürfen. Ein matter Erfolg.
M.
Auch am Sradeele. Giefl.„ L„ „C.