box 34/1
30. DerGang zum Neiher
Mtes
d Eanbesacher, zu diesem Behufe an Stenel— h
letzten
deines elegauten steifen Hutes einen aten
Die ersten Schneepflüge säubern die Mariahilferstraße. (Photo Rübelt.)
Kinos,
Und diesen Stolz, diesen Fanatismus zur
Das wären so die erotischen Angelegen= Morgen in sich trüge, wo Mörder und Opfer
es
Freiheit, bewahrt Leonilda auch vor ihrem
heiten, mit denen die Zuschauer vom
von vornherein bestimmt wären.
Schärfe
Vater. Frei will sie sein, nicht ewige Sklavin
Schnitzler=Stück befaßt werden. Es kommt
Es ist ein wahrer Haßgesang gegen den
jener Nacht am Weiher. Auch nicht Sklavin
aber auch das große Menschheitsproblem des
falschen Glauben vom Krieg als unver¬
Wohlge
eines Mannes. Doch als schließlich Konrad
Krieges vor das Forum der Zühne. Der er¬
meidliches Schicksal.
Es
vor ihr niederkniet, um sich ihr für alle Zu¬
wähnte junge Konrad, der Merschallsohn, war
Und man
glaubt, Friedensakkorde
Rolle,
kunft zu versprechen, sagt sie doch nicht nein.
eigentlich als Künder des bevorstehenden
herüberklingen zu hören aus dem Völkersaal
Krieges zum ehemaligen Kanzler gekommen.
zu Genf.
überstü
Er will den Freiherrn für diesen neuen Krieg
Aber nicht nur die Tochter, auch die un¬
Schnit
gewinnen. Doch darob ergreift den alten
Um wieder zu den Liebeshelden des Charge
vermählt gebliebene Schwester des Freiherrn
Herrn Entsetzen. Er will lieber noch mit dem
Stückes zurückzukehren: Silvester Thorn kann vertrau
hat der Dichter zur Trägerin eines Probleme
feindlichen Gesandten, seinem Freund, ver¬
es nicht ertragen, von Leouilden abgewiesen
gemacht. Der Bruder fühlt sich dieser vor¬
ein ver
handeln, doch der junge, kriegslüsterne Soldat
zu sein. Er ertränkt sich im Teich. Den Frei¬
nehmen Seele gegenüber schuldig, weil er sie
Philoso
heißt solch ein Gesprach erniedrigend. Denn
herrn berührt der Tod des Freundes tief
„in falschem brüderlichen Wahn von Ehre“ zu
Zibeben
bei aller Vorsicht würde immer die Angst vor
schmerzlich, doch „mit getrosterem Sinn“ weiß
sehr vor den Gefahren des Lebens bewahrt
gelahrt
dem Feind herausklingen. Der Freiherr aber
er ihn tot im kühlen Grund „als im Hochzeits¬
hat, das heißt vor den Gefahren der Liebe.
die
lächelt zu solchem Vorwurf.
bett mit seinem Kind“.
(Es ist der Seufzer, der auch dem Munde des
der ein
„Armseliger, verruchter Sinn wäre es —
Die Tragik der Vereinigung von Alt
greisen Musikers in der „Liebelei“ entströmt.)
leugnet
erwidert er — der nicht, auf die Gefahr hin,
und jung — sie wird hier (man sieht's) ger
Hum
Doch in unserm Fall antwortet die
feig zu erscheinen, noch das Letzte wagte, ein
stark unterstrichen.
Müller
Schwester selbstbewußt — gleich ihrer Nichte
drohendes Verhängnis abzuwenden!“
Leonilda der Bruder möge durch unerbetenes
Und als Konrad mit dem alten Argument
Die Darstellung des Burgtheaters schöpfte
Mitleid ihr Los nicht entweihen. Er trage
der Friedensverächter kommt, der Krieg sei
aus den Sprachschönheiten des Stückes was
keinerlei Schuld.
vorbestimmt, da ruft der alte Kanzler aus.
Publiku
ihr möglich war, um den Schatz mit offenen
„Hätt' ich mich für mich selber nicht be¬
Jederzeit haben die Kriegsfreunde vor¬
erzählt.
Händen den Hörern darzubieten. Aber in
wahrt
ruft sie aus — mehr als einem
bestimmt genannt, was ihnen wahrscheinlich
Wildga
diesem Hause ist es gar schwer. Verse zu
müßt' ich angehören. ...“
schien. Vorbestimmtheit!
tief si
sprechen. Wie glänzend Balser (Kanzler) und
Die Frau braucht keinen Vormund. Man
Nicht einen Tag litte es ihn in einer
der Sp
Hennings (Konrad) ihrer Aufgabe gerecht
fieht: durchaus moderne Schnitzlersche Frauen
Welt, die nichts von Schuld und doch von
leute al
wurden, haben wir schon im ersten kurzen
erschauen wir in diesem achtzehnten Jahr¬
Sühne wüßte, nichts vom Verdienst und doch Bericht erwähnt. Ebba Johannsen als Leonilda
hundert.
vom Lohn der Tat — keinen Tag litte es beredt in der stummen Sprache ihrer vor¬
Dichter
ihm in einer Weit, wo jedes Heut' sein nehmen Bewegungen. Ih#
m Worte gebnach nehmnen
30. DerGang zum Neiher
Mtes
d Eanbesacher, zu diesem Behufe an Stenel— h
letzten
deines elegauten steifen Hutes einen aten
Die ersten Schneepflüge säubern die Mariahilferstraße. (Photo Rübelt.)
Kinos,
Und diesen Stolz, diesen Fanatismus zur
Das wären so die erotischen Angelegen= Morgen in sich trüge, wo Mörder und Opfer
es
Freiheit, bewahrt Leonilda auch vor ihrem
heiten, mit denen die Zuschauer vom
von vornherein bestimmt wären.
Schärfe
Vater. Frei will sie sein, nicht ewige Sklavin
Schnitzler=Stück befaßt werden. Es kommt
Es ist ein wahrer Haßgesang gegen den
jener Nacht am Weiher. Auch nicht Sklavin
aber auch das große Menschheitsproblem des
falschen Glauben vom Krieg als unver¬
Wohlge
eines Mannes. Doch als schließlich Konrad
Krieges vor das Forum der Zühne. Der er¬
meidliches Schicksal.
Es
vor ihr niederkniet, um sich ihr für alle Zu¬
wähnte junge Konrad, der Merschallsohn, war
Und man
glaubt, Friedensakkorde
Rolle,
kunft zu versprechen, sagt sie doch nicht nein.
eigentlich als Künder des bevorstehenden
herüberklingen zu hören aus dem Völkersaal
Krieges zum ehemaligen Kanzler gekommen.
zu Genf.
überstü
Er will den Freiherrn für diesen neuen Krieg
Aber nicht nur die Tochter, auch die un¬
Schnit
gewinnen. Doch darob ergreift den alten
Um wieder zu den Liebeshelden des Charge
vermählt gebliebene Schwester des Freiherrn
Herrn Entsetzen. Er will lieber noch mit dem
Stückes zurückzukehren: Silvester Thorn kann vertrau
hat der Dichter zur Trägerin eines Probleme
feindlichen Gesandten, seinem Freund, ver¬
es nicht ertragen, von Leouilden abgewiesen
gemacht. Der Bruder fühlt sich dieser vor¬
ein ver
handeln, doch der junge, kriegslüsterne Soldat
zu sein. Er ertränkt sich im Teich. Den Frei¬
nehmen Seele gegenüber schuldig, weil er sie
Philoso
heißt solch ein Gesprach erniedrigend. Denn
herrn berührt der Tod des Freundes tief
„in falschem brüderlichen Wahn von Ehre“ zu
Zibeben
bei aller Vorsicht würde immer die Angst vor
schmerzlich, doch „mit getrosterem Sinn“ weiß
sehr vor den Gefahren des Lebens bewahrt
gelahrt
dem Feind herausklingen. Der Freiherr aber
er ihn tot im kühlen Grund „als im Hochzeits¬
hat, das heißt vor den Gefahren der Liebe.
die
lächelt zu solchem Vorwurf.
bett mit seinem Kind“.
(Es ist der Seufzer, der auch dem Munde des
der ein
„Armseliger, verruchter Sinn wäre es —
Die Tragik der Vereinigung von Alt
greisen Musikers in der „Liebelei“ entströmt.)
leugnet
erwidert er — der nicht, auf die Gefahr hin,
und jung — sie wird hier (man sieht's) ger
Hum
Doch in unserm Fall antwortet die
feig zu erscheinen, noch das Letzte wagte, ein
stark unterstrichen.
Müller
Schwester selbstbewußt — gleich ihrer Nichte
drohendes Verhängnis abzuwenden!“
Leonilda der Bruder möge durch unerbetenes
Und als Konrad mit dem alten Argument
Die Darstellung des Burgtheaters schöpfte
Mitleid ihr Los nicht entweihen. Er trage
der Friedensverächter kommt, der Krieg sei
aus den Sprachschönheiten des Stückes was
keinerlei Schuld.
vorbestimmt, da ruft der alte Kanzler aus.
Publiku
ihr möglich war, um den Schatz mit offenen
„Hätt' ich mich für mich selber nicht be¬
Jederzeit haben die Kriegsfreunde vor¬
erzählt.
Händen den Hörern darzubieten. Aber in
wahrt
ruft sie aus — mehr als einem
bestimmt genannt, was ihnen wahrscheinlich
Wildga
diesem Hause ist es gar schwer. Verse zu
müßt' ich angehören. ...“
schien. Vorbestimmtheit!
tief si
sprechen. Wie glänzend Balser (Kanzler) und
Die Frau braucht keinen Vormund. Man
Nicht einen Tag litte es ihn in einer
der Sp
Hennings (Konrad) ihrer Aufgabe gerecht
fieht: durchaus moderne Schnitzlersche Frauen
Welt, die nichts von Schuld und doch von
leute al
wurden, haben wir schon im ersten kurzen
erschauen wir in diesem achtzehnten Jahr¬
Sühne wüßte, nichts vom Verdienst und doch Bericht erwähnt. Ebba Johannsen als Leonilda
hundert.
vom Lohn der Tat — keinen Tag litte es beredt in der stummen Sprache ihrer vor¬
Dichter
ihm in einer Weit, wo jedes Heut' sein nehmen Bewegungen. Ih#
m Worte gebnach nehmnen