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30. Der Gang zun Neiher
+-126459 P-128677
P-124059
P-121293
in Wien Negierungsrat De. Johann Sperver
P-128800
P-124127
P-126731
P-121965
zum Vorstande in der III. Dienstklasse des genann¬
P.129488
P-126748
P-124436
P.121967
Bundespräsident hat mit Ent¬
ten Ambulatoriums ernannt.
P-129613
P-126768
P-124468
P-121974
ng vom 2. Februar d. J. in Anerkennung
P-126914
P-129616
P-124554
P-121982
sen und mutigen Verhaltens bei der Rettung
P-124782
P-127003 P-129676
P-122192
durch Schneesturm schwer gefährdeten Ar¬
Der Bundespräsident hat mit Ent¬
P-125002
P-122419
bteilung des Baues der Großglocknerstraße
schließung vom 31. Jänner d. J. dem Wirklichen
ng. Anton Göbl das Silberne Verdienst¬
100 Prämien zu 50 Schilling auf die Nummern:
Amtsrate im Bundesministerium für Land= und
der Republik Österreich und dem Erwin
P-121185
Forstwirtschaft Alfred Dienel einen Dienstposten
P-120828
P-120400
P-120105
schek die Silberne Medaille für Verdienste
P-121372
der III. Dienstklasse im Verwaltungsdienste dieses
P-120856
P-120600
P-120145
Republik Österreich, beiden mit Nachsicht der
Bundesministeriums verliehen.
P-121082
P-121637
P-120733
P-120190
verliehen.
P-121655
P-121085
P-120205
P-120755
P-121756
P-121154
P-120758
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heimnis, am wenigsten das seines Kindes zu stören.
Anfall übler Laune und — vermutlich — lang¬
auch ist er des menschlichen Adels seiner Tochter zu
„Der Gang zum Weiher.“
angesammelten Zorns entlassen worden. Vielleicht
gewiß, so verredet er der Schwester die Bedenken.
ist der Grund der Ungnade, dem er bitter nach¬
isches Spiel in fünf Akten von Artur Schnitzler,
Im übrigen: diese Schwester und ein verrückter
rgtheater zum ersten Male aufgeführt am
grübelt, daß er als Staatsmann dem Kaiser, der
Schreiber, der als philosophische Parodie des un¬
14. Februar 1931.
Mayenaus Schwester liebte, zu einer ebenbürtigen
rastigen Thorn auftritt, sind Nebenfiguren, deren
Heirat riet, die dann unglücklich ausfiel. Mayenau,
bekannte Wahrnehmung: Jedes Lebensalter
genaue Charakteristit zu ihrer Unnötigkeit für die
der aus echtem brüderlichen und aus dem Ver¬
ne Jugend. Artur Schnitzlers „Gang zum
Handlung in einem gewissen Mißverhältnis steht.
antwortungsgefühl des Beschützers das Leben seiner
hat die schöne Jugend des Alters. Die
Silvester Thorn kommt endlich, als alter Freund
Angehörigen beherrscht und verwaltet, scheint ehe¬
seiner alternden Jugend waren oft trüb,
begrüßt, ein unsteter Mann, ein Dichter, dem nach
dem auch ein anderes, tieferes Gefühl seiner
ische Effekte wollten manchmal für drama¬
eigenem Bekenntnis mehr das Streben nach der
Schwester gehindert zu haben: die Neigung zu einem
Gehalt, Sentimentalität für Gefühl und die
Dichtung als diese selbst vergönnt war, der endlich
te eines engen gesellschaftlichen Bezirkes — Freunde des Hauses, einem gewissen Silvester
und plötzlich den Zwang der Heimat spürt, einer
Thorn, dessen Besuch man jetzt, nach zehn Jahren,
Gemeindebezirkes — für solche der Welt
jener Ruhelosen, seit je Schnitzlers Lieblinge. Er
gespannt erwartet.
und genommen werden.
will sich in der Nähe ankaufen, er hat sich mit einer
frei im besten Sinne, wie würdig klar und Auch die junge Leonilda erhofft ihn mit Ungeduld,
früheren Geliebten wieder zusammengefunden, sie
denn sie konnte den interessanten Mann nie ver¬
durchsichtig leuchtet der Herbst in diesem
erwartet ein Kind von ihm und er denkt, in einer
kschen Gedicht, das, schon vor Jahren er¬
gessen, der ihr damals so schöne Märchen erzählt
späten Ehe endlich Halt zu finden.
hat, und will es nicht gelten lassen, daß ein Geist
zögernd, ein später Stern über dem
Auch diese Nachricht, die Mayenau vorsichtig der
altern könne, wenn auch der Mann gealtert sei.
t. aufgeht! Freilich muß der Mensch viel Leid
Tochter mitteilt, kann die Schwärmerei der Kleinen
Diese Überschwenglichkeit ihrer Spannung und ein
n haben — nach dem Goetheschen Wort ist
nicht umstimmen. Es steht bei ihr fest, diese Geliebte
anderer merkwürdiger Zug erregt eine gewisse Be¬
ter, alt zu werden, als das Alter zu er¬
sei Thorns unwürdig, die Ehe für den Flüchtling
sorgnis des Freiherrn und mehr noch seiner
— um aus dieser armen Fülle zu schöpfen,
ein Unglück und sie, Leonilda, berufen, ihn zu
hdere so bewegen und erfreuen kann. Aber
Schwester. Anselma hat das junge Mädchen in der
retten. Hat dieser Gast das Gemüt der Tochter in
Morgenfrühe den Weg nach einem Weiher nehmen
ja das Geheimnis und die eigentliche Auf¬
Schwingung versetzt, so bringt ein anderer den
sehen, der ganz versteckt in einem Wald liegt, nahe
r Dichtung. Als solche, als Zeugnis eines
Vater, den Schloßherrn selbst in nicht geringere.
der Grenze des Schloßparkes. An diesem Weiher hat
E, bleibt der „Gang zum Weiher“, während
wenn auch verhaltene Erregung. Ein junger Nach¬
Leonilda alle Kleider abgetan, unbekümmert und
Werte bloß Zeugnisse seiner Zeit bleiben.
wunderbar, als fordere sie die Heidengötter, die am bar und Neffe, Urfenbeck, Sohn des katserlichen
inem weitschauenden Landschlosse lebt im
Ufer einen Opferstein haben, oder einen Unbe= Marschalls, kommt in kriegerischer Stimmung, freut
hrhundert ein alternder, noch nicht alter
kannten zur Liebe heraus. Und ohne daß ein sicht= sich des scheinbar unvermeidlich gewordenen Kampfes
ein Freiherr von Mayenau mit seiner ledi¬
barer Mensch dort zu finden wäre, scheint die ganze mit dem „Erbfeind“, versucht den gewesenen Kanzler
hwester Anselma und seiner jungen Tochter
#in unwilliger Muße. Er war einst Kanzler Natur einen glühenden Blick auf die teusche Scham= für seine Partei zu gewinnen, und als dieser, die
Feund des Kaisers und ist plötzlich in einem lose zu tun. Mayenan ist alt genug, um kein Ge=Not des Landes erkennend, allein den Frieden ver¬
30. Der Gang zun Neiher
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in Wien Negierungsrat De. Johann Sperver
P-128800
P-124127
P-126731
P-121965
zum Vorstande in der III. Dienstklasse des genann¬
P.129488
P-126748
P-124436
P.121967
Bundespräsident hat mit Ent¬
ten Ambulatoriums ernannt.
P-129613
P-126768
P-124468
P-121974
ng vom 2. Februar d. J. in Anerkennung
P-126914
P-129616
P-124554
P-121982
sen und mutigen Verhaltens bei der Rettung
P-124782
P-127003 P-129676
P-122192
durch Schneesturm schwer gefährdeten Ar¬
Der Bundespräsident hat mit Ent¬
P-125002
P-122419
bteilung des Baues der Großglocknerstraße
schließung vom 31. Jänner d. J. dem Wirklichen
ng. Anton Göbl das Silberne Verdienst¬
100 Prämien zu 50 Schilling auf die Nummern:
Amtsrate im Bundesministerium für Land= und
der Republik Österreich und dem Erwin
P-121185
Forstwirtschaft Alfred Dienel einen Dienstposten
P-120828
P-120400
P-120105
schek die Silberne Medaille für Verdienste
P-121372
der III. Dienstklasse im Verwaltungsdienste dieses
P-120856
P-120600
P-120145
Republik Österreich, beiden mit Nachsicht der
Bundesministeriums verliehen.
P-121082
P-121637
P-120733
P-120190
verliehen.
P-121655
P-121085
P-120205
P-120755
P-121756
P-121154
P-120758
P-120292
heimnis, am wenigsten das seines Kindes zu stören.
Anfall übler Laune und — vermutlich — lang¬
auch ist er des menschlichen Adels seiner Tochter zu
„Der Gang zum Weiher.“
angesammelten Zorns entlassen worden. Vielleicht
gewiß, so verredet er der Schwester die Bedenken.
ist der Grund der Ungnade, dem er bitter nach¬
isches Spiel in fünf Akten von Artur Schnitzler,
Im übrigen: diese Schwester und ein verrückter
rgtheater zum ersten Male aufgeführt am
grübelt, daß er als Staatsmann dem Kaiser, der
Schreiber, der als philosophische Parodie des un¬
14. Februar 1931.
Mayenaus Schwester liebte, zu einer ebenbürtigen
rastigen Thorn auftritt, sind Nebenfiguren, deren
Heirat riet, die dann unglücklich ausfiel. Mayenau,
bekannte Wahrnehmung: Jedes Lebensalter
genaue Charakteristit zu ihrer Unnötigkeit für die
der aus echtem brüderlichen und aus dem Ver¬
ne Jugend. Artur Schnitzlers „Gang zum
Handlung in einem gewissen Mißverhältnis steht.
antwortungsgefühl des Beschützers das Leben seiner
hat die schöne Jugend des Alters. Die
Silvester Thorn kommt endlich, als alter Freund
Angehörigen beherrscht und verwaltet, scheint ehe¬
seiner alternden Jugend waren oft trüb,
begrüßt, ein unsteter Mann, ein Dichter, dem nach
dem auch ein anderes, tieferes Gefühl seiner
ische Effekte wollten manchmal für drama¬
eigenem Bekenntnis mehr das Streben nach der
Schwester gehindert zu haben: die Neigung zu einem
Gehalt, Sentimentalität für Gefühl und die
Dichtung als diese selbst vergönnt war, der endlich
te eines engen gesellschaftlichen Bezirkes — Freunde des Hauses, einem gewissen Silvester
und plötzlich den Zwang der Heimat spürt, einer
Thorn, dessen Besuch man jetzt, nach zehn Jahren,
Gemeindebezirkes — für solche der Welt
jener Ruhelosen, seit je Schnitzlers Lieblinge. Er
gespannt erwartet.
und genommen werden.
will sich in der Nähe ankaufen, er hat sich mit einer
frei im besten Sinne, wie würdig klar und Auch die junge Leonilda erhofft ihn mit Ungeduld,
früheren Geliebten wieder zusammengefunden, sie
denn sie konnte den interessanten Mann nie ver¬
durchsichtig leuchtet der Herbst in diesem
erwartet ein Kind von ihm und er denkt, in einer
kschen Gedicht, das, schon vor Jahren er¬
gessen, der ihr damals so schöne Märchen erzählt
späten Ehe endlich Halt zu finden.
hat, und will es nicht gelten lassen, daß ein Geist
zögernd, ein später Stern über dem
Auch diese Nachricht, die Mayenau vorsichtig der
altern könne, wenn auch der Mann gealtert sei.
t. aufgeht! Freilich muß der Mensch viel Leid
Tochter mitteilt, kann die Schwärmerei der Kleinen
Diese Überschwenglichkeit ihrer Spannung und ein
n haben — nach dem Goetheschen Wort ist
nicht umstimmen. Es steht bei ihr fest, diese Geliebte
anderer merkwürdiger Zug erregt eine gewisse Be¬
ter, alt zu werden, als das Alter zu er¬
sei Thorns unwürdig, die Ehe für den Flüchtling
sorgnis des Freiherrn und mehr noch seiner
— um aus dieser armen Fülle zu schöpfen,
ein Unglück und sie, Leonilda, berufen, ihn zu
hdere so bewegen und erfreuen kann. Aber
Schwester. Anselma hat das junge Mädchen in der
retten. Hat dieser Gast das Gemüt der Tochter in
Morgenfrühe den Weg nach einem Weiher nehmen
ja das Geheimnis und die eigentliche Auf¬
Schwingung versetzt, so bringt ein anderer den
sehen, der ganz versteckt in einem Wald liegt, nahe
r Dichtung. Als solche, als Zeugnis eines
Vater, den Schloßherrn selbst in nicht geringere.
der Grenze des Schloßparkes. An diesem Weiher hat
E, bleibt der „Gang zum Weiher“, während
wenn auch verhaltene Erregung. Ein junger Nach¬
Leonilda alle Kleider abgetan, unbekümmert und
Werte bloß Zeugnisse seiner Zeit bleiben.
wunderbar, als fordere sie die Heidengötter, die am bar und Neffe, Urfenbeck, Sohn des katserlichen
inem weitschauenden Landschlosse lebt im
Ufer einen Opferstein haben, oder einen Unbe= Marschalls, kommt in kriegerischer Stimmung, freut
hrhundert ein alternder, noch nicht alter
kannten zur Liebe heraus. Und ohne daß ein sicht= sich des scheinbar unvermeidlich gewordenen Kampfes
ein Freiherr von Mayenau mit seiner ledi¬
barer Mensch dort zu finden wäre, scheint die ganze mit dem „Erbfeind“, versucht den gewesenen Kanzler
hwester Anselma und seiner jungen Tochter
#in unwilliger Muße. Er war einst Kanzler Natur einen glühenden Blick auf die teusche Scham= für seine Partei zu gewinnen, und als dieser, die
Feund des Kaisers und ist plötzlich in einem lose zu tun. Mayenan ist alt genug, um kein Ge=Not des Landes erkennend, allein den Frieden ver¬