II, Theaterstücke 29, Komödie der Verführung. In drei Akten (Der Verführer), Seite 20

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29. Konoedie der Verfuchrung
... geläde der den dernünitigeren, die Uever=[Straftat und erklären die lediglich zivilrechtliche Angelegenheit
äß im Spätherbst ein= zeugung vor, daß Castiglioni tatsächlich so tief als nur einer Auslieferung lome nicht in Benracht, da Goldstein ein
n ausdrücken werden möglich in die Tasche greifen wolle. Uebrigens hat man gebürtiger Oberschlesier und somit deutscher Staatsangehöriger sei.
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chwungenwer des Binteis im „Weien bino-7 Und diestenden Gesuchen? Sier Bnon nemnt es water mir eine
Judith nicht dasselbe Mädchen, das in jenem Stück ihrer Lust Erkenntnis, die ihn empfinden ließ, daß die schöne Frau geglaubt
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hat, wählen zu müssen, während doch in ihrem Blute dunkle
nachgibt? Der Baron Falkenir nicht ein Gegenstück zum Julius
Fichtner oder zum Herrn v. Sala im „Einsamen Weg“? Und] Stöme rauschten, die sie von ihm sortgetrieben hätten; daß er ihr
also die Freiheit des Blutes geben mußte. Später, als es schon
Max v. Reisenberg, der Komödiant der Verführung, ist auch nur der
der Verführung“.
zu spüt ist, weiß er, daß es nicht der Sinn der Liebe ist, in
leichtsinnige Melancholiker, der sich auf Anatol als Ahnherrn
beruien kann, so wie Ambros Doehl, der Dichter, schon ein oft Ruhe seines Besitzes sich zu erfreuen. „Lieben ist: in jeder
gelebtes Leben bei Schnitzlei ausweist, ebenso wie die Seraphine Stunde neu sich erringen müssen, was man liebt, bereit sein, zu
verzichten, wenn es das Schicksal will — und Heimat bedeuten,
Auf künstlerischer Höhe
die Züge Christinens, des süßen Mädels trägt.
immer wieder Heimat, aus welcher Fremde auch die Geliebte
genblick, wo nicht mehr
Alle diese aus dem Leben wieder in den Traum eines
Dichters gerufenen Gestalten verbinden sich ihm zu einer letzten wiederkehre und in welche Ferne sie sich sehne." So hat er die
eren, sondern nur noch
Komödie und werfen ihre Schatten. Es ist beinahe so, als hätte Gräfin Aurelie sich selbst überlassen und noch in dieser
ereignisvollen Nacht, über der Musik dahinklingt, Flieder und
ein neues Werk
er sie alle um sich versammelt, um sie neu abzuhorchen und zu befragen.
Rosen dusten, sällt sie dem ersten in die Arme, der die Stunde
die Abgeschlossenheit wie sie mit ihren Erlebnissen fertig geworden sind, ob sie sich seelisch
nutzt: einem jungen Jnwelierssohn, einem netten, stets liebes¬
esenheiten vertieft hat, neu verrichert hätten, oder ob das Spiel sich im Kreise gedreht
bereiten Menschen, dessen Glück es ist, daß er immer da ist, wenn
gen will Das kann hat, oder ob sie an ihren Kindern und Geschwistern ähnliches
Sehnsucht und Wünsche ihre Erfüllung fordern.
wie es höchste Stärke oder dasselbe erlebt haben, wie an sich selbst, ob sich die Welt
Gedanken immer weiter gerändert hat oder dieselbe blieb, ob die Seele noch immer ein
Dieser junge Max v. Reisenberg ist nicht der Don Juan,
chforscht und sich um die
weites Land ist, und ob die Jugend recht behält gegenüber dem
der verwegen nach Donna Anna und Elvira greift und heraus¬
Wischen Sein und Schein,
Alter, und ob es wahr ist, daß das mit dem Altern nur eine
fordernd den toten Gonverneur zu Gaste lädt. Er ist bloß eine
Mensch nur das Mittel ist.
Imtrige ist, die die Jugend angesponnen hat und ob er, der
liebenswürdige Spielart des großen Verführers, ein Mensch, dem
r Schnitzler nicht einmal,
Dichter, nicht recht hat, wenn er findet, daß das Leben
die Frauen nicht böse sind und an dem sie nicht unglücklich
an Beisp##en erläutert.
immer köstlicher wird, je weniger davon übrigbleibt.
werden. Aber auch er ist im Grunde nur ein ewiger Sucher nach
cmachen, behauptete
Diese Menschen sind immer wieder schnitzlerisch wie die Ge¬
Heimat, der nur Erlebnisse hat und für die Frauen nur ein
uem Stück; nicht wir danken, die sie denken, und die von der Wirklichkeit ins Märchen
Erlebnis, ein Zwischenspiel bedeutet. Nun sieht man ihn, der die
orgt das irgendein Um¬
reisen. „Wie mögen wohl die Märchen ausgehen, die nicht mit
Komödie der Verführung milde übt und spielt, wohl nicht gerade
ufluß haben. Man ent= Hochzeit enden?“ — „Sie enden alle mit Hochzeit. Es dauert
bei tausendunddrei. aber doch für drei Frauen Schicksal sein. An
Niemand hat Wahl nur manchmal eine Weile bis dahin. Und es gibt Abenteuer zu
der Gräfin Aurelie an der Schwester des Bankdirektors und an
Reflexionen einer langen bestehenauf dem Wege.“— „Gefährliche Abenteuer.“— „Auchhaim¬
wie es ja übeihauptssose. Und fröhliche. Am Ende aber, unsehlbar, kommt die Hoch=der lieben Geigerin Seraphine. Für jede ist er der Geliebte einer
= „Oder der Tod.“ — „Ein Märchentod, das wird wohl Nacht, einer Laune, eines Traumes.
lerischen ist, daß aus zeg.“
Hier ist ein neues Stück in das erste eingeschachtelt, das
in Lebenssinn aufstrahlt nichts so Schlimmes sein.“
beim Maskenfest des Prinzen von Perosa begann. Und dieses
el preßt. Immer die
zweite Stück ist in ein drittes eingeschachtelt, das dritte in ein
gonini rühmte, daß er
Die Komödie der Verführung fängt genau wie ein Märchen viertes. Scheinbar beginnt immer ein neues, aber die Fäden, die
trotzdem immer neue und
uch bei Schnitzler jener an, auf einem Maskenfest im Garten des Prinzen von Perosa. locker durcheinander laufen, knüpfen doch wieder da und dort an.
Hier erwarten der Prinz. der Dichter Ambros Doehl und der Aus dieser Fülle abgerissener und wieder neu gehefteter Motive
n und allerletzten Klang
Baion Falkenir um Mitternacht eine Entscheidung aus dem steigt zum Schluß die ursprüngliche Komödie auf, das schnitzlerische
Munde der schönen Gräfin Aurelie Marckenstein. Sie hat die Märchen vom Spiel mit Leben und Tod, der Angst vor dem
ich in der „Komödie der
estalten, grüßen sich gehen Drei herbestellt, um ihnen zu sagen, welchen unter ihnen sie zum Leben und der Bereitschaft zum Sterben, den Dunkelheiten der
relie nicht dieselbe stolze Gatten nehmen will Ihre Wahl fällt auf Baron Falkenir. Aber gerade Seele und den Unwägbarkeiten des Blutes, dieser immer wieder
für eine Nacht in ihre dieser ist Einer, der es nicht wagt, glücklich zu sein. Werun.? beschrittene und nie zu Ende gegangene Gedankenkreis des
au Beate, die in den Hier setzt die psychologische Spintisiererei ein. Ist es Angst vor geheimnisreichen Trieblebens.
er Westerhaus nicht ein dem Erlebnis, Sexualangst, oder tiefere Experimentierlust mit