II, Theaterstücke 29, Komödie der Verführung. In drei Akten (Der Verführer), Seite 83

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Kongedie der verfuchrung
Gerichtsyrses zur Gntscheidung des Aten¬
hat sich über Verständigung der Bundes=*
falles gegeben ist.
II.
Vier Frauen zieren das Fest. Sie sind
Gewillt, das ahnen die Kenner,
Im wunderhäßlichen Monat Mai,
Himmlische Rosen zu flechten bald
Als alle Staaten sprangen,
In irdische Lebemänner.
Da ist im sorglosen Prinzenpark
Die Liebe aufgegangen.
Die eine ist Gräfin Aurelie,
Deren Mutter die Ehe gebrochen
Drei Freier erwarten Aurelie,
Mit einem einfachen Juwelier,
Der Prinz, ein Baron und ein Dichter,
Was furchtbar wurde gerochen.
Sie reicht ihre Hand dem Baron; der Rest
Sind zwei verduzte Gesichter.
Es kam zum Duell. Der betregene Graf
Hatt' eine sichere Pratze;
Der Baron jedoch, ein alternder Mann,
Der Juwelier vom hiesigen Platz
Der sie kannte von Kindesbeinen
Blieb mausetot auf dem Platze.
Und belastet glaubt von der Mutter Blut,
Er hinterließ einen feschen Sohn,
Erkühnt sich, ihr Ja zu verneinen.
Mit allen Salben gerieben;
Da tritt der Jüngling auf, der flott
Er erbte von seinem Papa das Geschäft
In Vaters Spuren wandelt;
Und auch das Danebenlieben.
Der Juwelierssohn, der grad mit Judith
Er folgt vergnüglich des Vaters Spur,
Und Seraphinen gebandelt.
Ein Künstler im Frauenbetören;

Vorläufig lass' ich ihn liegen links,
Wo er sich zeigt, erkenm man sofort
Man wird noch genug von ihm hören.
Die Don Juan=Verwandtschaft,
Die Damen nennen ihn schlechtweg Max
Die zweite Dame heißt Judith,
Gleich nach der ersten Bekanntschaft.
Als Sängerin geht sie zur Bühne;
Die dritte, eines Sängers Kind,
Die Frauen von Adel und Bürgertum,
Ist die Geigerin Seraphine.
Ob Blaublut, ob harbe Godel,
Sie alle fliegen vergnügt auf ihn,
Die drei sind insgesamt unberührt,
Er ist der Hauptstadtjodel.
Doch Julia, ach, die vierte,
Kaum sieht ihn die Gräfin Aurelie,
Ist eines Bankpräsidenten Frau,
Die eben den Korb erhalten,
Die häufig schon eherirrte.
So zieht es zu Max von Reisenberg
Aus diesem erlesenen Damenslor
Sie hin mit tausend Gewalten.
Erblüh'n galante Taten
Sie läßt sich sofort aus Aerger und Trotz
Dem Jüngling, den links ich liegen ließ
(Wo bleiben die Psychiater?)
Bei welcher, sei noch nicht verraten.

Vom Juwelierssohn verführen wie einst
Ihre Mutter von seinem Vater.
Nein, sie verführt den jungen Mann,
Doch weiß ich nicht zu sagen,
Wo sich das Abenteuer vollzieht,
Zu Bette oder zu Wagen.
Erwacht aus dem Frühlingsrausch, begehrt
Sie nimmer den Jüngling zu schauen;
Einmal ist keinmal, grollt der Max,
Doch sie verzichtet mit Grauen.
Dann gibt sie sich einem Maler hin
Und später rüft sie den Dichter,
Der Maler wirft auf die Leinwand sie,
Der Dichter ist edler Verzichter.
Das alles tut die Komteß aus Wut,
Sie kann es noch immer nicht fassen,
Daß ihr so heiß geliebter Baron
Sie schnöde hat sitzen lassen.
Ihm ist es gegeben, entschuldigt er sich,
Den dunklen Strömen zu lauschen,
Den ewigen, die von Mann zu Weib
Vom Weib zum Manne rauschen.
Er kennt sie durch und durch und sieht
Voraus ihres Schicksals Wende,
Und spielt als sich'rer Plycholog
Die Braut in andere Hände!
Was sie im Zorn dawider begeht.
So scheint mir, nicht ganz reell ist,
Die Rache, die man warm genießt,
Gewöhnlich nicht sexuell ist!.