box 3375
28.
Die SchvesternoderCasanouninzna
Meinungsaustausch der alltierten stewont hade. Er iiess barauf Ain. 2u
Polest Setgunge leuchjal. vTrud., „ Lllele—..
betreffend die deutschenskein Grund dafür bestehe, eine Frankreichs gut verteidigt und die Einigkeit der Ver¬
nsendungen nach dem[Revision des Friedensvertrages bündeten wiederhergestellt habe, und sprach den
biet zu einem befriedigen=szu verlangen. Dem Versailler Vertrage Wunsch aus, daß diese Einigkeit fortdauere und sich
bnis geführt hätte. Auf das Ver=zufolge könne Deutschland selbst eine Fest= zur Geltung bringe.
ktschland, die bereits im Ruhrgebiet setzung des angerichteten Schadens und der
In Besprechung des russischen Problems
40,000 Mann durch neue Truppen Entschädigungssumme vornehmen, doch habe
erklärte Barthon: Wir haben uns diesbezüglich ge¬
gegen ein Elementarereignis machen? Sie ist daher
Flaminia ein, hört, worum es sich handelt und gerät
Feuilleton.
nach wie vor der Zärtlichkeit ihres Bräutigams
gleichfalls in flammende Entrüstung. Eine Diebin
würdig. So räsoniert sie. Für diese erotische Kasuistik
hat ihr also den Liebsten abgefangen! Und diese
ist Andrea nicht empfänglich. Darüber kann kein
Verruchte will den Mann, den ein blinder Zufall ihr
Burgtheater.
Mann hinweg — das ist sein Standpunkt. Er braust
gegönnt, wieder an sich locken! Wer hat ein Recht
denn auch auf und zieht den Degen. Wir stehen schon
auf Casanova? Sie, Flaminia, der die Liebesnacht
Enmal: „Die Schwestern oder
mit einem Fuß in einer Tragödie. Da erscheint
zugedacht war, oder Anina? Da jedoch keine von
in Spa.“ Ein Lustspiel in
Casanova. Und nun verflüchtigen sich die finster
beiden weichen will, unterbreitet Andrea dieses ver¬
Drei Akte in einem von Artur
drohenden Wetterwolken der Tragödie, und der
zwickte Problem in der Verschleierung einer Ge¬
Schnitzler.)
heitere Himmel des Lustspiels beginnt zu blauen.
schichte, die zwei Schwestern widerfahren, dem Baron
chwüle Sommernacht. Anina, eine
Was will Casanova? Andrea anpumpen! Er
Santis zur Lösung und dann dem wieder auf¬
e Italienerin, blühend, glühend, starrt
tut dies mit liebenswürdiger Unverfrorenheit. Er
getauchten Casanova selbst, der die Sache durchschaut.
enster ihres Hotelzimmers in den Park.
muß Knall und Fall Spa verlassen, benötigt dazu
Die entscheidende, fröhliche Lösung bringt indes
tsehnsuchtsvoll ihren Geliebten und
tausend Dukaten, just jene Summe, die Andrea
die Tänzerin Teresa, die plötzlich hereinschneit. Teresa
den jungen Edelmann Andrea Bassi, dem alten Lebemann Gudar abgewonnen. Was ihn
liebt Casanova und betrügt ihn. Er weiß es und
rt hat und mit dem sie in Spa, wo die
zu diesem hastigen Verduften zwingt? Ein kleines
fügt sich lächelnd in sein Geschick. Weil Teresa ihm die
elt, in eine Gesellschaft von Glücks= Abenteuer, eine nächtliche Liebesstunde bei einer
Treue wahrt. Die Treue? Ja wohl! Denn sie kehrt
En. Da taucht ein Mann auf, schleicht reizenden jungen Frau, bei Andreas Zimmer¬
nach jedem erotischen Ausflug zu ihm zurück. Nach
chwingt sich über die Brüstung des
nachbarin Flaminia, in deren Gemach er durch das
jedem Betrug immer wiederkehren, das ist nämlich
r dunkles Gemach. Nicht ihr Geliebter,
Fenster hineingeturnt. Ihr Gatte, der fragwürdige
der höchste Beweis der Treue eines Weibes! Diese
Der kecke Eindringling ist der 32jährige
Baron Santis, ein Kuppler, mitunter aber auch ein
Weisheit empfinden die drei Frauen instinktiv, und
r berühmte und berüchtigte Frauen¬
rasender Othello, hat Verdacht geschöpft und könnte
sie verschwistern sich im Handwenden. Dem Andrea
n sie vor wenigen Stunden am Spiel¬
ihm mit einem tückischen Dolchstoß aufwarten. Darum
träufelt Casanova diese Philosophie mit glitzernder
nmal kennen gelernt.
muß er fort. Casanova erhält das Geld und ver¬
Sophistik ins Gehör. Und sie leuchtet ihm ein. Sie
regungslos duldet sie seinen Kuß. Ein
abschiedet sich mit den herzlichsten Wünschen für das
dringt ihm sogar ins Gemüt, denn er wandelt am
uß, der sie durchschauert und ihren
Wohlergehen des Liebespaares.
Schluß Arm in Arm mit dem neugewonnenen
So wird sie die Seine. Tags darauf
Freunde Casanova zur Tafel in den Park, wo fröh¬
Andrea atmet erlöst auf und ist bereit, das
alb freiwillig, halb gezwungen, ihrem
liches Lachen erklingt und heitere Musik. Das ist der
unselige Ereignis zu vergessen, seiner Braut zu ver¬
s Erlebnis. Nicht als Sünderin, nicht
Grundriß der Handlung.
zeihen. Anina ist über diesen jähen Umschwung
O nein! Als eine, die sich
empört. Sie ist also makellos, keine Dirne mehr, bloß
Es war in den Sternen geschrieben, daß
lt. Sie ist ja morgens aus der
deshalb, weil Casanova die Verwechslung nicht ahnt!
Schnitzler den Schatten Casanovas heraufbeschwören
mung des Fremden reuelos wie aus
Jetzt will sie selbst hinausschreien, was sich zu¬
würde. Zwischen dem Rattenfänger Anatol und dem
rwacht. Es war eben ein, allerdings getragen! Denn jetzt erst ist ihr klar geworden, daß Liebeskünstler des 18. Jahrhunderts spinnen sich
3. Elementarereignis. Was läßt sich sie Casanova liebt. Sie will ihm nachreisen! Da tritt ja einige Fäden einer geheimen Seelenverwandt¬
28.
Die SchvesternoderCasanouninzna
Meinungsaustausch der alltierten stewont hade. Er iiess barauf Ain. 2u
Polest Setgunge leuchjal. vTrud., „ Lllele—..
betreffend die deutschenskein Grund dafür bestehe, eine Frankreichs gut verteidigt und die Einigkeit der Ver¬
nsendungen nach dem[Revision des Friedensvertrages bündeten wiederhergestellt habe, und sprach den
biet zu einem befriedigen=szu verlangen. Dem Versailler Vertrage Wunsch aus, daß diese Einigkeit fortdauere und sich
bnis geführt hätte. Auf das Ver=zufolge könne Deutschland selbst eine Fest= zur Geltung bringe.
ktschland, die bereits im Ruhrgebiet setzung des angerichteten Schadens und der
In Besprechung des russischen Problems
40,000 Mann durch neue Truppen Entschädigungssumme vornehmen, doch habe
erklärte Barthon: Wir haben uns diesbezüglich ge¬
gegen ein Elementarereignis machen? Sie ist daher
Flaminia ein, hört, worum es sich handelt und gerät
Feuilleton.
nach wie vor der Zärtlichkeit ihres Bräutigams
gleichfalls in flammende Entrüstung. Eine Diebin
würdig. So räsoniert sie. Für diese erotische Kasuistik
hat ihr also den Liebsten abgefangen! Und diese
ist Andrea nicht empfänglich. Darüber kann kein
Verruchte will den Mann, den ein blinder Zufall ihr
Burgtheater.
Mann hinweg — das ist sein Standpunkt. Er braust
gegönnt, wieder an sich locken! Wer hat ein Recht
denn auch auf und zieht den Degen. Wir stehen schon
auf Casanova? Sie, Flaminia, der die Liebesnacht
Enmal: „Die Schwestern oder
mit einem Fuß in einer Tragödie. Da erscheint
zugedacht war, oder Anina? Da jedoch keine von
in Spa.“ Ein Lustspiel in
Casanova. Und nun verflüchtigen sich die finster
beiden weichen will, unterbreitet Andrea dieses ver¬
Drei Akte in einem von Artur
drohenden Wetterwolken der Tragödie, und der
zwickte Problem in der Verschleierung einer Ge¬
Schnitzler.)
heitere Himmel des Lustspiels beginnt zu blauen.
schichte, die zwei Schwestern widerfahren, dem Baron
chwüle Sommernacht. Anina, eine
Was will Casanova? Andrea anpumpen! Er
Santis zur Lösung und dann dem wieder auf¬
e Italienerin, blühend, glühend, starrt
tut dies mit liebenswürdiger Unverfrorenheit. Er
getauchten Casanova selbst, der die Sache durchschaut.
enster ihres Hotelzimmers in den Park.
muß Knall und Fall Spa verlassen, benötigt dazu
Die entscheidende, fröhliche Lösung bringt indes
tsehnsuchtsvoll ihren Geliebten und
tausend Dukaten, just jene Summe, die Andrea
die Tänzerin Teresa, die plötzlich hereinschneit. Teresa
den jungen Edelmann Andrea Bassi, dem alten Lebemann Gudar abgewonnen. Was ihn
liebt Casanova und betrügt ihn. Er weiß es und
rt hat und mit dem sie in Spa, wo die
zu diesem hastigen Verduften zwingt? Ein kleines
fügt sich lächelnd in sein Geschick. Weil Teresa ihm die
elt, in eine Gesellschaft von Glücks= Abenteuer, eine nächtliche Liebesstunde bei einer
Treue wahrt. Die Treue? Ja wohl! Denn sie kehrt
En. Da taucht ein Mann auf, schleicht reizenden jungen Frau, bei Andreas Zimmer¬
nach jedem erotischen Ausflug zu ihm zurück. Nach
chwingt sich über die Brüstung des
nachbarin Flaminia, in deren Gemach er durch das
jedem Betrug immer wiederkehren, das ist nämlich
r dunkles Gemach. Nicht ihr Geliebter,
Fenster hineingeturnt. Ihr Gatte, der fragwürdige
der höchste Beweis der Treue eines Weibes! Diese
Der kecke Eindringling ist der 32jährige
Baron Santis, ein Kuppler, mitunter aber auch ein
Weisheit empfinden die drei Frauen instinktiv, und
r berühmte und berüchtigte Frauen¬
rasender Othello, hat Verdacht geschöpft und könnte
sie verschwistern sich im Handwenden. Dem Andrea
n sie vor wenigen Stunden am Spiel¬
ihm mit einem tückischen Dolchstoß aufwarten. Darum
träufelt Casanova diese Philosophie mit glitzernder
nmal kennen gelernt.
muß er fort. Casanova erhält das Geld und ver¬
Sophistik ins Gehör. Und sie leuchtet ihm ein. Sie
regungslos duldet sie seinen Kuß. Ein
abschiedet sich mit den herzlichsten Wünschen für das
dringt ihm sogar ins Gemüt, denn er wandelt am
uß, der sie durchschauert und ihren
Wohlergehen des Liebespaares.
Schluß Arm in Arm mit dem neugewonnenen
So wird sie die Seine. Tags darauf
Freunde Casanova zur Tafel in den Park, wo fröh¬
Andrea atmet erlöst auf und ist bereit, das
alb freiwillig, halb gezwungen, ihrem
liches Lachen erklingt und heitere Musik. Das ist der
unselige Ereignis zu vergessen, seiner Braut zu ver¬
s Erlebnis. Nicht als Sünderin, nicht
Grundriß der Handlung.
zeihen. Anina ist über diesen jähen Umschwung
O nein! Als eine, die sich
empört. Sie ist also makellos, keine Dirne mehr, bloß
Es war in den Sternen geschrieben, daß
lt. Sie ist ja morgens aus der
deshalb, weil Casanova die Verwechslung nicht ahnt!
Schnitzler den Schatten Casanovas heraufbeschwören
mung des Fremden reuelos wie aus
Jetzt will sie selbst hinausschreien, was sich zu¬
würde. Zwischen dem Rattenfänger Anatol und dem
rwacht. Es war eben ein, allerdings getragen! Denn jetzt erst ist ihr klar geworden, daß Liebeskünstler des 18. Jahrhunderts spinnen sich
3. Elementarereignis. Was läßt sich sie Casanova liebt. Sie will ihm nachreisen! Da tritt ja einige Fäden einer geheimen Seelenverwandt¬