box 33/5
28. Die SchesternoderCasanouain Sna
Ee ter
I eiem von Artar]
Raßlund.
Am 25. d. hielt A
Henderson im Auftrage der englischen Arbeiter¬
Moskau, 26. März. (Funkspruch.) Die Reserve¬
Rudolfsheim eine Reden
partei an den Sekretär der Internationale Camille
armee hat am 17. und 18. d. 85 Lokomotiven und
führte: Sie erinnern
Huisman gerichteten Schreiben heißt es: „Wir
618 Güterwagen, am 20 und 21. d. 400 Lokomotiven
in Neunkirchen an 2
gehen von dem Leitgedanken aus, daß der neue
und 662 Güterwagen wiederhergestellt. Die
wurde. Nun hat man ei
sozialistische Arbeiter das internationale Werk des Bahnarbeiter der Murmanlinie haben bis auf
Neunkirchen geschickt, u
ohne Ergebnis geblie
ganzen Anzahl von Pe
schaft. Aber Casanova war nicht allein ein Charmeur,
nur ein purer Sinnenreiz, feil wie eine Jahr¬
die Schuld oder Mitsch
dem die Weiblein stürmisch ins Garn liefen. Dieser
marktsware? Fühlt er nicht mehr, daß Liebe,
wollte der Untersuchun
dreiste finanzielle und diplomatische Abenteurer,
namentlich junge, glühende Liebe, etwas Keusches,
einiger Rädelsfü
heute ein Bettler, morgen ein Grandseigneur,
Heiliges in sich birgt, das nicht angetastet werden
deshalb an den Bezi
dieser buntschillernde kosmopolitische Wandervogel,
darf? ... Unsre Zeit ist so ernst, so bang. Aus
Neunkirchen mit dem
Verhaftung Gendarme
dieser geistreiche Freigeist und wundergläubige
ihren Tiefen dröhnt und grollt es. Anatol hört es
die Verhaftung bei den
nicht, lächelt kokett und greift immer wieder nach der
Magier, dieser Mann, der Feder und Degen mit
durchgeführt werden i#
alten Rattenfängerflöte. Aber die einstigen sinnigen,
der gleichen gefährlichen Virtuosität handhabte,
hat geantwortet, daß
auch in ihrer Leichtfertigkeit noch innigen Melodien
strahlte auch einen Zauber aus, der Könige, Kirchen¬
behörde nicht in der
entquollen ihr nicht mehr. Sie ist etwas eingerostet.
fürsten, Staatsmänner, ja sogar einen Voltaire
zur Verhaftung beizust
Arme Flötel
fesselte. Was ist von diesem Zauber in Schnitzlers
und Entrüstung.)
Lustspiel geblieben? Ein liebenswürdig anmutender
Casanova verlangt einen Darsteller von hin¬
darauf erklärt, daß
kleiner Komödiant, ein galanter Alltagsgauller,
keine Untersuchun
reißendem Charme und überschäumendem Tempera¬
Zeugen der Vorfälle
seicht und frivol. Kein Zug ins Große, kein Blick
ment. Wo fände man ihn heute? Der Casanova des
dieses Verbrechen ver##
ins Dunkle, Wetterleuchtende seiner Zeit und darum
Herrn Treßler war ein liebenswürdiger, ge¬
dem Einflusse der Ve
auch kein Ausblick auf den weiten Horizont eines
schmeidiger Scharlatan, wie er im Buch steht, nicht
nun nicht die Macht has
kulturgeschichtlichen Hintergrundes.
mehr. Herr Schott als Andrea und Frau A!
so kann man sich vorstel
Aber selbst rein aus tändelndes Spiel gewertet.
als Anina mühten sich an der undankbaren Au
aussagen unter diesem
weckt die Komödie sehr gemischte Empfindungen.
ab, in psychologische Verworrenheit Einheitlichkeit
schlechten Eindruck sol
Gewiß: sie ist graziös und feingeschliffen, indes
sich nicht wundern.
zu bringen. Frau Retty als Flaminia milderte
hinter ihrer müden Anmut lauter kühle, spitzfindige
Für die Verhältn
durch ihre Anmut selbst jene heikle Szene, da sie und
Künsteleien. Und nun gar erst die Moral ihrer Un¬
charakteristisch. Ich wa
Anina aus Schüsselneid sich in die Haare geraten.
Salzburg, um im Einv
moral, ihre Giftblüte, ihre Lupanarphilosophie!
Herr Danegger erhellte den dunklen Ehrenmann
für Heerwesen über ge
Daß Casanova sie verkündet, man begreift es. Daß
Santis durch die fröhlichen Lichter seines Humors.
zu verhandeln. Der La
aber Andrea, der seine Braut inniglich liebt, zu
Fräulein Marberg war das stürmische Dienchen
war von meinem Ersche
dieser Weisheit sich so rasch bekehrt, daß er mit Casa¬
Teresa, das sie ein wenig verzierlichte. Herr Heine
(Heiterkeit) und ist nu
nova sich verbrüdert, mit ihm bei Sang und Klang
in Salzburg bin. De
als der alte Lebemann Gudar bewegte sich mit
pokuliert, wie häßlich ist das, wie bar jeder seelischen
soldatenrat hat
Anstand an der äußersten Peripherie der Handlung.
Delikatesse! Und obendrein durch eine schreiende
mich zuiverhaften
Die drei zeitlich geschlossenen Akte des Lustspiels
psychologische Gewaltsamkeit erkauft! Warum hat
dem ich wohnte,
wurden ohne Pause gespielt. Das Publikum, das erst
das Schnitzler nicht gespürt? Vielleicht deshalb
Rufe: Hört! Hört!) Dil
in der zweiten Hälfte des Stückes aufzutauen begann,
nicht, weil frühzeitig die Liebedämmerung seine
blieben. Daß es aber
konnte daher Schnitzler erst am Schluß begrüßen.
Empfindung und damit seinen psychologischen Tief¬
soldatenrat die Idee f
blick verdunkelt hat. Ist die Liebe wirklich Er wurde oft gerufen. Marco Brociner.nicht sagen einen Abge
28. Die SchesternoderCasanouain Sna
Ee ter
I eiem von Artar]
Raßlund.
Am 25. d. hielt A
Henderson im Auftrage der englischen Arbeiter¬
Moskau, 26. März. (Funkspruch.) Die Reserve¬
Rudolfsheim eine Reden
partei an den Sekretär der Internationale Camille
armee hat am 17. und 18. d. 85 Lokomotiven und
führte: Sie erinnern
Huisman gerichteten Schreiben heißt es: „Wir
618 Güterwagen, am 20 und 21. d. 400 Lokomotiven
in Neunkirchen an 2
gehen von dem Leitgedanken aus, daß der neue
und 662 Güterwagen wiederhergestellt. Die
wurde. Nun hat man ei
sozialistische Arbeiter das internationale Werk des Bahnarbeiter der Murmanlinie haben bis auf
Neunkirchen geschickt, u
ohne Ergebnis geblie
ganzen Anzahl von Pe
schaft. Aber Casanova war nicht allein ein Charmeur,
nur ein purer Sinnenreiz, feil wie eine Jahr¬
die Schuld oder Mitsch
dem die Weiblein stürmisch ins Garn liefen. Dieser
marktsware? Fühlt er nicht mehr, daß Liebe,
wollte der Untersuchun
dreiste finanzielle und diplomatische Abenteurer,
namentlich junge, glühende Liebe, etwas Keusches,
einiger Rädelsfü
heute ein Bettler, morgen ein Grandseigneur,
Heiliges in sich birgt, das nicht angetastet werden
deshalb an den Bezi
dieser buntschillernde kosmopolitische Wandervogel,
darf? ... Unsre Zeit ist so ernst, so bang. Aus
Neunkirchen mit dem
Verhaftung Gendarme
dieser geistreiche Freigeist und wundergläubige
ihren Tiefen dröhnt und grollt es. Anatol hört es
die Verhaftung bei den
nicht, lächelt kokett und greift immer wieder nach der
Magier, dieser Mann, der Feder und Degen mit
durchgeführt werden i#
alten Rattenfängerflöte. Aber die einstigen sinnigen,
der gleichen gefährlichen Virtuosität handhabte,
hat geantwortet, daß
auch in ihrer Leichtfertigkeit noch innigen Melodien
strahlte auch einen Zauber aus, der Könige, Kirchen¬
behörde nicht in der
entquollen ihr nicht mehr. Sie ist etwas eingerostet.
fürsten, Staatsmänner, ja sogar einen Voltaire
zur Verhaftung beizust
Arme Flötel
fesselte. Was ist von diesem Zauber in Schnitzlers
und Entrüstung.)
Lustspiel geblieben? Ein liebenswürdig anmutender
Casanova verlangt einen Darsteller von hin¬
darauf erklärt, daß
kleiner Komödiant, ein galanter Alltagsgauller,
keine Untersuchun
reißendem Charme und überschäumendem Tempera¬
Zeugen der Vorfälle
seicht und frivol. Kein Zug ins Große, kein Blick
ment. Wo fände man ihn heute? Der Casanova des
dieses Verbrechen ver##
ins Dunkle, Wetterleuchtende seiner Zeit und darum
Herrn Treßler war ein liebenswürdiger, ge¬
dem Einflusse der Ve
auch kein Ausblick auf den weiten Horizont eines
schmeidiger Scharlatan, wie er im Buch steht, nicht
nun nicht die Macht has
kulturgeschichtlichen Hintergrundes.
mehr. Herr Schott als Andrea und Frau A!
so kann man sich vorstel
Aber selbst rein aus tändelndes Spiel gewertet.
als Anina mühten sich an der undankbaren Au
aussagen unter diesem
weckt die Komödie sehr gemischte Empfindungen.
ab, in psychologische Verworrenheit Einheitlichkeit
schlechten Eindruck sol
Gewiß: sie ist graziös und feingeschliffen, indes
sich nicht wundern.
zu bringen. Frau Retty als Flaminia milderte
hinter ihrer müden Anmut lauter kühle, spitzfindige
Für die Verhältn
durch ihre Anmut selbst jene heikle Szene, da sie und
Künsteleien. Und nun gar erst die Moral ihrer Un¬
charakteristisch. Ich wa
Anina aus Schüsselneid sich in die Haare geraten.
Salzburg, um im Einv
moral, ihre Giftblüte, ihre Lupanarphilosophie!
Herr Danegger erhellte den dunklen Ehrenmann
für Heerwesen über ge
Daß Casanova sie verkündet, man begreift es. Daß
Santis durch die fröhlichen Lichter seines Humors.
zu verhandeln. Der La
aber Andrea, der seine Braut inniglich liebt, zu
Fräulein Marberg war das stürmische Dienchen
war von meinem Ersche
dieser Weisheit sich so rasch bekehrt, daß er mit Casa¬
Teresa, das sie ein wenig verzierlichte. Herr Heine
(Heiterkeit) und ist nu
nova sich verbrüdert, mit ihm bei Sang und Klang
in Salzburg bin. De
als der alte Lebemann Gudar bewegte sich mit
pokuliert, wie häßlich ist das, wie bar jeder seelischen
soldatenrat hat
Anstand an der äußersten Peripherie der Handlung.
Delikatesse! Und obendrein durch eine schreiende
mich zuiverhaften
Die drei zeitlich geschlossenen Akte des Lustspiels
psychologische Gewaltsamkeit erkauft! Warum hat
dem ich wohnte,
wurden ohne Pause gespielt. Das Publikum, das erst
das Schnitzler nicht gespürt? Vielleicht deshalb
Rufe: Hört! Hört!) Dil
in der zweiten Hälfte des Stückes aufzutauen begann,
nicht, weil frühzeitig die Liebedämmerung seine
blieben. Daß es aber
konnte daher Schnitzler erst am Schluß begrüßen.
Empfindung und damit seinen psychologischen Tief¬
soldatenrat die Idee f
blick verdunkelt hat. Ist die Liebe wirklich Er wurde oft gerufen. Marco Brociner.nicht sagen einen Abge