1 C
box 3375
23. Di SctedeCasnia
häfte, gegen die der Verdacht vorliegt, daß sie Pfeter¬
rste als Rindfleischwürste verkaufen, hat bei einer
eihe von Geschäftsleuten zu Anzeigen geführl. — Die
ingeleitete Aktion zur Steuerung der Unzukömmlich¬
keiten beim Verkaufe sogenannter Gewürzbriefe hatte
die Erstattung von Anzeigen gegen die Ledensmittel¬
händler Hans Preßl, Anna Kaspar, Josef Chalepek.
—
Theater eilt. Vorher hatte noch der berühmte Herzensbrecher
Nach diesem heldenmütigen Geständnis schickt sich das
7
ein wenig mit Andren philosophiert und gemeint:
Lusispiel an, nut berber Gebärde ins Tragische zu schreiten.
ie Schwestern
Andrea verstößt die edle Anina schmachvoll und sie erkennt,
—.. Könnten Männer je
heater am 26. März.)
So Brüder sein wie alle Frauen Schwestenn,
daß er ihrer Liebe nie wert war. Nun erfährt aber der
In tiefster Seele alle Schwestern sind —
empörte Andrea, daß Casanova sich tatsächlich bet Flaminia
anova im 32. Jahre seines be¬
Fürwahr, das Leben wär' ein leichter Wing.“
wähnte und nicht ahnt, Anina in die Arme geschlossen zu
Spa in einer Sommernacht —
Einer aber, ein geeiser Freund Casanobas, siebt den
haben. Ueberglücklich bietet Andrea seiner Geliebten die Hand
ieg. Der leuchtende Leib der
jungen Leuten nach und spricht zu sicht „Noch einmal jung
zur Verföhnung. Sie aber weist ihn mit dem Ausruf zurück:
ihrem Geliebten entgegenseufzt
sein! Doch, man war's einmal!" ... Diefer wehmüttig
„Jetzt lieb ich ihn und nun erst wird es Glück!“ Die Situa¬
am Spieltisch), hatte ihm den
lächelnde Ausklang — ein echter Schnitzler — scheint uns
tion wird noch banger, da Flaminia — aus dem Munde
bie wähnt sich bei der leichien
den Sinn des Spieles besser zu enthüllen, als jene vor¬
Andrea's — kund wird, wer sie um die Freuden der jüngsten
r diese Nacht bestellt, hatte und
erwähnte etwas gewaltsame Senteng, die Herr Casanova
Nacht gebracht hat. In heißet Eifersucht will sie der Neben¬
er bewohnt. Anina, der solches
produziert und die recht paradox ist. Denn tatsächlich haben
buhlerin mit einem Haarpfeil die Augen durchbohren („da die
am nächsien Marßen ihrem
die Männer („in tiefster Stele") mehr Bruder= als die
finst're Nacht dir hold gesinnt, sei ewig sie um dich"), in
Frauen Schwestersinn und zeigen auch in diesem Lustspiel
Anina regt sich immer lecker die ewig weibliche Luft des
solange es der Dichter nicht unbedingt benötigt — „in
en mir
Kampfes mit der Nebenbuhlerin um den Mann, sie tritt reisig
ftun, hät er über
tiefster Seele“ mehr Verständnis für einander und Harmonie
in den Wettbewerb um den Einzigen —— da erscheint auf
ch sich frech geschwungen
als die Frauen. Aber jenes Schlußwort des Greises ist der
bet meine Lippen
der Bildfläche die Tänzerin Theresa und nun wird's wirklich
richtige Abgesandte für das Spiel: Die Liebe ist kein Blei¬
iner Pulse Beben
ein Lustspiel. Unter allen Frauen, die Casanovas Wege
gewicht füt die Herzen und keine ewige Fessel und kein
in seinem Hauch —
treuzten, ist sie just die Papagena, die zu diesem Papigeno
— kein Kuß, biel eher
Raub in fremden Gärten — die Liebe froher, junger
gehört. Liebenswürdig=untreu, allet Lust ergeben, und doch
ein Flehn, ein Bann —
Menschen — und sie ist jenseits von Gut und Böse, solange
seine geliebteste Gefährtin, weil, wie Casanova so schön sagt,
nemn Mund ersehni,
uns jener köstliche, ach, unbemerkt sich selbst verzehrende
mein Sein auf.
sie aus fremden Armen zu ihm zurückkehrt und es nur eine
Besitz zu eigen ist: die Jugend.
dieser Stunde,
Treue gibt: „Die Miederkehr, von wo es immer sei.“
er nicht bewußt,
befreit, dahin.
Ich frage Sie, mein Freund, gibt's befs're Treue,
Die Freude an dieser schönen und anmutigen Dichtung
Gibi's, frag' ich klarer noch, gibt's eine and're
Schnitzlers ist nicht ungetrübt. Eine Schlüsselerzählung —
Auf Erden zwischen Mann und Weih, Andrea,
Andrea, wäre 65
man sollte es lei diesem Meister der Szenenführung nicht
Als die Theresa eben mir erwies?
schwerste Schuld
für möglich halten — hängt sich wie ein Bleigewicht an die
Sie kehrte mir zurück. Nur das ist Treue,
als Schuld erschienen
Die einz'ge, die mit Fug so heißen darf.“
Handlung, witd nochmals und wieder vorgetragen und leiben
ele leicht und frob.
immer breitspuriget. Und so edel geschliffen auch diesmer
Theresa überblickt mit anmutiget Fröhlichkeit und
— —
der Schnitzlersche Dialog ist, die Lust am Versemachen, der
Kennerauge, was geschehen ist, sänftigt die Wogen, bringt die
af erwacht!?
er sich selten hingibt, hat den Dichtet zu Längen verleitn
erlebt!
zwei feindlichen Frauen schwesterlich zusammen und läßt
ich wer.
die den heiternachpenklichen Glanz des Spicles dämpf#
versöhnte, lachende Menschen zurück, während sie mit ihrem
Cosanova in sausender Karosse nach Wien aus saiferliche! Auch muß mn borüber den A# ##h#ein, daß 21412
##a
box 3375
23. Di SctedeCasnia
häfte, gegen die der Verdacht vorliegt, daß sie Pfeter¬
rste als Rindfleischwürste verkaufen, hat bei einer
eihe von Geschäftsleuten zu Anzeigen geführl. — Die
ingeleitete Aktion zur Steuerung der Unzukömmlich¬
keiten beim Verkaufe sogenannter Gewürzbriefe hatte
die Erstattung von Anzeigen gegen die Ledensmittel¬
händler Hans Preßl, Anna Kaspar, Josef Chalepek.
—
Theater eilt. Vorher hatte noch der berühmte Herzensbrecher
Nach diesem heldenmütigen Geständnis schickt sich das
7
ein wenig mit Andren philosophiert und gemeint:
Lusispiel an, nut berber Gebärde ins Tragische zu schreiten.
ie Schwestern
Andrea verstößt die edle Anina schmachvoll und sie erkennt,
—.. Könnten Männer je
heater am 26. März.)
So Brüder sein wie alle Frauen Schwestenn,
daß er ihrer Liebe nie wert war. Nun erfährt aber der
In tiefster Seele alle Schwestern sind —
empörte Andrea, daß Casanova sich tatsächlich bet Flaminia
anova im 32. Jahre seines be¬
Fürwahr, das Leben wär' ein leichter Wing.“
wähnte und nicht ahnt, Anina in die Arme geschlossen zu
Spa in einer Sommernacht —
Einer aber, ein geeiser Freund Casanobas, siebt den
haben. Ueberglücklich bietet Andrea seiner Geliebten die Hand
ieg. Der leuchtende Leib der
jungen Leuten nach und spricht zu sicht „Noch einmal jung
zur Verföhnung. Sie aber weist ihn mit dem Ausruf zurück:
ihrem Geliebten entgegenseufzt
sein! Doch, man war's einmal!" ... Diefer wehmüttig
„Jetzt lieb ich ihn und nun erst wird es Glück!“ Die Situa¬
am Spieltisch), hatte ihm den
lächelnde Ausklang — ein echter Schnitzler — scheint uns
tion wird noch banger, da Flaminia — aus dem Munde
bie wähnt sich bei der leichien
den Sinn des Spieles besser zu enthüllen, als jene vor¬
Andrea's — kund wird, wer sie um die Freuden der jüngsten
r diese Nacht bestellt, hatte und
erwähnte etwas gewaltsame Senteng, die Herr Casanova
Nacht gebracht hat. In heißet Eifersucht will sie der Neben¬
er bewohnt. Anina, der solches
produziert und die recht paradox ist. Denn tatsächlich haben
buhlerin mit einem Haarpfeil die Augen durchbohren („da die
am nächsien Marßen ihrem
die Männer („in tiefster Stele") mehr Bruder= als die
finst're Nacht dir hold gesinnt, sei ewig sie um dich"), in
Frauen Schwestersinn und zeigen auch in diesem Lustspiel
Anina regt sich immer lecker die ewig weibliche Luft des
solange es der Dichter nicht unbedingt benötigt — „in
en mir
Kampfes mit der Nebenbuhlerin um den Mann, sie tritt reisig
ftun, hät er über
tiefster Seele“ mehr Verständnis für einander und Harmonie
in den Wettbewerb um den Einzigen —— da erscheint auf
ch sich frech geschwungen
als die Frauen. Aber jenes Schlußwort des Greises ist der
bet meine Lippen
der Bildfläche die Tänzerin Theresa und nun wird's wirklich
richtige Abgesandte für das Spiel: Die Liebe ist kein Blei¬
iner Pulse Beben
ein Lustspiel. Unter allen Frauen, die Casanovas Wege
gewicht füt die Herzen und keine ewige Fessel und kein
in seinem Hauch —
treuzten, ist sie just die Papagena, die zu diesem Papigeno
— kein Kuß, biel eher
Raub in fremden Gärten — die Liebe froher, junger
gehört. Liebenswürdig=untreu, allet Lust ergeben, und doch
ein Flehn, ein Bann —
Menschen — und sie ist jenseits von Gut und Böse, solange
seine geliebteste Gefährtin, weil, wie Casanova so schön sagt,
nemn Mund ersehni,
uns jener köstliche, ach, unbemerkt sich selbst verzehrende
mein Sein auf.
sie aus fremden Armen zu ihm zurückkehrt und es nur eine
Besitz zu eigen ist: die Jugend.
dieser Stunde,
Treue gibt: „Die Miederkehr, von wo es immer sei.“
er nicht bewußt,
befreit, dahin.
Ich frage Sie, mein Freund, gibt's befs're Treue,
Die Freude an dieser schönen und anmutigen Dichtung
Gibi's, frag' ich klarer noch, gibt's eine and're
Schnitzlers ist nicht ungetrübt. Eine Schlüsselerzählung —
Auf Erden zwischen Mann und Weih, Andrea,
Andrea, wäre 65
man sollte es lei diesem Meister der Szenenführung nicht
Als die Theresa eben mir erwies?
schwerste Schuld
für möglich halten — hängt sich wie ein Bleigewicht an die
Sie kehrte mir zurück. Nur das ist Treue,
als Schuld erschienen
Die einz'ge, die mit Fug so heißen darf.“
Handlung, witd nochmals und wieder vorgetragen und leiben
ele leicht und frob.
immer breitspuriget. Und so edel geschliffen auch diesmer
Theresa überblickt mit anmutiget Fröhlichkeit und
— —
der Schnitzlersche Dialog ist, die Lust am Versemachen, der
Kennerauge, was geschehen ist, sänftigt die Wogen, bringt die
af erwacht!?
er sich selten hingibt, hat den Dichtet zu Längen verleitn
erlebt!
zwei feindlichen Frauen schwesterlich zusammen und läßt
ich wer.
die den heiternachpenklichen Glanz des Spicles dämpf#
versöhnte, lachende Menschen zurück, während sie mit ihrem
Cosanova in sausender Karosse nach Wien aus saiferliche! Auch muß mn borüber den A# ##h#ein, daß 21412
##a