II, Theaterstücke 28, Die Schwestern oder Casanova in Spa. Lustspiel in Versen (Eifersucht, Die Wiederkehr, Spion), Seite 142

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28. Die Schestern oder Casanova in Sna


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Wir erhallen von sehr geschälzter Seite nachsie.
Rappell’s ihm im Kopf.
hende Zuschrift: Der launige Stoßseufzer Franz Lehars
Schreib’ er also wie er will,
in der Faschings-Nummer der „Thealer und Musikwoche“
Keinem siehl es an,
bringt mir ein Gedichtchen des jungen Mendelssohn in
Drum schreib’ ein Kompenist

Erinnerung, das den Leserkreis Ihres geschälzten Blattes
Wie er will und kann.
interessieren dürfte.
Im Mendelssohnschen Hause pflegie der
Geburtslag der Ellern durch eine musikalische oder ihe¬
Whniigers CasanovaspielDie Schwestern“
alralische Aufführung gefeiert zu werden. Im Jahre 1826
ist wie ein Heileker-Epfos m-seinen Werken. (Was aber,
fand zu Ehren des Geburlslages von Felix Mendels¬
um Himmels willen, nur ein Gleichnis bleiben möge!) Die
sohns Mutter ein lusliger Maskenscherz statl. Der da¬
Melodien, die nun seit einem Vierteljahrhundert uns so
mals siebzehnjährige Felix trat als Tiroler auf und ließ
bezaubernd ins Ohr klingen, blühen hier noch einmal auf.
aus einem Beutel Bonbons und selbstverlertigte Verse
Es ist ein lustiges, sogar sehr verwegen lusliges Spiel
ziehen. Unter diesen befanden sich auch die folgenden:
ernster Menschlichkeiten. Aber der Dichter leugnet ihren
Schreibl der Komponiste ernst,
Ernst. Die heitere Höhe, die er sich erkämpft hal, kennt
Schläfert er uns ein;
keine verheerenden Welter mehr; sie grollen nur noch
Schreibt der Komponiste froh,
verhallend aus der Tiefe empor. Mit souveräner und aus
Ist er gemein;
wirklicher geistiger Freiheil wachsender lronie lächell er
Schreibt der Komponiste lang,
über die großen Schmerzen der Liebe; der pathelische
Ist es zum Erbarmen;
Zorn des Mannes, der seine Braut aus den Armen eines#
Schreibt der Komponiste kurz,
anderen kommen siehl, ist ihm der Aufschrei dummer
Kann man nicht erwarmen;
Eitelkeit; die Treulosigkeit de“ von einer heißen Stunde N
Schreibt ein Komponiste klar,
berauschten Frau, ihr Feld elementarer Gewalten, das S
Ist’s ein armer Tropf;
ihn selbst unberührt und unverantwortlich läßt. Und das
Schreibl ein Komponiste lief,
Stück krönt ein Worl, dessen menschliche Schönheil un¬
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DIE THEHTER- UN
verlierbar is!: Treue ist Rückkehr. Daß die Gelieble frei¬
willig zu dem. Geliebten zurückgefunden hei, entsühnl
und enlsündigt sie.
Bleibl nur eine Frage: ob dieses Spiel, dessen
künsllerische und menschliche Kullur von lesselndem Reiz
ist, auch die überzeugende Kraft der Darstellung hal. Ist
es denkbar, daß diese heiße Jugend, die man von ihrem
Erlebnis betäubt und gebrochen glauben müßle, so rosch
die innere Freiheit gewinnt, um den Huwor ihrer Lage in
ein geistreich phanlasievolles Spiel umzuselzen?
Was das Stück darstellen will, erfordert Zeil; und
gerade mit ihr hat der Dichter diesmal geknappl. Ihm
liegt soviel daran, die Schicksale des Luslspieles in zwei
Slunden einzufassen, daß er dessen drei Akte in pausen¬
loser Folge spielen läßt. Aber drei Akle in einem zu
geben, ist ebenso künstlerisch bedenklich, wie einen Ein¬
akler mehraklig zu spielen (was
Goelhe bekanntlich Kleists „Zer¬
brochenem Krug“ antal). „Die
Schwestern“ haben trotzdem
im Burglheater sehr eindrucks¬
voll gewirkt. Die beflügelle Laune
der Frau Reity und des Herrn
Treßler, die keusche Innigkeil
der Frau Aknay hal alle mensch¬
lichen und dichterischen Reize des
Werkes beredi gemachl. 1. f.
Der künstlerische
Ausverkauf Wiens florierl.
Nachdem man unsere Geschäfle

geleert hat, beginnt man unsere
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