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27. Einkund Friederbugen
Averchimenbruch. Uns kann es nur recht sein, wenn dem 16s:
mehr als zwei Jahre an die süße Kost der Lüge gewöhnt piecolino dasselbe widerfährt.
war. Herr Lloyd George muß jetzt die stärksten Vorwürfe
Im Val di Ledro sind unsere Truppen gleichfalls
sehr rührig und voll Unternehmungslust. Sie haben dem
Fliederbusch kräftiger kontrastiert, wenn er nicht nur den
Feind am Lago di Ledro zwei Stützpunkte entrissen.
äußeren, kondern auch den inneren Menschen gewechselt
Endlich sollen in der Lombardei und in Venetiens
hätte. Am Ende hat es der Spielleiter, Herr Dr. Schul¬
französisch=englische Hilfstruppen unter Führung des
baur, der ansonsten sehr ersprießliche Arbeit geleistet, ver= Generals Faholle eingetroffen sein. Sie werden — wenn es
absäumt, diesen Rat zu geben, Herr Forest gibt als Caje=erlaubt ist, ein triviales Wort zu gebrauchen — das Krautsel
tan neuerlich eine Probe seines originellen karikaturistischen
nicht seit machen. Die Verbündeten werden sich von ihnen ge
Talents; die Partie, die ihm zugefallen, ist gewiß dankbar.
nicht imponieren lassen und ihre Bramarbasaden höchstensl keit genossen hätte.
Aber dieser Schauspieler gibt genügend viel aus eigenem belächeln. Es weht kein günstiger Wind mehr für die Entente,
unsere Genugtuung d
hinzu. Kein Lichtlein, das er anzuzünden vergessen weder in Rußland noch in Italien und das Kabinett Pain¬
hätte. Herrn Millmann den Räsonneur Abendstern an¬
zugibt, daß er nicht
levé zieht rechtzeitig die Konsequenzen.
zuvertrauen, ist kein guter Gedanke gewesen; man kann von
ist. Was er in Paris
dem Darsteller suhalterner Charaktere nicht verlangen, daß
Gestalt. Er ist noch
er Weltüberlegenheit und schneidende Ironie einleuchtend
mann, in seinen Mer
verkörpere. Eine exquisite Leistung Herrn Thallers
besser, tausend
Graf Czernin in Budapest.
deklassierter Aristokrat. Seine zusammengewürfelte Tälmi¬
als den Kriegz
eleganz im Verein mit der angeborenen Haltung, Dialekt¬
Soldaten schon
Budapest, 14. November.
färbung und Allüren — das alles ergab ein Porträt
steht jetzt bevor,
Minister des Aeußern Graf Czernin verbrachte um es zu verhindern.
von köstlicher Naturtreue. Herrn Goetz' pomadig= den heutigen Vormittag bis 11 Uhr in seinem Absteige¬
komische Gelassenheit sehr erheiternd. Herr Klitsch sichtlich,quartier Hotel Donaupalast und nahm hier die Berichte des
dabei mit Glück, bemüht, im naturalistischen Rahmen seinen Sektionsrates Praznovszky und des Ministerial¬
Mann zu stellen; auch Herr Fürth durch die aparte Farge sekretärs Marsovszky entgegen, worauf er Kotrespon¬
Die Neut
erfreuend. Herr Aslan ebensowenig am Platz wie Herr denzen und amtliche Schriftstücke erledigte. Sodann machte
Millmann; er hat weder etwas Einundzwanzigjähriges, noch der Minister Besuche. Mittags gab Abgeordneter Prinz
Angebliche Aufr
sonst etwas von dem zur Vergebung, was der Dichter für diese Ludwig Windisch=Grätz zu Ehren des Ministers und
Truppen oder
Figur als notwendige Voraussetzung vorschreibt. Herrn seiner Familie ein Deje mner. Im Laufe des Nachmittags
Kramer sitzt das Gräfliche in den Bartkoteletten wie in erhielt Graf Czernin den Besuch mehrerer Politiker, denen
K. Bern, 14. No
der Taille des tadellos geschnittenen Reitrockes. Fräulein er gestern zu diesem Zwecke Einladungen gesandt hatte.
Depeschenagentur.) So
Waldow mimt eine entfernte fürstliche Verwandte der
Der Minister des Aeußern wirh morgen um 7 Uhr
in den anstoßenden
Komtesse Mitzi; beide Damen verfügen über denselben spitzen
vormittags die Rückreise nach Wien antreten.
Ton, aber jene hat blassere Wangen als diese. Die Herren
näckige Gerüchte, nach
Kutschera und Homma sehr verdienstlich.
Graf Czernin hat im Lause seines zweitägigen hie gefordert worden wäre,
Das Publikum spendete nach dem zweite Akt freund¬
sigen Aufenthaltes Gelegenheit gehabt, mit den führenden oder den Transit o
lichen Beifall, so daß Artur Schnitzler mehrfach vor dem
Persönlichkeiten der verschiedenen politischen Parteien Be=Gebiet zuzulassen. Da
sprechungen zu pflegen und im Laufe derselben einerseits
Vorhang erscheinen konnte; nach dem letzten Vorhangfallen
deren Auffassung hinsichtlich der Fragen der äußeren Po=ssolche Behauplungen 1
Tatschte bloß die ausharrende, treue Gemeinde.
litik kennen zu lernen und andererseits, sie selbst über diejbehren, indem die sch
Paul Frank auswärtige Lage zu informieren.
[Seite berartige Ankr#
u #n
27. Einkund Friederbugen
Averchimenbruch. Uns kann es nur recht sein, wenn dem 16s:
mehr als zwei Jahre an die süße Kost der Lüge gewöhnt piecolino dasselbe widerfährt.
war. Herr Lloyd George muß jetzt die stärksten Vorwürfe
Im Val di Ledro sind unsere Truppen gleichfalls
sehr rührig und voll Unternehmungslust. Sie haben dem
Fliederbusch kräftiger kontrastiert, wenn er nicht nur den
Feind am Lago di Ledro zwei Stützpunkte entrissen.
äußeren, kondern auch den inneren Menschen gewechselt
Endlich sollen in der Lombardei und in Venetiens
hätte. Am Ende hat es der Spielleiter, Herr Dr. Schul¬
französisch=englische Hilfstruppen unter Führung des
baur, der ansonsten sehr ersprießliche Arbeit geleistet, ver= Generals Faholle eingetroffen sein. Sie werden — wenn es
absäumt, diesen Rat zu geben, Herr Forest gibt als Caje=erlaubt ist, ein triviales Wort zu gebrauchen — das Krautsel
tan neuerlich eine Probe seines originellen karikaturistischen
nicht seit machen. Die Verbündeten werden sich von ihnen ge
Talents; die Partie, die ihm zugefallen, ist gewiß dankbar.
nicht imponieren lassen und ihre Bramarbasaden höchstensl keit genossen hätte.
Aber dieser Schauspieler gibt genügend viel aus eigenem belächeln. Es weht kein günstiger Wind mehr für die Entente,
unsere Genugtuung d
hinzu. Kein Lichtlein, das er anzuzünden vergessen weder in Rußland noch in Italien und das Kabinett Pain¬
hätte. Herrn Millmann den Räsonneur Abendstern an¬
zugibt, daß er nicht
levé zieht rechtzeitig die Konsequenzen.
zuvertrauen, ist kein guter Gedanke gewesen; man kann von
ist. Was er in Paris
dem Darsteller suhalterner Charaktere nicht verlangen, daß
Gestalt. Er ist noch
er Weltüberlegenheit und schneidende Ironie einleuchtend
mann, in seinen Mer
verkörpere. Eine exquisite Leistung Herrn Thallers
besser, tausend
Graf Czernin in Budapest.
deklassierter Aristokrat. Seine zusammengewürfelte Tälmi¬
als den Kriegz
eleganz im Verein mit der angeborenen Haltung, Dialekt¬
Soldaten schon
Budapest, 14. November.
färbung und Allüren — das alles ergab ein Porträt
steht jetzt bevor,
Minister des Aeußern Graf Czernin verbrachte um es zu verhindern.
von köstlicher Naturtreue. Herrn Goetz' pomadig= den heutigen Vormittag bis 11 Uhr in seinem Absteige¬
komische Gelassenheit sehr erheiternd. Herr Klitsch sichtlich,quartier Hotel Donaupalast und nahm hier die Berichte des
dabei mit Glück, bemüht, im naturalistischen Rahmen seinen Sektionsrates Praznovszky und des Ministerial¬
Mann zu stellen; auch Herr Fürth durch die aparte Farge sekretärs Marsovszky entgegen, worauf er Kotrespon¬
Die Neut
erfreuend. Herr Aslan ebensowenig am Platz wie Herr denzen und amtliche Schriftstücke erledigte. Sodann machte
Millmann; er hat weder etwas Einundzwanzigjähriges, noch der Minister Besuche. Mittags gab Abgeordneter Prinz
Angebliche Aufr
sonst etwas von dem zur Vergebung, was der Dichter für diese Ludwig Windisch=Grätz zu Ehren des Ministers und
Truppen oder
Figur als notwendige Voraussetzung vorschreibt. Herrn seiner Familie ein Deje mner. Im Laufe des Nachmittags
Kramer sitzt das Gräfliche in den Bartkoteletten wie in erhielt Graf Czernin den Besuch mehrerer Politiker, denen
K. Bern, 14. No
der Taille des tadellos geschnittenen Reitrockes. Fräulein er gestern zu diesem Zwecke Einladungen gesandt hatte.
Depeschenagentur.) So
Waldow mimt eine entfernte fürstliche Verwandte der
Der Minister des Aeußern wirh morgen um 7 Uhr
in den anstoßenden
Komtesse Mitzi; beide Damen verfügen über denselben spitzen
vormittags die Rückreise nach Wien antreten.
Ton, aber jene hat blassere Wangen als diese. Die Herren
näckige Gerüchte, nach
Kutschera und Homma sehr verdienstlich.
Graf Czernin hat im Lause seines zweitägigen hie gefordert worden wäre,
Das Publikum spendete nach dem zweite Akt freund¬
sigen Aufenthaltes Gelegenheit gehabt, mit den führenden oder den Transit o
lichen Beifall, so daß Artur Schnitzler mehrfach vor dem
Persönlichkeiten der verschiedenen politischen Parteien Be=Gebiet zuzulassen. Da
sprechungen zu pflegen und im Laufe derselben einerseits
Vorhang erscheinen konnte; nach dem letzten Vorhangfallen
deren Auffassung hinsichtlich der Fragen der äußeren Po=ssolche Behauplungen 1
Tatschte bloß die ausharrende, treue Gemeinde.
litik kennen zu lernen und andererseits, sie selbst über diejbehren, indem die sch
Paul Frank auswärtige Lage zu informieren.
[Seite berartige Ankr#
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