II, Theaterstücke 27, Fink und Fliederbusch. Komödie in drei Akten (Journalisten, Der Unsichtbare und die zwei Schatten), Seite 118

27. Finkund Fliederbusch
steine Kenkinis hat, und daß die Nachricht von einer
Verhaftung des Msgre. Elkas vollständig erfun¬
den ist.
der die lustigen Verwicklungen brachte, mit freundlichem Bei¬
Ifall aufnahm, während der Schlußakt weniger wirkte. (Der
Erfolg der Wiener Uraufführung, die vor einigen Tagen statt¬
lfand, soll ungefähr ähnlich gewesen sein.) Die Aufführung
des Neuen Theaters unter der fleißigen Regie Direktor
Hellmers, dessen rührigem Geist die Neuheit wie so
manche interessante Première der letzten Zeit zu danken war,
thatte mancherlei für das Werk getan, ließ aber doch die Ein¬
twirkung der Kriegsverhältnisse auf die Darstellungsmöglich¬
(keiten erkennen und zeigte auch einige Fehlbesetzungen.
Immerhin bot sie im großen und ganzen ein zutreffendes
Bild der dichterischen Absichten, namentlich in der Titelrolle,
die Herr Graetz mit der angemessenen natürlichen Einfach¬
theit spielte. Herr Brückner als Graf war äußerlich von
(durchaus weltmännischer aristokratischer Haltung, jonglierte
aber mit den geistigen Gewichten der Rolle, als wären sie von
Papiermaché, was namentlich den dritten Akt um manche
#tiefere Wirkung brachte. Die tragikomische Figur des
deklassierten Aristokraten, der ins demokratische Lager über¬
geht, charakterisierte Herr Klöpfer mit zwingender Aus¬
drucksweise, nur äußerlich etwas zu salopp. Die ver¬
schiedenen Journalisteneypen kamen bei den Herren Lobe.
Schwartze, Reimann zu recht guter Wirkung. während
sie bei anderen Darstellern unter derber Vergröberung oder
ungeeigneter Besetzung litten. Der in Gesellschafts=Wohl¬
tätigkeit herrschenden Wiener Fürstin lieh Frl. Sangora
scharmante Fraulichkeit und schöne Toiletten, doch etwas zu
wenig fürstliche Würde. Den wienerischen Ton brachte außer
ihr und Herrn Brückner nur noch Herr Grüning heraus,
und auch in anderem Aeußerlichen merkte man nicht immer
Wiener Weltstadtmäßiges.
r. b.
= (Akademische Nachrichten.! Der Ordinarins für Philosophie
in Heidelbera. Dr. Heinrich Rickert erhielt, wie uns mitge¬
teilt wird einen Ruf an die Wiener Universität als Nachfolger des
v. Professors Friednich Jodl. — Der Privatdozent an der Universität
München Dr. H. Vogels hat einen Ruf auf den Lehrstuhl der
neutestamentlichen Exegese in Straßburg angenommen. — Der o.
Professor für Deutsches Recht in Göttingen Dr. Konrad Beyerle
hat einen Ruf nach Bonn auf den Lehrstuhl für deutiches bürger¬
liches und Kirchenrecht als Nachfolger des o. Professors Ulrich Stutz
erhalten. — Wie nus aus Bern gemeldet wird ist der o. Professor
für Mathematik Dr. E. Ott dort gestorben. — Der französische Philo¬
loph Emile Durckheim. Professor an der Pariser Universität
ist, wie wir erfahren, gestorben.
= Aus den Frankfurter Theatern 1 Die Direktion des Neuen
Theaters gibt belggnt: Das Programm des geistlichen Kou¬
zerts am 21. d. letzt sich wie folgt zusammen: Kammersänger van
Rooy singt eine Kanigte von Mozart, fünf biblische Gelänge von
Dvorak „Liebster Herr Jesu und „Todessehnucht“ von Bach, sowie die
Allmacht" und „Litanet“ von Schubert. Herr Rebner spielt die
Sonate C moll von Hiber sowie das Andante C-dur und Präludium
Edur von Bach. Die Begleitung hat Herr L. Matossi übernommen.
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—ni.
Armee Djemal Pascha ihren Hauptwiderstand in eine Linie
Schwäche, von einem Nachl
südwestlich von Jerusalem (Hebronlinie) verlegt. Die an¬
zu seinem guten Ende fort
wenn die Engländer in
dauernde Flankierungsgefahr von der See her und im Küsten¬
Wälle stürmen? Hat in die
abschnitt veranlaßte offenbar den türkischen Befehlshaber
Reichstags ungünstig eingen
seinen rechten Flügel noch stärker zurückzubiegen. Daduich
Geschlossenheit fester gewese
wurde den Engländern der Marsch nach dem Küstenplatz
siegesfreudiger als je zuvor
Jaffa freigegeben. Nördlich davon sollen sich neue türkische
Streitpunkte zurückgestellt“
Verteidigungsanlagen besinden. Die Gefahr eines konzen¬
die Frage des Verständi
trischen Vormarschs (von Westen und Sücwesten) gegen
der Verständigung muß
Jerusalem liegt im Bereich der Möglichkeit. Die Hebronlinie
standes sein.“
scheint noch Stand zu halten. Die türkische Heeresleitung wird
Zwei
aber zu energischen und durchgreifenden Maßregeln schreiten
müssen.
Der Stellvertretende Ko
tin ersucht uns um Aufna
Die japanisch-amerikanischen Verhandlungen.
„In Nr. 302 der „Fran
Tokio, 18 Novbr. (W. B.) Meldung des Reuterschen
1017 ist in der Korresponde
tin u. a. folgendes behau
Bureaus. Amilich wird gemeldet, Japan sehe sich genötigt,
Als die Vaterlandsparte
die Verhandlungen über ein Abkommen mit den Ver¬
versammlung „Ausweiskarte
einigten Stauten, wonach Japan eine Viertelmillion
mitglieder ausgab, sah sich
Tonnen Schiffsraum gegen Lieferung von 175 000
Kommandierende General
Tonnen Stahl stellen sollte, abzubrechen. Japan sei
dings auf das im Vorjahre
die Polizeiverwaltungen da
nicht imstande, Amerikas Forderungen bezüglich der Alters¬
dieser Befehl „unter allen
grenze der Schiffe und des Preises anzunehmen.
Dies ist insoweit unwah
Amerika und der Ententekriegsrat.
ral seine Verfügung vom 19
Einspruch, der gar nicht vor
4 Haag, 19. Novbr. (Priv.=Tel.) Reuter meldet aus
London: Oberst House erhielt ein Telegramm vom Präsi¬
partei als auch der Vater
denten Wilson, in welchem dieser mit Nachdruck erklärt, daß
die Regierung der Vercinigten Staaten die Einheit der Pläne
Generalkommando die Abha
und die gegenseitige Kontrolle zwischen allen Alliierten und
Versammlung verboten, die
den Vereinigten Staaten für notwendig hält, um einen dau¬
gegen ausdrücklich gestattet
ernden Frieden zu erlangen und die Hilfsquellen der Vereinig¬
Der Stellvertrete
ten Staaten aufs Vorteilhafteste auszunützen. Der Präsident
ersucht House, mit den Staatsoberhäuptern der alliierten Re¬
Frhr.
gierungen zu konferieren, um die Zusammenarbeit zustande zu
Die Reschstags-
oringen. Außerdem ersucht er ihn, der ersten Zusammenkunft
des Obersten Kriegsrates beizuwohnen in Gemein¬
N Berlin, 19. Novbr.
schaft mit General Bliß, dem Chef des Stabes der amerika¬
v Tirpitz die Kandidatun
nischen Armee. Man hofft, daß die Zusammenkunft vor dem
als Kandidat der antisemi
Ende dieses Monats in Paris stattfinden wird.
tische Glasermeister Wetzl
der Rechten die Erwartung
t Haag, 17. Novbr. (Priv.=Tel.) Gestern begann vor aus
mehr der Burgfrieden wied
einzige Kandidat zu betra
verkauftem Hause die von dem Elberfelder In endanten von
schreibt der „Vorwärts“: D
Gerlach veranstalteten deutschen Opernauffüh
schlagen, denn die Sozialist
rungen im Haag mit den „Meistersingern". Richard
laß, etwa ihre Kandidatur
Strauß dirigierte. Die mitwirkenden Kräfte, wir Urlus
Kriegstreibers zurückzuziehe
als Walter Stolzing Frau Hafgren=Waag als Evchen, Paul.
Bender als Hans Sachs, Heinrich Schuz als Beckmesser und
Walter Hente als David waren ausgezeichnet. Die Blätter
w Stuttgart, 16. Novb
rühmen ausnahmslos die Vorstellung, zum Teil mit begeister¬
rung bewilligte mit Rücksich
ten Worten. Das Amsterdimer Konzert=Gebruw lieh der Aufs
rung den Staatsbeamten e
führung seine Kräfte Auch die Inszenierung, besonders die
von 200 Mark und den st
Dekoration von Alt=Nürnberg, fand den lebhaftesten Beifall, 1 der täglichen Kriegszulagen