II, Theaterstücke 27, Fink und Fliederbusch. Komödie in drei Akten (Journalisten, Der Unsichtbare und die zwei Schatten), Seite 149

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27. Fink-und Friederbusen
erementmrwamrrumenn n
seines jugendlichen
Geschmack komisch
Gura und Herrn Waldau, von letzterem als ein Tyyns eines
OLeIN.Z-A
Jeit. Der ganze
verkrachten Aristokraten, charakteristisch gegeben. Als gräflicher Ab¬
im uns das Milien
#coidneter sprach Herr Graumann stellenweise nur mit zu wei¬
ce, die uns in den
gehender keiser Vornehmheit Die wienerische Färbung der Kürstin
eitung: Bayrischer Kurier
#rungsmäßig beim
Priska gelang Frau von Hagen besonders gnt. In Wien mag
Rodaktion ober ist
man dem neuen Stücke Schnitzlers verhältnismäßig noch eine größere
jer und uninter¬
Teilnahme entgegengebracht haben, da bekannte Wiener Jounalisten¬
schresse: München 9e2 #2#
denn es besteht
typen darin angedentet sein sollen. Bei uns im Reiche fallen diese
isch Wirksames an
Veziehungen natörlich von selbst fort, und was übrig bleibt, ist leider
nicht viel und stellenweise mehr langweilig als amüsant.
nden Explosionen
Datum:
„.1.T

iel dieser jungen,
Alfred Frhr. von Mensi.—
estdenztheater. „Finl und Flieder¬
da Fink=Flieder¬
Henial tät selbst
hnich“, „Zaktige Komödie von Artur Sch###ter,
ie Schattenseiten
Erstaufführunggam 8. Dez. 1917.
eus satirisch be¬
Der gojstniche Wiener Plauderer schhnt in seinem
n ein fost drei¬
Verkehrmit den Wiener Zeitungsschreifern einige von
%
im ersten Teile
Ueberzeuglngstreue und Beständigkeit der Gesinnung
er Lösung tut.
recht unbeschwerte Herren kennen gelernt zu haben,
etzt ein solches
GERLINER TAGL A
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wenn sie auch nur in etwas den in seiner neuen satiri¬
wenn ich an¬
7#
entstanden ist,
schen Komödie so mobil gezeichneten Fabrikanten
terschriftstellern,
öffentlicher Meinung gleichen. Gemessen an diesen Herr¬
e Aufführung
schaften von der „Gegenwart“ und der „Elegunten
00 Auswärtige Theatev. Schnitzlers Journalisten¬
k und Flieder¬
Welt“ birgt ja der von Freytag geprägte Typus
stück „Fink und Fliederbusch“ wurde im königlichen
seden einigem
Schmock, der „schreiben kann lints und rechts“, noch
Residenztheater zu München beifällig ausgenommen.
Veifall der
Grundsatzfanatiker. Da ist der talentvolle Jüngling
Die Aufführung unter Steinrücks Leitung war, wie unser Kor¬
dem Stücke
respondem berichtet, als Ganzes sehr gelungen.. In den Münchener
Fliederbusch, der in einem Blatt gegen seine eigenen
Versassers
Kammerspielen fand Bruno Franks neues Drama „Die
ein Kurio¬
Schwestern und der Fremde“ bei der Uraufführung starken
ne Artikel in einem anderen Organ so scharf volemisiert,
ar nahezn
Beifall, besonders nach dem besten, dem dritten Akt, in dem die ganz
daß er am Schlusse ein Pistotenduell mit sich selbst
Redakteure
zarten, nur einem dichtenden Horzen erreichbaren Szenen ihre
ausfechten soll, das natürlich nicht zustande kommen.
egenwarlt“
wirkungsvollste Gestaltung fanden. Der Autor konnte erscheinen. —
kann und sich in ein Raketenfeuer von geistreicheluden
acobi,
Leopold Schmidts nach Ossenbach bearbeitetes Singspiel
Bosheiten auflöst, da sind die demokratischen Mannes¬
ten Wioder¬
„Die glückliche Insel“ hatte bei der Erstaufführung im
hatte. Die
stolz mimenden und servil unier der Chefredakteurs¬
Hamburger Stadttheater, die alle musikalischen Reize des
wandt und
suchtel zusammenknickenden unvarschiedlichen Redak¬
heiteren Werkes mit spielender Anmut herausholte, sehr lebhaften
len Subielt
tionsherrschaften, da ist der Politik als Sportsmann
Erfolg. — Zum Direktor des Albert=Theaters in Dresden
ienst dieses
treibende feudal=konservative Graf mit dem bekangten
rterrolle, die
wurde Paul Willi, bisher Leiter der Waldbühne Baerenburg,
Tropfen modernen Oeles, da ist der entgleiste Axisto¬
berusen.
mpfunden ist,
krat, der den Expreßrevolyer knacken läßt, die mondäne
eure des kon¬
H- T###t
V ganz nach der schönen Pauline M. gezeichnete —
en unter der
Fürstin Priska — alles gut beobacktette, geschickt gezeich¬
ren Alten.
nete Figuren, die auch verschiedenes Geistreiche sagen
und klatschende Peitschenhiebe nach allen Seiten aus¬
teilen. Aber die horrende Unwahrscheinlichkeit, um
nicht zu sagen Unmöglichkeit der Situationen die auch
Telephon 12.801.
durch Schnitzlers Gewandtheit in Szenenführung und
Dialog nicht aus der Welt zu schaffen ist, lordert ein
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großes Maß von Selbstverleugnung vom Zuhörer. Von #
„OBSERVER.
der Ursprünglichkeit und Kraft anderer Schnitzlerschen
I. österr. beh. konz. Unternehmen für Zeltungs-Ausschnitte
Musenkinder ist diese Journalistenkomödie, von der
man fast meinen könnte, der Wiener Medizinmann
Wien, I., Concordiaplatz Nr. 4.
schriebe sich damit einen Groll gegen die ihn kriti¬
sierende Presse vom Herzen; wenig belastet. Ctliche
24014191,
Längen der ausgesphnnenen Umrhaltungen treten
TU
noch schädigend binzu und sind nur durch ganz vor¬
zügliche flotte Wiedergaben einigermaßen auszugleichen.
Schwübischer Merkbl
In dieser Beziehung tat die hiesige Aufführung viel.
Janssen war in seiner Doppelrolle ganz vortreff¬
Stuttgart
lich, geistig und körperlich agil und schuf den sich solbst
Von den kal. Bühzen ist eines Gastspiels des Berliner
die journalistischen Bälle zum Polemisieren zuwerfen¬
Meistetbaritons Jösef Schwarz in Verdis „Rigoletto“
den Preßjongleur fast glaubhaft e mehr ist wirklich
und „Maskenball“ zu gedenken, das dem italienischsten unter
nick“ möglich. Praumann zeichnete wie immer
den deutschen Sängern neue Triumphe und der Inte. danz;
seinen gräflichen Abgeordneten scharf und mit wirk¬
ausverkaufte Häuser bei erhöhten Preisen brachte. Ausver¬
samer Prägung, die kuriosen Sentenzen, die ihm
kaufte Häuser sind übrigens in der Oper zumal an der Tages¬
Schnitzler in den Mund legt, hatte ja er nicht zu ver¬
ordnung. Gewisse Wirtschaftserscheinungen des Kriegs machen
antworten, die Wiener Redaktionsinsassen waren ins¬
sich darin bemerklich. Das Hofschauspiel brachte eine Neu¬
einstudierung von Grillparzers „Weh dem,
besondere bei den Herren Höfer, Lützenkirchen,
lügt“ Leider versiel man in dem Bestreben den Lustspiel¬
Basil, Nadler, Stettner und Jacobi in
charakter des Werkes hervorzuheben teilweise in einen
liebevollster Pflege, die den verschiedenen Abschattie¬
Possenstil, der zwar die Lacher auf seiner Seite hatte, aber !.
rungen gerecht wurde, Waldau holte sich für seinen
auch nur die Lacher, Arthur Schni#le#s=Journalistene
strichsicher gezeichneten freiherrlichen Beinaheerpresser
komödie „Fink und Fliederbusch“ ist ron der tiefen
einen Spezialapplaus, Schwannekes geschäftiger,
moralischen Wahrheit des Altwiener Werhes durch eine Kluft
im Telegrammstil redender Schmockepigone war eine
getrennt. Man mag die satirische Absicht nicht verkennen,
feine Leistung. Die elegante Priska der Frau
wird aber von dem Sieg eines senseits von Wahrheit und Lüge
von Hagen brachte als einzige Frau Wärme uid
stehenden sournalistischen Hochstaplers zu peinlich berührt,
um Gefallen an dem Stück, das auch technisch nicht einwand¬
Grazie auf die Bretter. So half alles zusammen zu
frei ist, finden zu können. Das Publikum schien sich über die
einer sehr freundlichen Aufnahme 1 der Dichter hat
Amoralität des Stoffes und der Personen nicht weiter den
alle Ursache, sich bei den Darstellern und Steinrücks
Kopf zu zerbrechen, hielt sich an die prächtige Wiedergabe im
Spielleitung für diesen Erfolg zu bebanken.
Residenztheater und spendete viel Beilall.
2. Gepfriod—