box 33/3
ederbusch
27. Fink und Flitssrensen
— —— —
noch ohne feste Anstellung gegen Zeilen¬
etwas erledigt worden! Gehen wir zum Frühstück!
überlegen=selbstgefälligen spielerischen Künste ins
4
breibt, weiß seine wertvollen Geistesfähig¬
Trinken wir uns eins. Kellner, Austern und Kaviar!“
rechte Licht bringen, Ilka Grüning eine wohlwollende
Dienste sämtlichen Parteien zur Verfügung
Freilich not tun uns nur die Geister, Denker und
Fürstin, der gewiß schon viel Liebe passiert ist, mit
Ein alter Jaurnälis. witz erzählt schon
Dichter, die es doch erledigen können — welche beide
Anmut, Würde und demokratischer Freiheit und Tole¬
Er polemisiert am eifrigsten und wütendsten
Sorten — die Absolutisten und Dogmatiker wie auch
ranz ausstatten.
selber und schreibt als demokratischer Flie¬
die Relativisten — die Konrad Bolz wie auch die
Albert Bassermann aber griff als Fink und als ##
gen den monarchischen Fink giftstrotzende
Schmock—die rechte und die linke Hälfte der Schnitzler¬
Fliederbusch Artur Schnitzler recht kräftig unter die
d kritisiert als Fink den Fliederbusch zu
schen Dichtung, die Satire wie das religiöse Glau¬
Arme und stützte die schlotternde, schwankende, mol¬
Boden. Das kann nicht mehr mit Tinte,
bensbekenntnis
zum Tempel hinauswerfen und
luskenbreiartige Kunst, schuf und gestaltete, wo der¬
hit Blut abgewaschen werden — sagen die
wirklich etwas ganz Neues an die Stelle dieser Ver¬
Dichter versagt hatte, und brachte sogar wirklich etwas
chts zu Fink und links zu Fliederbusch, in
nunft setzen können. Vernunftkritik ist schon genug
wie einen Menschen, ein Wesen von Fleisch und Blut #
omantischer Begeisterung an jedem Duell,
geleistet. Aber was wollt ihr anders dafür einsetzen?
zustande, die noch etwas anderes sind als wie ein Typ
dere auszufechten hat. Und Schmock wird
Sport, sagt Artur Schnitzlers Graf Niederhof. Alles
und ein Begriff, eine absolutistische oder relativistische
chlachtfeld gezogen, gezerrt und gestoßen
ist Sport. Und für seine philosophischen Gegner, die
Idee. Aus einem schüchternen, naiven und unwissen¬
seiner Dreieinigkeit als Fink und Flieder¬
Absolutisten, Dogmatiker, hat er nur die Bezeichnung
den, nur noch mit ein bißchen Frechheit und Unver=!
t, enthüllt —— und heilig gepriesen, als
„Monoman“ übrig? Diese erwidern ihm darauf
zagtheit ausgestatteten, jungen Schüler der Journa¬
ig auf den Thron gehoben. Graf Nieder¬
„Molluskenbreinatur“ und das Wort trifft das
listik, der noch jenseits von gut und bös,
räsentant Arthur Schnitzlers und des Welt¬
Wesen der Schnitzlerschen Komödie wohl besser und
von relativistischem und absolutistisch=dogmati¬
ckt ihm den Lorbeer auf die Stirn und
richtiger als das Wort „Sport“.
schem Denken steht und weder von einem
istert den Helden, der die Höllendrachen
Sind es nicht gerade abstrakte Begriffe, wie sie
noch von dem anderen weiß, was das ist, schälte!
ng“, „Wahrheit“, „Recht“ zur Strecke
unsere Jüngsten, unsere Expressionisten, heute gern auf
Bassermann nach und nach in guten psychologischen;
drechts und links schreiben kann, je wie es
die Bühne hinstellen möchten — so doch nur konkrete
Entwicklungen den Sieger und Meister heraus, der#
de, die Interessen und Bedingungen so
Begriffe, die in dieser Komödie umherstelzen. Keine
bewußt und klar zuletzt das Zepter der Regierung
ie Relativität aller Dinge es so mit sich
Menschen — keine Menschen von Fleisch und Blut.
in seine Hand nimmt, nachdem er belehrt durch seines!
Ein bißchen ausgestopfte Ideenpuppen, die einen
Grafen mephisto=faustischen Unterricht in der Phi¬
it glaubten Sie wirklich die Sache erledigt
Zettel im Munde haben. Der Schauspieler kann nicht
losophie, aller Zweifel ledig, über seine eigene
Antwort und Lösung sein? — fragen zu¬
viel mit ihnen anfangen, und mit ein bißchen Maske
Vortrefflichkeit aufgeklärt wurde und die Größe
ster der Komödie, und Schnitzler sieht den
und Dialekt und ein paar Charaktertönen in der
seiner Begabung erfaßt hat. Höchst witzig
derhof und der Niederhof den Fink, der
Stimme, einen kratzbürstigen oder einen öligen Men¬
mischte Bassermann alle relativistischen Farben zum ##
Fliederbusch und der Fliederbusch um¬
schen andeutend, ist er schon beim Ende alles Lateins
Heraklitischen „Alles fließt“ und ließ es in reizvollem#
Finken, den Niederhof und den Artur
angelangt. Sonst sahen die verschiedenen Redakteurs¬
Clau - obscur durcheinandergehen und unentschieden,
eder eine jeden anderen ein bißchen rat¬
und Journalistentypen (von Licho, Kurt Goetz, Landa,
wo bei Fink, Fliederbusch die heiligen Überzeugungen?
verlegen, skeptisch an. Ist die Sache nun
Schroth, Wallauer und anderen mit Witz und Laune¬
und die Überzeugungslosigkeiten anfangen und auf=V
Die Komödie zu Ende? „Erledigt? Er¬
gepackt) getreulich nach der Theaterkomödie aus.
hören, die Begeisterungen und die Schnoddrigkeiten
tworten sie sämtlich. „Muß denn alles
Auch Ferdinand Bonn konnte als Graf, Sportsmann
sind, wo Blut sprach und wo Tinte — wo die
kerden? Wann wäre jemals in der Welt und lebensweiser Lebenskünstler seine ironischen und Religion und wo das Geschäft steckte. Julius an#
ederbusch
27. Fink und Flitssrensen
— —— —
noch ohne feste Anstellung gegen Zeilen¬
etwas erledigt worden! Gehen wir zum Frühstück!
überlegen=selbstgefälligen spielerischen Künste ins
4
breibt, weiß seine wertvollen Geistesfähig¬
Trinken wir uns eins. Kellner, Austern und Kaviar!“
rechte Licht bringen, Ilka Grüning eine wohlwollende
Dienste sämtlichen Parteien zur Verfügung
Freilich not tun uns nur die Geister, Denker und
Fürstin, der gewiß schon viel Liebe passiert ist, mit
Ein alter Jaurnälis. witz erzählt schon
Dichter, die es doch erledigen können — welche beide
Anmut, Würde und demokratischer Freiheit und Tole¬
Er polemisiert am eifrigsten und wütendsten
Sorten — die Absolutisten und Dogmatiker wie auch
ranz ausstatten.
selber und schreibt als demokratischer Flie¬
die Relativisten — die Konrad Bolz wie auch die
Albert Bassermann aber griff als Fink und als ##
gen den monarchischen Fink giftstrotzende
Schmock—die rechte und die linke Hälfte der Schnitzler¬
Fliederbusch Artur Schnitzler recht kräftig unter die
d kritisiert als Fink den Fliederbusch zu
schen Dichtung, die Satire wie das religiöse Glau¬
Arme und stützte die schlotternde, schwankende, mol¬
Boden. Das kann nicht mehr mit Tinte,
bensbekenntnis
zum Tempel hinauswerfen und
luskenbreiartige Kunst, schuf und gestaltete, wo der¬
hit Blut abgewaschen werden — sagen die
wirklich etwas ganz Neues an die Stelle dieser Ver¬
Dichter versagt hatte, und brachte sogar wirklich etwas
chts zu Fink und links zu Fliederbusch, in
nunft setzen können. Vernunftkritik ist schon genug
wie einen Menschen, ein Wesen von Fleisch und Blut #
omantischer Begeisterung an jedem Duell,
geleistet. Aber was wollt ihr anders dafür einsetzen?
zustande, die noch etwas anderes sind als wie ein Typ
dere auszufechten hat. Und Schmock wird
Sport, sagt Artur Schnitzlers Graf Niederhof. Alles
und ein Begriff, eine absolutistische oder relativistische
chlachtfeld gezogen, gezerrt und gestoßen
ist Sport. Und für seine philosophischen Gegner, die
Idee. Aus einem schüchternen, naiven und unwissen¬
seiner Dreieinigkeit als Fink und Flieder¬
Absolutisten, Dogmatiker, hat er nur die Bezeichnung
den, nur noch mit ein bißchen Frechheit und Unver=!
t, enthüllt —— und heilig gepriesen, als
„Monoman“ übrig? Diese erwidern ihm darauf
zagtheit ausgestatteten, jungen Schüler der Journa¬
ig auf den Thron gehoben. Graf Nieder¬
„Molluskenbreinatur“ und das Wort trifft das
listik, der noch jenseits von gut und bös,
räsentant Arthur Schnitzlers und des Welt¬
Wesen der Schnitzlerschen Komödie wohl besser und
von relativistischem und absolutistisch=dogmati¬
ckt ihm den Lorbeer auf die Stirn und
richtiger als das Wort „Sport“.
schem Denken steht und weder von einem
istert den Helden, der die Höllendrachen
Sind es nicht gerade abstrakte Begriffe, wie sie
noch von dem anderen weiß, was das ist, schälte!
ng“, „Wahrheit“, „Recht“ zur Strecke
unsere Jüngsten, unsere Expressionisten, heute gern auf
Bassermann nach und nach in guten psychologischen;
drechts und links schreiben kann, je wie es
die Bühne hinstellen möchten — so doch nur konkrete
Entwicklungen den Sieger und Meister heraus, der#
de, die Interessen und Bedingungen so
Begriffe, die in dieser Komödie umherstelzen. Keine
bewußt und klar zuletzt das Zepter der Regierung
ie Relativität aller Dinge es so mit sich
Menschen — keine Menschen von Fleisch und Blut.
in seine Hand nimmt, nachdem er belehrt durch seines!
Ein bißchen ausgestopfte Ideenpuppen, die einen
Grafen mephisto=faustischen Unterricht in der Phi¬
it glaubten Sie wirklich die Sache erledigt
Zettel im Munde haben. Der Schauspieler kann nicht
losophie, aller Zweifel ledig, über seine eigene
Antwort und Lösung sein? — fragen zu¬
viel mit ihnen anfangen, und mit ein bißchen Maske
Vortrefflichkeit aufgeklärt wurde und die Größe
ster der Komödie, und Schnitzler sieht den
und Dialekt und ein paar Charaktertönen in der
seiner Begabung erfaßt hat. Höchst witzig
derhof und der Niederhof den Fink, der
Stimme, einen kratzbürstigen oder einen öligen Men¬
mischte Bassermann alle relativistischen Farben zum ##
Fliederbusch und der Fliederbusch um¬
schen andeutend, ist er schon beim Ende alles Lateins
Heraklitischen „Alles fließt“ und ließ es in reizvollem#
Finken, den Niederhof und den Artur
angelangt. Sonst sahen die verschiedenen Redakteurs¬
Clau - obscur durcheinandergehen und unentschieden,
eder eine jeden anderen ein bißchen rat¬
und Journalistentypen (von Licho, Kurt Goetz, Landa,
wo bei Fink, Fliederbusch die heiligen Überzeugungen?
verlegen, skeptisch an. Ist die Sache nun
Schroth, Wallauer und anderen mit Witz und Laune¬
und die Überzeugungslosigkeiten anfangen und auf=V
Die Komödie zu Ende? „Erledigt? Er¬
gepackt) getreulich nach der Theaterkomödie aus.
hören, die Begeisterungen und die Schnoddrigkeiten
tworten sie sämtlich. „Muß denn alles
Auch Ferdinand Bonn konnte als Graf, Sportsmann
sind, wo Blut sprach und wo Tinte — wo die
kerden? Wann wäre jemals in der Welt und lebensweiser Lebenskünstler seine ironischen und Religion und wo das Geschäft steckte. Julius an#