box 33/4
27. Einkund Fliederbusen
Telephon 12.801
„OBSLRVER“
1 ater beh Kont. Unternehnen dur Telungs-Kuschane
Wien, I., Concordiaplatz Nr. 4.
Ein Spaß .. .. mit Zügen der Groteske
und der Satire . . . . aber im wesentlichen dech
Hamburger Trerndeyblatt
nur ein ulkhafter Schwank. Vielleicht hatte der
L4.MA 518
Verfasser den Plan, den modernen Zeitungs¬
betrieb mit den Rönigenstrahlen seines geist¬
reichen Spottes zu durchleuchten. Aber dann
Deuches Schauspielhaus.
müßte sein Held ein Mensch von Fleisch und
Geist sein. Das ist er aber nicht. So eifrig
Kriinr Schhinlere
Schnitzter sich bemüht, aus dem Rechts= und
„Fink unliederbusch“
Linisschreiber eine lebensechte Gestalt zu formen.
Fink und Fliederbusch — welch ein Wider¬
ist er doch eine sturrile Marionette geblieben,
hall von Maienwonne! Aver dieser Fink ist kein
die wrgends in der Wirklichkeit wurzelt. Mehr
sangeslustiger Vogel, sondern
Dieser
oder minder fragwürdig erscheinen auch die
Fliederbusch ist kein blütenprangender Strauch,
übrigen Figuren, von denen nicht eine einzige
sondern
Kurzum, das Stück führt in
wirklich typisch für den Journalistenberuf ist.
keine Maienlandschaft, sondern in die höllische
bleibt nichts übrig, als eine in der Luft schwe¬
Küche des Journalismus. Fink ist ein Jour¬
bende Lustigmacherei, in der zwar manche Ein¬
nalist und Fliederbusch ist ein Journalist. Der
falle zum Lachen reizen und die manche bissige
eine ist ultra-reaktionär, der andere ebenso heftig
Einfälle gegen den politischen Journalismus,
freisinnig.
5
Sie befehden sich in zwei Wiener
gegen das Duell usw. enthält, deren drei Akte
Zeitungen bis aufs Blut. Der Zwist steigert
im Verhältnis zu ihrem Stoß aber übermäßig
sich derartig, daß die beiden Redaktionen ein
lang ausgesponnen sind.
Duell für unvermeidlich halten. Sie sollen sich
Die starke äußere Wirkung des Stückes war
schlagen, die Herren Fink und Fliederbusch. Aber
zum wesentlichen Teil der vortrefflichen, von
seltsam, das Blut, das sie sich gegenseitig ab¬
Max Montor geleiteten Darstellung
zu.
zapfen sollen, würde einem Herzen entquellen,
danken. Den Fliederbusch=Fink gab Heinrich
wie die sich besehdenden Artikel einem und
Lang,
der sich zwar auch vergebens be¬
demselben Tinsenfaß entstammten. Näm¬
mühte, dieser Rolle menschlichen Odem einzu¬
lich, als sie sich ihre Zeugen schicken müssen,
hauchen, der ihr aber im übrigen alle Wirkun¬
stellt sich heraus, daß beide .
eine und
gen abgewann, deren sie fähig ist
und der
dieselbe Person sind. Fink ist Fliederbaisch und
den Zuschauern in seiner Doppelrolle auch
Fliederbusch ist Fink. Das ist die Pointe, von
doppelt ergöblich erschien. Alle übrigen Rollen
deren Gnaden das Stückchen lebt. Nun schlu߬
haben nur episodische B#edeutung; sie fanden
folgert man wohl, daß der moderne Schmock bis
ohne Ausnahme die
rechten Vertreter.
Wir
auf die Knochen blamiert sei? Fehlgeschossen,
möchten aus ihrer Reihe nur die Herren
meine Herrschaften! Fliederbusch=Finks bisherige
Braum als journalistischen „Isidor kann
Zeitungen sind entzückt von ihrem tintentüchtigen
alles“ Rhil als liebenswürdigen gräflichen
Mitarbeiter. Wer ist wie er nach allen Rich¬
Spor=Pelitiker, Jönsson, Steitner,
tungen der Windrose firm? Sie überbieten sich
Schwaiger,
O
olstein,
Ellmar,
in Honoraranträgen. Herr Fink=Fliederbusch
Blankenstein und Fischel als charak¬
aber nutzt kaliblütig die Gelegenheit aus, zu der
terißische Vertreter der Zeitungswelt nennen,
sich seine anfängliche Verlegenheit auswächst. Er
während Frau Serda eine scharmante Wie¬
weiht seine „geschätzte Feder“ einem dritten
ner Fürstin spielte.
Unternehmen, das die beiden Mitbewerber aus
J. K. „
dim Felde schlägt
27. Einkund Fliederbusen
Telephon 12.801
„OBSLRVER“
1 ater beh Kont. Unternehnen dur Telungs-Kuschane
Wien, I., Concordiaplatz Nr. 4.
Ein Spaß .. .. mit Zügen der Groteske
und der Satire . . . . aber im wesentlichen dech
Hamburger Trerndeyblatt
nur ein ulkhafter Schwank. Vielleicht hatte der
L4.MA 518
Verfasser den Plan, den modernen Zeitungs¬
betrieb mit den Rönigenstrahlen seines geist¬
reichen Spottes zu durchleuchten. Aber dann
Deuches Schauspielhaus.
müßte sein Held ein Mensch von Fleisch und
Geist sein. Das ist er aber nicht. So eifrig
Kriinr Schhinlere
Schnitzter sich bemüht, aus dem Rechts= und
„Fink unliederbusch“
Linisschreiber eine lebensechte Gestalt zu formen.
Fink und Fliederbusch — welch ein Wider¬
ist er doch eine sturrile Marionette geblieben,
hall von Maienwonne! Aver dieser Fink ist kein
die wrgends in der Wirklichkeit wurzelt. Mehr
sangeslustiger Vogel, sondern
Dieser
oder minder fragwürdig erscheinen auch die
Fliederbusch ist kein blütenprangender Strauch,
übrigen Figuren, von denen nicht eine einzige
sondern
Kurzum, das Stück führt in
wirklich typisch für den Journalistenberuf ist.
keine Maienlandschaft, sondern in die höllische
bleibt nichts übrig, als eine in der Luft schwe¬
Küche des Journalismus. Fink ist ein Jour¬
bende Lustigmacherei, in der zwar manche Ein¬
nalist und Fliederbusch ist ein Journalist. Der
falle zum Lachen reizen und die manche bissige
eine ist ultra-reaktionär, der andere ebenso heftig
Einfälle gegen den politischen Journalismus,
freisinnig.
5
Sie befehden sich in zwei Wiener
gegen das Duell usw. enthält, deren drei Akte
Zeitungen bis aufs Blut. Der Zwist steigert
im Verhältnis zu ihrem Stoß aber übermäßig
sich derartig, daß die beiden Redaktionen ein
lang ausgesponnen sind.
Duell für unvermeidlich halten. Sie sollen sich
Die starke äußere Wirkung des Stückes war
schlagen, die Herren Fink und Fliederbusch. Aber
zum wesentlichen Teil der vortrefflichen, von
seltsam, das Blut, das sie sich gegenseitig ab¬
Max Montor geleiteten Darstellung
zu.
zapfen sollen, würde einem Herzen entquellen,
danken. Den Fliederbusch=Fink gab Heinrich
wie die sich besehdenden Artikel einem und
Lang,
der sich zwar auch vergebens be¬
demselben Tinsenfaß entstammten. Näm¬
mühte, dieser Rolle menschlichen Odem einzu¬
lich, als sie sich ihre Zeugen schicken müssen,
hauchen, der ihr aber im übrigen alle Wirkun¬
stellt sich heraus, daß beide .
eine und
gen abgewann, deren sie fähig ist
und der
dieselbe Person sind. Fink ist Fliederbaisch und
den Zuschauern in seiner Doppelrolle auch
Fliederbusch ist Fink. Das ist die Pointe, von
doppelt ergöblich erschien. Alle übrigen Rollen
deren Gnaden das Stückchen lebt. Nun schlu߬
haben nur episodische B#edeutung; sie fanden
folgert man wohl, daß der moderne Schmock bis
ohne Ausnahme die
rechten Vertreter.
Wir
auf die Knochen blamiert sei? Fehlgeschossen,
möchten aus ihrer Reihe nur die Herren
meine Herrschaften! Fliederbusch=Finks bisherige
Braum als journalistischen „Isidor kann
Zeitungen sind entzückt von ihrem tintentüchtigen
alles“ Rhil als liebenswürdigen gräflichen
Mitarbeiter. Wer ist wie er nach allen Rich¬
Spor=Pelitiker, Jönsson, Steitner,
tungen der Windrose firm? Sie überbieten sich
Schwaiger,
O
olstein,
Ellmar,
in Honoraranträgen. Herr Fink=Fliederbusch
Blankenstein und Fischel als charak¬
aber nutzt kaliblütig die Gelegenheit aus, zu der
terißische Vertreter der Zeitungswelt nennen,
sich seine anfängliche Verlegenheit auswächst. Er
während Frau Serda eine scharmante Wie¬
weiht seine „geschätzte Feder“ einem dritten
ner Fürstin spielte.
Unternehmen, das die beiden Mitbewerber aus
J. K. „
dim Felde schlägt