27. Fink und Fliederbusch box 33/4
26.
VER
Konz. unternenmen für Zeitungs-Husschnhta
u, I., Concordiaplatz Nr. 4.
Hur
Nachihrant6,1%
Hamburg.
Ist er darum dem aktiven Politiker gleichzustellen! Mit nichten.
das kan aus ihm seisc
Denn bei jenem ist Persönlichkeit und Überzeugung eins, in körper¬
heitet.
Der Journallsmus im Spregel der Remöd“.
licher Einheit stehen sie vor allem Volk. Bei diesem ist die Über¬
Das bekannteste de
zeugung losgelöst von ihrem Träger, ein Abstraktum, führt sie ein
ArthurSchuitlenZink und Fliederbusch“.
geschrieben, der Dichter
wesenloses Schattendasein. Rückt der Journalist damit in die Nähe
zugleich war. Es ist tr
Deutsches Schauspielhaus.
des Künstlers! Ja und Nein! Der Künstler projiziert sein Ich
und seinen stolzen Tit
Als ich Kind war, las ich mit Vorliebe Chamissos Meisteestück,
in eine jenfeitige Welt, und es steht ihm völlig frei, dem Ich ein
zu Unrecht. Nur eine
Nicht=Ich, dem Helden einen Gegenspieler gegenüberzustellen. Sein
die wundersame Geschichte vom armen Peter Schlemihl. Bei der
ausspaziert und lebt ihr
Werk lebt sich in sich selber aus. Der Journalist ist auf die Wirk¬
bekannten Stelle, da der gespenstische Mann im grauen Rock den
ursprünglich in des Dich
lichkeit angewiesen, und in dieser steht er naturgemäß für sich
Schatten des Unglückseligen mit bewundernswerter Geschicklichkeit
links und rechts schreib
allein, mag er sich auch hinter einem „wir“ stolz oder schamhaft
gleise vom Grase löst, ihn aufhebt, zusammenrollt, faltet und schile߬
noch dazu lauter Brilla##
verbergen. Nur wenn sein Werk über sich selber hinausgreift,
lich einsteckt, schoß mir wohl manchmal der Gedanke durch den
im Mittelpunkte der ne
wenn es sich unmittelbar in aktive Willensregungen umsetzt, hat
Kopf ob es bei dieser merkwürdigen Manipulation nicht möglich
von Schmock ab, ist vo
es seinen Daseinszweck erfüllt. Einem Berufe von so problema¬
gewesen, die Substanz des geheimnisvollen Gesellen festzustellen,
schreibt nicht nur rechts
tischer Psychologie hat nun die Mechanisierung der modernen Welt
der uns so beharrlich auf Schritt und Tritt durchs Leben begleitet.
für und wider, schwarz
ganz märchenhafte Kräfte zur Verfügung gestellt In rasendem
Das war freilich ein kindlicher Gedanke und eine gar naseweise
sich auf der Redaktion
Umschwung wirft die Rotationsmaschine Tausende von Blättern
Frage! Erst viel, viel später hat mir das Leben selbst die Antwort
gefunden hat, besteht nu
auf die Straße, und das frischgedruckte Wort fliegt im Draht oder
erteitt. Für mich besteht heute keinerlei Zweifel mehr, daß
sagar noch immer in ei
ohne Draht wieder um den ganzen Erdball. Wer es einmal wie
Schlemihls Schatten aus ganz dünnem, seinem Papier bestand,
Cajelan, ein journalisti
der Schreiber dieser Zeilen in der Isolierung des Auslandsdienstes
und das mystische Dunkel rührte unstreitig von der geheimnis¬
wie wenig sich die vom
an sich selber empfunden hat, wie das eigene Wort aufgefangen wird
vollsten aller Wundertinkturen, von der Druckerschwärze her. Viel¬
Gustav Freytag geändert
und in riesenhaft angeschwollenem Echo weiterklingt, oft entstellt
leicht trat bei dieser Operation schon die Schere in Tätigkeit, sicher
und der damit zusamm
und mißdeutet, aber immer noch lebendig und wirkend, den über¬
ging ihr Schnitt mitten durch das Herz des armen Peter. Wer
könnte auch dies Stück i
schleicht mit einem Gefühl des Stolzes wohl auch eine gewisse Ban¬
sich als Journalist dem Papier und der Druckerschwärze ver¬
nur wenige Zeilen zu ##
gigkeit vor der Vrrantwortung seines Handwerks. Aber es ist
schworen hat, der kommt sich selber nur zu oft als Schlemihl vor.
lismus nicht mit dem Es
dafür gesorgt, daß auch die papierenen Bäume nicht in den Himmel
Allerdings im umgekehrten Sinne. Jener wurde dazu verurteilt,
Papierkörben nach abgel
wachsen. Die Mechanisierung ist ohne die kavitalistische Unterlige
keinen Schatten zu werfen, während alle anderen auf dessen Be¬
diese vor wie wohl schr
undenkbar und der selbstherrlichen Persönlichkeit des Journalisten
gleitung stolz sind; diesen trifft das ungleich härtere Los, stets
verarbeiten.
tritt alsbald im ganz unpersönlichen Kapitalismus ein ungleich¬
einen Schatten werfen zu müssen, während es rings herum jedem
Der auf Zeilenhono
stärkeres antagonistisches Prinzip gegenüber. In so zwiespältiger
frei steht, den seinigen zu verbergen, und manch' einer außerdem
erstatter Fliederbusch der
Wesensform macht der moderne Journalismus jetzt die große
noch ganz zufrieden ist, wenn er überhaupt keinen Schatten besitzt.
anders, und in dem ari
Zeitenwende durch. Vom Ausgleich dieser beiden Faktoren hängt
Aber dem schattenlosen Schlemihl wurde wenigstens das Glücks¬
veröffentlicht er unter de
seine Zukunft, hängt sein Schicksal ab.
säckel Fortunati zuteil. Wer bewog den umgekehrten Schlemihl
Aufsätze von stark gegen
zu seinem viel schmerzlicheren Dasein! Wer hat bei ihm die Rolle
Bombe daheim einschlägt
des Mannes im grauen Rocke gespielt? Geld? — Ach, du mein
Gegenkurs und polemisie
lieber Gott! Ehre? — Kann man von Ehre sprechen, wenn sich
Der Journalismus hat von jeher die Phantasie gewaltig an¬
krieg zwischen Fink und
alles nur um den Schatten, nicht um den Menschen dreht? Wir
geregt, und nicht zum wenigsten die der in geistiger Nachbarschaft
einigkeit zu entbrennen.
müssen die Frage offen lassen. Der Drang, einen Schatten zu
wohnenden Dichter. Trotzdem ist die deutsche Literatur an guten
ten Welt“, die trotz ihre
werfen, muß wohl in manchem Menschen nun einmal drinne
Journalistenstücken und Journalistenromanen arm. Wir können
Styx Beziehungen mit h
stecken. Und trotzdem ist es eine seltsame Sache mit diesem unheim¬
in dieser Beziehung keinen Vergleich aushalten mit Frankreich, Eng¬
Fürstin Priska Wendolitz
lichen Wegbegleiter, wie wir sein Wesen auch auslegen mögen. Er
land und Norwegen. Sogar Italien ist uns darin voraus. Nicht
len Parlamentarier Gra
ist ein anderes Ich. Aber dieses Ich trägt wohl unsere Züge und
daß es dem deutschen Volke überhaupt an journalistischen Talenten
Zeug. Starke Ausdrücke
dennoch ist es abhängig von übermächtigen Gewvalten, von Sonne
mangelte. Im Gegenteil! Wir brauchen garnicht auf den gewal¬
können nicht mehr mit
und Mond oder von der großen Helle, der Offentlichkeit, die, ein
tigsten Tagesschriftsteller, auf Luther, zurückzugreifen. Auch sonst
waschen werden. Lieber
moderner Helios, alles Irdische bescheint. Bald wächst es riesen¬
steht am Himmel der deutschen Publizistik manch heller Stern.
bringt und akzeptiert die
groß, bald duckt es sich zusammen, bald huscht es gespenstisch vor¬
Heine, Börne auf der einen, Gentz und Görres auf der anderen
busch auf sich selber die
über und bald ist es überhaupt nicht da. Ja, wer einmal des Nachts
Seite! Und was für Meister des macht= und prachtvollen Wortes
blick den Atem an. Sola
eine einsame Straße durchwandert, der sieht wohl mit leisem
sind nicht die Späteren, Kerle wie Kürnberger, Gildemeister oder
ergab sich die Möglichke
Schaudern, wie dort, wo die Lichter zweier Laternen miteinander
Speidel. An politischer Wirkung sind ihnen zwar die großen Fran¬
setzung, die Lösung des 8
im Streite liegen, auch plötzlich zwei Schatten ihn begleiten. Jetzt
zosen überlegen: Beaumarchais, dessen Feder die Revolution in
Dialogs. Sobald aber zu
ist der eine noch groß und lang und schon schrumpft er zusammen,
Marsch setzte, Mirabeau, dessen Kammerreden nichts anderes als
feindlich gegenübertreten,
wird blässer und blässer, bald hat der andere ihn verschluckt und so
vorgelesene Aufsätze waren, Marat, dessen Handpresse mit der
aus dem Dilemma befrei
geht es weiter von Laterne zu Laterne, von Licht zu Licht ....
Guillotine um die Wette arbeitete. Auch heute liegt Frankreichs
auf. Er hat sie beide 6
Lassen wir das Bild beiseite. Wer verlangt vom Arzte, daß
Schicksal wiederum in der Hand eines Journalisten,
er, heißt.
Um die Relativität der #
er alle seine Patienten lieben soll, wenn er pflichtgemäß seines
Georges Clemenceau. Die politischen Zustände im
deutschen
er sich des Grafen Niede
Amtes waltet. Hinter ihm steht seine Wissenschaft. Daß der An¬
Vaterlande haben bislang einer poetischen Auswertung des Jour¬
junge Fliederbusch, die
walt an die Unschuld seines Klienten glaubt, den er mit dem ganzen
nalismus und der sich aus diesem Berufe ergebenden psychoio¬
Relativität in eigener Ver
Aufwand seiner Beredsamkeit verteidigt, wird nicht einmal mehr
gischen und moralischen Probleme entgegengearbeitet. Denn zu
liches Gegenspiel. Im G
im Scherze behauptet. über ihm steht der Paragraph. Was aber
einer dichterischen und zumal einer dramatischen Bearbeitung
Grai für seine Auffassung
steht hinter und über der Arbeit des Journalisten? Gewiß muß
reizt der Journalist erst dann, wenn sich der Schatten wieder mit
Gevlander von echt Wie
auch er über eine Summe von Kenntnissen verfügen, muß die
dem Körper vereinigt hat, wenn die Persönlichkeit allmählich
zwischen Sport und Bese
historischen, politischen, wirtschaftlichen, ästhetischen Zusammen¬
der durch die abstrakte Meinung hindurchschimmert, wenn aus
absolute Wahrheit gäbe,
hänge überblicken. Aber erst wenn aus der Kenntnis ei Bekennt¬
Aufsatzd Mann hervor itt, um seinerseits nach der Macht, Spartsman als ein Mon#
nis wird, wenn die Tatsachen im Feuer seines Gefühes sich er¬
greifen,
n anderen Worten: wenn der ursprünglich franzö¬
hm nur als ein sentime
wärmen, gewirnen seine Sätze das eigentliche journalrstische Leben. ische Satz, daß der Journalismus zu allem führe, vorausgesetzt, eigentliche Spiel der Gege
—
26.
VER
Konz. unternenmen für Zeitungs-Husschnhta
u, I., Concordiaplatz Nr. 4.
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Nachihrant6,1%
Hamburg.
Ist er darum dem aktiven Politiker gleichzustellen! Mit nichten.
das kan aus ihm seisc
Denn bei jenem ist Persönlichkeit und Überzeugung eins, in körper¬
heitet.
Der Journallsmus im Spregel der Remöd“.
licher Einheit stehen sie vor allem Volk. Bei diesem ist die Über¬
Das bekannteste de
zeugung losgelöst von ihrem Träger, ein Abstraktum, führt sie ein
ArthurSchuitlenZink und Fliederbusch“.
geschrieben, der Dichter
wesenloses Schattendasein. Rückt der Journalist damit in die Nähe
zugleich war. Es ist tr
Deutsches Schauspielhaus.
des Künstlers! Ja und Nein! Der Künstler projiziert sein Ich
und seinen stolzen Tit
Als ich Kind war, las ich mit Vorliebe Chamissos Meisteestück,
in eine jenfeitige Welt, und es steht ihm völlig frei, dem Ich ein
zu Unrecht. Nur eine
Nicht=Ich, dem Helden einen Gegenspieler gegenüberzustellen. Sein
die wundersame Geschichte vom armen Peter Schlemihl. Bei der
ausspaziert und lebt ihr
Werk lebt sich in sich selber aus. Der Journalist ist auf die Wirk¬
bekannten Stelle, da der gespenstische Mann im grauen Rock den
ursprünglich in des Dich
lichkeit angewiesen, und in dieser steht er naturgemäß für sich
Schatten des Unglückseligen mit bewundernswerter Geschicklichkeit
links und rechts schreib
allein, mag er sich auch hinter einem „wir“ stolz oder schamhaft
gleise vom Grase löst, ihn aufhebt, zusammenrollt, faltet und schile߬
noch dazu lauter Brilla##
verbergen. Nur wenn sein Werk über sich selber hinausgreift,
lich einsteckt, schoß mir wohl manchmal der Gedanke durch den
im Mittelpunkte der ne
wenn es sich unmittelbar in aktive Willensregungen umsetzt, hat
Kopf ob es bei dieser merkwürdigen Manipulation nicht möglich
von Schmock ab, ist vo
es seinen Daseinszweck erfüllt. Einem Berufe von so problema¬
gewesen, die Substanz des geheimnisvollen Gesellen festzustellen,
schreibt nicht nur rechts
tischer Psychologie hat nun die Mechanisierung der modernen Welt
der uns so beharrlich auf Schritt und Tritt durchs Leben begleitet.
für und wider, schwarz
ganz märchenhafte Kräfte zur Verfügung gestellt In rasendem
Das war freilich ein kindlicher Gedanke und eine gar naseweise
sich auf der Redaktion
Umschwung wirft die Rotationsmaschine Tausende von Blättern
Frage! Erst viel, viel später hat mir das Leben selbst die Antwort
gefunden hat, besteht nu
auf die Straße, und das frischgedruckte Wort fliegt im Draht oder
erteitt. Für mich besteht heute keinerlei Zweifel mehr, daß
sagar noch immer in ei
ohne Draht wieder um den ganzen Erdball. Wer es einmal wie
Schlemihls Schatten aus ganz dünnem, seinem Papier bestand,
Cajelan, ein journalisti
der Schreiber dieser Zeilen in der Isolierung des Auslandsdienstes
und das mystische Dunkel rührte unstreitig von der geheimnis¬
wie wenig sich die vom
an sich selber empfunden hat, wie das eigene Wort aufgefangen wird
vollsten aller Wundertinkturen, von der Druckerschwärze her. Viel¬
Gustav Freytag geändert
und in riesenhaft angeschwollenem Echo weiterklingt, oft entstellt
leicht trat bei dieser Operation schon die Schere in Tätigkeit, sicher
und der damit zusamm
und mißdeutet, aber immer noch lebendig und wirkend, den über¬
ging ihr Schnitt mitten durch das Herz des armen Peter. Wer
könnte auch dies Stück i
schleicht mit einem Gefühl des Stolzes wohl auch eine gewisse Ban¬
sich als Journalist dem Papier und der Druckerschwärze ver¬
nur wenige Zeilen zu ##
gigkeit vor der Vrrantwortung seines Handwerks. Aber es ist
schworen hat, der kommt sich selber nur zu oft als Schlemihl vor.
lismus nicht mit dem Es
dafür gesorgt, daß auch die papierenen Bäume nicht in den Himmel
Allerdings im umgekehrten Sinne. Jener wurde dazu verurteilt,
Papierkörben nach abgel
wachsen. Die Mechanisierung ist ohne die kavitalistische Unterlige
keinen Schatten zu werfen, während alle anderen auf dessen Be¬
diese vor wie wohl schr
undenkbar und der selbstherrlichen Persönlichkeit des Journalisten
gleitung stolz sind; diesen trifft das ungleich härtere Los, stets
verarbeiten.
tritt alsbald im ganz unpersönlichen Kapitalismus ein ungleich¬
einen Schatten werfen zu müssen, während es rings herum jedem
Der auf Zeilenhono
stärkeres antagonistisches Prinzip gegenüber. In so zwiespältiger
frei steht, den seinigen zu verbergen, und manch' einer außerdem
erstatter Fliederbusch der
Wesensform macht der moderne Journalismus jetzt die große
noch ganz zufrieden ist, wenn er überhaupt keinen Schatten besitzt.
anders, und in dem ari
Zeitenwende durch. Vom Ausgleich dieser beiden Faktoren hängt
Aber dem schattenlosen Schlemihl wurde wenigstens das Glücks¬
veröffentlicht er unter de
seine Zukunft, hängt sein Schicksal ab.
säckel Fortunati zuteil. Wer bewog den umgekehrten Schlemihl
Aufsätze von stark gegen
zu seinem viel schmerzlicheren Dasein! Wer hat bei ihm die Rolle
Bombe daheim einschlägt
des Mannes im grauen Rocke gespielt? Geld? — Ach, du mein
Gegenkurs und polemisie
lieber Gott! Ehre? — Kann man von Ehre sprechen, wenn sich
Der Journalismus hat von jeher die Phantasie gewaltig an¬
krieg zwischen Fink und
alles nur um den Schatten, nicht um den Menschen dreht? Wir
geregt, und nicht zum wenigsten die der in geistiger Nachbarschaft
einigkeit zu entbrennen.
müssen die Frage offen lassen. Der Drang, einen Schatten zu
wohnenden Dichter. Trotzdem ist die deutsche Literatur an guten
ten Welt“, die trotz ihre
werfen, muß wohl in manchem Menschen nun einmal drinne
Journalistenstücken und Journalistenromanen arm. Wir können
Styx Beziehungen mit h
stecken. Und trotzdem ist es eine seltsame Sache mit diesem unheim¬
in dieser Beziehung keinen Vergleich aushalten mit Frankreich, Eng¬
Fürstin Priska Wendolitz
lichen Wegbegleiter, wie wir sein Wesen auch auslegen mögen. Er
land und Norwegen. Sogar Italien ist uns darin voraus. Nicht
len Parlamentarier Gra
ist ein anderes Ich. Aber dieses Ich trägt wohl unsere Züge und
daß es dem deutschen Volke überhaupt an journalistischen Talenten
Zeug. Starke Ausdrücke
dennoch ist es abhängig von übermächtigen Gewvalten, von Sonne
mangelte. Im Gegenteil! Wir brauchen garnicht auf den gewal¬
können nicht mehr mit
und Mond oder von der großen Helle, der Offentlichkeit, die, ein
tigsten Tagesschriftsteller, auf Luther, zurückzugreifen. Auch sonst
waschen werden. Lieber
moderner Helios, alles Irdische bescheint. Bald wächst es riesen¬
steht am Himmel der deutschen Publizistik manch heller Stern.
bringt und akzeptiert die
groß, bald duckt es sich zusammen, bald huscht es gespenstisch vor¬
Heine, Börne auf der einen, Gentz und Görres auf der anderen
busch auf sich selber die
über und bald ist es überhaupt nicht da. Ja, wer einmal des Nachts
Seite! Und was für Meister des macht= und prachtvollen Wortes
blick den Atem an. Sola
eine einsame Straße durchwandert, der sieht wohl mit leisem
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Schaudern, wie dort, wo die Lichter zweier Laternen miteinander
Speidel. An politischer Wirkung sind ihnen zwar die großen Fran¬
setzung, die Lösung des 8
im Streite liegen, auch plötzlich zwei Schatten ihn begleiten. Jetzt
zosen überlegen: Beaumarchais, dessen Feder die Revolution in
Dialogs. Sobald aber zu
ist der eine noch groß und lang und schon schrumpft er zusammen,
Marsch setzte, Mirabeau, dessen Kammerreden nichts anderes als
feindlich gegenübertreten,
wird blässer und blässer, bald hat der andere ihn verschluckt und so
vorgelesene Aufsätze waren, Marat, dessen Handpresse mit der
aus dem Dilemma befrei
geht es weiter von Laterne zu Laterne, von Licht zu Licht ....
Guillotine um die Wette arbeitete. Auch heute liegt Frankreichs
auf. Er hat sie beide 6
Lassen wir das Bild beiseite. Wer verlangt vom Arzte, daß
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er, heißt.
Um die Relativität der #
er alle seine Patienten lieben soll, wenn er pflichtgemäß seines
Georges Clemenceau. Die politischen Zustände im
deutschen
er sich des Grafen Niede
Amtes waltet. Hinter ihm steht seine Wissenschaft. Daß der An¬
Vaterlande haben bislang einer poetischen Auswertung des Jour¬
junge Fliederbusch, die
walt an die Unschuld seines Klienten glaubt, den er mit dem ganzen
nalismus und der sich aus diesem Berufe ergebenden psychoio¬
Relativität in eigener Ver
Aufwand seiner Beredsamkeit verteidigt, wird nicht einmal mehr
gischen und moralischen Probleme entgegengearbeitet. Denn zu
liches Gegenspiel. Im G
im Scherze behauptet. über ihm steht der Paragraph. Was aber
einer dichterischen und zumal einer dramatischen Bearbeitung
Grai für seine Auffassung
steht hinter und über der Arbeit des Journalisten? Gewiß muß
reizt der Journalist erst dann, wenn sich der Schatten wieder mit
Gevlander von echt Wie
auch er über eine Summe von Kenntnissen verfügen, muß die
dem Körper vereinigt hat, wenn die Persönlichkeit allmählich
zwischen Sport und Bese
historischen, politischen, wirtschaftlichen, ästhetischen Zusammen¬
der durch die abstrakte Meinung hindurchschimmert, wenn aus
absolute Wahrheit gäbe,
hänge überblicken. Aber erst wenn aus der Kenntnis ei Bekennt¬
Aufsatzd Mann hervor itt, um seinerseits nach der Macht, Spartsman als ein Mon#
nis wird, wenn die Tatsachen im Feuer seines Gefühes sich er¬
greifen,
n anderen Worten: wenn der ursprünglich franzö¬
hm nur als ein sentime
wärmen, gewirnen seine Sätze das eigentliche journalrstische Leben. ische Satz, daß der Journalismus zu allem führe, vorausgesetzt, eigentliche Spiel der Gege
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