27. Einkund Fliederbusch
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Die Fürstin Priska, Frl. Garden, wußte wohl nicht recht,
was sie wollte oder sollte. Schnitzler empfand und erfand
die Dame wohl aus bitterster Notwendigkeit. In kleiner
Rolle als Doktor Kunz Herr Böhm, sowie Herr Ende
als Setzer. Herr Lenoir machte sich um ein flottes Tempo
und um eine treffende und geschmackvolle Inszenierung
verdient. Lebhafter Beifall rief die Darsteller wiederholt
vor die Rampe.
Als Epilog.
Herr Arthur
Schnitzler! Schade, daß Sie diese Rezension wohl nicht
lesen werden — aber ich möchte nicht unerwähnt lassen;
man bedauerte, besonders die Damenwelt, daß der letzte.
Akt gar so kurz sei! Immer ist nicht Kürze des Witzes
F. S.
Würze!
Kammermusik=Konzert Bland=Dauber nächsten
Mittwoch den 16. April im großen Festsaale des Deut¬
schen Hauses. Vortragsfolge: Mozarts G=Moll, Dvorzaks
Es=Dur und Brahms G=Moll=Klavierquartett. Karten von
4 bis 14 K bei Winiker.
Erstes Tanzkonzert Wiesenthal (fünfter Meister¬
abend) ausverkauft! Für den zweiten Abend (Öster¬
montag) sind Vorder= und einige Endsitze zu haben.
Mittel= und Galleriesitze vergriffen. Restliche Harten bei
Winiker.
Lieder= und Arienabend Dr. Schipper (sechster
Meisterabend) findet Dienstag den 22. April statt. Die
Begleitung am Flügel hat Hof=Kapellmeister Hugo
Röhr vom Münchener Nationaltheater übernommen.
Kartenausgabe heute bei Winiker.
Klavier=Konzert Rosenthal (siebenter Meisterabend)
findet nunmehr Montag den 28. April statt. Meister
Rosenthal spielt: Beethoven: Sonate C=Moll, Op. 111;
Schumann: Carneval, Op. 9; Chopin: Preludes, Scherzo
Cis=Moll, Op. 39; Tercenetüde, Valse, Op. 42; Liszt: au
lac de Wallenstadt; Stransky: Etude Es=Dur (neu!);
Rosenthal: Humoreske (über Themen von Johann Strauß).
Kartenausgabe heute bei Winiker. Vorgemerkte Sitze
müssen bis 20. April behoben werden.
Vortragsabend Alfred Gerasch muß wegen Reper¬
den 3,
toirschwierigkeit des Burgtheaters auf Samstag
Mai verschoben werden. Gelöste Karten behalten Gültigs
keit. Kartenausgabe bei Winiker.
Olmützer Nachrichten.
Zur Banknotenabstempelung. Die bei dem für die
Banknotenabstempelung in Olmütz errichteten Hauptkom¬
missariate zur Abstempelung gelangten Noten erreichten
die Summe von 205,972.685 K. Dieser Betrag verteilt
sich auf die einzelnen Gerichtsbezirke wie folgt: Olmütz
Hof 2,508.230 K, Kojetein 7,802.040 K,
43,308.570 K,
Konitz 4,055.605 K, Leipnik 4,863.160 K, Littau 7,982.420 K,
Müglitz 5,936.440, Plumenau 4,883.405, Prerau 11.987.420,
Schild¬
Proßnitz 22,342.140 K, Römerstadt 5,777.415 K,
berg 4,708.415 K, Sternberg 13,208.675 K, Mähr.=Schön¬
berg 16,112.740 K, Mähr.=Neustadt 7,887.140 K, Mähr.=
Altstadt 3,779.880 K, Hohenstadt 5,487.845 K, Freiwal¬
dau 7,176.370 K, Freudenthal 7,147.880 K, Jauernig
K, Weidenau
3,769.540 K, Stadt=Liebau 3,790.645
3,982.765 K, Wiesenberg, 3,202.540 K, Würbental
1,869.830 K, Zuckmantel 2,100.960 K.
Das Ergebnis der Volkszählung. Nach durchge¬
führtem Reklamationsverfahren wird jetzt das von Amts
wegen ermittelte Ergebnis der mit dem Stichtage vom
1. März durchgeführten Volkszählung in Olmütz mitge¬
teilt. Danach zählt Olmütz am 1. März, das Militär mit¬
eingerechnet 23.791 Einwohner. Militärpersonen wurden
4777 gezählt, so daß die Zivilbevölkerung 19.014 umfaßt.
Davon wurden gezählt 8535 männliche und 10.479 weib¬
liche Personen; der Religioy nach: 16.733 Katholiken,
360 Protestanten A. B., 127 Protestanten H. B., 28 Alt¬
katholiken, 1689 Israeliten, 56 Konfessionslose und 21
Personen anderer Religionsbekentnisse. Der Nation nach
sind nach der amtlichen (!) Richtigstellung der Zählungs¬
#
box 33/4
Ausschnitt aus:
Keues Wieger Journal, Wier
vom:
25 APR. 1914
Thrater und sihrst
Hinter den Kylissen.
(Der verzweifelle Thimig. Das Propisoxische und Definitive. — Der
neue Regisseur. — Die vorgeglute Idee Schnitzlets.
Das ähnliche
Stück. — Mizzi Gürthers Gastspielschmerzen. — Der gute Theater¬
name.)
Herr Thimig ächzt und stöhnt. Die Gratulationsschreiben
türmen sich auf seinem Schreibtisch zu Riesenmassen, und er hat
Mühe, sich durchzuarbeiten. Es sind Gratulationen in doppelter
Zahl eingetroffen: erst wurde ihm zur Verlobung seiner
Tochter gratuliert und kurz darauf zu seiner Ernennung als
Direktor
„Wie soll ich denn das alles beantworten?“ rief er ver¬
zweifelt.
„Na, vielleicht begnügen Sie sich mit einem provisorischen
Dank“, wurde ihm geraten.
„Provisorisch?“ fragte Thimig. „Nein — da danke ich
doch schon lieber definitiv, das liegt mir jetzt besser!“
Nun wissen die Herrschaften im Burgtheater wenigstens
endgültig, woran sie mit ihrem Chef sind. Er sitzt nun fest auf
seinem Direktionsstuhl, und man wartet neugierig, ob er auch zu
Reformen Lust haben wird. Jedenfalls braucht man sich nicht
auf einschneidende Veränderungen gefaßt zu machen. Ein bißchen
verstimmend hat allerdings die von Thimig vorgenommene Re¬
organisation der Regiearbeit gewirkt, aber auch hies 1## u#i
25. April 1914
Maßnahme, die bereits während des Provisoriums eingeleitet
wurde. Schon vor einiger Zeit hal Thimig das Tätigkeitsgebiet
des Regiekollegiums einzuengen begonnen und vor kurzem sich
außerdem einen selbständigen Regisseur in der Person des Herrn
Artur Holz aus Dresden verschrieben, dessen frischer Ehrgeiz die
Mitglieder des Kollegiums noch weitere Beschränkungen ihres
Arbeitsfeldes befürchten läßt.
Herr Artur Schnitzler hat jetzt Gelegenheit, mit eigenen
Augen den Doppelgänger seiner Komödie zu sehen, der ihm seiner¬
zeit einige böse Stunden bereitete. Wir haben kürzlich das Mi߬
geschick des Dichters erzählt, der eines schönen Tages zu seinem
Entsetzen vernahm, in Paris werde ein Stück Tristan Bernards.
betitelt „Les deux canards“, aufgeführt, das denselben Stoff
behandelt, der einer von Schnitzler schon vollendeten, aber noch
nicht der Oeffentlichkeit preisgegebenen Komödie zugrunde liegt.
die Idee nämlich, daß ein Journalist gleichzeitig für zwei Blätter
von entgegengesetzter Parteirichtung schreibt. Herr Schnitzler faßte
sich allerdings bald und eilte zu einem Notar, von dem er sich in
rechtsgültiger Form bestätigen ließ, daß seine Komödie schon
lange vor der Erstaufführung des französischen Stückes
sind „Les deux
in Paris fertiggestellt war. Nun
canards“ gestern in die Josefstadt übergesiedelt. Herr
Jarno hat sie unter dem Titel „Erscheint zweimal täglich“ zum
erstenmal präsentiert. Herr Schnitzler dürfte die Berichte über die
gestrige Wiener Premiere mit gleichem Interesse lesen wie vor nicht allzu
langer Zeit die Meldungen über die Pariser Aufführung, wenn
er sich nicht gar die Mühe nimmt, durch Augenschein festzustellen.
wie weit Tristan Bernard seine Idee vorgeahnt hat. Interessant
wird der Vergleich sein, den das Wiener Publikum in der näch¬
sten Saison wird ziehen können, wenn Schnitzlers Komödie, wie
verlautet, im Burgtheater herauskommen soll. Ihren Inhalt kennen
übrigens außer dem Autor bereits einige seiner Freunde, ins¬
besondere Direktor Thimig. Sie dürften schon jetzt sagen können,
ob Schnitzlers Aufregung wirklich gerechtfertigt war.
Frau Mizzi Güniher kommt in der letzten Zeit nicht aus
dem Hangen und Bangen. Erst war sie unschlüssig, ob sie einen
Gastspielantrag für Berlin annehmen solle, dann kämpfte sie um
einen Urlaub, hierauf brachte sie einige Wochen wegen des
akzeptierten Gastspiels in unbehaglicher Stimmung zu und fürchtete
sich vor dem droyenden Lampensieber, schließlich sagte sie ab, und
jetzt ärgert sie sich wieder, daß sie nicht in Berlin spielen wird.
Sie hätte im dortigen Nollendorstheater in „Endlich allein“ auf¬
treten sollen. Das Gastspiel war nach langen Verhandlungen und
unter Anwendung der lockendsten Versprechungen für den Herbst 1
HofT
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Die Fürstin Priska, Frl. Garden, wußte wohl nicht recht,
was sie wollte oder sollte. Schnitzler empfand und erfand
die Dame wohl aus bitterster Notwendigkeit. In kleiner
Rolle als Doktor Kunz Herr Böhm, sowie Herr Ende
als Setzer. Herr Lenoir machte sich um ein flottes Tempo
und um eine treffende und geschmackvolle Inszenierung
verdient. Lebhafter Beifall rief die Darsteller wiederholt
vor die Rampe.
Als Epilog.
Herr Arthur
Schnitzler! Schade, daß Sie diese Rezension wohl nicht
lesen werden — aber ich möchte nicht unerwähnt lassen;
man bedauerte, besonders die Damenwelt, daß der letzte.
Akt gar so kurz sei! Immer ist nicht Kürze des Witzes
F. S.
Würze!
Kammermusik=Konzert Bland=Dauber nächsten
Mittwoch den 16. April im großen Festsaale des Deut¬
schen Hauses. Vortragsfolge: Mozarts G=Moll, Dvorzaks
Es=Dur und Brahms G=Moll=Klavierquartett. Karten von
4 bis 14 K bei Winiker.
Erstes Tanzkonzert Wiesenthal (fünfter Meister¬
abend) ausverkauft! Für den zweiten Abend (Öster¬
montag) sind Vorder= und einige Endsitze zu haben.
Mittel= und Galleriesitze vergriffen. Restliche Harten bei
Winiker.
Lieder= und Arienabend Dr. Schipper (sechster
Meisterabend) findet Dienstag den 22. April statt. Die
Begleitung am Flügel hat Hof=Kapellmeister Hugo
Röhr vom Münchener Nationaltheater übernommen.
Kartenausgabe heute bei Winiker.
Klavier=Konzert Rosenthal (siebenter Meisterabend)
findet nunmehr Montag den 28. April statt. Meister
Rosenthal spielt: Beethoven: Sonate C=Moll, Op. 111;
Schumann: Carneval, Op. 9; Chopin: Preludes, Scherzo
Cis=Moll, Op. 39; Tercenetüde, Valse, Op. 42; Liszt: au
lac de Wallenstadt; Stransky: Etude Es=Dur (neu!);
Rosenthal: Humoreske (über Themen von Johann Strauß).
Kartenausgabe heute bei Winiker. Vorgemerkte Sitze
müssen bis 20. April behoben werden.
Vortragsabend Alfred Gerasch muß wegen Reper¬
den 3,
toirschwierigkeit des Burgtheaters auf Samstag
Mai verschoben werden. Gelöste Karten behalten Gültigs
keit. Kartenausgabe bei Winiker.
Olmützer Nachrichten.
Zur Banknotenabstempelung. Die bei dem für die
Banknotenabstempelung in Olmütz errichteten Hauptkom¬
missariate zur Abstempelung gelangten Noten erreichten
die Summe von 205,972.685 K. Dieser Betrag verteilt
sich auf die einzelnen Gerichtsbezirke wie folgt: Olmütz
Hof 2,508.230 K, Kojetein 7,802.040 K,
43,308.570 K,
Konitz 4,055.605 K, Leipnik 4,863.160 K, Littau 7,982.420 K,
Müglitz 5,936.440, Plumenau 4,883.405, Prerau 11.987.420,
Schild¬
Proßnitz 22,342.140 K, Römerstadt 5,777.415 K,
berg 4,708.415 K, Sternberg 13,208.675 K, Mähr.=Schön¬
berg 16,112.740 K, Mähr.=Neustadt 7,887.140 K, Mähr.=
Altstadt 3,779.880 K, Hohenstadt 5,487.845 K, Freiwal¬
dau 7,176.370 K, Freudenthal 7,147.880 K, Jauernig
K, Weidenau
3,769.540 K, Stadt=Liebau 3,790.645
3,982.765 K, Wiesenberg, 3,202.540 K, Würbental
1,869.830 K, Zuckmantel 2,100.960 K.
Das Ergebnis der Volkszählung. Nach durchge¬
führtem Reklamationsverfahren wird jetzt das von Amts
wegen ermittelte Ergebnis der mit dem Stichtage vom
1. März durchgeführten Volkszählung in Olmütz mitge¬
teilt. Danach zählt Olmütz am 1. März, das Militär mit¬
eingerechnet 23.791 Einwohner. Militärpersonen wurden
4777 gezählt, so daß die Zivilbevölkerung 19.014 umfaßt.
Davon wurden gezählt 8535 männliche und 10.479 weib¬
liche Personen; der Religioy nach: 16.733 Katholiken,
360 Protestanten A. B., 127 Protestanten H. B., 28 Alt¬
katholiken, 1689 Israeliten, 56 Konfessionslose und 21
Personen anderer Religionsbekentnisse. Der Nation nach
sind nach der amtlichen (!) Richtigstellung der Zählungs¬
#
box 33/4
Ausschnitt aus:
Keues Wieger Journal, Wier
vom:
25 APR. 1914
Thrater und sihrst
Hinter den Kylissen.
(Der verzweifelle Thimig. Das Propisoxische und Definitive. — Der
neue Regisseur. — Die vorgeglute Idee Schnitzlets.
Das ähnliche
Stück. — Mizzi Gürthers Gastspielschmerzen. — Der gute Theater¬
name.)
Herr Thimig ächzt und stöhnt. Die Gratulationsschreiben
türmen sich auf seinem Schreibtisch zu Riesenmassen, und er hat
Mühe, sich durchzuarbeiten. Es sind Gratulationen in doppelter
Zahl eingetroffen: erst wurde ihm zur Verlobung seiner
Tochter gratuliert und kurz darauf zu seiner Ernennung als
Direktor
„Wie soll ich denn das alles beantworten?“ rief er ver¬
zweifelt.
„Na, vielleicht begnügen Sie sich mit einem provisorischen
Dank“, wurde ihm geraten.
„Provisorisch?“ fragte Thimig. „Nein — da danke ich
doch schon lieber definitiv, das liegt mir jetzt besser!“
Nun wissen die Herrschaften im Burgtheater wenigstens
endgültig, woran sie mit ihrem Chef sind. Er sitzt nun fest auf
seinem Direktionsstuhl, und man wartet neugierig, ob er auch zu
Reformen Lust haben wird. Jedenfalls braucht man sich nicht
auf einschneidende Veränderungen gefaßt zu machen. Ein bißchen
verstimmend hat allerdings die von Thimig vorgenommene Re¬
organisation der Regiearbeit gewirkt, aber auch hies 1## u#i
25. April 1914
Maßnahme, die bereits während des Provisoriums eingeleitet
wurde. Schon vor einiger Zeit hal Thimig das Tätigkeitsgebiet
des Regiekollegiums einzuengen begonnen und vor kurzem sich
außerdem einen selbständigen Regisseur in der Person des Herrn
Artur Holz aus Dresden verschrieben, dessen frischer Ehrgeiz die
Mitglieder des Kollegiums noch weitere Beschränkungen ihres
Arbeitsfeldes befürchten läßt.
Herr Artur Schnitzler hat jetzt Gelegenheit, mit eigenen
Augen den Doppelgänger seiner Komödie zu sehen, der ihm seiner¬
zeit einige böse Stunden bereitete. Wir haben kürzlich das Mi߬
geschick des Dichters erzählt, der eines schönen Tages zu seinem
Entsetzen vernahm, in Paris werde ein Stück Tristan Bernards.
betitelt „Les deux canards“, aufgeführt, das denselben Stoff
behandelt, der einer von Schnitzler schon vollendeten, aber noch
nicht der Oeffentlichkeit preisgegebenen Komödie zugrunde liegt.
die Idee nämlich, daß ein Journalist gleichzeitig für zwei Blätter
von entgegengesetzter Parteirichtung schreibt. Herr Schnitzler faßte
sich allerdings bald und eilte zu einem Notar, von dem er sich in
rechtsgültiger Form bestätigen ließ, daß seine Komödie schon
lange vor der Erstaufführung des französischen Stückes
sind „Les deux
in Paris fertiggestellt war. Nun
canards“ gestern in die Josefstadt übergesiedelt. Herr
Jarno hat sie unter dem Titel „Erscheint zweimal täglich“ zum
erstenmal präsentiert. Herr Schnitzler dürfte die Berichte über die
gestrige Wiener Premiere mit gleichem Interesse lesen wie vor nicht allzu
langer Zeit die Meldungen über die Pariser Aufführung, wenn
er sich nicht gar die Mühe nimmt, durch Augenschein festzustellen.
wie weit Tristan Bernard seine Idee vorgeahnt hat. Interessant
wird der Vergleich sein, den das Wiener Publikum in der näch¬
sten Saison wird ziehen können, wenn Schnitzlers Komödie, wie
verlautet, im Burgtheater herauskommen soll. Ihren Inhalt kennen
übrigens außer dem Autor bereits einige seiner Freunde, ins¬
besondere Direktor Thimig. Sie dürften schon jetzt sagen können,
ob Schnitzlers Aufregung wirklich gerechtfertigt war.
Frau Mizzi Güniher kommt in der letzten Zeit nicht aus
dem Hangen und Bangen. Erst war sie unschlüssig, ob sie einen
Gastspielantrag für Berlin annehmen solle, dann kämpfte sie um
einen Urlaub, hierauf brachte sie einige Wochen wegen des
akzeptierten Gastspiels in unbehaglicher Stimmung zu und fürchtete
sich vor dem droyenden Lampensieber, schließlich sagte sie ab, und
jetzt ärgert sie sich wieder, daß sie nicht in Berlin spielen wird.
Sie hätte im dortigen Nollendorstheater in „Endlich allein“ auf¬
treten sollen. Das Gastspiel war nach langen Verhandlungen und
unter Anwendung der lockendsten Versprechungen für den Herbst 1
HofT