II, Theaterstücke 27, Fink und Fliederbusch. Komödie in drei Akten (Journalisten, Der Unsichtbare und die zwei Schatten), Seite 250


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27. Eink-und Fljederbusch
Drou raie
Ts Istrabzrwärten, uiwiswan die Warsehader
ist das cinzige Vol
schen Landesexekutive für Ostgalizien überreichte
Regierung die Beschwerden der jüdischen Bevöl¬
in Warschau dem polnischen Ministerpräsidenten
kerung Ostgaliziens berücksichtigen und deren schen Pogrome au
8
W

ich will! Auf ei
Und es wäre klüger gewesen, sich nicht getroffen
Schnitzlers
„Fink und Flieder¬
nicht iestlegen.:
zu fühlen.
organen, Hlerr Satz
busch“.
Der Held des Stückes schreibt als -Finke in
Herr Leuchter
Zu den merkwürdigsten Ereigmmgen im litera¬
der feudal-katholischen Eleganten Welte und be¬
kommen in dem
rischen Wien — wenm man sich nicht schämte, aus
kämpft seine Artikel mit Kraft und Temverament
es ist peinlich, dar
diesem Anlaß pathetisch zu werden, müßte man
unter scitrem richtigen Namen * Pliederbusche in der
der Komödie eig
Bagen: zu den tmurigsten — gehört wohl die Ab¬
xdemokrafischene minderkathclischen - Gegenwarte,
die ihrer Chefs ver
schlachtung und schleunigste Einscharrung einer
die in der Eleganten Welte ein Judenblatt genannt
den Fähigkeiten
Komödie, die während des Krieges im Deutschen
Wind. Schmitzler gewinnt zunächst unsere Symparhie
gewandten Flicde
Volkstheater zur Uraufführung gelangte und rasch
für diesen Rechts- und Linksschreiber. Er läßt den
Sie wollen ih für
wieder verschwand. Ein hochgeenster, von der
talentvollen jngen Mann worerst sein Armelente¬
tieren, überbieten
Presse ansonsten respektnollst behandelter Wiener
lieim in der kleinen Schiffttsgasse schildern, be¬
zusagen, und Hen
Poet hatte diesmal, wenn man den Blätterstimmen
vor er ihm am der Arbeit zeigt. Er läßt ih von
„ Wissen Sie, was
trauen konnte, gründlichst versungen. Die einen
seinem Veter, einem herabgekommenen jüdischen
albsurdum geführt.
ermahnten Antur Schnitzler, nächstens wieder bei
Kaufmann, sagen, daß er ihn bewundere. -Eine
genau, wals — abe
der Erotik zu bleiben, die anderen fanden sein
beneidenswente Nauur, er glaubt an sich.e Flieder¬
Es ist nicht d
jüngstes Opus lächerlich schlecht, dilettantisch zu¬
busch junior, der mit erstamlichem Erfolg die
bunten, figurenrei
sammengestoppelt, einfach stümperhaft. Alle aber
Kunst geübt hat, jede Spur zu verbergen, die an
der sie uns alle le
erklärten mnisono: Langweilig, entsetzlich fad
seine Herkunft aus der Schiffamtsgasse erinmern
Zeilenschinder un
Fehlte nur noch die Warnung, hineimzugehen. Ein
könnte, der gute Figur macht und n der feudalsten
empörten, aber
verdächtiger Fail!
Gesellschaft willkommen ist, glaubt nicht an sich¬
festen, die in der J
und macht sich über seine Gesinnungslosigkeit nicht
Wer heute die köstliche Journalistenkomödie
der Gesellschaft, d
die geringsten Skrupel. Die Beschaffenheit seiner
Fink und Fliederbusche liest, wird die Animosität,
reichen, warmen
Licumalistischen Umwelt und die Gesellschaft, die
mit der sie behandelt, den Eifer, mit der das Stück
Skandalgeschichten
zu den beiden feindlichen Redaktionen Bezichungen
abgekragelt wurde, kaum verstehen. Mam sicht in
Völkchen ist voll
pflegt, geben ihm beinaße recht. Die Kollegen von
Redaktionsstuben finein uud man sicht ihre In¬
von Schnitzler und
der rEleganten Welte drängen Henrn Fink mit Be¬
sassen. Sie sind zum guten Teil nicht gerade
bloß aus den Bek
hagen dazu, Herin Fliederbusch wegen eines be¬
Tugendbolde. Aber Schnitzler, der geschmackvolle
beleuchtet der Dich
leidigenden Artikele zu einem Duell auf Leben und
Mann, der miemals anzüglich wird ud stets gütig,
die meisten seine s
Tod zu fordemn, und die Kollegen von der -Gegen¬
mnanchmal ailzu gütig ist, hat Gestalten vom Fleisch
daß alles begreifen
warta geben Herrn Fliederbusch eiligst preis. So
und Bhrt geformt, hat sie während seiner Arbeit
Da ist der Kr
kommt es zu dern merkwürdigen unblrtigen Duell
Stück seines Reda
zwischen Fink ud Fliederbusch und Fliederbusch,
geißeln könnte, und er weiß manch merkwündigen
buhr verdonnern,
der sich selbst als Ducllant entgegentritt, sagt zu
Fall von Gesinnungslosigkeit, klebriger Geschäftig¬
vollen Ausbrüchen
den teils verdutzten, teils sittlich empörten Kicbitzen
keit und Feigheit menschlich zu erklären. Es wäre
daß er nicht die W
des pikanten Waffenganges: MMir ist meine Ge¬
vornehmer gewesen, zu rufen: WTiefer hängen!e,
ist zus tun! Sei
statt diesen überaus gelungenen Redaktions- und
sinnung nicht feil, ich muß mir das Recht verbe¬
Journalistenspiegel mit dem Bannstrahl zu belegen. halten, jeden Tag zu denken und zu schreiben, was ] meint warnend:


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