II, Theaterstücke 26, (Komödie der Worte, 1), Komödie der Worte, Seite 26

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26.1. Konoedie der Norte zuklus
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Ausschnitt aus— ## Mentse
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vom:

ja, sogar schon aus dem Buche — kaum noch einheitlich
Burgtheater.
emrfunden werden, nicht mehr ganz vermeiden.
„Komödie der Worte“, drei Einakter von A#tur Schnitzler. — „Stunde des
Daß Fau Klara aus Liebe zur ihrer Ehe den ungelieb¬
Erlennens“. — „Große Szene“. — Das Bachusfest: — Erste Auf¬
teren Geliebten erwählt und dann wieder die Geliebte ihres
führung am 12. Oktober.
Mannes zu werden glaubt, daß ihr Gatte sich durch äußere
Artur Schnitzker ist fleißig und doch kein Vielschreiber,
und innere Zufälligkeiten, die nur mehr mit dem vom Dache
keiner, der für jede Spielzeit mindestens ein neues Stück fertig
fallenden Ziegelstein zu vergleichen sind, die Untreue der Frau
haben muß, um die Verzinsung seines Namens einzukassieren,
entdeckt, sich aber in der Person des Liebhabers irrt, läßt uns,
auch wenn er nichts zu sagen hätte. Man erwartet also bei ihm
um mit den Worten des Dichters zu sprechen, „das Bild der
von einer Arbeit zur anderen Entwicklungen. Darum hat die
Seelen hinter den Wolken der Erlebnisse verschwimmen“. Da¬
neue „Komödie der Worte“ gerade die treuesten Anhänger
rum ist auch das zweite der Stücke „Die große Szene“ nicht
des Dichters ein wenig enttäuscht. Denn wieder ist die Hoff¬
nur äußerlich, sondern auch künstlerisch das wirksamste, weil
mtung irregegangen, daß Schnitzler endlich den Anatol=Stoff
hier die Verschlingung der Voraussetzungen zum Witz des
überwunden haben werde. Das Thema und dessen psycho¬
Vorwurses gehört. Hier bewundern wir auch eine Technik,
physiologische Zerfaserungsweise mit ihm. Die Anatol sind
von hinreißender Sicherheit und Überlegenheit, hier lieben wir
jetzt schon an der Schwelle der Fünfzig — aber sie lassen ihren
die hohe menschliche und künstlerische Kultur des Dichters, die
Schöpfer nicht los. Die Masken fallen von der männlichen
einen Stoff, dessen Schlagkraft auch ein Bühnenhandwerker
Erotik und neue Schleier werden von der des Weibes ge¬
wirksam hätte nützen können, weit über die unmittelbare theatra¬
hoben, aber hinter den letzten Gehein.nissen, die wir schon im
lische Vollendung hinaushebt. „Das Bachusfest“ ist ein hübscher
„Weiten Land“ zu schauen dachten, lauern dem Dichter immer
spielerischer, eigentlich übermütiger Einsall, der die ehebreche¬
noch allerletzte, und am Ende zeigt sich dasselbe wie bei allen
rische und ehepsychologische Beschwerung und Vertiefung nicht
menschlichen Beziehungen, die man auf ihre tiefsten Anstöße
ganz gut verträgt. Der Rettungsversuch der Aufführung, der
zurückführen will: die scheinbar einfachste Erllärungsformel
in die Beziehungen zwischen der Gattin des berühmten Schrift¬
ist zugleich auch die nichtssagendste, und eröffnet sogleich
steuers Staufner und dem so rührend unbedeutenden Dr. Wer¬
wieder den vollen Ausblick auf die Kompliziertheit. Die letzte
nig einen parodistischen Zug hineintrug, hat die Kluft zwi¬
Erkenntnis bestätigt die unendliche Fülle der Möglichkeiten
schen den theatralischen Erfordernissen des Einfalls und seinen
und erweist sich statt als erreichtes Ziel nur als Ende eines
Hintergründen nur erweitert und die Schauspieler vor zwie¬
gangbaren Weges. Was man auf diesem gefunden hat, kann
spältige Aufgaben gestellt, die kaum mehr restlos zu lösen waren.
wertvoll sein, Zwischenwahrheiten sind der Gewinn, die End¬
wahrheit ist immer eine Enttäuschung.
„Komödie der Worte“. Was soll der Gesamttitel besagen?
Etwa, daß alle Worte, die menschliche Beziehungen bezeichnen
sollen, besonders aber alle, die von Erotik und Ehe handeln,
Ganz selbstverständlich ist sehr vieles schön, oder tief,
zur Lüge werden, indem sie sich von unseren Lippen lösen. Je
oder wahr, oder all dies zugleich, in diesen drei Stücken. Grau¬
ehrlicher wir sein wollen, desto mehr werden wir zu Narren
same Entblößungen der Mannesseele sind darin; förmlicher
unserer Worte. Aber an was sollen wir uns am Ende halten,
Verrat sorgsam gehüteter Geschlechtsgeheimnisse. Künstlerisch
aber bedeuten die drei Einalter leider keinen Fortschritt des
wenn Worte lügen und Erlebnisse Wolken vor unsere Seelen
ziehen, so daß das Bild unserer Seele selbst den besten Freun¬
Dramatikers. Er gehörte immer zu jenen, denen das Bewußt¬
den verschwimmt? „Alles verstehen, heißt alles verzeihen“, sagt
sein der unendlichen Verästelung aller menschlichen Beziehun¬
französische Lebensweisheit. Aber Worte, Taten und Erleb¬
gen und Gefühle den Bau der dramatischen Voraussetzungen
nisse lügen ja; wie sollen wir da verstehen? Wir müssen den
erschwert, und sein inbrünstiges Suchen nach den Quellen
des Geschehens dem Verdacht künstlichen Konstruierens aus¬
Satz umkehren, scheint uns Schnitzler zu lehren: Alles ver¬
gesetzt hat. In der „Stunde des Erkennens“ läßt sich der Vor¬
zeihen, heißt alles verstehen. Aber alles verstehen, heißt auch
wurf seelisch und äußerlich allzu verwickelter Voraussetzungen,
nichts mehr unterscheiden. Die Endweisheit tritt der Anfangs¬
die beim Empfangen des Kunstwerkes von der Bühne der 1 frage hart auf die Fersen .....
Der Wunsch des Autor
Hauptrollen der drei Stücke
darstellen möge, scheint mir kein
an Bassermann gedacht. Hier w
bei aller Tüchtigkeit, bei allem
mal bewährte, nicht genug Pers
fehlte die Gewalt der Stunde,
wartet hatte, sein virtuoser Sch#
entscheidenden Stellen „der groß
ehrlich, echt zu scheinen. Er v#
Publikum mit zu überrumpeln.
des Einfalls und seiner Gesta
Zwingende der Persönlichkeit
lich wird, wenn der Zuhörern
und Personen bescherrschenden
chenbändigerstück. Auch sonst g
hochstehende Burgtheaterleistun
setzungen. Fr. Bleibtrer
Tiedtke waren prächtig als
Rollen. Frl. Wohlgemuth
chenen Marberg= oder Retty=R
spricht wieder schlechter als vo
Frl. Kutschera in einem
Rhomberg ist immer auf d
von überaus wohlerzogener Um
simpel. Die ungetrübteste Erinn
dem wir noch immer träumen,
rient verlörpert.