II, Theaterstücke 26, (Komödie der Worte, 1), Komödie der Worte, Seite 35

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26.1. Konoedie der vorte ZukIus
vuram ausny. Aber auch das folgende
spotten. Hier spielt ein
Schicksalswendung zeigt. Nun aber wird„ der primitive
grotesken Charakterentwicklung eingeschlossen. Wenn aber Vater abgöttisch liebt, v
Vorgang durch eine Komödie der Worte verschleiert. Und] „Das Bachusfest“, so wie es ohne Umweg einsetzt, auch Deshalb kommt ein un
Haus, das aber wieder h
aus dem ewigen Kolombinen=Motiv entwickelt sich eine ohne Pointe enden würde, so dünkt mir, bliebe unser
Kind lieb hat. Jahre ver
Szene komplizierter Seelen=Akrobatik. Eine aufflam mende menschliches Interesse dem Stück in höheren Maß gewahrt.
sich den Fuß und kommt
Katastrophe wird durch Worte erstickt. Ein elementares
Denn das schöne und sehr tiefe Gleichnis, durch welches
rührenden Pflegerin wie
Erlebnis wird durch Worte zivilisierte Konvention. Weil
der Dichter das versöhnende Abklingen der Spannung Zum Schlusse stürmische
der Lavastrom menschlicher Leidenschaften durch den Weg
herbeiführt, wirkt hier, wo es nur dazu dienen soll, über
mit Anna Linke. Das
vom Empfinden zu Begriff, vom Begriff zur Gedanken¬
Unwiderrufliches durch eine geistreiche Allegorie hinweg¬
[Kreuz=Kino.] „D
einordnung und von hier endlich zum Wortausdruck Zeit er¬
zugelangen, nur als dekorativer Schnörkel. Felix ruft das
ben“, ein etwas weitläu
hält, zu erkalten. Wie nun aus der erstarten Feuermasse die
im Grunde doch fein un
göttliche Fest der Griechen sich zu Hilfe, welches darin be¬
Hand des Künstlers Kameen modelt, so prägt auch das
immer viel zu wenigen
stand, eine Nacht hindurch alle Gesetze der Sitte aufzuheben;
Zuschauer zum Dichter.
Wort hier aus Urgebilden der Seele elegant gefaßte
eine Nacht, die jedoch am anderen Morgen für alle Teile ins
selber schafft. Seltsam is
Schmucksteine.
Nichts versinken mußte. Dieses Bachusfest, dessen philoso¬
zu beobachten, was die e
phisches Erkennen von tiefem Menschheitswissen zeugt, will
Von dem Dreieck: Mann, Frau und Geliebter
Aufgabe wirken sann: D
der auch sich selbst nicht schuldfrei wissende Gatte zum
weibliche Urteil „reizend
meistert aber niemand das Wort, und damit den eigenen
Symbol verzeihenden Vergessens erheben. So sinnreich und
Onkelaus Amerik
und der anderen Willen so virtuos, wie der Schriftsteller
beziehungsvoll aber die von dem Felix hervorgesuchte
(Kruger=Kino.] Ei
Felix Staufner, der, von einer Erholungsreise zurück¬
klassische Reminiszenz auch die Situation erhellt, sie wirkt
mit Wera Witt und H
kehrend, auf dem Bahnhof seine Frau antrifft, nicht aber dennoch nur wie eine Einlage. Der rhythmische Sang des
Publikum in Spannung,
als ihn. Erwartende. Die sommerliche Einsamkeit und die
mild verklingenden Endes bleibt doch nur ein Gedanke, der
ist die glänzende Darste
Einsamkeit überhaupt, in der zeitweilig berühmte Männer
neben dem menschlichen Erleben einhergeht und, außerhalb
Charakters, dem der Liel
ihre Frauen entgleiten lassen, hat Agnes in die Arme eines
Die Regie von Siegfried
des dramatischen Ereignisses stehend, in dieses nicht zwin¬
harmlosen Sportjünglings getrieben. Als Abreisende trifft
ins helle — man möcht
gend eingreift, sondern es nur glitzernd überziert.
der Gatte die Gattin mit dem Dritten. Es ist nun nicht
rücken. Köstlich unterhäl
anders, wie im Apachenviertel, dieses jetzt einsetzende
„Ja, der Soldate“.
Ringen der Männer um das Weib. Nur daß die mit Worten
taler Alpen“ und Krieg
Seelische Angelegenheiten sind es wieder, die in der
gänzen das reichhaltige
dicht ausgepolsterten Zellen der tobenden Leidenschaften
„Komödie der Worte“ neue Begegnungen verborgener
[Opern=Kino.] Ei
jedes aufällige Geräusch ersticken. Nur daß die Wildheit
Kräfte und ungesagte Dinge offenbaren. Auch hier in der
geschickte Inszenierung u
des Angriffes, die Täppigkeit der Abwehr, hinter einer
Welt seiner Probleme trifft man bei Artur Schnitzler auf
des Beifalls immer gew
Fassade spielt, die eine äußerlich tadellose, konventionell
jenen Grundzug der Wurzelgemeinschaft, die seine Gestalten
Rache glauben“ heiß
glatte Szene im Restaurationsraum der Bahnhofshalle
verbindet. Man könnte sagen, daß die Keimeinheit seines
punkt des Programms st
deckt. Augenbsicke gibt es hier äußerster Spannung, schmerz=dichterischen Lebenswerkes in dem Bekenntnis eingeschlossen
Richard Lund schildert
haftester Beherrschung. Und manchesmal glüht hinter derkliegt: „Die Seele ist ein weites Land.“ — Dieses weiten
gegen den Verführer sein
Verdrängung der Leidenschaften durch die Verkleidung der
glaubt den Sohn der Ve
Landes verborgenste Züge mit seinen unbekannten Tiefen,
Sprache das Wort auf als Symbol des Hasses. So, wenn
haben. Aber die Stimme
mit seinen unübersteigbaren Gebirgen, mit allen
als die Erziehung, der S
Felix das ihm unerträgliche Bewußtsein der erotischen
Schrecknissen und aller Anmut seines ewigen Antlitzes
eilt in die Arme seines C
Irrung seiner Frau an der knallroten Blume ihres Hutes,
wird der Dichter niemals müde, immer wieder zu durch¬
Rache steht die Liebe. —
das ihm ein Zeichen ihrer Lust dünkt, rächt. Durch den Auf¬
streifen. Was er diesmal an Erkennen heimgebracht, gibt
Albert Paulig die Besu
schrei einer fast unbeherrschten Wut: „Wie das glüht und
Kunde von dem Unbewußten unseres irrenden Lebens.
Rotenturm=Kino.
prangt — wie das glüht und prangt!!“
Kein Geringerer als Nietzsche hat diesem Geheimnis die
mit Asta Nielsen in d
Worte geliehen:
Filmvirtuosin, jeder Ro
In dem flatternden, leidenschaftlich geschwellten,
interessanteste Seite abzu
geistesabwesend irrenden, nervös hastigen, bald zurück¬
„Hinter Deinen Gedanken und Gefühlen, mein
der Zuschauer auf sich zu
gestauten, bald auftollenden Dialog,
der scheinbar in= Bruder, steht ein mächtiger Gebieter, ein unbekannter
Drama der Fall, das un
kohärent, dennoch starr und unerbittlich sein Ziel verfolgt Weiser, der heißt Selbst. In Deinem Leibe wohnt er, schicksal vor Augen führt
und erreicht, ist der Reiz der tollen Situation und der Dein Leib ist er.“
B. Z.Tochter der Landstraße w