II, Theaterstücke 26, (Komödie der Worte, 1), Komödie der Worte, Seite 38

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26.1. Konoedie der Norte Zyklus
WEARE


daß damals die beiden Gatten nur ehe. Der geniale, von allen Weiblein vergöttertesvorbereitet haben, unmöglich macht. Der verschüch¬
der hingelebt. Jetzt aber erhält der Mime hat das ihm zugefallene Glück, eine schöne,terte einfältige Junge muß sich zurückziehen, und
kluge, gütige Frau zu besitzen, nicht in seinem die beiden schonen Seelen werden sich auch fürderhin
das Bekenntnis, daß er geliebt gewesen.
ganzen Werte zu würdigen verstanden. Geduldig inmitten trostloser Aesthetenlangweile angehören.
tenbewußtsein gegen das Kind, gegen
und mit verstehender Milde hat Sophie manche Dieser Epilog ist recht matt ausgestaltet. Die dia¬
, hätte sie vor solch rückhaltloser Hin¬
Irrung verziehen. Ein frevler Eingriff in das lektische Gewandtheit Schnitzlers versagt hier völlig.
hr zum „Schicksal“ hätte werden können,
zarte Glück eines Brautpaares jedoch hat ihren Aber auch der bescheidenen Erfordernisse für einen
Frau Klara fügt aber noch ein zweites
wirksamen Schwank ist nicht gedacht worden.
hinzu: Der Freund soll sie nicht als eine
reinen Sinn verletzt, und da hat sie ihn, den sie
Der Dichter, der den „Einsamen Weg“ ge¬
hmen, das sei sie keineswegs. Einmal
immer noch liebt, schließlich aufgegeben. Sie ist
schaffen, entläßt uns dieses Mal mit einem dumpf
sich verschenkt, einem anderen, einem
von ihm weggegangen und jetzt hat der Undank¬
peinlichen Gefühl. Seit Jahr und Tag leben wir
reunde ihres Gatten, einem Literaten,
bare erst gewahrt, welch köstlich Gut ihm ab¬
inmitten des schwersten Ringens, der gewaltigsten
Kreise niemals für ganz voll genommen
handen gekommen. Er entbehrt die verständnis¬
Entscheidungen. Das Maß, das wir an Menschen
Der hätte auch niemals „ihr Schicksal“
volle Lebensgefährtin, die feinsinnige Beraterin,
die edel empfindende Frau, die er sich weits und Dinge legen, ist ein anderes geworden. Edles
inen. Das war nicht zu befürchten, und
und Großes, das tief verborgen im Volkstum
ochte sie herrliches Glück zu gewähren.
überlegen weiß. Und da gelingt es seinem Flehen,
schlummerte, hat sich herrlich offenbart, und vieles,
vernimmt der Professor solche Beichte.
sie anderen Sinnes zu machen. Sie wird von
dem beglückenden Gefühl bezwungen, daß er sie was bisher als edel und groß gegolten, hat sich als:
nt er tatsächlich Abschied und wir be¬
fort die Aufklärung, warum die seltsame
brauche, sie und niemand anderen. So kehr eitler, nichtiger Schein erwiesen. In solch banger
er dem Publikum vermittelt werden
sie zurück. Es kann ja noch alles gut werden, Zeit, da uns allen kaum die Umrisse der kommen¬
den Dinge sichtbar werden, geht der Bühnenmann
nn kaum sind Mann und Frau allein,
überredet sie sich. Aber sie soll sofort erfahren, daß
fehl, der uns ein kleines, schwächliches Geschlecht
den bestimmt geäußerten Wunsch ihres
sie die Untiefen seiner Verlogenheit noch nicht ganz
zeigt, wie es sich vordem in vermeintlicher Wichtig¬
rnehmen, sie möchte alsbald ohne viel
durchmessen hat. Verborgen hört sie, mit welch
keit überall umgetan, im Leben, wie in der Lite¬
sein Haus verlassen. Er weiß um ihre
raffinierter Kunst ihr Gatte jenen Bräutigam
ratur ein freudloses Geschlecht, dem eine dürre
mals habe er an sich gehalten um des
wegen der Unberührtheit des Mädchens, das er be¬
Skepsis den Glauben an erhabene Größe und
llen. Jetzt aber sei eine fernere Be¬
tört hat, sicher macht. Erschrocken blickt sie in einen
Schönheit vergiftet hatte. Seine kleinlichen Erleb¬
des Scheins, sei die Lüge ihrer glücklichen Lügensumpf, der alles Wahre, Aufrechte, das sie in
nisse, die es sich vermißt, Schicksale zu nennen, ver¬
lüssig, unerwünscht. Längst sei auch er
der Künstlernatur ihres Mannes vorhanden ge¬
mögen unsere Herzen nicht zu bewegen, seine frag¬
ge der Liebe gegangen, und auf den Ein¬
glaubt, verschlungen habe. Und nun muß sie noch
würdigen Seelenkonflikte nicht unsere Teilnahme zu
r tödlich erschrockenen Frau, es habe später
erfahren, wie stolz der haltlose Mann auf diese seine
erregen.
eben, wo sie wiederum ganz und voll
letzte Leistung, die er und nicht minder jene wackere
Die Darstellungskunst der Burg weiß frei¬
gngehört, erhält sie eine brutale, ja un¬
lich zuweilen goldigen Schein über diese Schil¬
twort. Sein Beschluß sei unerschütterlich.
fühin, die Pahelische Pese, dans guoße Wor der
derungen zu breiten. Das tat „In der Stunde des
es ein anderer gewesen wäre, da hätte er
vielen Heldenrollen hat das einfach ehrliche, saubere
Erkennens“ die Sprechkunst der Frau Bleib=
hen können, aber daß es der Studjenkollege
Empfinden des Menschen zermürbt und nur einen
treu, und die adelige Art der Frau Medelskys
se, der stets der glücklichere gewesen, dem
Komödianten zurückgelassen, der mit dem Zynismus
in der „Goßen Szene“. Herr Walden, dem in #
hren zugefallen, das hätte er nicht ver¬
eines Freigelassenen die Stunden dahinlebt, die er
sämtlichen Einaktern die führende Rolle zugefallen,
nen. Frau Klara horcht auf, sie gewahrt
nicht auf der Bühne verbringt. Freilich auch jetzt
gestaltete die Partie des Bühnenhelden zu einem
im des Ahnungslosen, sie könnte sich
vermag sie nicht von ihm zu scheiden, denn noch im
wirksamen Bravourstück heraus. Auch der treff¬
allerletzten Augenblick berauscht sie seine stürmische
icht retten, sie zieht aber die Rache vor.
lichen Episodenleistungen des Herrn Tiedtke und
Art und läßt sie an ihre Unentbehrlichkeit
ehn Jahre gewartet, um sie zu strafen,
des Fräuleins Kutschera sei hier noch gedacht.
Im „Bacchusfest“ vermag der
fählichste zu demütigen. Ihre Rache soll
glauben.
Der gestrige Abend konnte sich eines sehr
heimkehrende Gatte noch in letzter Minute sein Ehe¬
kin Lebensende währen, er soll weiter
freundlichen Erfolges erfreuen, die „Große Szene“
glück vor einem sogenannten Zusammenbruch zu
der unselige Mann, daß jener Be¬
eines durchgreifenden Beifalls, der Dichter mußte
bewahren. Er manövriert so geschickt, daß er die
itter Gehaßte ihm seire Hausehre be¬
oftmals vor den Rampen erscheinen..
bündige Erklärung, die sein scheidungslustiges
o geht sie schweigend aus der Welt.
F. Zw.
oße Szene“ behandelt eine Künstler=] Weibchen und ihr jugendlicher Anbeter sorafältia!
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