(Quellenangabe ohne Gen
Anondblatt
eue
Ausschnift aus:
A9f. 5·6
vom:
Theater und Sahfe
Das Burgihenfer
um Stppishad
Das heute beginnende Gastspiel des
Wiener Hofburgtheaters setzt mit der
Einakterfolge Arthur Schnitlens
„Komödie der Worte“ ein. In drei nicht
ganz gleichwertigen Einaktern wird das
unaufrichtige Spiel mit Worten, die wie
geschminkte Komödianten mimen, täuschen
und Rollen spielen, um die Grausamkeit
der Wahrheit aus den Taten der Men¬
schen hinauszulisten, ausgeführt.
Das bedeutendste und zugleich das
geistreichste und als vollwertige Satyre
auf das durch das Metier verbildete We¬
sen des Schauspielers zu wertende Stück
ist unter den dreien „Die große Szene“.
Ein Schauspieler verführt die Braut
eines jungen Mannes und als der Bräu¬
tigam kommt, um über sein Unglück die
Wahreit zu erfahren, überschüttet ihn der
Komödiant mit einem Schwall von Wor¬
ten, so daß der junge Mann, durch diese
Komödie der Redensarten überzeugt, sich
befriedigt entfernt, um das Mädchen zum
Altar zu führen. Die Frau des Schau¬
spielers war Zeugin der großen Szene.
Sie durchblickt die Niedertracht des Gat¬
ten, doch kann auch sie nicht widerstehen,
wenn er sie zur Gefangenen seiner ko¬
mödiespielenden Rede macht. Das Stück
ist ein kleines Meisterwerk und bestrickt
nicht bloß durch seinen Geist, sondern
auch durch die große Heiterkeitswirkung,
die noch gefördert wird durch die ganz
vorzügliche Darstellung, welche der Schau¬
spieler durch Harry Walden und der Di¬
rektor durch Jakobb Tiedtke findet.
Das zweite Stück führt den Titel
„Stunde des Erkennens“ und behandelt
das Schicksal eines Arztes, der seine Frau
beim Ehebruch ertappt und zehn Jahre
mit seiner Rache gewartet hat. Nach zehn
Jahren eröffnet er ihr, daß er von ihrer
Untreue Kenntnis habe. Trotzdem hat er
mit ihr den ehrlichen Verkehr unterhalten,
aber nur, wie — mit einer bezahlten
Dirne. In ihrer Erniedrigung findet er
Befriedigung seines Rachegefühls und
die Frau verübt — wie im Stück ange¬
deutet wird — Selbsimord. Den ver¬
düsterten Gatten spielt Harry Walden
ebenso charakteristisch, wie er den Schau¬
spieler hinreißend liebenswürdig dar¬
stellt.
„Das Bachusfest“ ist ebenfalls eine
Ehegeschichte. Sie ist weniger unheimlich,
als die Tragödie in der Familie des Arz¬
tes und spielt, von trefflichen Episoden
humoristisch belebt, auf einem Bahnhof
sousagen zwischen zwei Zügen. Er ist
Schriftsteller und schreibt ein Griechen¬
stück unter dem Titel „Das Bachusfest“
und kommt darauf, daß seine Gattin
ihrerseits ein Bachusfest hinter sich hat.
Eine geistsprühende, etwas bitter schmek¬
kende Aussprache ist das ganze. Harry
Walden ist in dieser Rolle der rede¬
gewandte, mit sprudelnden Worten vir¬
tuos spielende Künstler. Er ist die verbin¬
dende Hauptfigur zwischen den drei ver¬
wandten Einaktern und hat als treffliche
Partner die Damen Medwelsky, Mayen
und Osten an seiner Seite.
remndemblatt, WIe¬
Ausschnitt aus
vom:
S
Wiener Burgtheaterschauspieler in Budaßest.
Budapest, 17. April. (Tel. d. „Fremden=Blatt“.) Ein
Ensemble des Wiener Hofburgtheaters eröffnete heute im
Lustspieltheater ein mehrere Abende ausfüllendes Gastspiell
mit Schnitzler#—omödie der Worte“. Der Ey#
der geistreichen Dichtung und der ausgezeichneten
Oarstellung war außerordeptlich
Ausschnitt aus:
Sti Naplé, Budapest.
vom:
1
W
WR
Kaca
SZINHAZ, MUVESZET
(*) Komödie der Worte, A béesi Burg
szinhaz müvészei ma a budapesti Vigszinhäz¬
ban harom Schnilzler-egyfelvonásost jálszotlak. A
harom dramalizält novella (és ez nem lebecsülés,
hanem esak megällapitäs, dieséret szinte, hiszen
nincs a novellánäl szebb és tökéletesebb) minden
eryfelvondsos menthetetlen erényeivel ékes, ment¬
hetellen hibditöl nyomorék. Kerek, befejezell, tel¬
jes munkäk, äm a kéönyszerü expozé elkerülhsteilen
hosszadalmassägai miatt az elejükön suläk és bé¬
näk. A härom kis darabot egyellen fllozoféma köti
össze, filozoféma, szändékosan hasznäljuk ezt a
szôt, hiszen Schnitzlerröl van sz6, aki. a legnagyobb
problémäkat is csillogó elmésségekben oldja fel.
Am ez elmésségek mélyek, gyakran keserück is,
mini az igazsäg gyökere és minden szalön aforiz¬
ma kelyhében két szé csillog és ijeszt: haläl és
szerelem. Egy orvos, egy szinész és egy iró häzas¬
sägi tragikomédiájäl irta meg Schhitzler és ha
nevezetes földijére, Freudre hallgatunk, akkor e
milieu välasztäsban sok önludallan lyraisägot fe¬
dezhefünk fel, hiszen nagyon jelenlékeny szinházi
ir6 — Schnitzler — polgäri foglalkozäsära nézve
orvos. Mély és gyönyörü volt az elsö, müvészi ön¬
meglagadäsban tiszta és arlisztikus. Erösebh szin¬
häz a mäsodik, nemcak életfilozöfidjára, de az
irodalomnak és a szinhäznak egymäshoz való vi¬
szenyäban is hölcs megalkuvás a harmadik.
nagy haboru alatt irla Schnitzler e három egyfel¬
vonäsosät, de nemes elszigeteltségében nem a mai.
nap. hanem az örökélet és az örök szenvedelemnek
problemäil välasztotta. Bécsi, elmés és mégis mély,
néhol egy jätszi Ibsennek tünik, noha a helyzet külsö
ségei gyakran — Sardoura emlékezleinek. Az
ulolsó darab példäul seljesen a „Väljunk el“ mä¬
sodik felvonäsa. De ex nem baj, a szinpadon so¬
sem lehet egészen ujat adni és egy olyan finom
fö, mint Schnilzler, még a Sardou-féle rózsa¬
lugast is sziv és elme bensö és intim almosziéräjd¬
val tudja teliteni. Nem lett nagyobb, nem is ki¬
sebb a härom uj darabban (15—17-ik egyfelvonä¬
sosühan) a régi Schnilzler maradt és ennek
mindannyian esak örülhelünk. A szereplök közül
különösen Harry Walden és Medelsky kisasszony
ludtäk a szerzöt szolgälni. Mayer urhlgy, Frank
ur és egy kiväló epizódisla, Strebinge neve emlit¬
tessék még diesérettel. Nem az összes szereplök
vollak azok, akik a darabot Bécsben is jätszszäk,
rendezés és kiällitäs messze mögötte äll Rein¬
hardtnak. A közönség a mäsodik, az irodalmilag
leggyöngébb, szinpadilag legügyesebb darabnäl
melegedelt fel és azöla ki nem fogyotl a lapshöl —
tetszésböl.
(I. 1)*
—
—0
Anondblatt
eue
Ausschnift aus:
A9f. 5·6
vom:
Theater und Sahfe
Das Burgihenfer
um Stppishad
Das heute beginnende Gastspiel des
Wiener Hofburgtheaters setzt mit der
Einakterfolge Arthur Schnitlens
„Komödie der Worte“ ein. In drei nicht
ganz gleichwertigen Einaktern wird das
unaufrichtige Spiel mit Worten, die wie
geschminkte Komödianten mimen, täuschen
und Rollen spielen, um die Grausamkeit
der Wahrheit aus den Taten der Men¬
schen hinauszulisten, ausgeführt.
Das bedeutendste und zugleich das
geistreichste und als vollwertige Satyre
auf das durch das Metier verbildete We¬
sen des Schauspielers zu wertende Stück
ist unter den dreien „Die große Szene“.
Ein Schauspieler verführt die Braut
eines jungen Mannes und als der Bräu¬
tigam kommt, um über sein Unglück die
Wahreit zu erfahren, überschüttet ihn der
Komödiant mit einem Schwall von Wor¬
ten, so daß der junge Mann, durch diese
Komödie der Redensarten überzeugt, sich
befriedigt entfernt, um das Mädchen zum
Altar zu führen. Die Frau des Schau¬
spielers war Zeugin der großen Szene.
Sie durchblickt die Niedertracht des Gat¬
ten, doch kann auch sie nicht widerstehen,
wenn er sie zur Gefangenen seiner ko¬
mödiespielenden Rede macht. Das Stück
ist ein kleines Meisterwerk und bestrickt
nicht bloß durch seinen Geist, sondern
auch durch die große Heiterkeitswirkung,
die noch gefördert wird durch die ganz
vorzügliche Darstellung, welche der Schau¬
spieler durch Harry Walden und der Di¬
rektor durch Jakobb Tiedtke findet.
Das zweite Stück führt den Titel
„Stunde des Erkennens“ und behandelt
das Schicksal eines Arztes, der seine Frau
beim Ehebruch ertappt und zehn Jahre
mit seiner Rache gewartet hat. Nach zehn
Jahren eröffnet er ihr, daß er von ihrer
Untreue Kenntnis habe. Trotzdem hat er
mit ihr den ehrlichen Verkehr unterhalten,
aber nur, wie — mit einer bezahlten
Dirne. In ihrer Erniedrigung findet er
Befriedigung seines Rachegefühls und
die Frau verübt — wie im Stück ange¬
deutet wird — Selbsimord. Den ver¬
düsterten Gatten spielt Harry Walden
ebenso charakteristisch, wie er den Schau¬
spieler hinreißend liebenswürdig dar¬
stellt.
„Das Bachusfest“ ist ebenfalls eine
Ehegeschichte. Sie ist weniger unheimlich,
als die Tragödie in der Familie des Arz¬
tes und spielt, von trefflichen Episoden
humoristisch belebt, auf einem Bahnhof
sousagen zwischen zwei Zügen. Er ist
Schriftsteller und schreibt ein Griechen¬
stück unter dem Titel „Das Bachusfest“
und kommt darauf, daß seine Gattin
ihrerseits ein Bachusfest hinter sich hat.
Eine geistsprühende, etwas bitter schmek¬
kende Aussprache ist das ganze. Harry
Walden ist in dieser Rolle der rede¬
gewandte, mit sprudelnden Worten vir¬
tuos spielende Künstler. Er ist die verbin¬
dende Hauptfigur zwischen den drei ver¬
wandten Einaktern und hat als treffliche
Partner die Damen Medwelsky, Mayen
und Osten an seiner Seite.
remndemblatt, WIe¬
Ausschnitt aus
vom:
S
Wiener Burgtheaterschauspieler in Budaßest.
Budapest, 17. April. (Tel. d. „Fremden=Blatt“.) Ein
Ensemble des Wiener Hofburgtheaters eröffnete heute im
Lustspieltheater ein mehrere Abende ausfüllendes Gastspiell
mit Schnitzler#—omödie der Worte“. Der Ey#
der geistreichen Dichtung und der ausgezeichneten
Oarstellung war außerordeptlich
Ausschnitt aus:
Sti Naplé, Budapest.
vom:
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SZINHAZ, MUVESZET
(*) Komödie der Worte, A béesi Burg
szinhaz müvészei ma a budapesti Vigszinhäz¬
ban harom Schnilzler-egyfelvonásost jálszotlak. A
harom dramalizält novella (és ez nem lebecsülés,
hanem esak megällapitäs, dieséret szinte, hiszen
nincs a novellánäl szebb és tökéletesebb) minden
eryfelvondsos menthetetlen erényeivel ékes, ment¬
hetellen hibditöl nyomorék. Kerek, befejezell, tel¬
jes munkäk, äm a kéönyszerü expozé elkerülhsteilen
hosszadalmassägai miatt az elejükön suläk és bé¬
näk. A härom kis darabot egyellen fllozoféma köti
össze, filozoféma, szändékosan hasznäljuk ezt a
szôt, hiszen Schnitzlerröl van sz6, aki. a legnagyobb
problémäkat is csillogó elmésségekben oldja fel.
Am ez elmésségek mélyek, gyakran keserück is,
mini az igazsäg gyökere és minden szalön aforiz¬
ma kelyhében két szé csillog és ijeszt: haläl és
szerelem. Egy orvos, egy szinész és egy iró häzas¬
sägi tragikomédiájäl irta meg Schhitzler és ha
nevezetes földijére, Freudre hallgatunk, akkor e
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dezhefünk fel, hiszen nagyon jelenlékeny szinházi
ir6 — Schnitzler — polgäri foglalkozäsära nézve
orvos. Mély és gyönyörü volt az elsö, müvészi ön¬
meglagadäsban tiszta és arlisztikus. Erösebh szin¬
häz a mäsodik, nemcak életfilozöfidjára, de az
irodalomnak és a szinhäznak egymäshoz való vi¬
szenyäban is hölcs megalkuvás a harmadik.
nagy haboru alatt irla Schnitzler e három egyfel¬
vonäsosät, de nemes elszigeteltségében nem a mai.
nap. hanem az örökélet és az örök szenvedelemnek
problemäil välasztotta. Bécsi, elmés és mégis mély,
néhol egy jätszi Ibsennek tünik, noha a helyzet külsö
ségei gyakran — Sardoura emlékezleinek. Az
ulolsó darab példäul seljesen a „Väljunk el“ mä¬
sodik felvonäsa. De ex nem baj, a szinpadon so¬
sem lehet egészen ujat adni és egy olyan finom
fö, mint Schnilzler, még a Sardou-féle rózsa¬
lugast is sziv és elme bensö és intim almosziéräjd¬
val tudja teliteni. Nem lett nagyobb, nem is ki¬
sebb a härom uj darabban (15—17-ik egyfelvonä¬
sosühan) a régi Schnilzler maradt és ennek
mindannyian esak örülhelünk. A szereplök közül
különösen Harry Walden és Medelsky kisasszony
ludtäk a szerzöt szolgälni. Mayer urhlgy, Frank
ur és egy kiväló epizódisla, Strebinge neve emlit¬
tessék még diesérettel. Nem az összes szereplök
vollak azok, akik a darabot Bécsben is jätszszäk,
rendezés és kiällitäs messze mögötte äll Rein¬
hardtnak. A közönség a mäsodik, az irodalmilag
leggyöngébb, szinpadilag legügyesebb darabnäl
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