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26.1. Kdie der orte Zyklus
Ausschnitt aus:
vom: 12 10. 19|5
Artur Schnitzlers „Komödie der Worte“ eine neue
Reihe von Einaktern, hat gestern gleichzeitig mit Darmstadt die
Wiener Uraufführung gehabt. Von Anton Bettel¬
heim wird uns dazu gedrahtet: „Kranke Ehen“ zeigt Schnitz¬
ler in jedem Einakter. In der „Stunde des Erkennens“
treibt ein grausamer Arzt nach der Verheiratung seiner Tochter
seine Gattin wegen ihres verjährten Treubruches aus seinem
Haus. Im „Bachusfest“ versucht ein Literat seine Frau, die
Seitensprung mit Seitensprung heimzahlt, durch wunderliche
Theorien der Saturnalien=Freiheit umzustimmen. In dem weit¬
aus wirksamsten witzigen Schauspielerstück „Große Szene“
parodierte Schnitzler die Komödiennatur eines Wandervirtnosen.
Die Darstellung des Burgtheaters war mustergültig; zumal Harry
Walden triumphierte in drei Hauptrollen.—
Ausschnitt acerliner Börsen Courier, Berli
Morgenausgabe
vom:
Theater und Musik
Schnitzlens Eina###e=Zyklus.
Urauffährungen in Wien und Darmstadt.
Gestern gelangten gleichzeitig in Wien und Darm¬
stadt drei neue Einakter von Arthur Schnitzler
zur Uraufführung, die unter dem Titel „Komödie der
Worte“ zusammengefaßt sind. Das erste Stück
„Stunde des Erkennens“ behandelt die um
zehn Jahre sich verspätende Auseinandersetzung eines
Ehepaares, die von dem wissenden Gatten bis zur
Heirat der einzigen Tochter verschoben wurde. Die
Frau verläßt unter verdächtigen Umständen das Haus¬
Der zweite, sehr lustige Einakter heißt Große
Szene“, spielt in der Theateratmosphäre und schildert]
die nervöse Situation, wie das Auftreten eines sehr
großen Künstlers von einer häuslichen Affäre ab¬
hängig wird. Die eben von einer nach Scheidung
aussehenden Reise heimgekehrte Gattin will wieder
die Flucht ergreifen, als sie den Mann schamles“
lügen hört. Er aber will um keinen Preis auftreten,
wenn sie nicht der Vorstellung beiwohnt. Knapp vor
Beginn der Vorstellung entscheidet sich das Stück für
die Hamlet=Aufführung und läßt über die drollig¬
satirische eigene Szene den Vorhang fallen.
Das dritte Spiel heißt „Bacchusfest“, behandelt ein
ähnliches Problem rings um die Berühmtheit eines
Schriftstellers, dessen zur Trennung bereite Frau
hon dem umsichtigen Manne festgehalten wird,
während ihr Verehrer weggeschickt wird. Da die
Situationen im Wartesaale des Bahnhofes vor sich
gehen, gewinnt das Stück an äußerer Wahrschein¬
lichkeit.
Im Darmstädter Hoftheater hatten die
drei Einakter einen ganz außergewöhnlich starken Er¬
(Findwick diesen
folg. Der nachhaltige Einorau dieser brei Stücke, die
zweifellos zu den besten Schnitzlers gehören, ist auch
hr
der trefflichen
Aufführung unter Regisseur
[Baumeisters Regie und der Darstellung
durch die Herren Harprecht Heinz, Schnei¬
[der Ehrle, Weisker und die Damen Pils,
[Gothe und Meißner zu danken. Ein glücklicher
Gedanke erscheint es gegenüber der Buchausgabe, daß
der Einakter „Große Szene“ an den Schluß gestellt
wurde. Diese stark satyrische Komödie wurde stür¬
misch bejubelt. Das „Bacchusfest“, das zwischen
Ernst und Scherz schwankt, und der literarisch wert¬
vollste Einakter „Stunde des Erkennens“ fanden ein
höchst aufmerksames und dankbares Publikum. Das,
Großherzogspaar wohnte mit Gästen der höchst intge
essanten Aufführung bei, die für Darmstadt ein
literarisches Ereignis allerersten Ranges bedeutét.

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#onnegewun
Deen Wiener Abendbhaf
Ausschnitt aus:
Wien
vom: 130Kf 1915
* Aus Darmstadt wird uns telegraphiert:
Atur Schnitzlers drei Einaktey „Komödie
iser Wörte“ hatten gestern, am Farmstädter Hof¬
sheater unter Baumeisters Regigaufgeführt, einen
Großen Erfolg, der besonders“ dem zweiten und
dritten Stück galt. Der Voestellung wohnten der
Großherzog und die Größherzogin mit vielen
Gästen bei. Ferner waren Fahlreiche deutsche Theater¬
direktoren anwesend.
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