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26.1. Konoedie der Norte zyklus
Mtusschnitt aus: d# Wicner .
vom:
15 367 1975
M lind Jar mnadt wind und riegapstert: Die 21.
führung Artur Schnitzlers drei Einaktern „Komödie d
Worte“ sand am Darmstädler Hoftheater unter Baumeisters Reg
einen starken Erfolg, der besonders dem zweiten und dritt
Stücke galt. Harprecht in den drei männlichen. die Damen Pil
Gothe, Neißner in den drei weiblichen Hauptrollen trugen wesentli
zu diesem Erfolg bei
geistige Elastizität aufbietet, um seine geistig gänz¬
lich unbemittelte Frau einem in dieser Hinsicht noch
* Dentichlamai faitz# Gest
—
mittekloserem Galan wieder abzujagen, oder wie
schließlich der Schauspieler Herbot, der ungemein
anmutig in der Pfütze seiner eigenen Verderbtheit
plätschert und für seine eigene Verlogenheit eine
Gloriole findet, indem er sie als den Gipfel der
Kunst anspricht. Um diese drei fabelhaften Men¬
schen gruppiert sich nun eine Reihe mehr oder min¬
der hausbackener oder pvaktischer Leute, letztere be¬
sonders dankbar durch den Theaterdirektor in der
ul Leipziger Abendzeitung, Leiprig
„Großen Szene“ vertreten, die aber im Grunde
keine andere Bestimmung haben, als die Absonder¬
lichkeiten des Helden an sich konstruieren zu lassen.
— Schnitzlers Beherrschung des Dialogs tritt auch
cier wieder zutage, wenn auch etwas weniger
souverän als in anderen seinor Werke. Es fehlt
Kunst und Wissenschaft.
gelegentlich nicht an ermüdenden Längen, über die
auch das eine oder das andere Paradoron, gleichsam
Premiere in Darmstadt. Von unse¬
als Licht aufgesetzt, nicht ganz hinweghilft. Schnitz¬
rim ständigen=A=Mitarbeiter in Darmstadt. —
ler stellt auch den Darstellern nicht immer leichte
Gestern fand im Darmstädter Hoftheater die Urauf¬
Aufgaben, sie wurden aber in Darmstadt fast rest¬
führung dreier Schnitzlerscher Einakter statt, die der
los erfüllt. Der Beifall steigerte sich von Szene zu
Dichter unter dem gemeinsamen Titel „Komödie der
Szene, und der Abend endate mit einem großen Er¬
Worte“ zusammengefaßt hat. Im Grundgedanken!
folg.
gleichbleibend, haben alle drei die Macht des Ge¬
meinschaftsgefühls in der Ehe zum Vorwunf. Wie
sich Schnitzlers Menschen auch gegen diese Macht des
gemeinsam Erlebten, sozusagen der ehelichen Tra¬
dition, wehren, sie kommen nicht gegen sie auf und
gehen an ihr innerlich zugrunde. Die Menschen, die
6
uns in Schnitzlers Auftrag diese erfahrungsmäßige
Ausschnitt aus:
Weisheit vorsetzen, sind zum Teil auch exzeptionelle,
WIENER ABENDPOSE
künstlich konstruierte Charaktere, an denen man noch
vom:
vielfach sioht, wo der Dichter ein Kompromiß zwi¬
schen menschlich Wahrscheinlichem und stärkster Bi¬
zarrerie geschlossen hat. Der Dr. Eckolf, in der
Artur Schnitzlers drei Einakter unter dem Titel
„Stunde des Erkennens“, der seinen ehelichen Grimm
„Komödie der Worne“konnten bei ihrer Aufführung im
jahrelang auf Flaschen zieht, um zu guter Letzt
doch ehrsam durchschnittsmäßig vor seiner kalten
Datmstädter Hoftheater trotz flotter Spielleitung und
Rache zusammenzusinken, ist ein elenso erstaun¬
eines im ganzen fein abgedämpften Spieles doch nur einen
liches Wesen wie der Schriftsteller Staufer im
mäßigen Achtungserfolg erzielen.
„Bacchusfest", der seine ganze Willenskraft und
1.
Im Stadttheater in Essen-gelangte die Oper „Notre
Ausschnitt aus: Renes Wiener Jourmal Wirs
vom: 200K11915
u ue
Artur Schnißlers Lomsdie der Worte“ scheint in
Aus ei)
KinZibEF Mauaste Nachri
deutschland nicht allzu respektvoll ausgenommen zu werden. So
chreibt die „Kölnische Zeitung": Artur Schnitzlers drei Einakter
976
TEBRUEE
vom:
inter dem Titel „Komödie der Worte“, deren Aufführung auch
W
.
n Köln vor sich geht, konnten bei ihrer Uraufführung
Uraufjührungen am Darmstädter Hoftheater. Im Laufe dieser
m Darmstädter Hoftheater trotz flotter Spielleitung und eines
Spielzeit haben bisher folgende Uraufführungen im Schauspiel statt¬
m ganzen sein abgedämpften Spieles nur einer mäßigen
gefunden: „Komödie der Worte“ von Schnitzler (12. Oktober), „Kain“
von Byron, in der Bearbeitung des Intendankelt Dr. Eger (9. De¬
lchtungserfolg erzielen, der vielleicht auch mehr den Darstellern.
zember), „Warbeck“ von Victor Hahn (13. Januar), Niebergalls Ko¬
a erster Linie dem temperamentoollen Vertieter der drei männ¬
mödie „Der tolle Hund“ (36. Januar). In der Oper wurde Oskar
ichen Hauptrollen Bruno Harprecht, als den Szenen des Wiener
Bies Bearbeitung von Mozarts „Gärtnerin aus Liebe“ uraufgeführt
dichters galt. Diese selbst sind im guten und schlechten Sinne
(25. November). Am 23. Februar findet die Uraufführung von Wein¬
gartners „Dame Kobolo“, in der zweiten Hälfte März die von Neitzels
aum mehr als Literatur, Wiener Kaffeehaus¬
„Richter von Kuschau“ statt. Für digehächste Spielzeit wurden „Höllisch
iteratur. die nirgends zu künstlerisch
Gold“ von Julius Bittner, und „Sonnenflammen“ von Siegfried
Wagner erworben.
rachtvoller Vertiefung gelangt und bei
Die Menzel=Manderanatthw
llen Ansätzen psychologischer Durch¬
ringung im letzten immer banal blei btet
* Mit Rücksicht auf die in deuischen Blättern gemachten
26.1. Konoedie der Norte zyklus
Mtusschnitt aus: d# Wicner .
vom:
15 367 1975
M lind Jar mnadt wind und riegapstert: Die 21.
führung Artur Schnitzlers drei Einaktern „Komödie d
Worte“ sand am Darmstädler Hoftheater unter Baumeisters Reg
einen starken Erfolg, der besonders dem zweiten und dritt
Stücke galt. Harprecht in den drei männlichen. die Damen Pil
Gothe, Neißner in den drei weiblichen Hauptrollen trugen wesentli
zu diesem Erfolg bei
geistige Elastizität aufbietet, um seine geistig gänz¬
lich unbemittelte Frau einem in dieser Hinsicht noch
* Dentichlamai faitz# Gest
—
mittekloserem Galan wieder abzujagen, oder wie
schließlich der Schauspieler Herbot, der ungemein
anmutig in der Pfütze seiner eigenen Verderbtheit
plätschert und für seine eigene Verlogenheit eine
Gloriole findet, indem er sie als den Gipfel der
Kunst anspricht. Um diese drei fabelhaften Men¬
schen gruppiert sich nun eine Reihe mehr oder min¬
der hausbackener oder pvaktischer Leute, letztere be¬
sonders dankbar durch den Theaterdirektor in der
ul Leipziger Abendzeitung, Leiprig
„Großen Szene“ vertreten, die aber im Grunde
keine andere Bestimmung haben, als die Absonder¬
lichkeiten des Helden an sich konstruieren zu lassen.
— Schnitzlers Beherrschung des Dialogs tritt auch
cier wieder zutage, wenn auch etwas weniger
souverän als in anderen seinor Werke. Es fehlt
Kunst und Wissenschaft.
gelegentlich nicht an ermüdenden Längen, über die
auch das eine oder das andere Paradoron, gleichsam
Premiere in Darmstadt. Von unse¬
als Licht aufgesetzt, nicht ganz hinweghilft. Schnitz¬
rim ständigen=A=Mitarbeiter in Darmstadt. —
ler stellt auch den Darstellern nicht immer leichte
Gestern fand im Darmstädter Hoftheater die Urauf¬
Aufgaben, sie wurden aber in Darmstadt fast rest¬
führung dreier Schnitzlerscher Einakter statt, die der
los erfüllt. Der Beifall steigerte sich von Szene zu
Dichter unter dem gemeinsamen Titel „Komödie der
Szene, und der Abend endate mit einem großen Er¬
Worte“ zusammengefaßt hat. Im Grundgedanken!
folg.
gleichbleibend, haben alle drei die Macht des Ge¬
meinschaftsgefühls in der Ehe zum Vorwunf. Wie
sich Schnitzlers Menschen auch gegen diese Macht des
gemeinsam Erlebten, sozusagen der ehelichen Tra¬
dition, wehren, sie kommen nicht gegen sie auf und
gehen an ihr innerlich zugrunde. Die Menschen, die
6
uns in Schnitzlers Auftrag diese erfahrungsmäßige
Ausschnitt aus:
Weisheit vorsetzen, sind zum Teil auch exzeptionelle,
WIENER ABENDPOSE
künstlich konstruierte Charaktere, an denen man noch
vom:
vielfach sioht, wo der Dichter ein Kompromiß zwi¬
schen menschlich Wahrscheinlichem und stärkster Bi¬
zarrerie geschlossen hat. Der Dr. Eckolf, in der
Artur Schnitzlers drei Einakter unter dem Titel
„Stunde des Erkennens“, der seinen ehelichen Grimm
„Komödie der Worne“konnten bei ihrer Aufführung im
jahrelang auf Flaschen zieht, um zu guter Letzt
doch ehrsam durchschnittsmäßig vor seiner kalten
Datmstädter Hoftheater trotz flotter Spielleitung und
Rache zusammenzusinken, ist ein elenso erstaun¬
eines im ganzen fein abgedämpften Spieles doch nur einen
liches Wesen wie der Schriftsteller Staufer im
mäßigen Achtungserfolg erzielen.
„Bacchusfest", der seine ganze Willenskraft und
1.
Im Stadttheater in Essen-gelangte die Oper „Notre
Ausschnitt aus: Renes Wiener Jourmal Wirs
vom: 200K11915
u ue
Artur Schnißlers Lomsdie der Worte“ scheint in
Aus ei)
KinZibEF Mauaste Nachri
deutschland nicht allzu respektvoll ausgenommen zu werden. So
chreibt die „Kölnische Zeitung": Artur Schnitzlers drei Einakter
976
TEBRUEE
vom:
inter dem Titel „Komödie der Worte“, deren Aufführung auch
W
.
n Köln vor sich geht, konnten bei ihrer Uraufführung
Uraufjührungen am Darmstädter Hoftheater. Im Laufe dieser
m Darmstädter Hoftheater trotz flotter Spielleitung und eines
Spielzeit haben bisher folgende Uraufführungen im Schauspiel statt¬
m ganzen sein abgedämpften Spieles nur einer mäßigen
gefunden: „Komödie der Worte“ von Schnitzler (12. Oktober), „Kain“
von Byron, in der Bearbeitung des Intendankelt Dr. Eger (9. De¬
lchtungserfolg erzielen, der vielleicht auch mehr den Darstellern.
zember), „Warbeck“ von Victor Hahn (13. Januar), Niebergalls Ko¬
a erster Linie dem temperamentoollen Vertieter der drei männ¬
mödie „Der tolle Hund“ (36. Januar). In der Oper wurde Oskar
ichen Hauptrollen Bruno Harprecht, als den Szenen des Wiener
Bies Bearbeitung von Mozarts „Gärtnerin aus Liebe“ uraufgeführt
dichters galt. Diese selbst sind im guten und schlechten Sinne
(25. November). Am 23. Februar findet die Uraufführung von Wein¬
gartners „Dame Kobolo“, in der zweiten Hälfte März die von Neitzels
aum mehr als Literatur, Wiener Kaffeehaus¬
„Richter von Kuschau“ statt. Für digehächste Spielzeit wurden „Höllisch
iteratur. die nirgends zu künstlerisch
Gold“ von Julius Bittner, und „Sonnenflammen“ von Siegfried
Wagner erworben.
rachtvoller Vertiefung gelangt und bei
Die Menzel=Manderanatthw
llen Ansätzen psychologischer Durch¬
ringung im letzten immer banal blei btet
* Mit Rücksicht auf die in deuischen Blättern gemachten