II, Theaterstücke 26, (Komödie der Worte, 1), Komödie der Worte, Seite 389

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26.1. Kon.1der Norte Zyklus
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BERLIN SO 16, RUNGESTRASSE 22-24
Bearbeitet die deutsche und ausländische Presse auch auf Inserats.
Lietert Listen über geplante Bauten aller Art. Geschäftseröffnunges.
Kieler Neueste Nachrichten
Kiel
Ausschnitt aus der Nummer vom:


Zgan-Zu
114. — Die Kammer¬
spiele widmen Bassermann einen neuen Einatter¬
abend, Arthur Schnitzlers Zyllus „Komödie der
Worte“, in dem der Gesetern schon früber Triumphe
errang. Aber so stürmisch war der Beifall vielleicht
noch nie, wie diesmal nach dem Mittelstück „Die große
Szene“ wo Bassermann mit seinen tausend be¬
lustigenden Einzelzügen den verwöhnten Mimen
ivielt der um sch aus einer heiklen Lage zu retten,
eine große Szene aufführt und sich dabel selbst voll¬
kommen von seinem Recht überzeugt. Das sonst nur
zu blasierte Publikum des Kammerspielhauses wollte
sich gar nicht beruhigen und zeigte dem leider so rust¬
losen Künstler, wie gern es ihn dauern an diese
Stätte gefesselt sähe. Aber dazu ist keine Aussicht,
denn das Personalverzeichnis des nächsten Winters,
mit dem Max Reinhardt bekannt macht, weist Basser¬
manns Namen nicht auf, auch den Paul Wegners
nicht, dem man sogern an der Stelle seines ersten
Ruhmes wieder begegnen möchte. Doch das ist die
große Neuigkeit: Reinhardt übernimmt wieder die
Gesamtleitung seiner Bühnen: des Deutschen Thea¬
ters, der Kammerspiele und der im Bau be¬
findlichen Bühne am Kurfürstendamm. (Auf¬
das Große Schauspielhaus scheint er also ver¬
zichten zu wollen.) Imponierend wirkt die
Liste der geplanten Neuaufführungen sowie der
dabet mitwirkenden Spielleiter. Unter letzterem ist
neben Erich Engel, der seine Inszenierungskunst
diesen Winter an „Dantons Tod“ herrlich erprohte,
auch Karl Zuckmayer genannt, dessen Drama=il¬
tah#n eine der ersten Aufführungen bilden sol!—
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ADOLF SCHUSTERMANN
ZEITUNGSNACHRICHTEN-BUREAU
BERLIN SO 16, RUNGESTR. 22-24.
Zeitung:
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11. MAlE2
Datum:
WVEm Wiederschen mit Bassermann
Nach allem, was geschehen ist, haben wir heute,
materiell und metaphysisch, schwerere Sorgen als
die in ihrer Belanglosigkeit nicht einmal beneidens¬
werten Persdnen der Schnitzlerschen Einakter.
„Komödig
Worte“ (Kammerspiele).
Was abernicht Flanglos geworden ist für die
Kunst, ist diese#passive, hingebende, reiche, und
dämonische, menschliche Schau von Personen un
Leben, der Blick auf die tragikomischen Gefechte
individueller Vitolitäten während des Drucks der
äußeren Verhältnisse. Etwas passives Erleben¬
können gehört schon zur Kunst; das leere, geniale,
gewalttätige Ich des Expressionismus allein schafft
auch nicht das Wahre, Gemeinte. — Basser¬
mann gibt in den Kammerspielen einen ver¬
bissenen Arzt voll Brutalität und Selbstbemit¬
leidungssucht, einen kindlich vitalen, verlogenen
Schauspialer und einen kluten, geschickten Schrift¬ k
steller glanzvoll, mit überlegener Menschen= und
Situationenkenntnis und einem solchen Reichtum
an zeichnerischen Einfällen, daß kleine Ueberdeut¬
lichkeiten nicht ins Gewicht fallen.
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echlicht die Heidentönigs, spielt ihn als den zu
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# Pnregung fähigen Barbaren, der überglücklich ist im Vater¬
in leidvolle Apathie zurücksinkt beim Tode seines Kindes.
S & & Ende sich auch diese Leistung abschwächt, so trifft den
#r die geringste Schuld; dieser Mangel erklärt sich aus
den I.Wen Dehnungen, mit denen der Nibelungenfilm in den letzten
Akten besonders stark belastet ist.
22 Hochschulgebühren. Das preußische Kultusministerium hat
die für den Erlaß der Hochschulgebühren zur Verfügung stehenden
Mittel erhöht, so daß in diesem Semester 20 Prozent aller Studie¬
renden von den Gebühren ganz oder 40 Prozent zur Hälfte von den
Gebühren befreit werden können. Gleichzeitig ist angeordnet worden,
daß die Hochschulgebühren an den Universitäten in zwei Raten und
an den Technischen Hochschulen eventuell in dlei Raten bezahlt werden
können.
— Die Direktion der Komischen Oper teilt uns entgegen anderen
Nachrichten mit, daß ihr von einer einstweiligen Verfügung gegen die
Aufführung der Operette „Die tanzende Prinzessin“ nichts be¬
kannt ist. Die Aufführungen finden allabendlich statt.
— Theaterchronik. Im Kleinen Theater findet demnächst die
Erstaufführung von Ludwig Fuldas neuestem Bühnenwerk, die Komödie
„Die Geliebte“, statt. Die Hauptrollen werden von Carola Toelle,
Olga Limburg und Julius Falkenstein dargestellt. Regie: Dr. Oskar
Kanehl.
Rudolf Hofbauer wurde für das Große Schaufpielhaus weiter
verpflichtet und wird alternierend mit Albert Kutzner die Partie des
Erminiv in Millöckers „Gasparone“ singen.
Im Deutschen Theater findet heute. Freitag.? Mai, die Erst¬
aufführung von Arthur Schnitzlers „Paracelsus“ und Leo
Tolstois „Er ist an allem schuld“ statt. Die Regie führt
1 Richard Gerner. Der Beginn der Aufführung ist auf 7 Uhr angesetzt.
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