26.1 Konoedie der Norte Zuklus box 32/8
Komöd 1e dor Worte
DAS ECHO, Wien am. 12. Oktober 1935:
Es war nicht nur ein Abend der Nürde für das Akademie¬
theater. Arthur Schnitzler, in den letzten Jahren leider immer
mehr und mehr Frinnerung geworden, wer wieder da els Gegenwertes¬
arlebnis Keines der grossen und in die grossen Probleme von Tod,
Leben und Liebe eingreifenden Werke Schnitzlers sber ein nicht
minder tiefes, ein gleichsam mokant-tiefes, die Tiefe der Beiläufig
keiten enthüllendes, die Seele hinter den Alltagsfprmen suchendes,
ein skeptisch- weises. Kurz, eines, das in grezilen Szenen den gen##
zen Schnitzler enthält
Geviss, manche sotiale Voraussetzung mag heute nicht
mehr stimmen, manche Komvention, die demsskiert wird, nicht mehr
im Kurs sein, Trotzdemz was an seelisch,gefühlsheft, erotisch
Problemstischem zutege tritt, ist heute im letzten Grunde wahr
wie demels, und wenn es eine neue Generation vielleicht heute nicht
wahrheben will-spätestens übermorgen wird sie darauf kommen, Sie
gilt noch heute die Komödie der Uprte, die einen Ums turg im Soe¬
Jenerlehnis bewirken-sie gilt such, wenn sich ringsum im grösseren
Reum, die Tragödie der Schl-gworte vollzicht, die den blutigen
Umsturz im Völkererlehnis newirken,
Abgegehen devontwie wumderber sind diese drei Finskter
gebaut, vie technisch gekonnt, wie fesselnd im Di-legischen. Man
erkonnt es beschämt,neuteitlichen Lustsnfelklamauk noch frisch
in Erinnerong
D F R TAG, Wienn am 13. Oktober 1935 ;
1
Dan Wiedersehen mit der vor 2o Jehren uraufgeführten
7 Komildto der Norte! von Arthur Schnitzler schafft Freude-Drei¬
mal in vorschledenen Lehensverhältnissen und jedesmel eus genz
undenen Voraussebnungen sücht eino Frau zwischen einem berühm¬
ton und einen unberühmten Nenn, zwischen dom wes die Konven¬
on von ihr fordert und dem uas ahr Horz verlengt.Demit ist
# Grundthema der Schnitzlerschen Frauenwelt angeschlagen, das
reizvoll in den drei Finektern sbgewandelt wird, Anderseits
wenn als dramstische Figuren ein Arzt, ein Scheuspieler und ein
Schrifsteller erscheanen, so ist dewit die Luft, die Atmos¬
Komöd 1e dor Worte
DAS ECHO, Wien am. 12. Oktober 1935:
Es war nicht nur ein Abend der Nürde für das Akademie¬
theater. Arthur Schnitzler, in den letzten Jahren leider immer
mehr und mehr Frinnerung geworden, wer wieder da els Gegenwertes¬
arlebnis Keines der grossen und in die grossen Probleme von Tod,
Leben und Liebe eingreifenden Werke Schnitzlers sber ein nicht
minder tiefes, ein gleichsam mokant-tiefes, die Tiefe der Beiläufig
keiten enthüllendes, die Seele hinter den Alltagsfprmen suchendes,
ein skeptisch- weises. Kurz, eines, das in grezilen Szenen den gen##
zen Schnitzler enthält
Geviss, manche sotiale Voraussetzung mag heute nicht
mehr stimmen, manche Komvention, die demsskiert wird, nicht mehr
im Kurs sein, Trotzdemz was an seelisch,gefühlsheft, erotisch
Problemstischem zutege tritt, ist heute im letzten Grunde wahr
wie demels, und wenn es eine neue Generation vielleicht heute nicht
wahrheben will-spätestens übermorgen wird sie darauf kommen, Sie
gilt noch heute die Komödie der Uprte, die einen Ums turg im Soe¬
Jenerlehnis bewirken-sie gilt such, wenn sich ringsum im grösseren
Reum, die Tragödie der Schl-gworte vollzicht, die den blutigen
Umsturz im Völkererlehnis newirken,
Abgegehen devontwie wumderber sind diese drei Finskter
gebaut, vie technisch gekonnt, wie fesselnd im Di-legischen. Man
erkonnt es beschämt,neuteitlichen Lustsnfelklamauk noch frisch
in Erinnerong
D F R TAG, Wienn am 13. Oktober 1935 ;
1
Dan Wiedersehen mit der vor 2o Jehren uraufgeführten
7 Komildto der Norte! von Arthur Schnitzler schafft Freude-Drei¬
mal in vorschledenen Lehensverhältnissen und jedesmel eus genz
undenen Voraussebnungen sücht eino Frau zwischen einem berühm¬
ton und einen unberühmten Nenn, zwischen dom wes die Konven¬
on von ihr fordert und dem uas ahr Horz verlengt.Demit ist
# Grundthema der Schnitzlerschen Frauenwelt angeschlagen, das
reizvoll in den drei Finektern sbgewandelt wird, Anderseits
wenn als dramstische Figuren ein Arzt, ein Scheuspieler und ein
Schrifsteller erscheanen, so ist dewit die Luft, die Atmos¬