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26. 1. Konoedie der Norte—Zyklus
Auch „Das Bacchusfest“ trägt dieselbe falsche Besetzung an
ihr weniger gefährlich#=rächdem ####e der geliebte Mann, der
errisch gewordene Worte
der Spitze: einen Dichter statt eines ganz ganz gewöhnlichen
nichts davon weiß und der weniger Geliebte aber Erhörte, am
Stücke besetzen die Rollen
Autors. Der Einfall von der Komödie der verhinderten tragischen
selben Tage spurlos verschwunden sind, wendet sie sich zum
zuteilt. Das wäre natür¬
Worte ist ganz nett, aber wenn er nicht so brillant durchgeführt
Gatten zurück, der durch verzwickte Zusälle den Nichterhörten
nes nicht weiter wirken
werden kann, daß die Frau keine Gans und der Dritte kein
für den Erhörten hält, und wird — ihrerseits, in ihrem Gefühle —
drei männlichen Haupt¬
Idiot sein müssen (wieder zwei falsche Besetzungen!), um ihn
vollständig seine Geliebte, merkt zehn Jahre lang nicht das Ge¬
rei weiblichen aber mit
möglich zu machen, ist er Schnitzlers kaum würdig. Sicher ist es
ringste davon, daß er sie haßt und verachtet! Beim Abschied
n. Man muß also an¬
der verlegen=feuilletonistische Schluß nicht. Das Burgtheater hat
Ormins — des Unerhörten — kriegt sie das große Mitleid mit
nlichen oder des Männ¬
die falsche Besetzung der Frauenrolle hinzugefügt. Das schöne
ihm, der übers Meer fahren soll ohne zu wissen, daß sie bloß
esensverschiedenen Weib¬
Frl. Wohlgemuth — der übrigens die rote Perücke nicht gut
aus übergroßer Liebe nicht seine Geliebte geworden ist, und gesteht
rchführung dieses Ge¬
stand — paßt schon äußerlich nicht zu den beiden kleinen
ihm ganz überflüssiger und liebloser Weise den wirklichen Geliebten
fallerwenigsten der Zu¬
Männern. Hier muß der Gatte auch körperlich der Überragende
bazu, mit dem er auf demselben Schiffe nach Japan reisen wird.
hicksale mit der Komödie,
sein. Herr Walden hatte die Mitspieler nicht genügend im Bann.
Nun kommt die große Szene, in der der Gatte den zehn Jahre
nderen mit ihnen spielen.
Herr Treßler wäre wirksamer gewesen. Die Symbolik und die
lang verheuchelten Ehebruch der Frau, für die er sich seinerzeit
n stimmen, deren Be¬
Moral des Bacchusféstes dürften freilich in jeder Darstellung
durch Präventivuntreue voraus gerächt hat und den er infolge
sich künstlerisch besser
äußerlich bleiben — Komödie der Worte.
zweifellos versöhnlicher Tathandlungen juristisch nicht mehr geltend
Theater der „Liebling“
„Die große Szene“ ist künstlerisch und technisch das weit¬
machen kann, wieder aktualisiert, um ihn endgültig zu rachen. Er¬
zu zeigen, mag sich sein
aus beste der drei Stücke und wird sich allein auf dem Theater
weist sie nämlich nicht nur aus dem Hause, sondern erzählt ihr,
en; doch was hat das
halten. Es hat Schmiß, dem noch ein paar Striche nachhelfen
daß er die einzelnen „Versöhnungen“ mit ihr immer mit erniedri¬
Im Burgtheater aber ist
könnten und ist in manchen Einzelheiten weit über das Niveau
gender Absicht vorgenommen und sich die Summe dieser Ver¬
inmal in diesem Sinne
des Grundeinfalls gehoben. Hier ist Walden gut in allem ma߬
achtungen für diesen Tag der Abrechnung zurückgelegt hat. Sie
igen Neider, Dr. Eckold,
voll Komödiantenhaften, aber er versäumt die Gelegenheit, ein
ist mit Recht sehr empört über soviel Gemeinheit, rächt sich noch
ödie einer Ehe spielen
saar Minuten lang echt und wahr zu scheinen, was den Höhe¬
schnell ein wenig, indem sie ihm durch eine geheuchelte Extase der
ebte und Lebensgefährtin
zunkt des Stückes wie der Darstellung bedeuten muß. Ich will
Erinnerung an das mit Ormin genossene Liebesentzücken in der
je zu verraten — nur
Walden die schöne geschmackvolle und wirksame Leistung gewiß
Meinung bestärkt, daß wirklich der Mann, dessen Erfolg ihm am
die Besudelung mit
lcht schmälern, wenn ich gestehe, daß ich in der Rolle des
wehesten tut, der Brecher seiner Ehe gewesen sei, und geht dann
n die Tochter aus dem
herbott Herrn Reimers gewünscht hätte. Die Szenen zwischen
in den Tod. So muß man wenigstens annehmen, da sie nicht
eater Herr Heine spielen.
herrn Tiedtke und Frau Medelsky schleppten. Hier muß ge¬
das geringste Gepäckstück mit auf die Reise nimmt. S#r kann es
Kraft der Nacheszene
richen und das Tempo beschleunigt werden. Herr Tiedtke war
nämlich nicht überleben, daß der Gatte sie nicht als vollwertige
be aber, daß aufrichtige
ut, aber er spielt nicht den Theaterdirektor, der im Buch steht
Gattin und Geliebte geachtet hat, nachdem sie nach der zu großen
ers Schnitzler ihm die
und, nebstbei bemerkt, keine Spur von Otto Brahm hat!). Ich
Liebe für Ormin und dem kleinen Ehebruch mit dem andern
nödie der Worte. Die
laube, die Rolle gehört Herrn Arndt, wenn Herr Heine an dem
Freunde des Hauses ihre Pflichten als Mutter und Gattin wieder
ssenbar nicht, was der
bend schon anderweitig beschäftigt ist.
gnädigst aufnahm. Man darf doch auch nicht vergessen, daß diese
verfehlt. Diese Frau
Ferner hat es sich aufs neue gezeigt, daß die Rollen des
Frau während ihrer verschiedenen geistigen und körperlichen Ent¬
leibtreu natürlich noch
wramaturgen und des Spielleiters falsch besetzt sind, wenn sie
fremdungen mit ihrem Gatten eine etwa zehnjährige Tochter im
Rolle würde Fr. Witt
ir Dichter selbst inne hat. Beide Thealerfachleute haben mit
Hguse hatte! Nein, hier ist keine Komödie der Worte, sondern ein
Figur. Sie hat das
rem Apparat dem Dichter möglichst weit entgegenzukommen,
Satirspiel der Geschlechtsmoral. Das Stück ist innerlich voll
Dann liebt sie dessen
der sie müssen außerhalb der Dichtung stehen, nicht aus ihr
falscher Besetzungen. Ich gäbe die gesammelten Werke Henri
sehr liebt um sicher zu
taus die Bühne betreten.
Dr. H. Leoster.
Bernsteins darum, wenn ein Dichter, den ich so liebe, wie Arthur
hmen ihrer Ehe bleiben
en, der bescheidener und Schnitzter es gar nicht geschrieben hätte ...
26. 1. Konoedie der Norte—Zyklus
Auch „Das Bacchusfest“ trägt dieselbe falsche Besetzung an
ihr weniger gefährlich#=rächdem ####e der geliebte Mann, der
errisch gewordene Worte
der Spitze: einen Dichter statt eines ganz ganz gewöhnlichen
nichts davon weiß und der weniger Geliebte aber Erhörte, am
Stücke besetzen die Rollen
Autors. Der Einfall von der Komödie der verhinderten tragischen
selben Tage spurlos verschwunden sind, wendet sie sich zum
zuteilt. Das wäre natür¬
Worte ist ganz nett, aber wenn er nicht so brillant durchgeführt
Gatten zurück, der durch verzwickte Zusälle den Nichterhörten
nes nicht weiter wirken
werden kann, daß die Frau keine Gans und der Dritte kein
für den Erhörten hält, und wird — ihrerseits, in ihrem Gefühle —
drei männlichen Haupt¬
Idiot sein müssen (wieder zwei falsche Besetzungen!), um ihn
vollständig seine Geliebte, merkt zehn Jahre lang nicht das Ge¬
rei weiblichen aber mit
möglich zu machen, ist er Schnitzlers kaum würdig. Sicher ist es
ringste davon, daß er sie haßt und verachtet! Beim Abschied
n. Man muß also an¬
der verlegen=feuilletonistische Schluß nicht. Das Burgtheater hat
Ormins — des Unerhörten — kriegt sie das große Mitleid mit
nlichen oder des Männ¬
die falsche Besetzung der Frauenrolle hinzugefügt. Das schöne
ihm, der übers Meer fahren soll ohne zu wissen, daß sie bloß
esensverschiedenen Weib¬
Frl. Wohlgemuth — der übrigens die rote Perücke nicht gut
aus übergroßer Liebe nicht seine Geliebte geworden ist, und gesteht
rchführung dieses Ge¬
stand — paßt schon äußerlich nicht zu den beiden kleinen
ihm ganz überflüssiger und liebloser Weise den wirklichen Geliebten
fallerwenigsten der Zu¬
Männern. Hier muß der Gatte auch körperlich der Überragende
bazu, mit dem er auf demselben Schiffe nach Japan reisen wird.
hicksale mit der Komödie,
sein. Herr Walden hatte die Mitspieler nicht genügend im Bann.
Nun kommt die große Szene, in der der Gatte den zehn Jahre
nderen mit ihnen spielen.
Herr Treßler wäre wirksamer gewesen. Die Symbolik und die
lang verheuchelten Ehebruch der Frau, für die er sich seinerzeit
n stimmen, deren Be¬
Moral des Bacchusféstes dürften freilich in jeder Darstellung
durch Präventivuntreue voraus gerächt hat und den er infolge
sich künstlerisch besser
äußerlich bleiben — Komödie der Worte.
zweifellos versöhnlicher Tathandlungen juristisch nicht mehr geltend
Theater der „Liebling“
„Die große Szene“ ist künstlerisch und technisch das weit¬
machen kann, wieder aktualisiert, um ihn endgültig zu rachen. Er¬
zu zeigen, mag sich sein
aus beste der drei Stücke und wird sich allein auf dem Theater
weist sie nämlich nicht nur aus dem Hause, sondern erzählt ihr,
en; doch was hat das
halten. Es hat Schmiß, dem noch ein paar Striche nachhelfen
daß er die einzelnen „Versöhnungen“ mit ihr immer mit erniedri¬
Im Burgtheater aber ist
könnten und ist in manchen Einzelheiten weit über das Niveau
gender Absicht vorgenommen und sich die Summe dieser Ver¬
inmal in diesem Sinne
des Grundeinfalls gehoben. Hier ist Walden gut in allem ma߬
achtungen für diesen Tag der Abrechnung zurückgelegt hat. Sie
igen Neider, Dr. Eckold,
voll Komödiantenhaften, aber er versäumt die Gelegenheit, ein
ist mit Recht sehr empört über soviel Gemeinheit, rächt sich noch
ödie einer Ehe spielen
saar Minuten lang echt und wahr zu scheinen, was den Höhe¬
schnell ein wenig, indem sie ihm durch eine geheuchelte Extase der
ebte und Lebensgefährtin
zunkt des Stückes wie der Darstellung bedeuten muß. Ich will
Erinnerung an das mit Ormin genossene Liebesentzücken in der
je zu verraten — nur
Walden die schöne geschmackvolle und wirksame Leistung gewiß
Meinung bestärkt, daß wirklich der Mann, dessen Erfolg ihm am
die Besudelung mit
lcht schmälern, wenn ich gestehe, daß ich in der Rolle des
wehesten tut, der Brecher seiner Ehe gewesen sei, und geht dann
n die Tochter aus dem
herbott Herrn Reimers gewünscht hätte. Die Szenen zwischen
in den Tod. So muß man wenigstens annehmen, da sie nicht
eater Herr Heine spielen.
herrn Tiedtke und Frau Medelsky schleppten. Hier muß ge¬
das geringste Gepäckstück mit auf die Reise nimmt. S#r kann es
Kraft der Nacheszene
richen und das Tempo beschleunigt werden. Herr Tiedtke war
nämlich nicht überleben, daß der Gatte sie nicht als vollwertige
be aber, daß aufrichtige
ut, aber er spielt nicht den Theaterdirektor, der im Buch steht
Gattin und Geliebte geachtet hat, nachdem sie nach der zu großen
ers Schnitzler ihm die
und, nebstbei bemerkt, keine Spur von Otto Brahm hat!). Ich
Liebe für Ormin und dem kleinen Ehebruch mit dem andern
nödie der Worte. Die
laube, die Rolle gehört Herrn Arndt, wenn Herr Heine an dem
Freunde des Hauses ihre Pflichten als Mutter und Gattin wieder
ssenbar nicht, was der
bend schon anderweitig beschäftigt ist.
gnädigst aufnahm. Man darf doch auch nicht vergessen, daß diese
verfehlt. Diese Frau
Ferner hat es sich aufs neue gezeigt, daß die Rollen des
Frau während ihrer verschiedenen geistigen und körperlichen Ent¬
leibtreu natürlich noch
wramaturgen und des Spielleiters falsch besetzt sind, wenn sie
fremdungen mit ihrem Gatten eine etwa zehnjährige Tochter im
Rolle würde Fr. Witt
ir Dichter selbst inne hat. Beide Thealerfachleute haben mit
Hguse hatte! Nein, hier ist keine Komödie der Worte, sondern ein
Figur. Sie hat das
rem Apparat dem Dichter möglichst weit entgegenzukommen,
Satirspiel der Geschlechtsmoral. Das Stück ist innerlich voll
Dann liebt sie dessen
der sie müssen außerhalb der Dichtung stehen, nicht aus ihr
falscher Besetzungen. Ich gäbe die gesammelten Werke Henri
sehr liebt um sicher zu
taus die Bühne betreten.
Dr. H. Leoster.
Bernsteins darum, wenn ein Dichter, den ich so liebe, wie Arthur
hmen ihrer Ehe bleiben
en, der bescheidener und Schnitzter es gar nicht geschrieben hätte ...