II, Theaterstücke 25, Professor Bernhardi. Komödie in fünf Akten (Ärztestück, Junggesellenstück), Seite 116

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25. Pro#ssor Bernhardi
Songationen, Pianobllel. Golo- und
nkulierungen u. Dei
Silbermünzen, fremder Noten usw.
gen sowohl von Stittun
Bareinlagen werden bis auf weiteres
als auch Militärheiratskat
und kulantest.
mit 4“ bis 5 Prozent, je nach der Kün¬
Verlosungsevidenzhalt
digungsfrist, verzinst.
uns gekauften Lose un
Eröffnung von provisionsfreien
übernehmen wir auf Wu
Barkontis unter Ausfolgung von
wegen der Verlosung in
Scheckbüchern.
Kuponeinlösung findet
Anweisungen auf alle wichtigen Plätze
Abzug stat.
des in- und Auslandes.
Promessen an allen 2
die Zensur es nicht durchließ. In Berlin erlebte
dasselbe weit über hundert Aufführungen. Der
Redner erzählte, daß er sich in Berlin das Stück
angesehen habe. Darin kommt ein Medizin¬
professor vor, der deshalb zwei Monat eingesperrt
wurde, weil er in einem österreichischen Spitale
den Priester verhinderte, einen Todkranken mit
den Sterbesakramenten zu versehen. So elwas
ist ja vollkommen unmöglich. In dem Stücke
kommt auch ein österreichischer Hofrat vor, der
sich gerade am Telephon mit Kokotten unterhält.
Da kommt der Unterrichtsminister herein und
spricht ihn per Anarchist an. Der k. k. Hofrat
antwortet: „In Österreich kann einer nur ein
Trottel oder Anarchist sein.“ Hinter dem Redner
saßen zwei Damen, welche zueinander äußerten:
„Das müssen ja schaudervolle Zustände in Öster¬
reich sein.“ Da drehte sich Redner um und sagte
zu den Damen: „Die Zustände in Österreich sind
ganz gute, aber der Jude hat frech gelogen.“
(Großer Beifall.) Geht einmal ein Christ durch
mit der Kasse, so heißt es: Der Gauner, der
Dieb, die christlichsoziale Partei hat gestohlen!
Gehen zehn Juden mit der Kasse durch, so heißt
es: sie sind europamüde. (Heiterkeit.) Dazu
kommt, daß wir in Österreich das schlechteste
Der genamnte Adrotan ind mun den Der¬
Preßgesetz in Europa haben. Die Judenpresse
walter der Rauchfangkehrerkonzession des P.,
kann jedem den ehrlichen Namen rauben, frech
Herrn F. S., in die Kanzlei vor.
in die Familienverhältnisse hineingreifen, man ist
Als Herr S., der Ladung Folge leistend, bei
schutz= und wehrlos ihr preisgegeben. Sie ist
Dr. L. H. vorsprach und fragte, was man von
unser größter Feind, darum nieder mit ihr und
ihm wolle, trat Dr. L. H. an einen kleinen Tisch
hoch die christliche deutsche Presse! (Stürmischer
seines Arbeitszimmers, auf dem ein Kruzifix zwischen
Beifall.)
zwei Herzenleuchtern stand, zündete die Kerzen
„Reichspost“.
an und sprach: „Sie sind der Verwalter der
Konzession P.; ich werde Sie nun über den
Stadtrat Schmid
Gegenstand dieser Konzession und über die
über Pflichtantisemitismus.
Vermögensumstände des P. befragen. Damit
Aus dem Berichte über die Sitzung des
ich sicher gehe, werden Sie mir hier vor diesem
Gemeinderates vom 12. Dezember 1913:
Kruzifix schwören, daß sie mir die reine Wahrheit
Nach dem Schlußworte des Referenten führt
sagen und nichts verschweigen werden.“
G2. Regierungsrat Schmid in einer tatsächlichen
Herr S., der keineswegs der „dumme Kerl“
Berichtigung aus: Herr G2. Goltz hat u. a. ge¬
ist, für den ihn der Jude ansah, lehnte höflichst
sagt, daß der Antisemitismus nur ein Aushänge¬
diese „Beeidigung“ ab, ohne jedoch genau zu
schild unserer Partei sei, und daß es viele unter
MT
uns gibt, die lieber heute als morgen die anti¬
semitische Überzeugung an den Nagel hängen.
Joh. Scheuer:
Demgegenüber berichtige ich tatsächlich, daß der
Stammersdorf, Hauptstraße 6
Antisemitismus heute ebenso wie vor 15 Jahren
□ im vergrößerten Saale jeden Sonn- und Feier- H
ein Hauptprogrammpunkt unserer Partei ist, von
tag Konzert des Wiener Schrammelquartetts
welchem wir nie und nimmer abgehen werden.
Gebrüder Mazura. Konzertmeister Paul Mestak #
(Lebhafter Beifall.) Daß der Kampf gegen die
jun., Gesanghumorist H. Schönberger.
Auswüchse des Judeniums für uns eine Pflichl= HENAHHNZTAHZHHHHEHAZEEE