eS
25. Proior Bernhardi box 30/2
Sewah
ohnitt aus: Die Zeit Wien
Abendblatt
29 K 1913
deshalb in Oesterreich verboten ist, nicht in
Theater und Kunst.
Preßburg von einem Gastspielensemble auf¬
führen lassen dürfe. Von einer Seite wurde
„Professor Pernhardi.“
gesagt, dem Direktor des Preßburger Theaters
bleibe es unbenommen, das Stück mit seinem
Keine Preßburger Aufführung.
Ensemble aufzufuhren. Nun wird wohl, wie
Bekanktlich hat 7der Puchfurger Theater¬
uns hierzu von Seite der Wiener Veranstalter
ausstust die Adung Gpieles des
mitgeteilt wird, Schnitzler die Erlaubnis nicht
Ber### Kkissen Theatéks, das eine Auf¬
erteilen, daß sein Stück von einem Provinz¬
fühkung der in Oesterreich verbotenen Schnitz¬
ensemble in Preßburg aufgeführt wird. Das
lerschen Komödie „Professor Bernhardi“ brin¬
b
Projekt der Preßburger Aufführung des „Pro¬
gen sollte, nicht zur Kenntnis genommen. Na¬
fessor Bernhardi“ ist also definitiv ge¬
mens der Veranstalter dieser Vorstellung hat
scheitert. Das Geld für die bereits ver¬
sich daher Buchhändler Hugo Heller gestern
kauften Karten wird in der Konzertagentur
nach Preßburg begeben und es durchgesetzt, daß
Heller, 1. Bezirk. Bauernmarkt Nr. 3. zurück
heute eine zweite Sitzung des Theateraus¬
erstattet.
schusses einberufen wurde, die sich nochmals mit
derselben Angelegenheit zu beschäftigen hatte.
Dem Ausschuß lag eine Depesche der Wiener
Veranstaltergruppe vor, in der es unter
anderem heißt: „Das ausgesprochene Verbot
schädigt die ideellen und materiellen Inter¬
essen Hunderter Wiener Kunstfreunde und
Preßburger Bürger. Die Verbotsvoraussetzung
ist irrig. Auch den Preßburger Bürgern waren
Karten im Vorverkauf in Wien zugänglich, wovon
zahlreich Gebrauch gemacht wurde. Außerdem
sind für Preßburg reservierte Karten am Vor¬
stellungstag an der Preßburger Theaterkasse
erhältlich. Als Sühne für den direktorialen
Formfehler spendet die Wiener Freie literarische
isschmitt aus: I/ Piecelo della Sern, Triast
Gruppe zweihundert Kronen für Preßburger
Arme und erwartet von der magyarischen
29APR 1913
im:
Ritterlichkeit und Gastfreundschaft die Frei¬
gabe des Theaters für die Wiener Gäste und
all professore Bernhardis
ein Asyl für das zu Unrecht verfolgte Werk
des großen Wiener Dichters.“
non sard dato neanche a Presburgo.
PRESBURGO 29 (UB). II direttore del
Der Preßburger Theaterausschuß trat heute
Teatro tedesco ha avvertito la commis¬
mittags wieder zusammen. Wie uns mitgeteilt
sione comunale per gli spettacoli teatrali
wird, wurde die Freigabe des Theaters für die
h.
che la compagnia del Kleines Theater
Auffuhrung des Schnitzlerschen Stückes neuer¬
di Berlino intende rappresentanre il 1.
lich mit sieben gegen fünf Stimmen abge¬
maggio al Teatro comunale il dramma
lehnt. Es wurde darauf hingewiesen, daß man
di Schnitzler, ell professore Bernhardis,
ein Stück, das die Religion herabwürdigt und
prolbito darfa-vensura in Austria per la
quale occasione verranno a Presburgo
numerosi ospiti da Vienna. La commis¬
sione non ha preso atto della comunica¬
zione, dichiarando che il teatro comu¬
nale di Presburgo deve in prima linea
soddisfare alle esigenze ded pubblico di
Presburgo, e quindi é inammissibile che
si diano rappresentazioni esclusivamente
per un dato gruppo di persone.
G
—.—
25. Proior Bernhardi box 30/2
Sewah
ohnitt aus: Die Zeit Wien
Abendblatt
29 K 1913
deshalb in Oesterreich verboten ist, nicht in
Theater und Kunst.
Preßburg von einem Gastspielensemble auf¬
führen lassen dürfe. Von einer Seite wurde
„Professor Pernhardi.“
gesagt, dem Direktor des Preßburger Theaters
bleibe es unbenommen, das Stück mit seinem
Keine Preßburger Aufführung.
Ensemble aufzufuhren. Nun wird wohl, wie
Bekanktlich hat 7der Puchfurger Theater¬
uns hierzu von Seite der Wiener Veranstalter
ausstust die Adung Gpieles des
mitgeteilt wird, Schnitzler die Erlaubnis nicht
Ber### Kkissen Theatéks, das eine Auf¬
erteilen, daß sein Stück von einem Provinz¬
fühkung der in Oesterreich verbotenen Schnitz¬
ensemble in Preßburg aufgeführt wird. Das
lerschen Komödie „Professor Bernhardi“ brin¬
b
Projekt der Preßburger Aufführung des „Pro¬
gen sollte, nicht zur Kenntnis genommen. Na¬
fessor Bernhardi“ ist also definitiv ge¬
mens der Veranstalter dieser Vorstellung hat
scheitert. Das Geld für die bereits ver¬
sich daher Buchhändler Hugo Heller gestern
kauften Karten wird in der Konzertagentur
nach Preßburg begeben und es durchgesetzt, daß
Heller, 1. Bezirk. Bauernmarkt Nr. 3. zurück
heute eine zweite Sitzung des Theateraus¬
erstattet.
schusses einberufen wurde, die sich nochmals mit
derselben Angelegenheit zu beschäftigen hatte.
Dem Ausschuß lag eine Depesche der Wiener
Veranstaltergruppe vor, in der es unter
anderem heißt: „Das ausgesprochene Verbot
schädigt die ideellen und materiellen Inter¬
essen Hunderter Wiener Kunstfreunde und
Preßburger Bürger. Die Verbotsvoraussetzung
ist irrig. Auch den Preßburger Bürgern waren
Karten im Vorverkauf in Wien zugänglich, wovon
zahlreich Gebrauch gemacht wurde. Außerdem
sind für Preßburg reservierte Karten am Vor¬
stellungstag an der Preßburger Theaterkasse
erhältlich. Als Sühne für den direktorialen
Formfehler spendet die Wiener Freie literarische
isschmitt aus: I/ Piecelo della Sern, Triast
Gruppe zweihundert Kronen für Preßburger
Arme und erwartet von der magyarischen
29APR 1913
im:
Ritterlichkeit und Gastfreundschaft die Frei¬
gabe des Theaters für die Wiener Gäste und
all professore Bernhardis
ein Asyl für das zu Unrecht verfolgte Werk
des großen Wiener Dichters.“
non sard dato neanche a Presburgo.
PRESBURGO 29 (UB). II direttore del
Der Preßburger Theaterausschuß trat heute
Teatro tedesco ha avvertito la commis¬
mittags wieder zusammen. Wie uns mitgeteilt
sione comunale per gli spettacoli teatrali
wird, wurde die Freigabe des Theaters für die
h.
che la compagnia del Kleines Theater
Auffuhrung des Schnitzlerschen Stückes neuer¬
di Berlino intende rappresentanre il 1.
lich mit sieben gegen fünf Stimmen abge¬
maggio al Teatro comunale il dramma
lehnt. Es wurde darauf hingewiesen, daß man
di Schnitzler, ell professore Bernhardis,
ein Stück, das die Religion herabwürdigt und
prolbito darfa-vensura in Austria per la
quale occasione verranno a Presburgo
numerosi ospiti da Vienna. La commis¬
sione non ha preso atto della comunica¬
zione, dichiarando che il teatro comu¬
nale di Presburgo deve in prima linea
soddisfare alle esigenze ded pubblico di
Presburgo, e quindi é inammissibile che
si diano rappresentazioni esclusivamente
per un dato gruppo di persone.
G
—.—