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25. ProfenzorBernhand1
eiel Geerens s
Nale mude S##
esae Fächuses
a Salte p ).
K
nis verurteilt und verbüßt die Strafe. Aus der von in dem Stück. Mit unnachahmlicher Kunst sind die ein¬
Stadttheater.
ihm begründeten Anstalt ist er bereits vorher von
zelnen Gestalten gezeichnet. Mit graziöser Leichtigkeit
streberhaften Kollegen hinausgedrängt worden und wenig
Professor Bernhardi“, Komödie von Axtur=Schnitler.
wird über tiefste Menschheitsfragen, wie über die
g#hlt###awäre, ihm, dem genialen Diagnostiker, auch das
Wie ein Schattenspiel taucht hinter dieser Komödie
Probleme der Zeit geplandert.
fernere Praktizieren unmöglich gemacht.
es Wiener Dichters die alltägliche Tragödie eines
Die Darstellung bietet dem Ensemble unseres Stadt¬
Aus diesem Stoff hätte ein anderer Dichter vielleicht
irmen Menschenkindes auf. Ein junges Leben vergeht
theaters in seiner jetzigen Zusammensetzung unstreitig
eine handfeste Tragsdie gezimmert. Schnitzler, der
nter jener Wand, die das Krankenzimmer von dem
große Schwierigkeiten. Aber man hatte sich unter der
Dichter und Arzt, der die müden Seelen dieser Zeit mit
Forraum trennt. Ein kurzes Glück — wenn man es so
Führung des Herrn Sieg mit offenkundiger Liebe so gut
8610
seiner skeptischer Sonde bloßzulegen pflegt hat auch für
ennen will —, gebüßt mit frühem Tode. Die „Sepsis“
als möglich aus der Affäre gezogen. Das war um so
die große tragische Geste nur ein stilles Lächeln. So ist
ie die Aerzte im Vorzimmer des Elisabethinums das
eher möglich, als man in Herrn Hofer einen ganz
denn auch der große Kliniker, der vor der Tür der Ster¬
nge heimatlose Ding streng sachlich nach ihrer Krand¬
ausgezeichneten Darsteller für die Hauptrolle, den Pro¬
benden dem Priester gegenüber nur seinem natürlichen
it nennen, liegt nebenan im Sierben. Aber der Tos
fessor Bernhardi, hatte. Der Künstler wußte diese Ge¬
und doch zugleich so bewußt kultivierten Empfinden folgt,
t der Schwerkranken gnädiger, als es das Leben war.
stalt im höchsten Maße sympathisch zu machen, und wenn
hie ahnt nicht das nahe Ende, glaubt sich der Genesung
weit davon entfernt, ein Reformator sein zu wollen.ser auch vielleicht nicht ganz im Sinne des Dichters den
Jene Szene in der über den Abgrund, der sie beide
he und ist von einem fieberhaften Glücksgefühl erfüllt.
Gelehrten stärker betonte als den Weltmann, so war
trennt, der Arzt und der Priester sich in gegenseitiger
die Krankenschwester aber hat im Eifer der gewohnten
doch alles aus einem Guß und der Eindruck hocherfreu¬
Hochachtung die Hände reichen, ist vielleicht die feinste
flicht den Priester holen lassen damit der armen, sün¬
lich. Das Gleiche ist von Herrn Thies zu sagen, der
des Stückes. Und sicher hat der Professor Bernhardi,
gen Seele vor ihrem Ende die Tröstungen der Retigion
den cholerischen alten Pflugfelder so lebendig gab und
der mehr Weltmann als Gelehrter, mehr ironischer
kteil werden. Gerade als der Priester in seinem Ornat
so wirkungsvoll perorierte, daß er sich sogar einen Bei
Aesthet als Tatmensch ist, weit mehr vom Blut des Dich¬
scheint, tritt der Leiter des Krankenhauses, Professor
fall bei offener Szene holte; ein Brauch, dessen Ein¬
ters in sich, als etwa der gesinnungstüchtige alte Pro=bürgerung im ernsten Drama übrigens keineswegs zu
ernhardi, aus dem Krankenzimmer heraus. In dem
fessor Pflugfelder, der seinen Grimm über die ringsum
wünschen ist. Ebenfalls höchst wirkungsvoll und charak¬
menschlichen Empfinden, daß der ahnungslosen sichtbar werdende Erbärmlichkeit mit prachtvoller Offen¬
teristisch war der Minister des Herrn Friedrich, und
terbenden die furchtbare Gewißheit erspart bleiben soll, herzigkeit herauspoltert. So kommt es denn auch, daß
unter den Typen der Profeisoren und Dozenten wären
rweigert er dem Priester den Eintritt in das Kranken- der letzte Akt nachdem Professor Bernhardi Prozeß und
noch die Herren Patry, v. Weber und Scholling hervor¬
mmer. Freilich zu spät. Denn schon ist die eifrige Gesängnis überstanden hat, ihn uns genau wie zu An)
rankenschwester hineingeschlüpft, um die Kranke auf
zuheben. Die Darstellung des Ebenwald durch Herrn
fang als resignierten Skeptiker zeigt, der sich sehr ent¬
s Kommen des Geistlichen vorzubereiten. Mit den
Sieg hätte vielleicht noch mehr gewonnen, wenn sie nicht
schieden dagegen verwahrt, daß er irgendeine Frage habe
gstvoll hervorgestoßenen Worten: „Muß ich denn wirk¬
stellenweise etwas gar zu übertrieben gewesen wäre.
lösen wollen, er habe vielmehr einsach in einem garg Recht gut war auch Herr Rieth als Pfarrer und der
Ich sterben“ ist die Unglückliche verschieden. Auf diesem
speziellen Falle das getan, was er für das Richtige hielt.
runde entwickelt sich nun eine satirische
Hofrat des Herrn Stahlberg. Das Publikum ließ sich
Komödie.
Vielleicht aber erscheint uns dieser Arzt gerade deshalb
dem Professor Bernhardi der
von dem geistvollen Stuck sichtlich fesseln und der Beit
zufällig füdischen
so menschlich wahr und sympathisch, wen er für das
laubens ist, wird aus der Abweisung des Priesters ein
fall war aufrichtig und stark.
Konrad Pohl
Pathos, mit dem sich einige der Kollegen drapieren, so
trick gedreht. Mißgünstige Kollegen benützen die Ge¬
gar kein Verständnis hat.
genheit, den tüchtigen und beliebten Mann, dessen!
Die beiden letzten Akte in denen gar so viel, wenr
istige Ueberlegenheit manchem von ihnen längst un¬
auch gescheit und oft witzig diskutiert wird ermüder
quem geworden ist, aus seiner Stellung zu verdrängen.
leider etwas und man begrüßt nach so viel kühler Ironi¬
olitische Parteigänger bemächtigen sich der maßlos
das rednerische Sturzbad, mit dem der alte Pflugfelder
fgebauschten Sache, um daraus Kapital zu schlagen;
die Versammlung übergießt, fast wie eine Erlösung. Es
n klerikaler Seite wird im Parlament eine Inter-sist ja so menschlich schön, wenn dieser alte Mann mit dem
kllation eingebracht und die Regierung sieht sich ge-] Jugendfeuer seinen Freund verteidigt und wenn er mit
btigt, gegen den menschenfreundlichen Arzt ein Ver-einfachen, zu Herzen gehenden Worten den Grund all
hren wegen Religionsstörung einzuleiten. Professorl dieses Streitens, die Tragödie jenes armen Mädchens
ernhardi wird auch richtig zu zwei Monaten, Gefäng-Ischildert. Auch sonst ist vie Schönes. Feines und Kluges
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Stadttheater.
ihm begründeten Anstalt ist er bereits vorher von
zelnen Gestalten gezeichnet. Mit graziöser Leichtigkeit
streberhaften Kollegen hinausgedrängt worden und wenig
Professor Bernhardi“, Komödie von Axtur=Schnitler.
wird über tiefste Menschheitsfragen, wie über die
g#hlt###awäre, ihm, dem genialen Diagnostiker, auch das
Wie ein Schattenspiel taucht hinter dieser Komödie
Probleme der Zeit geplandert.
fernere Praktizieren unmöglich gemacht.
es Wiener Dichters die alltägliche Tragödie eines
Die Darstellung bietet dem Ensemble unseres Stadt¬
Aus diesem Stoff hätte ein anderer Dichter vielleicht
irmen Menschenkindes auf. Ein junges Leben vergeht
theaters in seiner jetzigen Zusammensetzung unstreitig
eine handfeste Tragsdie gezimmert. Schnitzler, der
nter jener Wand, die das Krankenzimmer von dem
große Schwierigkeiten. Aber man hatte sich unter der
Dichter und Arzt, der die müden Seelen dieser Zeit mit
Forraum trennt. Ein kurzes Glück — wenn man es so
Führung des Herrn Sieg mit offenkundiger Liebe so gut
8610
seiner skeptischer Sonde bloßzulegen pflegt hat auch für
ennen will —, gebüßt mit frühem Tode. Die „Sepsis“
als möglich aus der Affäre gezogen. Das war um so
die große tragische Geste nur ein stilles Lächeln. So ist
ie die Aerzte im Vorzimmer des Elisabethinums das
eher möglich, als man in Herrn Hofer einen ganz
denn auch der große Kliniker, der vor der Tür der Ster¬
nge heimatlose Ding streng sachlich nach ihrer Krand¬
ausgezeichneten Darsteller für die Hauptrolle, den Pro¬
benden dem Priester gegenüber nur seinem natürlichen
it nennen, liegt nebenan im Sierben. Aber der Tos
fessor Bernhardi, hatte. Der Künstler wußte diese Ge¬
und doch zugleich so bewußt kultivierten Empfinden folgt,
t der Schwerkranken gnädiger, als es das Leben war.
stalt im höchsten Maße sympathisch zu machen, und wenn
hie ahnt nicht das nahe Ende, glaubt sich der Genesung
weit davon entfernt, ein Reformator sein zu wollen.ser auch vielleicht nicht ganz im Sinne des Dichters den
Jene Szene in der über den Abgrund, der sie beide
he und ist von einem fieberhaften Glücksgefühl erfüllt.
Gelehrten stärker betonte als den Weltmann, so war
trennt, der Arzt und der Priester sich in gegenseitiger
die Krankenschwester aber hat im Eifer der gewohnten
doch alles aus einem Guß und der Eindruck hocherfreu¬
Hochachtung die Hände reichen, ist vielleicht die feinste
flicht den Priester holen lassen damit der armen, sün¬
lich. Das Gleiche ist von Herrn Thies zu sagen, der
des Stückes. Und sicher hat der Professor Bernhardi,
gen Seele vor ihrem Ende die Tröstungen der Retigion
den cholerischen alten Pflugfelder so lebendig gab und
der mehr Weltmann als Gelehrter, mehr ironischer
kteil werden. Gerade als der Priester in seinem Ornat
so wirkungsvoll perorierte, daß er sich sogar einen Bei
Aesthet als Tatmensch ist, weit mehr vom Blut des Dich¬
scheint, tritt der Leiter des Krankenhauses, Professor
fall bei offener Szene holte; ein Brauch, dessen Ein¬
ters in sich, als etwa der gesinnungstüchtige alte Pro=bürgerung im ernsten Drama übrigens keineswegs zu
ernhardi, aus dem Krankenzimmer heraus. In dem
fessor Pflugfelder, der seinen Grimm über die ringsum
wünschen ist. Ebenfalls höchst wirkungsvoll und charak¬
menschlichen Empfinden, daß der ahnungslosen sichtbar werdende Erbärmlichkeit mit prachtvoller Offen¬
teristisch war der Minister des Herrn Friedrich, und
terbenden die furchtbare Gewißheit erspart bleiben soll, herzigkeit herauspoltert. So kommt es denn auch, daß
unter den Typen der Profeisoren und Dozenten wären
rweigert er dem Priester den Eintritt in das Kranken- der letzte Akt nachdem Professor Bernhardi Prozeß und
noch die Herren Patry, v. Weber und Scholling hervor¬
mmer. Freilich zu spät. Denn schon ist die eifrige Gesängnis überstanden hat, ihn uns genau wie zu An)
rankenschwester hineingeschlüpft, um die Kranke auf
zuheben. Die Darstellung des Ebenwald durch Herrn
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schieden dagegen verwahrt, daß er irgendeine Frage habe
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gar kein Verständnis hat.
genheit, den tüchtigen und beliebten Mann, dessen!
Die beiden letzten Akte in denen gar so viel, wenr
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auch gescheit und oft witzig diskutiert wird ermüder
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die Versammlung übergießt, fast wie eine Erlösung. Es
n klerikaler Seite wird im Parlament eine Inter-sist ja so menschlich schön, wenn dieser alte Mann mit dem
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