II, Theaterstücke 25, Professor Bernhardi. Komödie in fünf Akten (Ärztestück, Junggesellenstück), Seite 325

25. ProfesserBernhand
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Anschmtt aus: Risgiangt Pasnn Inzasger
B. 9 1612
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1. Professor Berthardi“ ist für mein Empf#nden das! Tichter riel aus ihm hätte #achen können. Ere
Professor Bernhardi.
schwächste, was Schnihzler gegeben hat und in seiner Ard wenn er ihn von einer guss anderen Seite
noch schwächer. gis der sehr schwache „Weg ins Freie# der als Schnitzler das getan bat. Es liegen in d
(Erstaufführung im Lobetbeater.)
als Roman ebenso weit über den Grenzaebieten S
zwei trapische Motive derborgen. Die
lerischer Begekung liegt, wie der „Profestor Nernt 210
armen Mädchens, das da hofft und so traur
Richt oft findet man bei einem Dichter die Quellensals Drama, Immer wieder kann man sich nur #r#
das an den Geliebten glebt, der sie längst
seiner Begadung so klar zutage liegen, wie bei Arthur wie ein so kluger und sich selbst erkonnender Maen (o
da die Krankheit die Ipuren der Schönh
TErlichkeit gegen sich selbst war immer stark über seine eigenen Talente ins Unklare kom
Antiitz getrieben. An bisser Tragödie ist
dr Grunssos, der ihn so sympatbilch machte und aus dem konn und wenn es auch zein menschlich anzuerkennen
und gar vorbeigegangen. Sie hätte ihm
er die Konsequenz zog, sich möglichst nicht über Gebiete bleibt, über iu selbst hinansgustrehen, bieebt es rein iener wundervollen braustischen Skizzen #
binauszuwagen, die er nicht gründlich beberrscht. Die künstlerisch bebauersich daß ihm das so wenig gelungen ist. sie nus in den „letzten=Miusken“ gegeben hat.
Grenzen Jafür sind weit genug gesteckt. reichen aber freilich
Eigentlich ist die Galchichte des „Profestor Bersdardt“, dier aber gut genug, sie hinter der Tür sie
niemals in die Domäne der gans Großen. Darüber muß! recht einfach. Im Elisabethinum, das der berühmtelassen — als Sprungbreit für all die Kayr
man sich klar sein, wenn man Schnitzler richtig bewerten
Kliniker Professor Bernhardi leitet, das er durch leine##n vorgeführt werden Denn auch
will und mon hat ihm wahrlich keinen Gefallen geran. eminente mediginische und orgamsatorische Aegadung hoch= Motiv, die Geschichte diests Prosellorg ##e
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man ein falsches Maß an ihn gelegt hat. ##rbracht hat liegt ein sterbenskrankes Mädchen. Ihr matisch nicht eusgrschän
d nicht dichte
un #er teinpeinerten Rovene, in der bramat schen Silste! Lebenslicht wicd in den näwhten ####de verläschen, doch schttogekauder Held lin seiner Unkehlbarfen
Tieser Professor gibt s##rzwar vier Al
im Kleinen ist er stets gros gewesen, im Großen abers sie ahnt nichts von ihrem traurigen Geschick, hält sich
ist er immer ein Kleiner geblieven. Schnitzler ist Arzt. ganz gelund und ist glücklich in dem Wahne, daß ihr Ge¬ sie immer wieber zu henen, manchmat-sa
Jude und Wiener. Aus diesen drei Quellen sammen liebter #e abbesen wird. um sie wieder ins Leben hinaud¬
noch Sudermännischem esuschnitt), nur aber
seine Stärken, wie keine Schwächen. Sein ärztlicher Be= zufähren. An dies Sterbelager dieses Mädchens will nun
letten Akte seine Aufaede nans und gar sa
ruf hat ea ihm gegeben, menschliche Schwächen mit elner der Priester treten, ihr die Tröstungen der Reltgion zu
und zu erkennen, daß ihn die Rolle gur nich
geradesn unheimlichen Schärfe zu beobachten, sie aber auchtgeben. Dem Ridirlere sich B#raborol. —
er sich hat verführen lasten. und dab es wir
rubig würdta
was ihm der weltliuge Hofrat sagt, de
mit milder Nachsicht zu behandeln. Eine gewisse jächelndes und nienschlie,, Er fühlt Sochgm als Arat, wenn er seiner Art am beiten ist sich in sosche
Skeosis ist die philosophische Ausbeute von dieser Seite Schlimmes für die Kronse #erec
Beluch des
her, eine zwar scharksinnig: oft aber auch sehr nüchterne! Priesters aus hren Träumen reißen mus#und hält es für!
hineinzumischen. Und um zu diesem aller
Diagnose der Menschenseele ihr Manko und wie weiter¬
Schluß zu kommen, haben wer einen ganzen
seine Pflicht, dem Geistlichen in diesem Halle sein Amt zu
unendliche Leitartikel und benilleid
bin das Judentum in ihm starke Instinkte ausgelöst, so verhieten Wahrend dieler und der Art sich darüiber aus¬ haben wir uns berrunken machen la
hat es anbererseits jene Skepfis und verstandesmäßige einandersetzen meldet der Wärter, daß bereits alles vor¬
Durcharbeitung der Dinge nur noch unterstüst. Und daß bei sei und die Folgen dieses Austritts bleiben natürlich
und Antithesen, von Phflosopbis und
sogie und von dem, wus danach al
er Wiener ist, hat seiner Begabung wohl die Grazilität. Inicht aus. Die ganze Angelegenheit wird in die politische sich ist dabei viel Interessantes, vi
seinem Stil seine Kultur und seiner Skepsts den Charme Krona geschleist, das Kuratorium demissioniert, die Mehr= Treffliches geblieben. Unnötig zu
tiner leichten Sentimentalität gegeben, es hat aber viel¬ heit der Kollegen läht Bernhardi im Stich, sein Jugend¬
und starkes sittliches Satbos auch bi
icht am weisten verschuldet, daß ihm jener große Wurf#freund der Usterrichtsminister aibt ihn auf. die Erintens Nötig zu sagen aber, daß dieser Komöd
versant geblieven, daß es ihm nicht gegeben ist. den letzten
des Instituts stebt auf dem Sviel. Bernhardi könnte sich
Dingen mit Ern## und Gründlichkeit nachzuspüren.
es gerade ankommt, daß sie im großen und
retten, wenn er bei der Neubesetzung einer Stelle einem
blutleere Konstruktion ist, der keines ar
In dem „Profeslor Bernhardi“ (der, wie man sich er= katholischen Krzt, den er für nicht gerignet erachtet, den Gentus Odem eingebaucht hat, das sie Debatt
innert, im vorigen Jahre, die öffentliche Melnung in
Vorzug vor einem jüdischen Bewerber geben würde. der
keine lebendige Hondlung, Charakteristike
sensationellerer Art beschäftigt hat, als sie ein Kunstwerk ihm der richtese Mann erscheint. Er verschmäht es, seiner
Charaktere, Gebilde, aber keine Gestalten. 2
beschäftigen sollte.) sind alle drei Quellen üchtbarer, denn Ueberzeugung dieses Opfer zu bringen und so kommt es.
je zusammengeklossen. Sichtbarer denn je ist es hier
fesselt vielleicht, sie kitzelt unseren Verstand, ###
daß er schlietzlich ing Gefängnis wandern muß. als ein sere Aufmerikamkeit und rührt an unsere vo
aber auch geworden, daß sie bei Schnitzler nur für ein!
der Retigion störung Beschuldigter.
kleines Format reichen und daß die Aufgabe, die er sich
sozialen Instinkte: nirgends aber erwärmt
Ta##ist der Fall Bernhardt. Es ist ein interessanter! mals bewegt sie unsere Seele, sie erregt nicht
in dieser Komödie gestellt hat, für ihn zu groß war. Fall und es kann keinem Zweisel unterliegen, daß ein schüttert nicht. Sie hat eine Unzabl blendende#