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25. Prefesser-Bernhandi
Felix Bressart
Ernst Stahl-Nachbaur
oder im Giespräch darüber, einfach ein Betrachtender zu bleiben.
Unverschens wird er zum Kritiker, indem er an dem Werk seine
Urteilskraft zu erweisen. seinen Witz zu üben, sein eigenes Wesen
zu messen sucht.
Der Naive tut das vorerst ohne jede, gewiß ohne jede übel¬
wollende Absicht; aber auch in ihm kommen bald die angeborenen.
wesentlichen Eigenschaften zu ihrem Recht —: Eitelkeit und Besser¬
wisserei, der Drang, vor sich selbst und vor anderen als der Ueber¬
legene dazustehen.
s0 daß er im höheren Maß bereit sein wird.
—
die schwachen Seiten eines Werkes aufzuspüren, als dessen Güte
gelten zu lassen.
Und wir wollen diese allgemein menschlichen Eigenschaften
verade demjenigen übelnehmen, der aus dem Kritisieren seinen
Beruf gemacht hat?
Der Snobismus ist eine in unserer Zeit so verbreitete Erkran¬
kung der Seele, daß man ihn fast einen epidemischen oder ende¬
mischen Charakter zusprechen und ihn nicht unzutreffend z. B. mit
der Tuberkulose vergleichen könnte. Bei nicht wenigen Menschen
tritt er geradezu tödlich auf. wenn sich der Tod der Seele begreif¬
licherweise auch nicht so leicht feststellen läßt als der eines mensch¬
lichen Organisinus. In der Mehrzahl der Fälle verläuft der Snobis¬
inus schleichend. manchmal nahezu unbemerkt, und er kann zu¬
weilen — gerade so wie die Tuberkulose erst bei der Sektion —
erst bei genauester Durchforschung der Seele festgestellt werden.
Es gibt auch erhliche Formen, leichte und schwere, ausheilbare
und unheilbare, und die gegenwärtige Menschheit sollte schon um
ihrer Kinder willen den Kampf dagegen systematisch aufnehmen.
Du sprichst von Deiner Mission? Das klingt etwas pathe¬
tisch. Oder sollte es nicht am Ende nur der Vorwand sein. unter
dem Du Dich Deiner Pflicht zu entziehen gedenkst? Denn dies
26
4
Die alleinige Inseraten
für dieses Programm
Verlangen Sie unverbindlich
Vertreterbesuo
1
„P
Spezialität: Dau
à Wickler ab 12 Stck. 1.-
Prima Wasserwe
Schönheitspf !
Höhensonne u.
25. Prefesser-Bernhandi
Felix Bressart
Ernst Stahl-Nachbaur
oder im Giespräch darüber, einfach ein Betrachtender zu bleiben.
Unverschens wird er zum Kritiker, indem er an dem Werk seine
Urteilskraft zu erweisen. seinen Witz zu üben, sein eigenes Wesen
zu messen sucht.
Der Naive tut das vorerst ohne jede, gewiß ohne jede übel¬
wollende Absicht; aber auch in ihm kommen bald die angeborenen.
wesentlichen Eigenschaften zu ihrem Recht —: Eitelkeit und Besser¬
wisserei, der Drang, vor sich selbst und vor anderen als der Ueber¬
legene dazustehen.
s0 daß er im höheren Maß bereit sein wird.
—
die schwachen Seiten eines Werkes aufzuspüren, als dessen Güte
gelten zu lassen.
Und wir wollen diese allgemein menschlichen Eigenschaften
verade demjenigen übelnehmen, der aus dem Kritisieren seinen
Beruf gemacht hat?
Der Snobismus ist eine in unserer Zeit so verbreitete Erkran¬
kung der Seele, daß man ihn fast einen epidemischen oder ende¬
mischen Charakter zusprechen und ihn nicht unzutreffend z. B. mit
der Tuberkulose vergleichen könnte. Bei nicht wenigen Menschen
tritt er geradezu tödlich auf. wenn sich der Tod der Seele begreif¬
licherweise auch nicht so leicht feststellen läßt als der eines mensch¬
lichen Organisinus. In der Mehrzahl der Fälle verläuft der Snobis¬
inus schleichend. manchmal nahezu unbemerkt, und er kann zu¬
weilen — gerade so wie die Tuberkulose erst bei der Sektion —
erst bei genauester Durchforschung der Seele festgestellt werden.
Es gibt auch erhliche Formen, leichte und schwere, ausheilbare
und unheilbare, und die gegenwärtige Menschheit sollte schon um
ihrer Kinder willen den Kampf dagegen systematisch aufnehmen.
Du sprichst von Deiner Mission? Das klingt etwas pathe¬
tisch. Oder sollte es nicht am Ende nur der Vorwand sein. unter
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