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25. Brofesser Bernhandi
nstehen, wollen sein einrantiegesetz dem Staate nicht das Recht gebe, Der Minister verwies auf die laglahe Menage¬
n macht mobil gegen Bernhardil#t##urd Branngart in der „Münchner Zei=[„Die Kranke weiß nicht, daß sie verloren ist.
Sie ist heiter, glücklich und — reuelos,“ sagt
stitut, bringt in der Kammer einetung“.
Das „S. V.“ stimmt freilich dem zu, was der Arzt. Der Pfarrer besteht auf seinem
n über den Fall ein, und da der
einer der Professoren Schnitzlers sagen muß: Rechte. Aber der Professor erwidert: „Ich
hinister, der ein sehr plumpes Spiel
„Wo existiert der Mensch, dessen religiöse kann nur wiederholen, daß ich Ihnen als Arzt,
k Jugendfreund Bernhardi im ent¬
[Gefühle durch das Vorgehen Bernhardis in dem das Wohl seiner Kranken bis zur letzten
Augenblick im Stich läßt, so wird
Stunde anvertraut bleibt, das Ueberschreiten
Wahrheit verletzt worden wären?“ Eine
bbegen Verbrechens der Religions¬
Antwort auf diese vorwitzige Frage gibt dieser Schwelle leider verbieten muß.“ Die
keklagt und (dank der falschen Zeu¬
Kranke stirbt inzwischen ohne Sakramente.
Dr. Josef Froberger=Bonn in der „Köln.
1 der Krankenschwester (!) und eines
Und nun muß Professor Bernhardi seine
Volkszeitung“ unter dem Titel
Assistenten aus Tirol!), zu zwei
Handlungsweise gegenüber den Anklagen, die
efängnis verurteilt, die er auch ab¬
Ein Kampf um das Sterbebett.
gegen ihn laut werden, verteidigen. Die In¬
sgt dann noch ein fünfter Akt, der
„Um ein Sterbebett geht die Handlung in der trigen der Aerzte des Spitals, die sich daran
die Affäre einer klaren Entschei¬
Komödie „Professor Bernhardi“ von Artur knüpfen, die Verhandlungen mit Minister und
die Hauptdebattierungspunkte des
Parlament — das Stück spielt in Wien — die
Schnitzler. Tendenzstück oder Problemstellung,
er Lösung zuführt, und mit einer
Verurteilung Bernhardis wegen Religions¬
wer will's entscheiden! Vornehmer klingt ja das
en Pointe endet, die fast den Ver¬
störung bilden den weiteren Inhalt des
ken könnt, als lasse Schnitzler den letztere, wenn auch die Lösung des Problems
kitsamt seiner Gesinnung und seinen auf Tendenz hinausgehen muß. Ein gefalle= Stückes. Und am Schlusse muß sich der Held
schauungen am Ende selber imsnes Mädchen liegt todkrank im Spital. Ihressagen lassen, daß es unter den obwaltenden
Idiese Handlung herum brandet ein letzte Stunde ist herangenaht. Doch sie ahntsäußeren Schwierigkeiten nicht klug war, seiner
nichts vom Tode, fühlt sich wohl, sie ist im inneren Ueberzeugung zu folgen. Der ge¬
Worten, Worten, Worten. Ohne Ende
Zustande der „Euphorie“, jener täuschenden schmeidige Hofrat vertritt dem starren Prin¬
der debattiert, ob nun Bernhardi
hht hatte oder nicht. Selbstverständ= Stimmung in Todesnähe, die manchen Krank=zipienreiter gegenüber die Moral der Klug¬
der Dialog über Sophismen nichttheiten eigentümlich ist. Der Leiter des Spitals, heit, des Erreichbaren. Und als Bernhardi
eder beharrt zum Schluß auf seinem Professor Bernhardi, will sie in dieser glück=meint, in seinem Falle hätte der Hofrat genau
t, wie es ja vorauszusehen war; lichen Stimmung sterben lassen. Und als der so gehandelt, erwidert dieser: „Möglich.
Versöhnung der Gegensätze, die hier! Priester die Kranke nach christlichem Brauch zur Da wär ich halt — entschuldigen schon, Herr
Konflikt geraten sind, war noch nie Reise in die Ewigkeit vorbereiten will, ver= Professor, — grad' so ein Viech gewesen
d wird auch nie möglich sein.“ Sosweigert er ihm den Zutritt zum Sterbebett.swie Sie.“
25. Brofesser Bernhandi
nstehen, wollen sein einrantiegesetz dem Staate nicht das Recht gebe, Der Minister verwies auf die laglahe Menage¬
n macht mobil gegen Bernhardil#t##urd Branngart in der „Münchner Zei=[„Die Kranke weiß nicht, daß sie verloren ist.
Sie ist heiter, glücklich und — reuelos,“ sagt
stitut, bringt in der Kammer einetung“.
Das „S. V.“ stimmt freilich dem zu, was der Arzt. Der Pfarrer besteht auf seinem
n über den Fall ein, und da der
einer der Professoren Schnitzlers sagen muß: Rechte. Aber der Professor erwidert: „Ich
hinister, der ein sehr plumpes Spiel
„Wo existiert der Mensch, dessen religiöse kann nur wiederholen, daß ich Ihnen als Arzt,
k Jugendfreund Bernhardi im ent¬
[Gefühle durch das Vorgehen Bernhardis in dem das Wohl seiner Kranken bis zur letzten
Augenblick im Stich läßt, so wird
Stunde anvertraut bleibt, das Ueberschreiten
Wahrheit verletzt worden wären?“ Eine
bbegen Verbrechens der Religions¬
Antwort auf diese vorwitzige Frage gibt dieser Schwelle leider verbieten muß.“ Die
keklagt und (dank der falschen Zeu¬
Kranke stirbt inzwischen ohne Sakramente.
Dr. Josef Froberger=Bonn in der „Köln.
1 der Krankenschwester (!) und eines
Und nun muß Professor Bernhardi seine
Volkszeitung“ unter dem Titel
Assistenten aus Tirol!), zu zwei
Handlungsweise gegenüber den Anklagen, die
efängnis verurteilt, die er auch ab¬
Ein Kampf um das Sterbebett.
gegen ihn laut werden, verteidigen. Die In¬
sgt dann noch ein fünfter Akt, der
„Um ein Sterbebett geht die Handlung in der trigen der Aerzte des Spitals, die sich daran
die Affäre einer klaren Entschei¬
Komödie „Professor Bernhardi“ von Artur knüpfen, die Verhandlungen mit Minister und
die Hauptdebattierungspunkte des
Parlament — das Stück spielt in Wien — die
Schnitzler. Tendenzstück oder Problemstellung,
er Lösung zuführt, und mit einer
Verurteilung Bernhardis wegen Religions¬
wer will's entscheiden! Vornehmer klingt ja das
en Pointe endet, die fast den Ver¬
störung bilden den weiteren Inhalt des
ken könnt, als lasse Schnitzler den letztere, wenn auch die Lösung des Problems
kitsamt seiner Gesinnung und seinen auf Tendenz hinausgehen muß. Ein gefalle= Stückes. Und am Schlusse muß sich der Held
schauungen am Ende selber imsnes Mädchen liegt todkrank im Spital. Ihressagen lassen, daß es unter den obwaltenden
Idiese Handlung herum brandet ein letzte Stunde ist herangenaht. Doch sie ahntsäußeren Schwierigkeiten nicht klug war, seiner
nichts vom Tode, fühlt sich wohl, sie ist im inneren Ueberzeugung zu folgen. Der ge¬
Worten, Worten, Worten. Ohne Ende
Zustande der „Euphorie“, jener täuschenden schmeidige Hofrat vertritt dem starren Prin¬
der debattiert, ob nun Bernhardi
hht hatte oder nicht. Selbstverständ= Stimmung in Todesnähe, die manchen Krank=zipienreiter gegenüber die Moral der Klug¬
der Dialog über Sophismen nichttheiten eigentümlich ist. Der Leiter des Spitals, heit, des Erreichbaren. Und als Bernhardi
eder beharrt zum Schluß auf seinem Professor Bernhardi, will sie in dieser glück=meint, in seinem Falle hätte der Hofrat genau
t, wie es ja vorauszusehen war; lichen Stimmung sterben lassen. Und als der so gehandelt, erwidert dieser: „Möglich.
Versöhnung der Gegensätze, die hier! Priester die Kranke nach christlichem Brauch zur Da wär ich halt — entschuldigen schon, Herr
Konflikt geraten sind, war noch nie Reise in die Ewigkeit vorbereiten will, ver= Professor, — grad' so ein Viech gewesen
d wird auch nie möglich sein.“ Sosweigert er ihm den Zutritt zum Sterbebett.swie Sie.“