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25. Prefesse Bernhand
„W 00 W —
Augenblick sich durchweg dem Willen Europas fügt, ganzen Prestige geknüpft ist, auf die lange Bank schieben in dem Oesterreich=Ungarn, i
militärischer Art sein können.
und läßt den Uebermut der serbischen Balkanstaaten ins
zwungen, darangehen muß,
Der Zeitpunkt des Beginnes dieser Aktion kann Endlose sich steigern. Oesterreich=Ungarn und Italien,
Montenegro und seine Helfen
auch ein sehr naher sein. Das wird in Oesterreich¬
die über die Behandlung des albanesischen Problems
Durchführung der Beschlüssed
Ungarn niemand mehr überraschen. Wenn selbst unser
sich im vorhinein geeinigt hatten und an ihrem Ueberein= stouo mehr zu leisten. Der v#
Penbune in dinne ere enesene un
heimischen Boden so fest wie auf jedem andern und
Wir sind somit vor ein
F. Montelere Seite 29 vom 30. April 1913.
erstrebt kein Asyl im Lande der Magyaren. Von
Gläubigen nichts weniger den
sittlichen Werten zunächst ganz abgesehen, gilt mir
und als sakramentaler Bestand
in der inneren Anschauung die Komödie „Professor weiteren komödienhaften Erör
Feuilleton.
Bernhardi“ als Verstoß gegen den künstlerischen Ge¬
Autor des „Professor Bernha
schmack, denn als oberstes ästhetisches Gesetz müssen Kulissenzauber, vor der V#
Innere Zensur.
wir nun einmal anerkennen, daß die formale Be= Galerichesucher behütet werd
Die wundertätige Zensur schafft gerade denhandlung in einem Kunstwerke mit den ideellen ungläubig sein und freien
Elementen, mit dem Gedankenstoff in Uebereinstimmung rufen — die wahrhaft toler
Stücken, die sie mit dem Bann belegt, eine mühelose
gebracht werde. Man möchte keineswegs annehmen, daß währt sich doch vor allem dari
Verbreitung. Sie beflügelt den Ruhm, den sie lähmen
Artur Schnitzlers Komödie einzig in der famosen Ab= Religionsgemeinschaft nicht
zsoll. Was sie zum Schaden berührt, verwandelt sich
schilderung ärztlicher Typen aus der Wiener Gesell= wird — am wenigsten auf der
in Gold. Unter ihren Fäusten blühen Erfolge auf.
schaft beruhe und das Sakrament der letzten Oelung, gesetzgebende Stelle und nicht
Wo sie hintritt, sammeln sich die lieben und guten
verbesserer ist. Fassen wir die
welches in das Schauspiel eingeführt wurde, nur als
Menschen, um die Opfer der Zensur zu bekränzen.
Lebensende aber als private,
Wird diese Heiltat in Wien untersagt, so sollte sie dekorative Beigabe zu betrachten sei. Man ist dem
Empfindungssache, so paßt sie
in Preßburg fortwirken. Preßburg hoffte ein Bayreuth Dichter vielmehr die Achtung schuldig, eine Idee als
Nampenlicht, wie es Arkur Sch
lder Zensur zu werden. Man gedachte, Artur Schnitzlers Fundament seines Werkes vorauszusetzen, und so gelangt
welcher Verfassung wir den T
Professor Bernhardi“ den Wienern aus dem Wege das Urmotiv der Handlung, das Sakrament, in den
hat uns ein Publikum durch
geistigen Vordergrund.
zu rähmen. Zehn Auflagen des Buches ächzten nach
Kundgebungen nicht zu lehren.
der verlorenen Freiheit. Aber es gelang nicht, die Er¬
Professor Bernhardi, Direktor der Wiener
schon an die sittliche Sphäre, ob
schütterung nach Preßburg zu dirigieren. Auch von
Poliklinik oder des Elisabethinums, wie sie im Stücke
Mißverhältnis aufgezeigt
dort ist ein Verbot eingelangt, das der Wiener Zensur
genannt wird, verbielet dem Pfarrer, der einer
zwischen der Idee des Sakra
zu Hilfe kommt. „Professor Bernhardi“ bleibt der
Sterbenden die letzten Tröstungen reichen will, den
witzigen Umlagerung in der
Gruppe von Wienern, die nach ihm verlangt, noch
Zutritt zu der Kranken. Diese hatte eine schwere Schuld
besteht. Eines muß man doch
weiter entzogen.
auf sich geladen. Sie weiß nicht, daß sie in wenigen
von Bernhardis Art sagen:
Es gibt auch eine innere Zensur, die dem Gemüte
Minuten verloren ist. „Sie ist heiter,“ sagt Professor
schärfste Freigeist kann wissen
die Teilnahme an einem Werke verbietet. Diese innere
Bernhardi zum Pfarrer, „glücklich und reuelos“. Der
der letzten Stunde nicht dem P
Zensur ist stärker als die gewaltsame äußere, weil
Pfarrer aber, der nicht eingelassen wurde, als sie starb,
werde als irgend einem ärztli
sie aus dem ästhetischen Urteil fließt, das keinen
klagt: „Das arme Geschöpf da drin ist als Sünderin
das Sterben bleibt nun einm
Einspruch gestattet. Mein Geschmacksurteil ließe sich und ohne die Tröstungen der Religion dahin= Moment im Leben, und die
in einem Sonderzuge nicht entführen; es steht auf dem gegangen ...“.
gefaßte Abschied von der Welt
A -Wv. 10t(94
20I 113
25. Prefesse Bernhand
„W 00 W —
Augenblick sich durchweg dem Willen Europas fügt, ganzen Prestige geknüpft ist, auf die lange Bank schieben in dem Oesterreich=Ungarn, i
militärischer Art sein können.
und läßt den Uebermut der serbischen Balkanstaaten ins
zwungen, darangehen muß,
Der Zeitpunkt des Beginnes dieser Aktion kann Endlose sich steigern. Oesterreich=Ungarn und Italien,
Montenegro und seine Helfen
auch ein sehr naher sein. Das wird in Oesterreich¬
die über die Behandlung des albanesischen Problems
Durchführung der Beschlüssed
Ungarn niemand mehr überraschen. Wenn selbst unser
sich im vorhinein geeinigt hatten und an ihrem Ueberein= stouo mehr zu leisten. Der v#
Penbune in dinne ere enesene un
heimischen Boden so fest wie auf jedem andern und
Wir sind somit vor ein
F. Montelere Seite 29 vom 30. April 1913.
erstrebt kein Asyl im Lande der Magyaren. Von
Gläubigen nichts weniger den
sittlichen Werten zunächst ganz abgesehen, gilt mir
und als sakramentaler Bestand
in der inneren Anschauung die Komödie „Professor weiteren komödienhaften Erör
Feuilleton.
Bernhardi“ als Verstoß gegen den künstlerischen Ge¬
Autor des „Professor Bernha
schmack, denn als oberstes ästhetisches Gesetz müssen Kulissenzauber, vor der V#
Innere Zensur.
wir nun einmal anerkennen, daß die formale Be= Galerichesucher behütet werd
Die wundertätige Zensur schafft gerade denhandlung in einem Kunstwerke mit den ideellen ungläubig sein und freien
Elementen, mit dem Gedankenstoff in Uebereinstimmung rufen — die wahrhaft toler
Stücken, die sie mit dem Bann belegt, eine mühelose
gebracht werde. Man möchte keineswegs annehmen, daß währt sich doch vor allem dari
Verbreitung. Sie beflügelt den Ruhm, den sie lähmen
Artur Schnitzlers Komödie einzig in der famosen Ab= Religionsgemeinschaft nicht
zsoll. Was sie zum Schaden berührt, verwandelt sich
schilderung ärztlicher Typen aus der Wiener Gesell= wird — am wenigsten auf der
in Gold. Unter ihren Fäusten blühen Erfolge auf.
schaft beruhe und das Sakrament der letzten Oelung, gesetzgebende Stelle und nicht
Wo sie hintritt, sammeln sich die lieben und guten
verbesserer ist. Fassen wir die
welches in das Schauspiel eingeführt wurde, nur als
Menschen, um die Opfer der Zensur zu bekränzen.
Lebensende aber als private,
Wird diese Heiltat in Wien untersagt, so sollte sie dekorative Beigabe zu betrachten sei. Man ist dem
Empfindungssache, so paßt sie
in Preßburg fortwirken. Preßburg hoffte ein Bayreuth Dichter vielmehr die Achtung schuldig, eine Idee als
Nampenlicht, wie es Arkur Sch
lder Zensur zu werden. Man gedachte, Artur Schnitzlers Fundament seines Werkes vorauszusetzen, und so gelangt
welcher Verfassung wir den T
Professor Bernhardi“ den Wienern aus dem Wege das Urmotiv der Handlung, das Sakrament, in den
hat uns ein Publikum durch
geistigen Vordergrund.
zu rähmen. Zehn Auflagen des Buches ächzten nach
Kundgebungen nicht zu lehren.
der verlorenen Freiheit. Aber es gelang nicht, die Er¬
Professor Bernhardi, Direktor der Wiener
schon an die sittliche Sphäre, ob
schütterung nach Preßburg zu dirigieren. Auch von
Poliklinik oder des Elisabethinums, wie sie im Stücke
Mißverhältnis aufgezeigt
dort ist ein Verbot eingelangt, das der Wiener Zensur
genannt wird, verbielet dem Pfarrer, der einer
zwischen der Idee des Sakra
zu Hilfe kommt. „Professor Bernhardi“ bleibt der
Sterbenden die letzten Tröstungen reichen will, den
witzigen Umlagerung in der
Gruppe von Wienern, die nach ihm verlangt, noch
Zutritt zu der Kranken. Diese hatte eine schwere Schuld
besteht. Eines muß man doch
weiter entzogen.
auf sich geladen. Sie weiß nicht, daß sie in wenigen
von Bernhardis Art sagen:
Es gibt auch eine innere Zensur, die dem Gemüte
Minuten verloren ist. „Sie ist heiter,“ sagt Professor
schärfste Freigeist kann wissen
die Teilnahme an einem Werke verbietet. Diese innere
Bernhardi zum Pfarrer, „glücklich und reuelos“. Der
der letzten Stunde nicht dem P
Zensur ist stärker als die gewaltsame äußere, weil
Pfarrer aber, der nicht eingelassen wurde, als sie starb,
werde als irgend einem ärztli
sie aus dem ästhetischen Urteil fließt, das keinen
klagt: „Das arme Geschöpf da drin ist als Sünderin
das Sterben bleibt nun einm
Einspruch gestattet. Mein Geschmacksurteil ließe sich und ohne die Tröstungen der Religion dahin= Moment im Leben, und die
in einem Sonderzuge nicht entführen; es steht auf dem gegangen ...“.
gefaßte Abschied von der Welt
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