II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 10

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24. Das defteLand

Lemnngung, üder die durch Arbc
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schwemmungen und Mißernten her
liche Hungersnot mit Massenenthauß
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drosselungen geantwortet. Und wiede##

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Augen des Glücklichen blinken, dem sei
hat er um seltsame, um ergreifende Begebenbssten einen
„Das weite Land.“
geschenkt. Der arme Junge fällt von
mystischen Schleier gezogen. Geheimuisvolle Pächte läßt
Tragikomödie in fünf Akten von Mtiur Schnitler.
Sieger geblieben, aber er steht nun en
er um seine Menschen walten, die vergebenk gegen die
Erstaufführung im Burgtheater am 14. Oktober 1911.
Trümmer, zu denen er seine bisherig
Schrecken, die auf sie hereinbrechen, sich zur Wehre setzen.
geschlagen hat. Er wird fortan nicht m
Dunklen Trieben folgend, fürchtend und hoffend. Diesmal führt er uns einen Starken vor, einen jener
Sieger sein.
hauchzend und wiederum jäh verzweifelnd, gleiten die
Kraftmenschen, die Gewaltiges mit Hebeln und Schrauben,
Kinder dieser Welt ihr flüchtiges Leben dahin. Kaum
Mit klar bewußter Gestaliungsk
mit Dampf und dem elektrischen Funken vollbringen. Mit
vermögen sie sich Rechenschaft zu geben von der Stunde
dies durchgeßührt. Auf breiter Grund
seinen Ziffern umklammert er das Erdenrund, seiner
die eben vergangen, kaum ahnen sie mehr als das, was
Welt aus in der, über der sein Held
Energie gehorchen die Maschinenwertstätten diesseits und
die nächste Stunde bringen werde. Sie vollbringen
Figur mit sorgfältiger Berechnung rich
jenseits des Ozeans. Seinem eisernen Willen ist bereits
in trefsend deutlicher Beleuchtung werde
staunenswerte Berechnungen der Bahnen, die die Gestirne
Großantiges gelungen und die um ihn wirken und
erkennbar. In den ersten zwei Akten
im Weltraum dahinziehen, sie beherrschen Feuer, Wasser
leben, erstannen über seine Tatkraft und Arbeitsfähigkeit.
mütige Stimmung fast auf jedem Wor
und Erde und Luft, doch ihres Herzens tiesste Tiefen
Sie stannen, sie erschrecken über die machtvolle Gebärde,
Beld rast jener gefährlichen Höhe zu,
ergründen sie nicht. Was hier träumt, schafft und ent¬
mit der er, achilos über alle Rücksicht hinwegschreitend,
entscheiden wird. Diese Menschen schei
scheidet, das stannen sie als höchst merkwürdige vollendete
was er begehrt, an sich reißt. Keiner vermag mit ihm
zu haben, sie gehorchen dem geheimnis
Taisache an, wenn es sichtbar und greifbar geworden.
Schrint zu halten, sie müssen zurückbleiben, die da
zener Gewaltige auf sie übt. Im scha
„Wir gehen ins Dunkle“, sagt Frau Genig, die am edelsten
glaubten, an seiner Seite mit ihm so fortwandeln zu
dem stillen Vorwärisschreiten der Hundl
angelegte Persönlichkeit des neuen Dramas Schninlers.
können. Sie schwanden von seiner Seite, und er schaute
ersten Akten stehen dann die jäh heu
Weye dem Uebermütigen, der da glaubt, selbstherrlich
nicht zurück. Die anderen mögen wohl Grauen empfinden
scheidungen am Ende des 4. und 5.
fein Schicksal bestimmen zu können, der da alles, was
um solche Eiseskälte, er aber lacht der Aengstlichen. Was
Tialog ist dieser Gestaltungsweise ansge
er begehrt, an sich reißen zu können glaubt, der da ver¬
gilt ihm die Furcht, der Neid, die Wut der Feinde, was
anfangs in geistreichen Betrachtunge
meint, mit seiner kühnen Kraft die Dinge dieser Welt
gilt es ihm, daß Frounde, die treu an ihm gehangen,
gebreiteten Farbentönen, dann aber schr
ihm verloren gingen, was gilt ihm der stille Wunsch der
zu meistern. Tausendmal wird es ihm glücken und die
Sätzen voll harter Energie einher, bis
Schwachen werden sich vor ihm beugen, tausendmal wer¬
Treuesten, die ihm angehören, was die schöne, vornehm
cyerne Worte ein Schicksal verkünden.
den sich die Tinge so fügen, wie er es geplant. Stolz
die mit Leib und Seele ihm ganz
empfindende Gattin,
angehört, und nur ihm angehören will. Er, der Frauen¬
schaut er auf die Kleinen zu seinen Füßen hernieder, c
Die Burg hat für die Bühnen
sieht sie sich ängstigen und klagen, sie, die ihrer Schwäche
gunst raubt, wo es ihm beliebt, er zögert keinen Augen¬
Schnitzlerschen Novität ihr möglichstks —
blich, das eriräumte Glück seines bosten Freundes zu ver¬
bewußt sind, er kennt keine Schwächen, er geht über
viel — geleistet. Wahrscheinlich ist der
nichten. Er eilt von seiner Frau, die ihm eben bewiesen,
gefolgt worden, wenn in der ersten Hä#
derlei Regungen kühl hinweg, den sie bedeuten ihm Feig¬
welchen Schatz edelster Zärtlichkeit ihre Liebe für ihn bereit
heit, Minderwertigkeit. Aber dann überkommt ihn, den
dem Spiel ein langsames Tempo auferl
hält, hinweg, um eine junge Mädchenblüte an sich zu reißen.
Stimmung des Publikums bedrückte. D
Ueberstarken, beim tausendunderstenmal die furchtbare
Aber auch diesen Sieger ereilt das Verhängnis. Er muß
Herr Korff: er hat die gebotene
Empfindung, daß ihm selbst sein eigenes Her; nicht ge¬
gewahren, daß er sein Weib von sich hinweg und in dio
energisch zusammengefaßt und eine in
horcht, er, der jedes Nervs, jedes Muskels Herr zu sein
Arme eines anderen getrieben. Er, der bisher des Zornes
stali fertig gebracht. Den Grundton für
vermeinie, fühlt, wie ein dunkler Drang ihn vorwäris
betrogener Gatten gelacht und über solch' kleinliche
stoßt. ins Unbekannte, ins Tunkle, das auch seine bisher
menschen hat er wohl zu tief gegriffen.
Empfindung den Stab gebrochen, er verliert die Herr¬
mitleidslosen, scharfen Augen nicht zu durchdringen ver¬
reiter glauben wir allenfalls eine ge
schaft über sich selbst, er sieht sich blinder Wut verfallen, 1 Unternehmung, wir alauben an seine D#
mögen. Wiederholt hat Schnitzler dies Thema bereits be¬
handelt, episch und dramatisch. Mit starker Erzählerkunst sieht neidvoll das Gefühl siezreicher Jugend in den an seine verliebten Abentener, schwerlich