II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 23

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24. Dos veite Land
zu begehen, eine ungewöhnlich große ist. Die Senale hurlniul —. —. #..
Mit Recht hals
nicht festgestellt, ob dieses oder jenes Individuum, welches
gerade abgeurteilt werden soll, ein Verleitender oder ein Ver= man ihnen zumutete,
leiteter war. Gerade die Verleiter hat man nie gefunden bekommen und sie se
und alle jene Personen, welche vor Gericht gestanden sind, hängigkeit ist ein eig
waren mitgerissen und darum mitgehangen. Wie mildernd minister geben,
eine bestimmte Ri
aber muß dies bei Beurteilung der Strafwürdigkeit in Be¬
tracht gezogen werden, daß Jugendliche nahezu unwillkürlich aber auch nötig?
Nedes Wiener Journal
Regierung nicht?
zu den Taten hingerissen wurden.
beglichn Ansmren, helen s6, mähnch
Mnsien, Rieberstadterime
werden könne, Lügen
die sich die Geldmenschheit hält, aus keinem anderen
15. 10. 111
Ich habe Schni
Bedürfnis als aus Prahlerei. Freilich hat Schnitzler
noch niemals mehr be#
auch Stücke geschrieben, die nicht in diesem Kreis liegen: den
„Das weite Land.“
es gelingt, mir drei #
„Grünen Kakadu“, den „Schleier der Beatrice“ den „Einsamen Weg“
(Tragikomödie in fünf Akten von Artur Schnitzler. Zum erstenmal auf¬
lassendes Interesse für
mir sein liebstes Werk, und den „Jungen Medardus“. Aber (wie
geführt im Burgtheater am 14. Oktober 1911.)
ist, mit dem ich mich
das wohl auch anderen Autoren passiert) diese seine Hauptwerke
Von
würde. Im Leben ber
gehen doch bisher mehr nur so neben seiner Produktion her.
Hermann Bahr.
findung: ein Kind, da
Schnitzler ist seiner ganzen Art nach ein Seelenkenner,
friert, ein Hund, der
Als Kinder hatten wir ein Buch sehr lieb, worin sich die Seelenforscher und Seelendeuter. Merkwürdig nun, welches
ganze Welt mit ihren Sehenswürdigkeiten aufgemalt und ab= Material er sich dazu nimmt. Merkwürdig, daß er seine große Wesen aber kann
gespiegelt fand. Es hieß der Orbis pictus und war irgendein Begabung für Seelen mit Vorliebe jenen Geldmenschen (es gibt wodurch ich mich mit
entfernter Abkömmling des berühmten alten Bilderbuchs gleichen auch Geldmenschen ohne jedes Geld) zuwendet, Menschen also, sie beziehen sollte.
Nameas, das einst der brave Comenius zu Nutz und Frommen die keine Seele haben, sondern das was bei den anderen Wesen Empfindungen
neugierig lernbereiter Jugend ersann, als omnum funda- Seele genannt wird, durch einen Komplex von Nervositäten ich gar nicht, was ich
mentalium in mundo rerum et in vita actionum pictura ersetzen. Seele nennt man an den anderen irgendein den kann ich seinen Hungen
gesamten Menschen durchdringendes, diesen einen Menschen be¬ Diskussionen über seine
etenomenclatura, aller vornehmsten Weltdinge und Lebenstaten
Bezeichnung und Benennung. Darin ließ sich gut blättern: man stimmendes, ihn konstituierendes Grundverlangen, das, wenn man mich ratlos; der Men
saß, während sich draußen der Winter um die Scheiben immer ihm alles nimmt, Leidenschaften, Begierden, Triebe, ja (wenn nicht haben, kann ich
dies denkbar wäre) sein Schicksal selbst, dies alles von ihm ab= dennoch dazu, durch
weißer stöbernd zusammenzog, hehaglich am knasternden Ofen und
zieht und ihn völlig in Ruhe setzt, doch immer noch übrig bleibt, Darstellung macht; ich
reiste dabei durch die Welt. Aehnlich ergeht es mir jetzt, wenn
ganz allein sein Glück oder Unglück macht und gleichsam das wicklungen der mathem
Schnitzler wieder ein neues Stück hat und ich es lesen darf,
Spalier ist, woran sich dieser ganze Mensch mit seinem Leben ich auch nur so viel v
schön bei mir daheim: ich fahre dann durch die pittoreske Gegeno
der eleganten Wiener Welt, wohlgemut, daß ich selbst nicht emporrankt. Das haben die Geldmenschen nicht, sie müssen sich bewältigt werden müsse
derlei von außen holen. Sie haben keine Innerlichkeit, auch befriedigt.
dabei sein muß.
Unter den Mensch
im gemeinsten Sinn dieses Worts nicht; es ist innen
Wenn man Schnitzlers Stücke, Novellen und Romane seit
druck habe, daß sie säm
überhaupt nichts da, nicht einmal schlafend; und wenn
zwanzig Jahren zusammenlegt, ist's wirklich wie ein Orbis pictus
eben darum stets auf de
sie handeln, so geschieht's entweder bloß aus unmittelbarer Re¬
elegantiarum Viennensium, ein Bilderbuch der eleganten
Herr Friedrich Hofreiter
Wiener Welt. Oder doch des Teiles der eleganten Wiener Welt, aktion auf einen sinnlichen Eindruck, oder es geschieht aus Angst
mit Unternehmungen bis
vor der eigenen Leere. Was man ihre Nervosität nennt, sind
der sich öffentlich bemerkbar macht. Oder, um ganz genau zu
unternehmend, mehr aus
sein, der Geldmenschheit, die, seit der Adel bis auf ein paar Explosionen ihrer inneren Leere sozusagen, die der Verstand an¬
zündet, um solche Menschen wieder für eine Zeit über ihren Zu= oder weils nun einmal
Exemplare aus der Wiener Gesellschaft verschwunden ist, es
stand zu täuschen. Dies hat kein Autor tiefer erkannt als gar aus Leidenschaft.
übernommen hat, nun die vornehme Welt bi uns vorzustellen.
Schnitzler, und es reizt ihn nun offenbar, zu versuchen, ob aus und er nimmt an, daß
Oder, in Ziffern also, des Wiener Lebens von der fünfzigsten
Einkommensteuerstufe aufwärts, aber natürlich samt Zubehör, mit solchen Explosionen von Nichts nicht durch seine ganz außer= wie im Tennis,
dem ganzen Troß ihrer geistigen Dienerschaft, als Gelehrten, ordentliche Kunstfertigkeit doch etwas wie dramatische Wirkung zu soph exzelliert, rede