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24 Das weite-Land
Aden der Tiere.f Ein eigenattiger und
interessanter Vortrag findet Dienstag den 17. Oktober in der
„Urania“ statt. Der Direktor des Zoologischen Gartens in
Berlin, Professor Dr. Ludwig Heck, wird am Dienslag einen
Vortrag über „Lebende Tierbilder von Nah und Fera“ halten,
der in Berlin von sensationellem Erfolg begleitet gewesen ist.
Professor Dr. Ludwig Heck bringt eine Reihe photographischer
Momentaufnahmen, außerdem aber auch kinematographische
Aufnahmen aus dem Tierleben in der Absicht, den Kinemato¬
graphen ganz systematisch wirklicher Belehrung dienstbar zu
machen.
von Triebhaftem und Seelisch=Intelektuellem dichterisch
lebend. In allen Figuren des Stückes aber spürt man
die Zergliederung, die Analyse spürt den aufmerkenden
Geist, der selbst in die Strömungen menschlichen Unter¬
bewußtseins taucht. Und daraus holt der Dichter viel
Tiefes, manches Seltsame hervor. Wie hie und da aus
dem Meeresgrund groteske Ungeheuer gefischt werden,
die uns märchenhafte Möglichkeiten ahnen lassen.
Wie an die Zuhörer, so stellt dieses Stück
auch an die Schauspieler höhere Forderungen. Der
Begriff „Rolle“ ist diesmal hinfällig. Es gibt in
dieser Tragikomödie nicht die übliche Rangsklassen=Ein¬
teilung. Keinen Bonvivant, keine Sentimentale; keinen
Bösewicht, keine Naive. In jeder Figur lebt ein Teil
von älledem. Und so ist der Darsteller endlich wieder
einmal gezwungen, aus dem Geleise des „Faches“ zu gleiten.
Er muß alle Möglichkeiten, die in seiner Anlage liegen,
heranziehen, nicht nur die ihm (seinem Wesen) kongenialsten
herausputzen. Es gilt, ohne zu unterstreichen, ohne merkbare
Absicht, das Ergebnis des „Einfühlens“ mit derselben
zwingenden Notwendigkeit zu bringen, wie sie der Dichter
erlebte. Das Burgtheater=Ensemble hat diesen Teil seiner
Aufgabe gelöst. Korff bringt für den Friedrich Hof¬
reiter als Grundqualität die Selbstverständlichkeit des
sicher und unbekümmert im Leben stehenden Genuß= und
Tatenmenschen mit sich. Die rasche, mühelose Natürlichkeit
der Wiener Sprechart, der Wiener lässigen Geste; also
die Außenseite, die technische Voraussetzung der Charakter¬
zeichnung, sind mit Korffs Wesen identisch. Er
wußte mit diesen Mitteln die abrupte Willensplötzlich¬
keit, die rücksichtslose Unmittelbarkeit, mit welcher
Hofreiter Gefühlswallungen in Handlungen wandelt
vortrefflich zu versinnlichen. Das Geheimnis dieser Seele
aber, die lauernde Tragik des sich altern Fühlenden, die
Zwiespältigkeiten eines Erotikers, den die Keuschheit einer
Frau abstoßt und in Flammen setzt, das „In sich hinein
horchen" und „Sich selbst schauen“ kam überraschend
verinnerlicht zum Ausdruck. Nur hätte man sich die
Gestalt des Hofreiter um eine Nuance aufgehellter, lebens¬
freudiger vorstellen können. „Gute Laune ist die Haupt¬
sache auf Erden“, sagt er einmal. Und nach diesem Spruch
war der egoistische Zuschnitt seines Daseins. Korff aber
spielt gleich von Anfang an den Abwärtssteigenden. Inner¬
Temperkkaren sind besonders start in den
ere.
östlichen Gebieten Oesterreichs, wie Galizien und der Bukowina,
mussek. Dus
gefallen und stehen dort 0 bis 2 Grad unter dem Gestier¬
man hat im Deu
punkt, die Winde sind durchwegs schwach und östlicher Richtung.
lich, so ausgiebigg
Die Aoria ist meist ruhig. — Prognose: Heiter, schwacher
Frost, lebhafte östliche Winde.
(Carl=Th
Operette „Die
gleiterscheinungen e
Lebensschicksale.
in Szene. Das
Von Peter Altenberg.
die Hauptdarsteller
Das Kind, das fünfjährige lebendige geliebte
(Theate
Püppchen hatte Scharlach. Man gab ihm seine vergötterten
„Schöner Hell
Fräulein Ilona H
Oper, eine Künstl
halb dieser Auffassung steht jedoch die Darstellung in
sieghafter, opernmä
geschlossener Einheit da.
gab die Titelrolle
Darstellung und ih
Gerade das Gegenspiel zu bringen, ist Fräulein
einen großen Erfol
Marbergs Aufgabe. Die Gina hat nur eine
Ovationen bei offen
Note. Die der keuschen Verschlossenheit. Man konnte hier
Willi Bauer, de
leicht der Gefahr weinerlicher Monotonie erliegen. Fräu¬
aufweist. Im übti
lein Marbergs künstlerischer Instinkt ließ sie die
außerordentliche, zw
richtige Nuance erraten, welche die Tugend einer schönen.
Pallenberg.
Frau interessant zu färben vermag. Sie ließ den Zu¬
Hauptdarstelleen stü
spenden.
schauer ahnen, daß immerhin in die Umfriedung ihres
— Eröffn
stillen Seelenwinkels das Abentener einbrechen könnte.
verein. Diensta
Dem Abenteuer öffnet Erna, das moderne Mädel,
findet das Eröffnung
mit heißen Sinnen ihre Tür. Fräulein Hofteufel
statt. Das Haus ist
gestaltete die ganz Reise, ganz Wissende, aber auch die
Pflichtsitzen, die zu
ganz Wahre, Entschlossene, die ihr Schicksal auf sich zu
Konzertkasse (1. Bezi
nehmen weiß, mit feinstem Takt. Sie ist unbekümmert
werden. Die Karte
ohne burschikos zu sein; leidenschaftlich mit Anmut,
abends an der Aben
intellektuell eigenartig, ohne Snob=Allüre. Sehr warm und
eindringlich brachte Herr Devrient als Aigner das
„Weite Land“=Motiv. Und Herr Heine wußte aus
Natter einen unvergeßlichen Typus mit wenigen Strichen
Oester
zu schaffen. Wäre Schauspielkunst nicht vergänglich, so
hliebe diese lapidar gezeichnete tückische Verquollenheit
S
lebendig, gleich einem Charakterbild Daumiers. Für
alles Uebrige standen die besten Namen ein.
Der Stand d
So müßte man meinen, endlich einmal von einer
zifferte sich am 15.
wirklichen Burgtheateraufführung sprechen zu lönnen.
Doch genügt dazu nicht allein, daß die Darsteller ihre
Banknotenuml
Rollen beherrschen. Der Rhythmus des Geschehens muß
Metallschatz
vor allem auch im Szenentempo zum Ausdruck gelangen.
Portefeuille
Der rasch schillernde, gleitende Empfindungswechsel der
Lombard
Gefühle, der Erlebnisse, ist doch das Charakteristikum der
Sofort fällige Ver
Schnitzlerschen Tragikomödie. Aber Ibsen¬
lichkeiten
Schwere lastete auf der Szene. Jener bereits halbver¬
Vom Banknotenm
gessene Ibsen=Stil, der die einfachsten Handlungen des
sind steuerpflichtig
Daseins, wie Kaffeetrinken, Lampen= und Zigarren¬
anzünden, Briefe lesen, Vorhänge herablassen, guten Tag
Besserung der
und Adieu sagen, zu unendlich geheimnisvollen Pausen
der atemanhaltenden Zeit dehnt. Es bedurfte der ganzen
innerlichen Nervigkeit der Tichtung, um trotz dieser Regie¬
Der Bericht
hemmung sieghaft zu bleiben. Das Stück übte tiefe
vorjährigen Ergebnif
Wirkung aus.
daß der finanzielle
B. Z.
günstiger als i
24 Das weite-Land
Aden der Tiere.f Ein eigenattiger und
interessanter Vortrag findet Dienstag den 17. Oktober in der
„Urania“ statt. Der Direktor des Zoologischen Gartens in
Berlin, Professor Dr. Ludwig Heck, wird am Dienslag einen
Vortrag über „Lebende Tierbilder von Nah und Fera“ halten,
der in Berlin von sensationellem Erfolg begleitet gewesen ist.
Professor Dr. Ludwig Heck bringt eine Reihe photographischer
Momentaufnahmen, außerdem aber auch kinematographische
Aufnahmen aus dem Tierleben in der Absicht, den Kinemato¬
graphen ganz systematisch wirklicher Belehrung dienstbar zu
machen.
von Triebhaftem und Seelisch=Intelektuellem dichterisch
lebend. In allen Figuren des Stückes aber spürt man
die Zergliederung, die Analyse spürt den aufmerkenden
Geist, der selbst in die Strömungen menschlichen Unter¬
bewußtseins taucht. Und daraus holt der Dichter viel
Tiefes, manches Seltsame hervor. Wie hie und da aus
dem Meeresgrund groteske Ungeheuer gefischt werden,
die uns märchenhafte Möglichkeiten ahnen lassen.
Wie an die Zuhörer, so stellt dieses Stück
auch an die Schauspieler höhere Forderungen. Der
Begriff „Rolle“ ist diesmal hinfällig. Es gibt in
dieser Tragikomödie nicht die übliche Rangsklassen=Ein¬
teilung. Keinen Bonvivant, keine Sentimentale; keinen
Bösewicht, keine Naive. In jeder Figur lebt ein Teil
von älledem. Und so ist der Darsteller endlich wieder
einmal gezwungen, aus dem Geleise des „Faches“ zu gleiten.
Er muß alle Möglichkeiten, die in seiner Anlage liegen,
heranziehen, nicht nur die ihm (seinem Wesen) kongenialsten
herausputzen. Es gilt, ohne zu unterstreichen, ohne merkbare
Absicht, das Ergebnis des „Einfühlens“ mit derselben
zwingenden Notwendigkeit zu bringen, wie sie der Dichter
erlebte. Das Burgtheater=Ensemble hat diesen Teil seiner
Aufgabe gelöst. Korff bringt für den Friedrich Hof¬
reiter als Grundqualität die Selbstverständlichkeit des
sicher und unbekümmert im Leben stehenden Genuß= und
Tatenmenschen mit sich. Die rasche, mühelose Natürlichkeit
der Wiener Sprechart, der Wiener lässigen Geste; also
die Außenseite, die technische Voraussetzung der Charakter¬
zeichnung, sind mit Korffs Wesen identisch. Er
wußte mit diesen Mitteln die abrupte Willensplötzlich¬
keit, die rücksichtslose Unmittelbarkeit, mit welcher
Hofreiter Gefühlswallungen in Handlungen wandelt
vortrefflich zu versinnlichen. Das Geheimnis dieser Seele
aber, die lauernde Tragik des sich altern Fühlenden, die
Zwiespältigkeiten eines Erotikers, den die Keuschheit einer
Frau abstoßt und in Flammen setzt, das „In sich hinein
horchen" und „Sich selbst schauen“ kam überraschend
verinnerlicht zum Ausdruck. Nur hätte man sich die
Gestalt des Hofreiter um eine Nuance aufgehellter, lebens¬
freudiger vorstellen können. „Gute Laune ist die Haupt¬
sache auf Erden“, sagt er einmal. Und nach diesem Spruch
war der egoistische Zuschnitt seines Daseins. Korff aber
spielt gleich von Anfang an den Abwärtssteigenden. Inner¬
Temperkkaren sind besonders start in den
ere.
östlichen Gebieten Oesterreichs, wie Galizien und der Bukowina,
mussek. Dus
gefallen und stehen dort 0 bis 2 Grad unter dem Gestier¬
man hat im Deu
punkt, die Winde sind durchwegs schwach und östlicher Richtung.
lich, so ausgiebigg
Die Aoria ist meist ruhig. — Prognose: Heiter, schwacher
Frost, lebhafte östliche Winde.
(Carl=Th
Operette „Die
gleiterscheinungen e
Lebensschicksale.
in Szene. Das
Von Peter Altenberg.
die Hauptdarsteller
Das Kind, das fünfjährige lebendige geliebte
(Theate
Püppchen hatte Scharlach. Man gab ihm seine vergötterten
„Schöner Hell
Fräulein Ilona H
Oper, eine Künstl
halb dieser Auffassung steht jedoch die Darstellung in
sieghafter, opernmä
geschlossener Einheit da.
gab die Titelrolle
Darstellung und ih
Gerade das Gegenspiel zu bringen, ist Fräulein
einen großen Erfol
Marbergs Aufgabe. Die Gina hat nur eine
Ovationen bei offen
Note. Die der keuschen Verschlossenheit. Man konnte hier
Willi Bauer, de
leicht der Gefahr weinerlicher Monotonie erliegen. Fräu¬
aufweist. Im übti
lein Marbergs künstlerischer Instinkt ließ sie die
außerordentliche, zw
richtige Nuance erraten, welche die Tugend einer schönen.
Pallenberg.
Frau interessant zu färben vermag. Sie ließ den Zu¬
Hauptdarstelleen stü
spenden.
schauer ahnen, daß immerhin in die Umfriedung ihres
— Eröffn
stillen Seelenwinkels das Abentener einbrechen könnte.
verein. Diensta
Dem Abenteuer öffnet Erna, das moderne Mädel,
findet das Eröffnung
mit heißen Sinnen ihre Tür. Fräulein Hofteufel
statt. Das Haus ist
gestaltete die ganz Reise, ganz Wissende, aber auch die
Pflichtsitzen, die zu
ganz Wahre, Entschlossene, die ihr Schicksal auf sich zu
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nehmen weiß, mit feinstem Takt. Sie ist unbekümmert
werden. Die Karte
ohne burschikos zu sein; leidenschaftlich mit Anmut,
abends an der Aben
intellektuell eigenartig, ohne Snob=Allüre. Sehr warm und
eindringlich brachte Herr Devrient als Aigner das
„Weite Land“=Motiv. Und Herr Heine wußte aus
Natter einen unvergeßlichen Typus mit wenigen Strichen
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zu schaffen. Wäre Schauspielkunst nicht vergänglich, so
hliebe diese lapidar gezeichnete tückische Verquollenheit
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lebendig, gleich einem Charakterbild Daumiers. Für
alles Uebrige standen die besten Namen ein.
Der Stand d
So müßte man meinen, endlich einmal von einer
zifferte sich am 15.
wirklichen Burgtheateraufführung sprechen zu lönnen.
Doch genügt dazu nicht allein, daß die Darsteller ihre
Banknotenuml
Rollen beherrschen. Der Rhythmus des Geschehens muß
Metallschatz
vor allem auch im Szenentempo zum Ausdruck gelangen.
Portefeuille
Der rasch schillernde, gleitende Empfindungswechsel der
Lombard
Gefühle, der Erlebnisse, ist doch das Charakteristikum der
Sofort fällige Ver
Schnitzlerschen Tragikomödie. Aber Ibsen¬
lichkeiten
Schwere lastete auf der Szene. Jener bereits halbver¬
Vom Banknotenm
gessene Ibsen=Stil, der die einfachsten Handlungen des
sind steuerpflichtig
Daseins, wie Kaffeetrinken, Lampen= und Zigarren¬
anzünden, Briefe lesen, Vorhänge herablassen, guten Tag
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Der Bericht
hemmung sieghaft zu bleiben. Das Stück übte tiefe
vorjährigen Ergebnif
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daß der finanzielle
B. Z.
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