II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 97

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24. Das veite Land
Das interessante Blatt.
Sehnsucht oder einer ungeschlechtlichen Laune? — holt. ob sie andeuten wollten, daß sie darüber nachgedacht und nicht
Der Hauptfehler der Aufführung bestand darin, daß die Dar= ohneweiters sich in die Schwerbegreiflichkeit ihrer Rollen
steller — bis auf Fräulein Hofteufel — all diese Rätsel hineingefunden hätten. Daß man Schnitzler einen österreichischen
Titel des unterstrichen, die Selbsizerfaserung der Gesühle gewisser=] Ibsen genannt hat, begreist nicht die Verpflichtung in sich
uck „breite maßen zu öffentlich vornahmen und die Worte so dehnten, als ihn mit nordischen Seelenschwerfälligkeit zu spielen. Jensens
dieser Einschränkung sind die
schauspielerischen Leistungen des
Hern Korff und des Fräu¬
leins Marberg zu loben.
Auf das Publikum machte das
Stück, das gleichzeitig in Berlin
und München zur Erstauffüh¬
rung gelangte, einen tiefen Ein¬
druck. Der Autor wurde wieder= —
holt gerufen.

Hugo Thimig. Mizzi. Hofteufel. Max Korff.
Szeue aus Arthur Schnitzlers Komödie „Das weile Land“ (3. Alt).
(K. k. Hofburgtheater.)
Nach einer photographischen Aufnahme von Viktor Angerer, k. u. k. Hosphotograph.

Ausschnift aus:
Ambürger Correspenden
A4
4
vom:
Wiener Cheater.)

Man schreibt unssaus Wien:
rh. In Hamburg wurde am selben Abend' wie in Wien
„Das weite
Artur Schnitzlers fünfaktige Tragikomödie
Land“ gespim#ud so kann ich es mir ersparen, eingehend über
die Dichtung zu sprechen. Bloß so viel sei gesagt, daß Schnitzler
mit seinem neuesten Werk im Hofburgtheater einen nach¬
haltigeren und tieferen Eindruck erzielte als etwa mit seinem
„jungen Medardus“. Das Premieren=Publikum würdigte die
einzelnen Schönheiten der eigenartigen Dichtung und applau¬
dierte Schnitzler nach allen Aktschlüssen. Nicht wenig trug zu
dem ungeschmälerten Erfolge des Wiener Dichters die Dar¬
stellung bei.