II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 250

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24. Das weiteLand
langen —, denn jene waßten Wurm
fernt) verfluchten Kerl; er dürfte nichts von einem
Hahn auf dem irdischen Hennenhof ... noch von
itzler: „Das weite Land“.
einem Schwerenotsbold etwas haben, der immer kann
rung im Lessing=Theater.
wie er will; der beim Duell wie ein Gott beschließt:
Tja, weil er jung und frech ausschaut, werd' ich ihn
I.
doch töten! und ihn auch wirklich dann trifft, bis er
fte Selbstling. ... In der Mitte stehl
tot ist ... Also das geht nicht. Ein Hauch zuviel.
tfabrikant. Jeder Mensch dient ihm
Taktangelegenheit. Ein großartiger Tennisspieler ist
was ist er den Menschen? Sie fliegen
er auch noch. In dieser Art. Eine Taktangelegenheit.
zückt sie, — doch er hinterläßt sie.
Aber ich muß umreißen, was vorgeht. Jemand
en bekam, was er gewollt hat, in
(nämlich dieser Fabrikant), der seine Frau stets be¬
trügt, macht ihr fast Vorwürfe, daß sie einen Pianisten
ße sich verteidigen. Er hat ihnen
sich selbstmorden ließ, weil er sie nicht rhört geliebt hat.
her, das größte Glück ihres Daseins
(Beiläufig: Zivilisierung der Menschennatur; ist sie
er sie nicht einmal emporgetragen,
beim Schnitzler schon sehr vorgerückt, wenn er in
als gelangt wären ohne seine Gier?
diesem Fünfakter einen Pistolenschuß am Beginn,
gier nicht ihre Seligkeit geworden?
einen Pistolenschuß am Ende zu brauchen scheint?
anken sie ihm nicht ein wunderbares
ist es nicht ziviler zu machen? Würde der Fall nicht
r Bürgerlichkeit? ... Soll ihr Leben
an leichter Nebenkomik etwas loswerden?)
nes frühen Glockenschlags, ohne daß
Wollte sagen: ein Mann verargt es seiner Frau
ohne daß ein schmerzend=schöner
beinah, daß sie sich nicht gerächt hat; sobald sie es aber
war und alle Wonnen des Blutens?
getan hat, schießt er den hierfür Erkorenen, einen
l ihm die Zeit seines Hierseins, dieser
Marinefähnrich ... Nein.
vergehn mit Darben, Selbstbelügen,
Er schießt ihn auch dann keineswegs und gewiß
sem Trost erfüllter Vereinsvorschriften?
nicht aus diesem Grunde tot. Er hat nicht das tiefe
ße sich verteidigen....
Bedürfnis, den Mann zu morden, der seine Frau ver¬
boten umarmt hat. Es ist ihm wurst (in diesem Alter
II.
ergrauenden Haares, nach vielen eigenen Erlebtheiten,
nicht etliche Züge wie von Spiel¬
und bei seinem zerpflückenden Verstande).
nichts von einem Denn auch ent¬
Grollt er dem Marinefähnrich? Not a bit. Sondern
er will einen andren fordern, den Börsenmann, der
über einen toten Musikus und seine Frau Gerüchte
verbreitet hat. Als der ablehnt, erst dann und erst
darum, bestimmt er den Seesoldaten zum Opfer, aus
Zweckmäßigkeit. Er . .. wie sagt man in solchem
Fall? . .. er spielt mit den Menschen. Mit ihrem
Leben, mit ihrem Tode, dieser Fabrikant. Er kann
sich nicht helfen.
Oder: Der bestrafte Selbstling.
III.
Ein andrer, ein geschiedener Mann, Hoteldirektor
in Tirol, hat die ganze Gegend voll Kinder gemacht.
Er kennt seinen amtlichen Sohn gar nicht. Seine Frau
wird er trotzdem ... nicht nur von allen am meisten
geliebt haben; sondern immer geliebt haben; sondern
sie allein, allein geliebt haben.
Das taucht zwischendurch empor. Doch es schwindet.
Das ganze Stück scheint nicht vom Männerstandpunkt
verfaßt. Die Mannsbilder sind hier so schlecht (aber
doch gut). Während leider von den Zügen der
Damenschaft nicht vieles Abfällige vorkommt. Von
der Unruhe, die sie (neben allem, was himmlisch an
ihnen ist) in die Welt bringen; noch von dem Tierisch¬
Grasenden, das sie etwas mehr als wir besitzen: kein
Ton. Sie geben hier die Rolle von Leidenden,
Liebenden.
Namentlich Genia, Gattin des Helden. Ich finde
das komisch, wenn für die Unbill des Daseins