box 28/4
24 Das veiteLand
m deutschen Interesse gebotenen
#lungen —, benn sene Euß.
fernt) verfluchten Kerl; er dürfte nichts von einem
Das weite Land“
Hahn auf dem irdischen Hennenhof ... noch von
ng im Lessing=Theater.
einem Schwerenotsbold etwas haben, der immer kann
wie er will; der beim Duell wie ein Gott beschließt:
4
Tja, weil er jung und frech ausschaut, werd' ich ihn
Selbstling. ... In der Mitte steht
doch töten! und ihn auch wirklich dann trifft, bis er
ikant. Jeder Mensch dient ihm
tot ist... Also das geht nicht. Ein Hauch zuviel.
ist er den Menschen? Sie fliegen
Taktangelegenheit. Ein großartiger Tennisspieler ist
sie, — doch er hinterläßt sie,
er auch noch. In dieser Art. Eine Taktangeegenheit.
bekam, was er gewollt hat, in
Aber ich muß umreißen, was vorgeht. Jemand
(nämlich dieser Fabrikant), der seine Frau stets be¬
sich verteidigen. Er hat ihnen
trügt, macht ihr fast Vorwürfe, daß sie einen Pianisten
das größte Glück ihres Daseins
sich selbstmorden ließ, weil er sie nichterhört geliebt hat.
ie nicht einmal emporgetragen,
(Beiläufig: Zivilisierung der Menschennatur; ist sie
gelangt wären ohne seine Gier?
beim Schnitzler schon sehr vorgerückt, wenn er in
nicht ihre Seligkeit geworden?
diesem Fünfakter einen Pistolenschuß am Beginn,
n sie ihm nicht ein wunderbares
einen Pistolenschuß am Ende zu brauchen scheint?
rgerlichkeit? ... Soll ihr Leben
ist es nicht ziviler zu machen? Würde der Fall nicht
frühen Glockenschlags, ohne daß
an leichter Nebenkomik etwas loswerden?)
ie daß ein schmerzend=schönes
Wollte sagen: ein Mann verargt es seiner Frau
r und alle Wonnen des Blutens?
beinah, daß sie sich nicht gerächt hat; sobald sie es aber
die Zeit seines Hierseins, dieser
getan hat, schießt er den hierfür Erkorenen, einen
kehn mit Darben, Selbstbelügen,
Marinefähnrich ... Nein.
Trost erfüllter Vereinsvorschriften?
Er schießt ihn auch dann keineswegs und gewiß
h verteidigen..
nicht aus diesem Grunde tot. Er hat nicht das tiefe
Bedürfnis, den Mann zu morden, der seine Frau ver¬
II.
boten umarmt hat. Es ist ihm wurst (in diesem Alter
ht etliche Züge wie von Spiel¬
ergrauenden Haares, nach vielen eigenen Erlebtheiten,
hts von einem (wenn auch ent= und bei seinem zerpflückenden Verstande).
Grollt er dem Marinefähnrich? Not a bit. Sondern
er will einen andren fordern, den Börsenmann, der
über einen toten Musikus und seine Frau Gerüchte
verbreitet hat. Als der ablehnt, erst dann und erst
darum, bestimmt er den Seesoldaten zum Opfer, aus
Zweckmäßigkeit. Er . .. wie sagt man in solchem
Fall? ... er spielt mit den Menschen. Mit ihrem
Leben, mit ihrem Tode, dieser Fabrikant. Er kann
sich nicht helfen.
Oder: Der bestrafte Selbstling.
III.
Ein andrer, ein geschiedener Mann, Hoteldirektor
in Tirol, hat die ganze Gegend voll Kinder gemacht.
Er kennt seinen amtlichen Sohn gar nicht. Seine Frau
wird er trotzdem . . . nicht nur von allen am meisten
geliebt haben; sondern immer geliebt haben; sondern
sie allein, allein geliebt haben.
Das taucht zwischendurch empor. Doch es schwindet.
Das ganze Stück scheint nicht vom Männerstandpunkt
verfaßt. Die Mannsbilder sind hier so schlecht (aber
doch gut). Während leider von den Zügen der
Damenschaft nicht vieles Abfällige vorkommt. Von
der Unruhe, die sie (neben allem, was himmlisch an
ihnen ist) in die Welt bringen; noch von dem Tierisch¬
Grasenden, das sie etwas mehr als wir besitzen: kein
Ton. Sie geben hier die Rolle von Leidenden,
Liebenden.
Namentlich Genia, Gattin des Helden. Ich finde
das komisch, wenn für die Unbill des Daseins
24 Das veiteLand
m deutschen Interesse gebotenen
#lungen —, benn sene Euß.
fernt) verfluchten Kerl; er dürfte nichts von einem
Das weite Land“
Hahn auf dem irdischen Hennenhof ... noch von
ng im Lessing=Theater.
einem Schwerenotsbold etwas haben, der immer kann
wie er will; der beim Duell wie ein Gott beschließt:
4
Tja, weil er jung und frech ausschaut, werd' ich ihn
Selbstling. ... In der Mitte steht
doch töten! und ihn auch wirklich dann trifft, bis er
ikant. Jeder Mensch dient ihm
tot ist... Also das geht nicht. Ein Hauch zuviel.
ist er den Menschen? Sie fliegen
Taktangelegenheit. Ein großartiger Tennisspieler ist
sie, — doch er hinterläßt sie,
er auch noch. In dieser Art. Eine Taktangeegenheit.
bekam, was er gewollt hat, in
Aber ich muß umreißen, was vorgeht. Jemand
(nämlich dieser Fabrikant), der seine Frau stets be¬
sich verteidigen. Er hat ihnen
trügt, macht ihr fast Vorwürfe, daß sie einen Pianisten
das größte Glück ihres Daseins
sich selbstmorden ließ, weil er sie nichterhört geliebt hat.
ie nicht einmal emporgetragen,
(Beiläufig: Zivilisierung der Menschennatur; ist sie
gelangt wären ohne seine Gier?
beim Schnitzler schon sehr vorgerückt, wenn er in
nicht ihre Seligkeit geworden?
diesem Fünfakter einen Pistolenschuß am Beginn,
n sie ihm nicht ein wunderbares
einen Pistolenschuß am Ende zu brauchen scheint?
rgerlichkeit? ... Soll ihr Leben
ist es nicht ziviler zu machen? Würde der Fall nicht
frühen Glockenschlags, ohne daß
an leichter Nebenkomik etwas loswerden?)
ie daß ein schmerzend=schönes
Wollte sagen: ein Mann verargt es seiner Frau
r und alle Wonnen des Blutens?
beinah, daß sie sich nicht gerächt hat; sobald sie es aber
die Zeit seines Hierseins, dieser
getan hat, schießt er den hierfür Erkorenen, einen
kehn mit Darben, Selbstbelügen,
Marinefähnrich ... Nein.
Trost erfüllter Vereinsvorschriften?
Er schießt ihn auch dann keineswegs und gewiß
h verteidigen..
nicht aus diesem Grunde tot. Er hat nicht das tiefe
Bedürfnis, den Mann zu morden, der seine Frau ver¬
II.
boten umarmt hat. Es ist ihm wurst (in diesem Alter
ht etliche Züge wie von Spiel¬
ergrauenden Haares, nach vielen eigenen Erlebtheiten,
hts von einem (wenn auch ent= und bei seinem zerpflückenden Verstande).
Grollt er dem Marinefähnrich? Not a bit. Sondern
er will einen andren fordern, den Börsenmann, der
über einen toten Musikus und seine Frau Gerüchte
verbreitet hat. Als der ablehnt, erst dann und erst
darum, bestimmt er den Seesoldaten zum Opfer, aus
Zweckmäßigkeit. Er . .. wie sagt man in solchem
Fall? ... er spielt mit den Menschen. Mit ihrem
Leben, mit ihrem Tode, dieser Fabrikant. Er kann
sich nicht helfen.
Oder: Der bestrafte Selbstling.
III.
Ein andrer, ein geschiedener Mann, Hoteldirektor
in Tirol, hat die ganze Gegend voll Kinder gemacht.
Er kennt seinen amtlichen Sohn gar nicht. Seine Frau
wird er trotzdem . . . nicht nur von allen am meisten
geliebt haben; sondern immer geliebt haben; sondern
sie allein, allein geliebt haben.
Das taucht zwischendurch empor. Doch es schwindet.
Das ganze Stück scheint nicht vom Männerstandpunkt
verfaßt. Die Mannsbilder sind hier so schlecht (aber
doch gut). Während leider von den Zügen der
Damenschaft nicht vieles Abfällige vorkommt. Von
der Unruhe, die sie (neben allem, was himmlisch an
ihnen ist) in die Welt bringen; noch von dem Tierisch¬
Grasenden, das sie etwas mehr als wir besitzen: kein
Ton. Sie geben hier die Rolle von Leidenden,
Liebenden.
Namentlich Genia, Gattin des Helden. Ich finde
das komisch, wenn für die Unbill des Daseins